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und Jugendarbeit - NextNetz

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VORWORT<br />

3<br />

Vorwort<br />

In der kommunalen wie in der verbandlichen Kinder- <strong>und</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> ereignen sich<br />

die Kontakte der Akteure im alltäglichen Miteinander, in Bildungsangeboten, Projekten,<br />

Aktionen, Workshops <strong>und</strong> Freizeiten. Weil die Kinder- <strong>und</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> auf freiwillige<br />

Teilnahme angewiesen ist, kann sie gar nicht anders, als die Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

mit ihren Interessen ernst zu nehmen, diese aufzugreifen <strong>und</strong> mehr noch: Kinder <strong>und</strong><br />

Jugendliche in allem, was sie tun, zu beteiligen. Wird dieser – im Übrigen auch gesetzlich<br />

normierte Anspruch – missachtet, wird unmittelbarer Akzeptanzverlust die Folge sein. Die<br />

Angebote <strong>und</strong> Ideen können pädagogisch noch so gut gemeint sein, wenn sie die Interessen<br />

<strong>und</strong> Bedarfslagen ihrer Adressantinnen <strong>und</strong> Adressaten verfehlen, werden diese ihre<br />

Missachtung gnadenlos „bestrafen“, indem sie sich anderen Anbietern zuwenden.<br />

Insofern steht die Kinder- <strong>und</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> in Konkurrenz zu anderen Anbietern der<br />

Freizeit- <strong>und</strong> Konsumindustrie, aber auch der Schule, den Angeboten von Eltern <strong>und</strong> Familien,<br />

die allesamt um das begrenzte Zeitbudget konkurrieren. Hinzu kommt: In dem Maße,<br />

wie Kinder <strong>und</strong> Jugendliche aus Gründen der demografischen Entwicklung weniger werden,<br />

verschärft sich der Konkurrenzkampf um eine kleiner werdende Zielgruppe. Die Daten<br />

des demografischen Wandels offenbaren die unausweichliche Botschaft, dass Kinder<br />

<strong>und</strong> Jugendliche zukünftig eine äußerst knappe <strong>und</strong> deswegen verstärkt nachgefragte <strong>und</strong><br />

begehrte gesellschaftliche „Ressource“ sind <strong>und</strong> in Zukunft noch bedeutungsvoller sein<br />

werden. In absehbarer Zeit wird sich dies z. Bsp. auf dem Arbeits- <strong>und</strong> Ausbildungsmarkt<br />

offenbaren, wenn Industrie <strong>und</strong> Handwerk – noch im Gegensatz zur aktuellen Situation<br />

- händeringend nach Lehrlingen <strong>und</strong> Auszubildenden suchen werden.<br />

Wie aber stellt sich vor diesem Hintergr<strong>und</strong> die Kinder- <strong>und</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> heute <strong>und</strong><br />

zukünftig dar<br />

Zeitgleich mit der demografischen Entwicklung sind die Lebenslagen vielfältiger <strong>und</strong><br />

die Anforderungen an eine gelingende Lebensbewältigung für die junge Generation anstrengender<br />

geworden. Die Kinder- <strong>und</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> steht demzufolge mit ihren Maximen<br />

der „Bildung“ <strong>und</strong> der „Lebensbewältigung“ mit an vorderster Front derjenigen, die<br />

die junge Generation in vielfältiger Weise unterstützen, fördern, ermutigen, anregen <strong>und</strong><br />

einen unerlässlichen Beitrag für deren Zukunftsfähigkeit leisten.<br />

Zum einen hat sie sich zu bewähren im Konkurrenzkampf mit kommerziellen Anbietern.<br />

Sie steht immer wieder vor der Herausforderung, sich als attraktive, mindestens gleichwertige<br />

Alternative zu Fitnessstudios, Diskotheken, Internetcafés <strong>und</strong> Tanzschulen zu<br />

positionieren. Sie hat sich zu positionieren im Bemühen um das – für alle gleichermaßen<br />

begrenzte - Zeitbudget von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen.<br />

Zum anderen hat die Kinder- <strong>und</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> ihre Leistungen darzustellen <strong>und</strong> sich<br />

öffentlich zu legitimieren. Kinder- <strong>und</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> ist eine gesellschaftliche Aufgabe,<br />

die mit öffentlichen Mitteln finanziert wird. Im Vergleich zu den Kindertagesstätten, deren<br />

Bedeutung für die frühkindliche Bildung momentan sehr ausgiebig fachlich diskutiert wird,<br />

sind normierte Anforderungen eher bescheiden. Und auch verglichen mit den Schulen,<br />

die an die Ergebnisse von Pisa- <strong>und</strong> Timss- Studien anknüpfend Qualitätsentwicklungs<strong>und</strong><br />

Qualitätssicherungsprozesse durchlaufen, ist bei der Kinder- <strong>und</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> eine<br />

solche Entwicklung noch nicht zu bemerken. Sie muss um ihre Anerkennung immer wieder<br />

neu kämpfen <strong>und</strong> steht unter einem andauernden Legitimationsdruck.<br />

Ein Element dieses „Kampfes um Anerkennung“ bezieht sich auf den Nachweis ihrer<br />

Wirkungen <strong>und</strong> ihres gesellschaftlichen Nutzens. Wenn Kinder- <strong>und</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> den<br />

Anspruch an sich aufrechterhält, als wertvolle „Zukunftsinvestition“ zu gelten, dann begibt<br />

sie sich damit in die Notwendigkeit, auch ihren „Ertrag“ nachzuweisen. Wer <strong>und</strong> mit<br />

welchem Nutzen wird tatsächlich von der Kinder- <strong>und</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> erreicht Oder wen<br />

erreicht die Kinder- <strong>und</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> nicht <strong>und</strong> aus welchen Gründen<br />

Um dieser kontrovers geführten Diskussion über die zukünftige Gestaltung der Kinder-<br />

<strong>und</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> im Rahmen des „Niedersächsischen Jahres der Jugend 2006“ ein<br />

Forum zu bieten <strong>und</strong> die Wirksamkeit der Kinder- <strong>und</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> zu reflektieren führte<br />

das Niedersächsische Landesamt für Soziales, Jugend <strong>und</strong> Familie in Kooperation mit<br />

Niedersächsisches Jahr der Jugend 2006 – FACHTAGUNG JUGENDARBEIT WIRKT

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