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koeln09 09.04.2009 10:20 Uhr Seite 55<br />

Karin Lange<br />

Gesundheit<br />

die starke Kluft zwischen <strong>de</strong>m eigenen<br />

Wertgefühl und <strong>de</strong>r tatsächlichen Bezahlung<br />

dar. Ermöglicht eine Institution ihren<br />

Mitar<strong>bei</strong>tern nur sehr begrenzte o<strong>de</strong>r gar<br />

keine Möglichkeiten Einfluss auf innerbetriebliche<br />

Abläufe zu nehmen, das be<strong>de</strong>utet<br />

auch <strong>bei</strong> betriebsinternen Angelegenheiten<br />

mitzusprechen, sind hier ebenfalls<br />

die Faktoren <strong>de</strong>s Rückzuges und <strong>de</strong>r<br />

Unzufrie<strong>de</strong>nheit vorprogrammiert. Immer<br />

mehr Unternehmen verstehen zum Glück,<br />

dieses menschliche Potential zu nutzen.<br />

Kleine, effiziente und selbständige<br />

Ar<strong>bei</strong>tseinheiten wer<strong>de</strong>n von ihnen<br />

geschaffen und erhöhen die Effizienz an<br />

Stabsar<strong>bei</strong>t sowie Delegation. Hierüber<br />

wird <strong>de</strong>n Menschen das Gefühl vermittelt,<br />

freiwillig und selbstbestimmt zu ar<strong>bei</strong>ten.<br />

Unter an<strong>de</strong>rem ist für ein Ausbrennen eine<br />

belasten<strong>de</strong> zwischenmenschliche Atmosphäre<br />

am Ar<strong>bei</strong>tsplatz mitverantwortlich.<br />

Dazu zählen <strong>bei</strong>spielsweise überholte,<br />

autoritäre o<strong>de</strong>r lasche und <strong>de</strong>sinteressierte<br />

Führungsstrukturen genauso wie eine<br />

mangeln<strong>de</strong> Kommunikation. Ganz beson<strong>de</strong>rs<br />

<strong>de</strong>r nach unten dünner wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

Informationsfluss birgt hohe Risiken.<br />

Gefahr droht, wenn sich das Firmenklima<br />

verschlechtert. So wie engagierte Menschen<br />

in ihrem Beruf ausbrennen, wenn<br />

die Enttäuschungen überhand nehmen,<br />

sind ebenfalls die mit ihrem Unternehmen<br />

hochi<strong>de</strong>ntifizierten Menschen dann<br />

gefähr<strong>de</strong>t, wenn <strong>de</strong>r Anerkennungs- und<br />

Erfolgsfluss nicht mehr stimmt. Sind<br />

bereits <strong>bei</strong> führen<strong>de</strong>n und verantwortlichen<br />

Personen Ar<strong>bei</strong>tslust und Initiative<br />

<strong>de</strong>rartig blockiert wie <strong>bei</strong> einem Ausbrennen,<br />

so neigen sie oft dazu ihre bitteren<br />

Erfahrungen väterlich-verständnisvoll<br />

kund zu tun: „Sie wer<strong>de</strong>n auch noch die<br />

Erfahrungen machen, dass Ihre Mühe völlig<br />

vergebens ist“; o<strong>de</strong>r: „Mit solch blauäugigen<br />

Vorstellungen haben wir alle mal<br />

angefangen; kommen Sie mal in unsere<br />

Jahre, und Sie wer<strong>de</strong>n alles etwas an<strong>de</strong>rs<br />

sehen.“ Ein bestes Beispiel dafür, dass die<br />

Resignation vererbt wird.<br />

Wir wissen, dass die angeführten Aussagen<br />

weniger mit <strong>de</strong>r äußeren als mit <strong>de</strong>r<br />

inneren frustrierten Realität <strong>de</strong>r „alten<br />

Hasen“ zu tun hat. Ebenso offensichtlich<br />

ist, dass ohne Visionen keine Entwicklung<br />

ge<strong>de</strong>ihen kann. Bezogen auf ein geringschätziges<br />

Abschmettern neuer I<strong>de</strong>en<br />

durch Bemerkungen wie: „Das haben wir<br />

immer so gemacht“, „Das haben schon<br />

ganz an<strong>de</strong>re versucht“, „Das ist doch gar<br />

nicht genügend abgesichert“ usw. wer<strong>de</strong>n<br />

Kreativität, Engagement und Leistungsbereitschaft<br />

unterbun<strong>de</strong>n. Ar<strong>bei</strong>tgeber<br />

stellen dadurch eine nachweislich wirksame<br />

Burn-out-Vorsorge zur Verfügung,<br />

in<strong>de</strong>m sie durch Reisen, Prämien,<br />

Geschenke, Vergünstigungen und gemeinsame<br />

Aktivitäten motivieren, für angemessene<br />

Fortbildungen sorgen und innerbetriebliche<br />

Supervisionen bereitstellen. Wer<br />

hier am falschen En<strong>de</strong> spart, <strong>de</strong>r darf sich<br />

nicht über innere Kündigung und Burnout-<br />

Folgeschä<strong>de</strong>n wun<strong>de</strong>rn.<br />

Literatur: Prof. Dr. Sven Max Litzcke, Prof.<br />

Horst Schuh, Stress, Mobbing und Burn-out<br />

am Ar<strong>bei</strong>tsplatz, Springer Medizin Verlag,<br />

Hei<strong>de</strong>lberg 2005.<br />

Eckhart H. Müller, Ausgebrannt – Wege aus<br />

<strong>de</strong>r Burn-out-Krise, Verlag Her<strong>de</strong>r Freiburg<br />

im Breisgau 1994.<br />

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