und Jugendarbeit - NextNetz
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CLOOS: „UNS WAR MAL LANGWEILIG, DA HAM WIR DAS JUZ ENTDECKT”<br />
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In diesem Sinne lassen sich somit grob zwei Typen von Zugängen unterschieden, bei<br />
denen die Wege in die Kinder- <strong>und</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> eher einem Ablaufmuster folgen <strong>und</strong><br />
anderen, bei denen der Zugang eher eigenständig gef<strong>und</strong>en wurde. Diesen beiden<br />
Unterscheidungen folgend lassen sich insgesamt fünf Zugangsweisen typisieren.<br />
(a) Zugang über andere Institutionen: Hier sind die Wege in die Kinder- <strong>und</strong> <strong>Jugendarbeit</strong><br />
nicht Folge von bewussten Entscheidungen oder gar Resultat reflexiv<br />
angelegter Überlegungen. Vielmehr zeichnen sich die Zugänge durch eine institutionalisierte<br />
Abfolge aus, die durch Schule <strong>und</strong> Eltern geebnet wird.<br />
(b) Zugang über Krisen im öffentlichen Raum: Daneben sind Zugänge zu finden, bei<br />
denen eine Krise im öffentlichen Raum Ausgangspunkt ist. Ausdruck diese Krise ist z.<br />
B., dass sich die Jugendlichen an Orten im öffentlichen Raum treffen <strong>und</strong> ihre jugendkulturellen<br />
Praktiken an diesen Orten durch verschiedene öffentliche AkteurInnen<br />
nicht akzeptiert werden. Kinder- <strong>und</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> tritt hier an – durch die Öffentlichkeit<br />
dazu aufgefordert –, den Jugendlichen alternative Treffpunkte im Rahmen von<br />
Kinder- <strong>und</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> anzubieten. Sie erscheint den Jugendlichen als selbstverständlicher<br />
Ort für die Verschiebung eines Problems. Die eigentliche Verschiebepraxis<br />
hinterfragen die Jugendlichen eigentlich nicht.<br />
(c) Zugang als Folge zufälliger Entdeckung: Andere Zugänge können in dem Sinne<br />
weder als zielbewusst noch als geplant beschrieben werden, weil der Ausgangspunkt<br />
eine eher zufällige Entdeckung aufgr<strong>und</strong> von Langeweile ist. Es handelt sich hier<br />
vielmehr um ein Finden ohne vorausgegangene Suche. Genau darin zeigt sich eher ein<br />
institutionelles Ablaufmuster.<br />
(d) Zugang als gezielte Aneignung: Im Gegensatz hierzu werden Zugangsgeschichte<br />
deutlich, bei denen der Zugang durch eine gezielte Aneignung des Jugendhauses<br />
zustande kommt, indem eine Jugendgruppe neue Angebote auf ihre Attraktivität hin<br />
testet, um sich neue Treffpunkte zu erschließen, die den aktuellen jugendkulturellen<br />
Interessen entsprechen. Auch hier liegt in der Regel keine individuelle, sondern eine<br />
kollektive Zugangsgeschichte einer Gruppe von Jugendlichen vor.<br />
(e) Zugang aus Interesse an ehrenamtlicher Arbeit: Ähnlich wie im vorausgegangenen<br />
Typus – jedoch ein wenig anders gelagert – ist ein gezieltes Interesse bei den Jugendlichen<br />
am Jugendhaus zu entdecken, die dort auch ehramtlich aktiv werden wollen.<br />
4 Hier zeigt sich aber, dass das ehrenamtliche Interesse kaum ausreicht, damit die<br />
Arbeit dort auch dauerhaft als erfolgreich angesehen werden kann. Vielmehr bedarf<br />
es der Herstellung einer Zugehörigkeit zur Kinder- <strong>und</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> in Auseinandersetzung<br />
mit den anderen Jugendlichengruppen, die die Jugendzentren besuchen.<br />
Statusgruppen im Jugendhaus<br />
Kinder- <strong>und</strong> Jugendlichen durchlaufen beim Zugang ins Jugendhaus unterschiedliche<br />
Phasen <strong>und</strong> lassen sich dementsprechend verschiedenen Statusgruppen im<br />
Jugendhaus zuordnen. Die nachfolgende idealtypische Kontrastierung von Statusgruppen<br />
sollte jedoch nicht zu dem Fehlschluss verleiten, dass dem Zugang immer ein<br />
Stufenmodell zugr<strong>und</strong>e liegt. Es geht hier vielmehr darum darzustellen, wie sich mit<br />
der Herstellung von Zugehörigkeit zur Kinder- <strong>und</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> der Status verändern<br />
kann.<br />
• Zunächst ist die Gruppe der Jugendlichen bzw. der potentiellen AdressatInnen zu<br />
nennen. Diese sind noch keine NutzerInnen des Angebotes, auch wenn sie möglicherweise<br />
wie die Jugendlichengruppe um Andy Koralla <strong>und</strong> Pit Elfmann bereits im<br />
Blick von Kinder- <strong>und</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> sind.<br />
• Die Gruppe der NutzerInnen nutzt das Jugendhaus <strong>und</strong> nimmt die dort angebotenen<br />
Vorhalteleistungen in Anspruch, weil sie hier ihre jugendkulturellen Interessen<br />
verwirklichen kann. Zugehörigkeit zur Kinder- <strong>und</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> besteht hier nur in<br />
eingegrenzter Form.<br />
• Die (Stamm-)BesucherInnen nutzen die Angebote nicht nur kontinuierlich, haben<br />
Niedersächsisches Jahr der Jugend 2006 – FACHTAGUNG JUGENDARBEIT WIRKT