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Kreatinkinase - ProForming.de

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Grundlagen <strong>de</strong>r Elektromyostimulation 34<br />

5.6 Mögliche Wirkungsmechanismen von Elektromyostimulation<br />

auf die sportliche Leistungsfähigkeit<br />

Die Annahme, dass EMS trainingsspezifische Ziele in Schnellkraft- und<br />

Maximalkraftsportarten unterstützt, grün<strong>de</strong>t sich im Wesentlichen auf zwei Theorien<br />

(Dudley & Harris, 1994). Die erste Theorie geht davon aus, dass die maximale<br />

muskuläre Leistungsfähigkeit durch neurale Faktoren begrenzt wird. Mit EMS<br />

können stärkere Muskelkontraktionen induziert wer<strong>de</strong>n, wodurch ein größerer<br />

Trainingserfolg erzielt wird (Delitto & Sny<strong>de</strong>r-Mackler, 1990). Hierbei ist jedoch<br />

fraglich, wie eine extern stimulierte Kontraktion zu einer Verbesserung <strong>de</strong>r Fähigkeit<br />

<strong>de</strong>r willkürlichen Muskelkontraktion führen soll, da die Kontraktion bei dieser Art<br />

<strong>de</strong>s Trainings nicht über einen willkürlichen nervalen Impuls ausgelöst wird. Somit<br />

steht diese Theorie nicht in völligem Einklang mit <strong>de</strong>m Gesetz <strong>de</strong>r Spezifik aus <strong>de</strong>r<br />

Trainingslehre, wonach eine Adaptation immer entlang <strong>de</strong>s trainingsinduzierten<br />

Stimulus erfolgt. Folgt man dieser Hypothese, so könnte EMS zu einer Kräftigung<br />

<strong>de</strong>r Muskulatur führen, da es potentiell eine stärkere Kontraktion auslöst. Diese so<br />

gewonnene „Kraft“ stün<strong>de</strong> <strong>de</strong>m Athleten jedoch nicht zur Verfügung, da er trotz<br />

EMS nach wie vor durch neurale Faktoren in seiner Fähigkeit <strong>de</strong>r willkürlichen<br />

Kontraktion begrenzt wäre.<br />

Die zweite Theorie zur Begründung einer EMS Anwendung besagt, dass gezielt<br />

die schnellzucken<strong>de</strong>n Muskelfasern trainiert wer<strong>de</strong>n. Diese Theorie stützt sich vor<br />

allem auf Studien von Cabric, Appell und Resic (1988), Enoka (1988), Sinacor et al.<br />

(1990) und St Pierre et al. (1986). Deren Resultate sprechen dafür, dass das<br />

Größenordnungsprinzip mittels EMS umgekehrt wer<strong>de</strong>n kann (vgl. Abschnitt 2.3).<br />

Somit wäre eine gerechtfertigte Grundlage für einen EMS Einsatz vorhan<strong>de</strong>n, da<br />

gezielt die Muskelfasern stimuliert wer<strong>de</strong>n können, welche beson<strong>de</strong>rs bei Schnell-<br />

und Maximalkraftsportarten von Wichtigkeit sind. Eine Kombination von EMS und<br />

Willkürkontraktion über längere Zeit vermag motorische Lernprozesse auszulösen,<br />

die eine Verbesserung <strong>de</strong>r Kommunikationsleistung <strong>de</strong>r i<strong>de</strong>omotorischen und<br />

sensomotorischen Systeme bewirken (Blümel, 1992). Der höhere Wirkungsgrad von<br />

EMS auf die Muskelhypertrophie kann nach Müller, Löberbauer und Kruk (2003)<br />

darin begrün<strong>de</strong>t sein, dass die durch EMS hervorgerufenen Kontraktionen länger und<br />

öfters ausgeführt wer<strong>de</strong>n können. Die zentrale Ermüdung wird unterdrückt.

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