AUFTRAG_280_150dpi_2.pdf - Gemeinschaft Katholischer Soldaten
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BLICK IN DIE GESCHICHTE<br />
litärpolitik gehörten nicht zu seinen<br />
Interessensgebieten. Er war eines der<br />
schwächsten Mitglieder in Merkels<br />
erstem Kabinett. „Nachweislich unfähig“<br />
schrieb das „Hamburger Abendblatt“<br />
sogar. 9 Kanzleramtsminister Dr.<br />
Thomas de Maizière (* 1954; ab 2009<br />
Bundesinnenminister) ist der Sohn<br />
des früheren Generalinspekteurs Ulrich<br />
de Maizière. Der Jurist leistete<br />
als Soldat auf Zeit von 1972 bis 1974<br />
Wehrdienst beim Panzergrenadierbataillon<br />
142 10 in der Gneisenau-Kaserne<br />
in Koblenz-Horchheim und ist<br />
Oberleutnant der Reserve. 11 Das Bataillon<br />
unterstand der Panzerbrigade<br />
14 (alt) unter Oberst Hans-Joachim<br />
Mack (1928-2008; später General).<br />
Generalinspekteur Schneiderhan<br />
(* 1946), seit Juli 2002 bereits<br />
unter Kanzler Schröder ranghöchster<br />
Soldat der Bundeswehr, blieb auch<br />
nach dem Regierungswechsel als militärpolitischer<br />
Berater der Bundesregierung<br />
im Amt (Bild 1). Erst im Dezember<br />
2009 wurde er im Zusammenhang<br />
mit der sog. „Kunduz-Affäre“<br />
abgelöst. Die militärpolitische Schlüsselstelle<br />
des Leiters der Gruppe 23 im<br />
Kanzleramt (ab 2006 Gruppe 22) wurde<br />
zunächst noch von Oberst i.G. Dr.<br />
Henning Hars (* 1955; später Brigadegeneral)<br />
12 geleitet, der dieses Amt<br />
seit 2004 noch unter Kanzler Schröder<br />
wahrgenommen hatte. 2006 folgte der<br />
Luftwaffen-Oberst i. G. Gerd Bischof<br />
(* 1953; später Brigadegeneral), der<br />
im Jahre 2007 an Oberst i.G. Dr. Erich<br />
Vad (* 1957) übergab. Im April 2010<br />
wurde Vad zum Brigadegeneral befördert<br />
und damit – nach Dr. Gerber und<br />
Dr. Zuber unter Helmut Schmidt – der<br />
dritte Offizier dieses Dienstgrades auf<br />
diesem Posten. Als Gruppenleiter arbeitet<br />
er Ministerialdirektor Dr. Christoph<br />
Heusgen 13 (* 1955), dem außen-<br />
<strong>AUFTRAG</strong> <strong>280</strong> • DEZEMBER 2010<br />
9 Vom 10.04.2010<br />
10 1981 umbenannt in PzGrenBtl 342<br />
11 Nachdem auch sein Sohn 2009/10 im<br />
Gebirgsjägerbataillon 233 seinen Wehrdienst<br />
ableistete, diente die Familie de<br />
Maizière nun in der dritten Generation<br />
in der Bundeswehr.<br />
12 Hars wurde im März 2010 in den<br />
vorzeitigen Ruhestand versetzt. Er hatte<br />
Minister zu Guttenberg in einem Brief,<br />
um Gründe für die Entlassung von<br />
General Schneiderhan gebeten, worauf<br />
ihm vorgeworfen wurde, er hätte sich in<br />
dem Schreiben im Ton vergriffen.<br />
13 Von 1999 bis 2005 war Heusgen Büropolitischen<br />
Berater der Kanzlerin, zu.<br />
Erstmals als Kanzlerin sprach Frau<br />
Merkel auf der 42. Münchner Konferenz<br />
für Sicherheitspolitik am 4. Februar<br />
2006 in München:<br />
„Für uns … sind die europäische<br />
Einigung … und die transatlantische<br />
Partnerschaft …Pfeiler unserer Außen-<br />
und Sicherheitspolitik. … Das<br />
wiedervereinte Deutschland ist bereit,<br />
in diesem Rahmen Verantwortung zu<br />
übernehmen …, und zwar über das<br />
eigentliche Bündnisgebiet hinaus, zur<br />
Sicherung von Freiheit, Demokratie,<br />
Stabilität und Frieden in der Welt“.<br />
Bei der Eröffnung der Informationsmesse<br />
„CeBIT“ in Hannover im<br />
März 2006 stattete Merkel dem Ausstellungsstand<br />
der Bundeswehr unter<br />
Oberstleutnant Wolfgang Quirin einen<br />
kurzen Besuch ab. Am 8. Juni 2006<br />
nahm die Kanzlerin am Feierlichen<br />
Gelöbnis von 300 <strong>Soldaten</strong> der 9.,<br />
12. und 13. Grundausbildungskompanie<br />
des III. Bataillons des Luftwaffenausbildungsregimentes<br />
3 unter<br />
Oberstleutnant Martin Bodemann aus<br />
der Graf-Sponeck-Kaserne in Germersheim<br />
in Anwesenheit des Inspekteurs<br />
der Luftwaffe Klaus-Peter<br />
leiter von Javier Solana, dem „Hohen<br />
Repräsentanten für die Gemeinsame<br />
Außen- und Sicherheitspolitik“ der<br />
EU und von daher mit Sicherheits- und<br />
Militärpolitik bestens vertraut.<br />
Stieglitz (* 1947) und des Regimentskommandeurs<br />
Oberst Josef Mohr auf<br />
dem Hambacher Schloss bei Neustadt<br />
teil. Es war zugleich ihr erster offizieller<br />
Besuch bei der Bundeswehr als<br />
Kanzlerin. In ihrer Rede sagte sie:<br />
„Bei all dem, was die Bundeswehr<br />
tut, kann sie sich dabei auf die breite<br />
Unterstützung unserer Bürger, des<br />
Parlaments und … der Bundesregierung<br />
verlassen. … Die Soldatinnen<br />
Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel mit Generalinspekteur General<br />
Wolfgang Schneiderhan<br />
und <strong>Soldaten</strong> der Bundeswehr haben<br />
unsere Anerkennung verdient. Das<br />
ist der Rückhalt, den sie für ihren<br />
schwierigen Einsatz brauchen, und<br />
auf diesen Rückhalt können sie sich<br />
verlassen“.<br />
Große Worte, doch wie brüchig<br />
dieser Rückhalt ist, zeigt sich immer<br />
dann, wenn die Bundeswehr bei negativen<br />
Vorfällen in die Schlagzeilen<br />
gerät. Erneut betonte Frau Merkel die<br />
Bedeutung der Wehrpflicht:<br />
„Denn der Wehrdienst ist Ausdruck<br />
der persönlichen Mitverantwortung<br />
des Bürgers für ein Leben in<br />
Frieden und Freiheit. Die … <strong>Soldaten</strong><br />
sind Staatsbürger in Uniform. Ihre<br />
Lebens- und Erfahrungswelt soll sich<br />
nicht wesentlich von derjenigen der<br />
… Mitbürger unterscheiden“.<br />
Am 26. Juli 2006 besuchte die<br />
Kanzlerin – zusammen mit Minister<br />
Jung – das Einsatzführungs-<br />
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