21.01.2015 Aufrufe

Informationsblatt Nr. 2/2008 (0 bytes)

Informationsblatt Nr. 2/2008 (0 bytes)

Informationsblatt Nr. 2/2008 (0 bytes)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

März/April <strong>2008</strong> Vereine und Verbände<br />

Seite 19<br />

Schützenkompanie Montan<br />

Andreas-Hofer-Gedenkfeier in Montan<br />

Seine Courage, sein starkes Vertrauen in Gott, seine<br />

Liebe für die Heimat machen ihn und seine Mitstreiter<br />

zu einem Vorbild für uns alle.<br />

Andreas Varesco bei seiner Gedenkrede<br />

Verehrte Anwesende,<br />

Am 24. Februar wurde des Todestages<br />

des Tiroler Freiheitskämpfers Andreas<br />

Hofer gedacht. In diesem Jahr hielt Andreas<br />

Varesco von der Schützenkompanie<br />

Montan die unten abgedruckte<br />

Gedenkrede:<br />

wir haben uns heute eingefunden, um des Todestages<br />

des Tiroler Freiheitskämpfers Andreas Hofer und aller<br />

anderer für die Freiheit unseres Landes gestorbenen<br />

Mitmenschen in Ehrfurcht zu gedenken.<br />

Andreas Hofer ist uns wohl allen ein Begriff, dennoch<br />

möchte ich einen Augenblick bei dieser Person verweilen.<br />

Nicht vom Helden möchte ich sprechen, sondern vom<br />

Menschen Andrè Hofer. Der Sandwirt war im Grunde<br />

ein einfacher Mensch, der als Händler arbeitete und<br />

dessen starkes Gottvertrauen uns noch heute zum Vorbild<br />

gereichen kann.<br />

Er war ein friedvoller Mensch, bestimmt kein Radikaler,<br />

wie ihn heute so mancher gerne darstellt. Andreas<br />

Hofer wollte nichts erobern, niemandem Schaden zufügen.<br />

Nein, seine Heimat, den Glauben, die Bräuche und<br />

die Existenz seiner Mitmenschen wollte er retten. Für<br />

die Freiheit seiner Heimat hat er gekämpft und nicht<br />

für den eigenen Nutzen. Bestimmt hat er nicht alles<br />

richtig gemacht, doch machen wir immer alles richtig<br />

Gleichzeitig gedenken wir aller Gefallenen des Ersten<br />

und Zweiten Weltkrieges.<br />

An die hundert Montaner sind in den beiden Weltenbränden<br />

auf den Schlachtfeldern in Italien, Galizien,<br />

Serbien, Sibirien, Russland, Finnland, Holland, Danzig,<br />

Berlin und Afrika fern der Heimat gestorben. Die<br />

Jüngsten unter ihnen kaum 20 Jahre alt.<br />

Sie waren Menschen wie wir, die als Bauern auf dem<br />

Schachbrett der Weltpolitik geopfert wurden. Tapfer<br />

haben die Soldaten des Ersten Weltkrieges die Grenzen<br />

der Heimat verteidigt und dennoch kam Südtirol<br />

zu Italien. Welche Demütigung bedeutete für sie die<br />

Geisel des Faschismus.<br />

Und schließlich der Zweite Weltkrieg: gepeinigt vom<br />

Faschismus, Not und Elend versprachen sich viele Südtiroler<br />

von Hitler die Erlösung und die Freiheit. Der<br />

Verbrecher und Menschenverächter Hitler nutzte die<br />

Südtiroler nur aus und verkaufte uns während der Option.<br />

Die Menschen damals konnten dies nicht ahnen,<br />

sie glaubten für die Heimat zu kämpfen. Heute aber<br />

herzugehen und über diese Menschen zu urteilen, die<br />

im guten Glauben für die Heimat sich eingesetzt haben,<br />

ist nicht zu entschuldigen.<br />

Ein inniger Gedanke geht auch an all jene, die ihrer<br />

Freiheit beraubt in den KZ von Auschwitz, Treblinka,<br />

Dachau, Theresienstadt, Belzec unschuldig von den<br />

Nationalsozialisten ermordet wurden.<br />

Vergessen dürfen wir aber auch nicht jene Tiroler,<br />

die in der jüngeren Vergangenheit der 60er Jahre ihr<br />

Leben aufs Spiel gesetzt haben, um die Heimat vor<br />

der drohenden Italienisierung und Entwurzelung zu<br />

bewahren. Was sie ertragen mussten, ist schlichtweg<br />

unmenschlich. Und auch sie haben es ausschließlich für<br />

die Heimat getan.<br />

Ein ganz besonderer Gedanke geht aber auch an die<br />

Frauen, die eine Stütze für die traumatisierten und<br />

vom Krieg gezeichneten Männer waren, die oft als Alleinerzieherinnen<br />

und Ernährerinnen enorme Lasten<br />

trugen.<br />

Die Gefallenen sind ein ewiges Mahnmal für uns alle<br />

und vor allem für die Politiker, die verpflichtet sind,<br />

verantwortungsbewusst zu handeln und zu verhindern,<br />

dass die Heimat und die Welt in neue Kriege<br />

getrieben wird.<br />

Gleichzeitig erinnern uns die Gefallenen immer wieder<br />

daran, dafür zu sorgen, dass wir auch in Zukunft stark<br />

zu unserem Land stehen. Niemals dürfen wir vergessen,<br />

was sie für uns getan haben, immer müssen wir<br />

uns ihre Ideale vor Augen halten.<br />

Fortsetzung auf Seite 20

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!