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und Jugendarbeit - NextNetz

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POTHMANN: KINDER- UND JUGENDARBEIT AM TURNING-POINT<br />

Die Brisanz dieser Entwicklung wird noch deutlicher, wenn man sich vergegenwärtigt,<br />

dass die bislang hier ausgewiesenen Ausgabendaten die nominalen, nicht aber<br />

die realen finanziellen Aufwendungen darstellen. Es fehlt also noch die Berücksichtigung<br />

der Preissteigerungsrate. Folglich ist real von einem weitaus größeren Rückgang<br />

der Ausgaben für die Kinder- <strong>und</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> auszugehen. Nimmt man einmal<br />

allein die Entwicklung zwischen 2000 <strong>und</strong> 2004, so hat sich das Ausgabenvolumen<br />

insgesamt um r<strong>und</strong> 11 Mio. EUR verringert (7,6%). Im gleichen Zeitraum ist jedoch<br />

für Deutschland von einer Preissteigerung um ca. 6% auszugehen. Berücksichtigt<br />

man dies, so ergibt sich für die Kinder- <strong>und</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> in Niedersachsen 2004 ein<br />

fiktives Ausgabenvolumen von nicht mehr ganz 121 Mio. EUR. Real ist damit von einem<br />

Rückgang der finanziellen Aufwendungen von 14% <strong>und</strong> nicht von knapp 8% auszugehen<br />

(vgl. Abbildung 11).<br />

Abbildung 12: Entwicklung des Ausgabenanteils für Kinder- <strong>und</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> an<br />

den Aufwendungen für die Kinder- <strong>und</strong> Jugendhilfe insgesamt in Niedersachsen,<br />

Westdeutschland <strong>und</strong> Deutschland; 1992-2004 (in %)<br />

Neben der Höhe der Ausgaben in Relation<br />

zur Bevölkerung ist weiter oben bei der<br />

Standortbestimmung für Niedersachsen auf<br />

den Anteil der Ausgaben für die Kinder- <strong>und</strong><br />

<strong>Jugendarbeit</strong> am Jugendhilfeetat hingewiesen<br />

worden. Hier lag Niedersachsen im Jahre<br />

2004 mit r<strong>und</strong> 7% über dem Ergebnis für<br />

die B<strong>und</strong>esrepublik insgesamt <strong>und</strong> über dem<br />

für Westdeutschland. Der Blick zurück zeigt,<br />

dass diese Quote seit Anfang der 1990er-<br />

Jahre rückläufig ist (vgl. Abbildung 12). Dies<br />

zeigt sich für Niedersachsen (von 12% im<br />

Jahre 1992 auf 7% im Jahre 2004) noch<br />

deutlicher als für Westdeutschland (von 9%<br />

1992 auf 6% 2004). 5 Deutlich wird somit,<br />

dass sich diesbezüglich Niedersachsen dem<br />

Niveau Westdeutschlands angleicht.<br />

4. Empirische Selbstvergewisserungen in Krisenzeiten – eine erste Bilanz<br />

für Niedersachsen<br />

Wie ist es nun um die Kinder- <strong>und</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> speziell in Niedersachsen bestellt<br />

Welches Bild zeigt uns der Zahlenspiegel Die Kinder- <strong>und</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> in der B<strong>und</strong>esrepublik<br />

insgesamt sowie im Besonderen in Westdeutschland ist Anfang des 21.<br />

Jahrh<strong>und</strong>erts mit einer für sie zumindest ungewohnten Konstellation konfrontiert.<br />

Nachdem über Jahrzehnte trotz oder vielleicht oder auch gerade wegen häufig skizzierter<br />

Krisenszenarien eine Expansionsgeschichte dieses Arbeitsfeld begleitet hat,<br />

steht dieses Feld erstmalig seit der regelmäßigen statistischen Erfassung von Einrichtungen<br />

<strong>und</strong> Beschäftigten im Westen vor einer Konsolidierung, wahrscheinlich auch<br />

vor einem Abbau von vorhandenen Ressourcen. Entsprechende Kürzungen in den<br />

Landeshaushalten von z.B. Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen oder auch Niedersachsen<br />

lassen eher Letzteres vermuten. Im Osten, das nur am Rande bemerkt, scheint<br />

hingegen bei den gegebenen Voraussetzungen ein Abbau der Kinder- <strong>und</strong> <strong>Jugendarbeit</strong><br />

nahezu unvermeidlich.<br />

Für Niedersachsen sind nunmehr auf der einen Seite ähnliche Tendenzen bei den<br />

Beschäftigten, aber auch den öffentlich geförderten Maßnahmen <strong>und</strong> den hier erfassten<br />

TeilnehmerInnen zu beobachten, wie sie auch für Westdeutschland Bestand haben.<br />

Die Herausforderungen scheinen auf den ersten Blick also ähnlich. Der zweite Blick<br />

jedoch lässt erkennen, dass zumindest Segmente der Kinder- <strong>und</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> in<br />

Niedersachsen weitaus schwächer ausgeprägt sind als in anderen B<strong>und</strong>esländern. Das<br />

Land steht bei Personal- <strong>und</strong> Stellenzahlen sowie der Einrichtungsdichte schlechter<br />

Niedersächsisches Jahr der Jugend 2006 – FACHTAGUNG JUGENDARBEIT WIRKT

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