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3.000 Euro für Steiermarks beste Wasser ... - Wasserland Steiermark

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nehmung gibt es, seit der Mensch<br />

nahe am <strong>Wasser</strong> siedelt und wirtschaftet.<br />

Frühzeitliche Chronisten<br />

hätten Hochwässer oder Überschwemmungen<br />

wohl nicht erwähnt,<br />

wenn diese nicht Zerstörungen<br />

und Verluste <strong>für</strong> den Menschen<br />

bedeutet hätten. Eines der<br />

katastrophalsten historischen<br />

Hochwässer im Stadtgebiet von<br />

Graz wird nachfolgend näher ausgeführt.<br />

Katastrophen-Hochwasser<br />

1913 in Graz<br />

Das größte Hochwasserereignis<br />

des 20. Jahrhunderts im Grazer<br />

Stadtgebiet ereignete sich am 16.<br />

Juli 1913 im Nordosten der Stadt,<br />

an den Grazer Bächen Krois-, Stifting-<br />

und Ragnitzbach.<br />

Zitat aus der Zeitschrift des Österreichischen<br />

Ingenieur- und Architektenvereins:<br />

„Um etwa 3 Uhr nachmittags<br />

setzten im ganzen Gebiet gleichmäßig<br />

heftigere Regen ein, in deren<br />

Folge in den Bachläufen das Was-<br />

ser zunächst allmählich zu steigen<br />

begann. Als sich gegen 4 Uhr der<br />

Regen in einen Wolkenbruch verwandelte,<br />

kamen große <strong>Wasser</strong>massen<br />

über die Hänge zu Tal. Bauern<br />

erzählten, dass man sehen<br />

konnte, wie von Meter zu Meter<br />

das abströmende <strong>Wasser</strong> tiefer<br />

wurde. So kam es, dass die Bäche<br />

jetzt sehr rasch anschwollen, die<br />

<strong>Wasser</strong>massen brachten große<br />

Mengen von Heu, Sträuchern und<br />

Bäumen mit in die Bachbette. Bald<br />

verhängte sich ein Baum an irgendeinem<br />

Hindernis; nun war die<br />

Durchflussweite verringert,<br />

kleinere Bäume und Strauchwerk,<br />

ja zuletzt sogar Laub und Gras blieben<br />

hängen; es bildete sich so eine<br />

Verklausung, die solange <strong>Wasser</strong><br />

anstaute, bis sie vom rasch an-<br />

Abb. 2: Herz-Jesu-Kirche: der rote Pfeil kennzeichnet den Standort der<br />

Hochwassermarke vom 16. Juli 1913; Fotos: Prettenhofer<br />

Abb. 1: Der Leonhardbach nach dem Hochwasser vom 16. Juli 1913, hinter der Friedhofsmauer<br />

des St. Leonhard Friedhofes; Quelle: Landesmuseum Joanneum, Bild- und Tonarchiv<br />

wachsenden <strong>Wasser</strong>druck durchbrochen<br />

oder durch überstürzendes<br />

<strong>Wasser</strong> unterkolkt und zum<br />

Einsturz gebracht wurde.<br />

Von der Bruchstelle schoss eine so<br />

genannte „Dammbruchwelle“ vor,<br />

ihr Kopf bestand aus einem Gemisch<br />

von <strong>Wasser</strong> und Holz (zum<br />

Großteil von der durchgerissenen<br />

Verklausung herrührend). Meist<br />

schon wenige hundert Meter weiter<br />

unten entstand eine neue Verklausung<br />

und es spielte sich der<br />

eben geschilderte Vorgang von<br />

neuem ab. So stieg auch der <strong>Wasser</strong>stand<br />

ruckweise an, während<br />

die großen Stauwassermassen<br />

langsam gegen die Stadt vorrückten,<br />

immer durch Teile des<br />

Durchflusses vermehrt“<br />

(SCHOKLITSCH, 1914).<br />

Gegen 15.00 Uhr begann es im Einzugsgebiet<br />

der Grazer Bäche zu<br />

regnen und um ca. 16.00 Uhr setzte<br />

fast überall Starkregen ein. Aufgrund<br />

der ungünstigen Beschaffenheit<br />

der Bachprofile der Grazer Bäche<br />

(eng und sehr dicht bebaut,<br />

viele Waschbrücken, künstliche<br />

Aufstauungen durch Wehre) und<br />

des außergewöhnlich großen Oberflächenabflusses<br />

der Starkniederschläge,<br />

kam es an den Bachläufen<br />

zu vielen Verklausungen.<br />

Die mächtigste Verklausung bildete<br />

sich bei der Eisenbetonbrücke in<br />

der Engelgasse und den anschließenden<br />

Klostergartenmauern der<br />

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