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werden muß. Der dritte schließlich ist der von Hyatt und mir verfaßte wichtige Artikel, der<br />
einige Hauptirrtümer und Unklarheiten behandelt, die manchen Schülern früher einmal<br />
unterlaufen sind. Zur Erreichung der erstrebten Ziele werden sich auch noch manch andere, in<br />
einzelnen Kapiteln dieses Werkes behandelte Schriften als sehr hilfreich herausstellen.<br />
Warnung<br />
Als der größte Teil dieses Werkes nur als Manuskript vorhanden war und verschiedene<br />
Schreibkräfte es ins Reine schrieben, beunruhigten mich ihre gelegentlichen Bemerkungen<br />
über das System des Golden Dawn ein wenig. Christopher Hyatt, einer der Falcon Press-<br />
Editoren, war der erste, der mich auf die Gefahr möglicher Mißverständnisse aufmerksam<br />
machte und mich dazu anregte, ein Wort der Warnung einzuschieben, um zu vermeiden, daß<br />
auch andere Leser gleiche irrige Vorstellungen entwickelten.<br />
Er hatte völlig recht; denn einige derer, die das Manuskript mit der Schreibmaschine lesbar<br />
gemacht hatten, wie später auch der eine oder andere Leser, scheinen die Vorstellung<br />
entwickelt zu haben, das gesamte Golden Dawn- System beruhe ausschließlich auf den<br />
Initiationsritualen. Das brachte mich in Verlegenheit, hatte ich doch angenommen, allein<br />
schon aus den Ritualen gehe ganz eindeutig hervor, daß das System aus weit mehr besteht als<br />
aus den Ritualen selbst; zumal doch in dem vorliegenden Werk über die Beschreibung der<br />
Rituale hinaus ein vollständiges System magischer Praxis ausgearbeitet wird, das von den<br />
Initiationsritualen völlig unabhängig sein kann.<br />
Ich war mir dessen so sicher, daß ich einigen jener Leute erzählt habe, ich würde, obwohl<br />
mein Interesse am Schreiben erschöpft sei, gewiß später einmal den Drang verspüren, ein<br />
weiteres Buch zu verfassen, und zwar ein Buch, in dem die Beziehungen oder die<br />
Verwandtschaft zwischen den beispielsweise in dem Buch Milarepa — Tibets großer Yogi<br />
von Evans Wentz dargestellten tibetischen magischen Praktiken und dem Golden Dawn-<br />
System nachgewiesen werden sollen. Es gibt unzählige Parallelen, die einer Untersuchung<br />
und Herausarbeitung wert sind. Auch diese tibetischen Praktiken haben mit den<br />
Initiationsritualen im eigentlichen Sinne nichts zu tun. Ich kann mir schon jetzt gut vorstellen,<br />
daß ich in jenem Buch bald am Anfang werde betonen können, daß diese Praktiken dem<br />
Golden Dawn- System der Magie weit mehr entsprechen als die Initiationsrituale oder andere<br />
Arten von Ritualen. Nicht daß ich die Bedeutung der Rituale im Gesamtsystem schmälern<br />
möchte, aber die magischen Praktiken außerhalb der Rituale bedeuten so viel mehr, daß es<br />
mich irritiert, wie jemand der Meinung sein kann, die Rituale hätten absoluten Vorrang. Der<br />
Schüler, der die Z- 1- und die Z- 3- Schriften gründlich studiert hat, sollte begreifen, daß die<br />
Wirksamkeit welchen Rituals auch immer völlig von den Ritualteilnehmern abhängt, die in<br />
dem von dem Orden vorgeschriebenen magischen Werk bedeutende Fähigkeiten erreicht<br />
haben.<br />
Abgesehen von der elementaren Kunst der Invokation mittels des Pentagramms und des<br />
Hexagramms gibt es zahlreiche weitere Techniken, die gebraucht und gemeistert werden<br />
müssen. Nicht nur um einen höheren Ordensgrad zu erlangen — was gar nicht so überaus<br />
wichtig ist —, sondern um ein tüchtiger und fähiger Schüler der Magie zu werden, ist es<br />
erforderlich, diese Künste nicht nur theoretisch zu kennen, sondern sie vielmehr auch<br />
praktisch völlig zu beherrschen. So zum Beispiel die Bildung von Gottformen und die<br />
Fähigkeit, mehr oder minder auf gleicher Ebene, telesmatische Bilder aufzubauen; beides<br />
Grundlagen praktischer Theurgie. Sodann gibt es die Technik der Mittleren Säule, deren<br />
Bedeutung nicht genug betont werden kann. Derjenige, der es vernachlässigt, in diesen<br />
besonderen Praktiken beträchtliche Fähigkeiten zu entwickeln, wird stets enttäuscht sein.<br />
Endlich gibt es die vibrierte Form der Mittleren Säule. Ich kann mir auch nicht ein einziges<br />
Ritual vorstellen, das ohne den richtigen Gebrauch dieser Formel erfolgreich durchgeführt