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Download des Vorlesungsskripts - Statistische Physik - Universität ...

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1.2. ZUSTANDSVARIABLEN 3<br />

für einfache thermodynamische Rechnungen als Gemisch aus Stickstoff (78%), Sauerstoff<br />

(21%) und Argon (1%) betrachtet werden; Jupiter besteht nach Massenanteilen aus 71,5%<br />

Wasserstoff, 27,5% Helium und etwa 2% schwereren Elementen (Astrophysik: Metalle).<br />

Phase:<br />

Eine Phase ist ein in physikalischer und chemischer Hinsicht homogener Bereich eines thermodynamischen<br />

Systems. Beispiele: Wasser im Gleichgewicht mit seinem Dampf – 2 Phasen<br />

(flüssig-gasförmig); übersättigte Lösungim Gleichgewicht mit demDampf <strong>des</strong>Lösungsmittels<br />

– 3 Phasen (fest-flüssig-gasförmig).<br />

Grenzflächen:<br />

Sie trennen Phasen räumlich voneinander. Die Zustandsgrößen (z.B. Dichte) ändern sich<br />

sehr schnell mit dem Ort in diesen sehr schmalen Übergangszonen (zum Teil nur einige<br />

Atomlagen). Meist wird dafür das Modell einer mathematischen Fläche (zweidimensional)<br />

verwendet.<br />

1.2 Zustandsvariablen<br />

Zustandsvariablen sind Parameter oder Messgrößen, die einen thermodynamischen Gleichgewichtszustand<br />

charakterisieren; man unterscheidet innere (z.B. Druck p, Temperatur T,<br />

chemische Zusammensetzung) und äußere (Felder, Volumen V) sowie extensive und intensive.<br />

Gleichgewichtszustände sind durch eine kleine Anzahl von Zustandsvariablen vollständig<br />

charakterisiert. Den kleinsten möglichen Satz von Zustandsvariablen nennt man <strong>des</strong>halb auch<br />

vollständigen Satz. Die zu ihm gehörenden Zustandsvariablen bezeichnen wir als unabhängig.<br />

Die Auswahl eines vollständigen Satzes von Zustandsvariablen ist willkürlich und erfolgt nach<br />

Zweckmäßigkeitskriterien. Alle anderen Zustandsvariablen sind Funktionen <strong>des</strong> vollständigen<br />

Satzes von Zustandsvariablen – man nennt sie Zustandsgrößen oder abhängige Zustandsvariablen.<br />

Die Zahl der unabhängigen Zustandsvariablen gibt die Zahl der thermodynamischen<br />

Freiheitsgrade <strong>des</strong> Systems an.<br />

Extensive Zustandsgrößen:<br />

• Verhalten sich proportional zur Größe <strong>des</strong> Systems, z.B. Teilchenzahl N, Stoffmenge<br />

(Molzahl) n, Volumen V, Masse m, innere Energie U, Entropie S, Magnetisierung ⃗ M,<br />

Polarisation ⃗ P ...<br />

• Sind in einem Mehrphasensystem aus i Phasen additiv, d.h.<br />

U =<br />

i∑<br />

U (j) , S =<br />

j=1<br />

i∑<br />

S (j) ... (1.1)<br />

j=1<br />

• Für ihre Änderung in einem Volumenelement ∆V existieren Bilanzgleichungen:<br />

dA<br />

dt = d aA<br />

+ d iA<br />

dt dt , (1.2)<br />

wobei d a A die Bilanz aus Zufluss/Abfluss von A in/aus das/dem Volumenelement und<br />

d i A die Bilanz aus Vernichtung und Produktion von A im Volumenelement beschreibt.<br />

• Abgeschlossenes System: d a A = 0. Falls weiterhin d i A = 0 gilt, ist A eine Erhaltungsgröße:<br />

dA<br />

dt = 0. Beispiele: Masse m, Ladung q, Energie E, Impuls ⃗p, Drehimpuls ⃗ L.

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