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Download des Vorlesungsskripts - Statistische Physik - Universität ...

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1.3. ZUSTANDSGLEICHUNGEN 5<br />

Einige Einheiten:<br />

Stoffmenge [n]=mol, absolute Temperatur [T]=K, 0K=−273,15 ◦ C,<br />

innere Energie [U]=J, 1 J=1 Ws=10 7 erg=0,23885 cal,<br />

Druck [p]=Pa=N/m 2 , 10 5 Pa=1 bar=1,0197 at=0,9869 atm<br />

Zustandsgleichung realer Gase:<br />

Teilchen haben eine Ausdehnung und wechselwirken miteinander. Damit ist auch die Möglichkeit<br />

von Phasenübergängen gegeben, die in idealen Gasen nicht vorkommen. Man kann<br />

den folgenden Ansatz wählen:<br />

p eff V eff = nRT . (1.4)<br />

Der effektive Druck ist durch den Druck auf die Gefäßwand gegeben, der allerdings noch<br />

durch den Binnendruck infolge der Wechselwirkung der Teilchen untereinander korrigiert<br />

werden muss: p eff = p + a n2 . Das effektive Volumen ist das Gefäßvolumen vermindert um<br />

V 2<br />

das Eigenvolumen der Teilchen (undurchdringlich): V eff = V −nb. Mit diesen Überlegungen<br />

erhält man die Zustandsgleichung nach J.D. van der Waals (1837-1923):<br />

(<br />

p+a n2<br />

V 2 )(V −nb) = nRT . (1.5)<br />

Mit dem molaren Volumen v = V/n ergibt sich die Gleichung (p + a v 2 )(v − b) = RT. Die<br />

Konstanten b (Eigenvolumen der Teilchen) und a (Maß für die Wechselwirkung) sind materialabhängig.<br />

Für das Modell <strong>des</strong> van-der-Waals-Gases tritt unter ganz bestimmten thermodynamischen<br />

Bedingungen der Gas-Flüssigkeit-Phasenübergang auf, <strong>des</strong>sen kritischer Punkt<br />

berechnet werden kann, siehe Kapitel 4.3.<br />

Einesehrähnliche,gebräuchliche ZustandsgleichungrealerGaseistdievonC.Dieterici (1858-<br />

1929, lehrte 1906 in Rostock):<br />

p(v −b) = RT exp(−a/RTv) . (1.6)<br />

Andere Parametrisierungen wurden u.a. von M. Berthelot (1827-1907), O. Redlich (1896-<br />

1978) oder A. Wohl (1863-1939) vorgeschlagen. Die Zustandsgleichung realer Gase kann auch<br />

in der Virialform angegeben werden (viris: lat. Kräfte):<br />

pv = RT<br />

(<br />

1+ B(T) + C(T) )<br />

v v 2 +... . (1.7)<br />

Die 2., 3., ... Virialkoeffizienten B(T),C(T),... müssen gemessen oder berechnet werden<br />

und bestimmen die Abweichungen vom Idealen-Gas-Verhalten, siehe Theoretische <strong>Physik</strong> VI:<br />

<strong>Statistische</strong> <strong>Physik</strong> und Kapitel 4.4 für die 2. Virialkoeffizienten einfacher Modellpotenziale.<br />

Die empirischen idealen Zustandsgleichungen (1.3) folgen im Grenzfall kleiner Dichten<br />

lim pv = RT .<br />

v→∞<br />

Sie können im Rahmen der klassischen statistischen <strong>Physik</strong> auch hergeleitet werden, siehe<br />

Kapitel 6.7.

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