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und Jugendarbeit - NextNetz

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KREHER: JUGENDVERBÄNDE, KOMPETENZENTWICKLUNG UND BIOGRAFISCHE NACHHALTIGKEIT<br />

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verband’ aus der subjektiven (<strong>und</strong> retrospektiven) Sicht der Jugendlichen <strong>und</strong> jungen<br />

Erwachsenen erschlossen. Forschungsleitend waren die beiden zentralen Punkte:<br />

1. Kompetenzentwicklung Jugendlicher <strong>und</strong> junger Erwachsener <strong>und</strong> der Lebens- <strong>und</strong><br />

Lernort Jugendverband mit seinen spezifischen Bedingungen/Qualitäten, untersetzt<br />

durch Fragen wie: Welche Kompetenzen werden wann, wie <strong>und</strong> wo im Rahmen<br />

einer Jugendverbandsmitgliedschaft erworben bzw. weiterentwickelt<br />

2. Biografische Nachhaltigkeit der im Jugendverband erworbenen Kompetenzen,<br />

insbesondere bezogen auf Übergänge in Arbeit <strong>und</strong> alltägliche Lebensbewältigung,<br />

untersetzt durch Fragen wie: Können Zusammenhänge zwischen Kompetenzentwicklung<br />

im Jugendverband <strong>und</strong> den nachschulischen biografischen Gestaltungsoptionen<br />

der Jugendlichen <strong>und</strong> jungen Erwachsenen hergestellt werden<br />

Die Durchführung des Forschungsprojekts baute auf einem Methodenset aus einer<br />

Fragebogenerhebung <strong>und</strong> biografischen Interviews auf. Zielgruppe waren junge<br />

Erwachsene, die über einen längeren Zeitraum in einem Jugendverband waren oder<br />

sind. Der Zugang erfolgte mit Hilfe der jeweiligen Landesjugendringe verbandsübergreifend<br />

<strong>und</strong> in regionaler Verteilung in fünf B<strong>und</strong>esländern (Bayern, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Niedersachsen <strong>und</strong> Sachsen).<br />

Mit dem Fragebogen wurden 550 Jugendverbandsmitglieder erreicht, verteilt über<br />

das ganze heterogene Verbandsspektrum. Die Stichprobe ist bezüglich der Verteilung<br />

nach den Geschlechtern (männlich 54,3 Prozent <strong>und</strong> weiblich 45,7 Prozent) annähernd<br />

ausgeglichen, der Großteil der Fragebögen (ca. 75 Prozent) wurde von Jugendlichen<br />

<strong>und</strong> jungenErwachsenen zwischen 18 <strong>und</strong> 26 Jahren beantwortet. Die große<br />

Mehrheit unserer Befragten (78 Prozent) gab an, dass sie in ihrer Zeit im Jugendverband<br />

ein Amt oder eine Funktion inne hat oder hatte 2 . Im Fragebogen war die Frage<br />

als offene Frage konzipiert, so dass die Befragten selbst entscheiden konnten, was sie<br />

unter Funktion bzw. Amt im Jugendverband verstehen. Entsprechend vielfältig gestalteten<br />

sich auch die Antworten. Die Antworten ordneten wir schließlich vier Kategorien<br />

zu:<br />

• verbandsorganisatorische Funktionen (Vorsitz, Schatzmeister, Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Schriftführung, verbandsspezifische Funktionen wie z.B. Verantwortlicher für<br />

Einsatzkleidung)<br />

• Gruppenleitung<br />

• regionale/überregionale Verbandsfunktionen<br />

• sonstiges<br />

Nach dieser inhaltlichen Differenzierung zeigen unsere Ergebnisse, dass unter dem<br />

Engagement der Mitglieder die Übernahme einer Gruppenleitung dominiert. Ausführliche<br />

biografische leitfadengestützte Interviews haben wir mit 21 Jugendlichen bzw.<br />

jungen Erwachsenen (18-31 Jahre alt) geführt, ebenfalls regional <strong>und</strong> verbandlich<br />

unterschiedlich verteilt sowie nach Geschlecht differenziert. Der Zugang zu den InterviewteilnehmerInnen<br />

erfolgte auf der Basis einer Bereitschaftserklärung im Rahmen<br />

der Fragebogenerhebung. Auf diesem Weg hat eine große Anzahl junger Erwachsener<br />

mit langjähriger Jugendverbandserfahrung die Bereitschaft für ein Interview signalisiert.<br />

Es wurden 11 Interviews mit männlichen Jugendverbandsmitgliedern <strong>und</strong> 10<br />

Interviews mit weiblichen Jugendverbandsmitgliedern geführt. Bei den Interviewpartnern<br />

handelte es sich überwiegend um eher stark im Jugendverband engagierte junge<br />

Erwachsene mit langjährigen Verbandsmitgliedschaften, was mit dem von uns gewählten<br />

Zugang zusammenhängt. Dabei verweist die hohe Bereitschaft der Interviewten<br />

zu den Interviews <strong>und</strong> die unkomplizierte Durchführung der Interviews schon auf<br />

Kompetenzen im sozial-kommunikativen Bereich wie auch auf ausgeprägtes Selbstbewusstsein<br />

bei vielen Befragten.<br />

Niedersächsisches Jahr der Jugend 2006 – FACHTAGUNG JUGENDARBEIT WIRKT

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