lill 32 Üoer dem BouLev
Endlich zuhause an~ekommen und Nieder trocken, f~hlst du dich ei~entlich schon Nieder ein ~utes Stöck klarer. Aber halt, da ist sie schon Nieder, diese ei~enarti~e Stimmun~. Die Fenster sind fest ~eschlossen, das kann's schon mal nicht sein. Dein Blick schNeift Neiter zu den ~autsprechern. Lan~sam sickert die ~traRenszene in deine Wohnun~. die ~ es Gef~hl der Ohnmacht, das dir die Brust zuschn~rt. dich am liebsten unters Bett kriechen läRt -dieser Ludo,lic Navarre scheint sich richti~~ehend darin zu suhlen. Und doch hat ~ich ir~endNas ~anz entscheidend ver "ndert... Ra1.1sgekommen Ist das ~anze bei F communications, dem Nachfol~er des meist~berhyptesten Labels der Neuzeit FNAL - bekanntermaRen eines dieser Labels, die sich besonders ~ern mit e'ner Aura des ~eschmäcklerischen und d r "Open-mindedness" um~eben. Und so Nunden es dann auch nur Neni~. das nach Vorzei~e-Grinsebold Laurent Garnier- Lharmeur, Flaneur und K(n)öpfchenverdreheur vom Diensteire ~anz anders ~ela~erte S~hWsselperson zum ersten Mal mit dem ~blichen PR-tratra auf den Plan tritt, die sich bisher doch eher im Hinter~rund hielt: eben Ludovic Navarre oder soll ich St. Germain oder Deepside oder D.S. oder Hexa~one oder ... oder sa~en? Nun ja, so brimborisch ist das tratra nun doch nicht, denn ei~entlich spricht der Mann lieber durch seine Musik. Dementsprechend enthält er sich vornehmst jedes ~reifbaren Kommentars, der ihm später vielleicht mal als Meinun~ aus~ele~t Nerden könnte - in Frankreich, siehe allerunnöti~ste Atomversuche ja keine ~anz un~eNöhnliche Praxis, das. Zum GWck (?) hat er ja noch Eric Morand, prernier chef dl.l ,,f c.ommunicationsj', im Schlepptau und so sitzen mir die beiden bei einer Massen-Presse-Vieh Versammlun~ in einem furchtbar bohemienhaften Kötner Hotel ~e~en~ber. Ludovic läRt sich seine nur allzu sparsam raus~epressten ÄuRerun~en von seinem Brötchen~eber ~roRz~~i~ ausschm~cken, Erics Tarnun~ als Dolmetscher ist nahezu perfekt: daNerden aus drei Wörtern mal schnell drei Absätze, "da soll ich doch nun dies antworten, oder nicht?" zum vielzitierten Bonmot und im Eifer des Gefechtes auch mal ver~essen, vor der Übersetzun~ der AntNort auch mal den zu Übersetzenden zu Wort kommen zu lassen. We , an~eskhts all dessen nun denkt, das L-----mllllii,...::;;..- Labei-Lredo ,.Ne ~ive a french tauch to hause" N~rde sich in brachialer Erstschla~s-Härte niederschla~en ist Aber SO toU, Nie solch universal anNend bare Konzepte auch sein mö~en, so klasse Musik auch als katharsisches Ausdrucksmittel f~r ei~enbrötlerische zur~ckhaltende Menschen funktionieren können, so ... ja, NO ei~entlich lie~t denn nun mein Problem mit dem Werk des Ludovic Navarre? Also man verstehe mich nicht falsch, Deep Lontest's "Ripost EP" und der "Alabama Blues", beide damals noch bei FNAL, ebenso der zu zahlreichen Anekdötchen ~ereichende "Art of Stalkin~"-Remix (in Kurzform: Ori~inal auf Transmal eNi~es Lieblin~sst~ck des Ludovic, er remixt ~Ieich ein ~anzes Tape voll, Derrick May ist ir~endNann mal in Paris, hört Lassette, ~ibt directement sein "d' accord", Brettcover dazu und alle sind ~IJcklich und lie~en sich in den Armen) ~ehören sicherlich mit zum Besten, Nas je Europäischen Steckdosen entsprun~en ist. Und auch auf dem Album pumpt der Bass Nieder Nie Hölle, appetitlich kombiniert mit der nöti~en Portion Understatement im rechten Au~enblick. Klavierspielen lernen lohnt Nieder, auf jeden Fall. 4-to-thefloor-Rhythmen ohne das eNi~ leidi~e Diktat der Bassdrum. Wenn diese, Nie nach dem epischen Aufbau von "Thank You Mum" ir~endNann dann doch noch in das Geschehen ein~reift, tut sie das ~ehr behutM.m und doch kLar Lenkend, eine LiebevoLLe Mutter von einer B~~drum eben, t~chuk. Musik mö'o{en Nerden, wi..irden sich niemals eine 12" kaLJfen". Da spricht M.Morand, ~anz der Geschäftsmann, Nährend der Sch~tzlin~ sich m~ht, mö~lichst teilnahmslos aus dem Fenster zu blicken. Und so entsteht dann am Ende auch eben mehr soNas Nie die ~latt~efe~te T errassen-Aus~abe des Hauses, klarer strukturiert und doch etNaS konturlos, so fast ohne den ~blichen ~chNulst des "Home-listenin~" - das hat ei~entlich schon mehr mit Blues, vielleicht noch ein Neni~ mit Jazz zu tun und f~hrt so das Hause ~ber den europäischen UmNe~ Nieder zur~ck in denNarmen MutterschoR seiner ei~entlichen Urspr~n~e. Aber leider auch nur fast, denn bei dem, Nas obendrJber so passiert, schleicht sich leider ein ~eNisses Unbeha~en ein. Denn juz;z-AnLeihen ~chön und gut, aber genuu un dem Punkt, un dem auch ~eine großen Det roiter VorbiLder Marke juun AtkiM, CurL Cruig etc.p.p. den]uz;z Gedunken mit ihren M~chinen koMequent weiterentwickeLn, bLeibt er Leider im kLi~cheeüberLudenen Sumpfi der Zitate ~tecken und rlchtet ~o den ]uz;z, brutaL digitaL. Der Tra~öd le erster Teil: Wie bitteschön soll so auch der letztendlich entscheidensie Grundbaustoff des Hauses sich entNickeln können? Dieses drecki~e Verlan~en, diese manchmal quälende ~ehnsucht, dieser immer Nieder freudemachende MasochisrrHJS, nicht ans Ziel zu ~elan~en. Der Mann selbst spricht da ~erne von "Ia belle techno", sehr schön. Ja, das ist "des Pudels Kern", und der ~ute Dr. Faustus heiRt plötzlich Ludovic mit Vornamen. Wie verbissen er doch einsam in seinem ~tudio sitzen ma~ und strebt, zNar "mancherlei ~ar schon studiert" und die richti~en Quellen ~eNiR' kennt - oh ja, das tut er ~anz bestimmt. Aber kann seine arme Menschenseele ~berhaupt erahnen, daR es in diesem Jahrhundert nur einem Franzosen, namentlich Francais Mitterand XJV., ver~önnt sein sollte, seinem ~raRen Ideal nahezukommen (und auch der muRte diesen Frevel mit schNerer Krankheit und Amtsverlust bezahlen)' F~r alle anderen Froschverzehrer bleibt da nur noch, sich Neiterhin Ne~en blöder Atomversuche ihrer neuen Re~ierun~ mit ~Part des Welt SchNarze-Peters be~nJ~en zu mJssen. Doch "der Mensch irrt, solan~ er strebt" - oh un~erechte Welt! Was ein Glück, daR der ~ute Ludovic ~eistfreundlichen Ohrenfän~er herzunehmen, das Werk dieses Mannes zum hippen Symbol fJr tra~ische Un~erechti~keiten herabzude~radieren? Dreimal pfui! Seine Faszination fJr afroamerikanische Kultur in allen Ehren (diese zu entNickeln dJrfte in der Stadt mit der ~röRten ~chNarzen Lommunity auRerhalb Afrikas auch nicht soo schNer fallen), aber Nenn das Zitat Nie auch die Jazz-Kredite nur als bloRer chiquer Ge~enpol zur Kultur und Musik seines Heimatlandes- mit Namen nennt Navarre im Gespräch solche Din~e Nie Lharles Aznavour - ~edacht sind ... Tja, dann tut es mir leid, aber dann fällt es mir sehr schNer, noch einen ~raRen Unterschied zNischen seinem Maleolm Approach und jenem von X-Käppi tra~enden MolotoN-Loktail-schleudernden HalbN~chsi~en in Rosteck zu finden. Aber, oh Entschuldi~un~. das hier ist ja "Kunst", mancheiner findet hierin, spätestens mit der Hilfestellun~ des "Spie~el", so~ar "eine Botschaft". Dazu noch ein Bonmot des K~chenchefs: "Jeden Ta~ dasselbe zu essen ist doch lan~Neili~. du muRt noch GeN~rze dazutun". Am besten Nohl noch ~efrier~etrocknet und in der MikroNelle auf~etaut? Applaus. Der Tragödie zweiter Tel!: Fast schon böse, in jedem Fall an~enervt zei~t sich der ansonsten so stille Monsieur Navarre bei der Fra~e nach der Motivation zu solchen im ersten Au~enblick unbedeutend erscheinenden Fehl~riffen Nie das Namedroppin~ in ,.What's neN". ln enthusiastischestem "fran~lais" (die Sprache der En~lisch parlierenden Frösche) danken der Herr und sein Lieblin~ unter Frankreichs Jocks, OJ Deep, hier allen Qualitätsarbeitern der NeN Yorker Schule, NOdurch das StJck mancherorten nur als das "Hyper, Hyper der Housemusik" ~ehandelt Nird .. ..; .... ; ein tra~ischer SJndenfall zu einer der besten Basslinien im Haus. Immer Nieder ~eht der Blick ~ber den ~ro1\en Teich, ein kleiner Rebell ~e~en die Kultur in einem Land, in derro der "Walkman" nicht mehr .Walkman" heiRen darf und auch Nettbekannte Fastfood-Bratlin~·Brötchen schmerzhafte Umbennenun~en in Kauf nehmen rro~ssen. ln dieser blinden Verehrun~ und dem fast schon teutonischem Wahn, unbedin~t ori~inaler als das ori~inal sein zu m~ssen, ... Stop, jetzt Nird's, ~Iaube ich, unfair, aber .La Funk Mob" mal auRen vor~elassen, Nas verbindet ihn mit Alliance Ethnique, ML Solaar, DJ Kam, Bi~ Lheese, Pomkin? P.S.: Falls es dar~ber demnächst mal Studien ~eben sollte, auch in Köln scheint das, lese ich ~erade, f~r Kopfzerbrechen zu sor~en. Naja, und Symbole, Namen und ihre manni~falti~en VerNendun~en in den unterschiedlichsten Kontexten, Na rum sie Nann in Nelcherro MaRe korrekt sind: ei~entlich sind das doch alles nur Sachen, ~ber die sich - in der Re~el- doch nur Sch~ler, 33 Studenten und extra und nur daf~r bezahlte Kopfspasten ihren Bart zerpfl~cken, oder? Also lassen Nir's nun rroal endlich ~ut sein. Dfl\n uufi der Prucht~truße de~ Ludovlc Nuvurre L
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Flut derartiger Platten. Auf "The F
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C'reckE>r "lndulte" [.NE>w Tran~atl
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ffi Westbam CBerllnl f Mare Spoon C
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Chi Sa, 01.09. Dh Pierre. Marky. Ch
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