AUFTRAG_280_150dpi_2.pdf - Gemeinschaft Katholischer Soldaten
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GESELLSCHAFT NAH UND FERN<br />
auf der Pisa-Studie beruhten zeigte er<br />
ein äußerst nachdenklich machendes<br />
Bild von der Situation in Deutschland,<br />
die durch Schulabbrecher und<br />
Nicht-Ausgebildete geprägt würde.<br />
Bild 2: Der Leiter des Büros der<br />
OECD in Berlin Heino von Meyer<br />
beeindruckte durch Zahlen, die<br />
umfassend präsentiert wurden<br />
Dieser Aspekt kam nicht durch eine<br />
Statistik zustande, sondern durch verschiedene<br />
Datensammlungen, die einund<br />
denselben Effekt aus verschiedenen<br />
Denkrichtungen her beleuchteten<br />
Bild 4: Der Obmann des CSU im Ausschuss „Arbeit und<br />
Soziales“ Paul Lehrieder (links im Bild) berichtete von der<br />
alltäglichen Arbeit im Parlament, Kompromisse zu finden<br />
<strong>AUFTRAG</strong> <strong>280</strong> • DEZEMBER 2010<br />
und immer im internationalen Vergleich.<br />
Gerade deshalb war die Quintessenz,<br />
dass es eine Bildungsarmut in<br />
Deutschland gibt, so deprimierend.<br />
Nach dem Mittagessen machte<br />
Prof. Dr. Christoph Butterwegge (Bild<br />
3) Anmerkungen zu einem aufgeheizten<br />
Thema: „Die Finanzierung des Sozialstaates<br />
– mehr als eine Controlling<br />
Aufgabe“. Der entwickelte Sozialstaat<br />
sei die Grundlage einer reichen<br />
Industrienation, führte Prof. Butterwegge<br />
aus. Die Finanzierungsdiskussion<br />
käme viel zu kurz, kritisierte der<br />
Redner, es werde stets über die Missbräuche<br />
geredet, aber nicht über die<br />
Methoden, die Reichen und Besserverdienenden<br />
zu einem ausgewogenen<br />
Beitrag heranzuziehen. Verständlich,<br />
dass der Referent in der anschließenden<br />
Diskussion sich seiner Thesen<br />
erwehren musste. Der Austausch der<br />
Argumente war zu diesem Thema heftig<br />
und fair. Diesem Thema folgte ein<br />
Praktiker aus dem politischen Alltagsgeschäft.<br />
Der Abgeordnete des Deutschen<br />
Bundestages Paul Lehrieder<br />
(CSU) (Bild 4), Obmann seiner Partei<br />
im Ausschuss Arbeit und Soziales,<br />
berichtete aus seiner Arbeit und wie<br />
die Parteien ihre Kompromisse finden.<br />
Denn Politik sei Kompromiss,<br />
betonte der Abgeordnete in seinem<br />
Vortrag, der den Zuhörern das Machbare<br />
vor Augen führte. Aufgrund der<br />
demographischen Entwicklung sei es<br />
unabdingbar notwendig, die älteren<br />
Arbeitnehmer weiterzubilden und zu<br />
qualifizieren, damit diese länger im<br />
Arbeitskreislauf stehen könnten. Parallel<br />
dazu sei eine Bildungsoffensive<br />
dringend nötig, um das Potenzial der<br />
Jugend nicht in<br />
ungelernte Arbeitskräfte<br />
zu<br />
vergeuden, die<br />
danach den Sozialstaat<br />
auch<br />
noch belasten<br />
würden. In der<br />
anschließenden<br />
Diskussion<br />
wurde nochmals<br />
die Forde-<br />
Bild 3: Prof. Dr. Christoph<br />
Butterwegge sorgte mit seinen<br />
Thesen zur Finanzierung des<br />
Sozialstaates für eine intensive<br />
Debatte im Anschluss an seinen<br />
Vortrag<br />
rung des Vorsitzenden<br />
des<br />
Zentralkomitees<br />
der Deutschen<br />
Katholiken<br />
Alois Glück<br />
bekräftigt, dass die Leistungen, die<br />
zumutbar sind, dem Empfänger der<br />
Sozialhilfe auch zuzumuten seien,<br />
weil ansonsten die Solidarität von der<br />
anderen Seite her ausgenützt würde.<br />
Der Gottesdienst am Samstagabend<br />
wurde von dem Berliner Domkapitular<br />
Ulrich Bonin in der Wallfahrtskirche<br />
Vierzehnheiligen gefeiert.<br />
Am anschließenden Fränkischen<br />
Abend wurden die kontroversen Themen<br />
des Tages aufgearbeitet und abdiskutiert.<br />
Der Sonntagvormittag gehörte<br />
wiederum einem Praktiker. Prälat<br />
Karl-Heinz Zerrle (Bild 5), Landes-Caritasdirektor<br />
Bayerns und ehemaliger<br />
Militärpfarrer in Neuburg/<br />
Donau, trug vor zum Thema: „Auffangstation<br />
soziale Verbände – werden<br />
die freiwilligen Helfer überfordert“<br />
Er führte die grundgesetzlich<br />
Bild 5: Die Vortragreihe beendete<br />
der Caritasdirekor in Bayern<br />
Prälat Karl-Heinz Zerrle, in dem<br />
er die Nöte der Bedürftigen aus<br />
der Erfahrung seiner Organisation<br />
schilderte<br />
geregelten Aufgaben aus, dass die<br />
Wohlfahrtsverbände sich der Aufgaben<br />
des Staates annähmen und diese<br />
auf freiwilliger Basis übernähmen.<br />
Dadurch würden sich unter anderem<br />
auch die Finanzierungsfragen ergeben,<br />
da die Verbände sich nicht allein<br />
aus dem Spendenaufkommen halten<br />
könnten. Das Klientel seien die Menschen,<br />
die Katastrophen in ihrem Le-<br />
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