#EchtWohlig - Magazin des Bayerischen Thermenlands
Das neue Golf- und Thermenland-Magazin zeigt auf insgesamt 28 Seiten Reportagen, Angebote und Kurioses aus der Urlaubsregion. Es ist nicht nur die Rede von Traumtouren durchs Rottal, sondern auch von einer besonders sehenswerten Piep-Show, einem Donaufischer oder den European Open in Bad Griesbach.
Das neue Golf- und Thermenland-Magazin zeigt auf insgesamt 28 Seiten Reportagen, Angebote und Kurioses aus der Urlaubsregion. Es ist nicht nur die Rede von Traumtouren durchs Rottal, sondern auch von einer besonders sehenswerten Piep-Show, einem Donaufischer oder den European Open in Bad Griesbach.
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FANGFRISCH<br />
Der Fischer, sein Fluss<br />
und die Freiheit<br />
Es ist die große Freiheit, die seinen Beruf zum Traumjob<br />
macht. Und die Nähe zur Natur im Lauf der Jahreszeiten. Johann<br />
Mayer ist Fischer, einer der letzten auf der bayerischen Donau.<br />
Von Straubing aus dreizehn Kilometer flussabwärts und drei donauaufwärts<br />
wirft Mayer seine Netze aus. Jeden Tag aufs Neue<br />
hofft der 64-Jährige auf den großen Fang. „An guten Tagen ziehe<br />
ich schon mal drei Zentner Fische an Land“, erzählt Johann<br />
Mayer. Dann zappeln rund 200 Zander, Waller, Forellen, Karpfen<br />
und Aale, aber auch etliche Weißfische wie Barben oder Nasen<br />
im Netz. Weil die Fischerei dem Körper viel Kraft abverlangt,<br />
holte sich Johann Mayer Verstärkung ins Boot: Schwiegersohn<br />
Andreas Wolf hat im Zweitberuf Fischwirt gelernt und wird in<br />
Kürze auch noch den Meister draufsatteln. Damit er gerüstet ist<br />
und den Betrieb <strong>des</strong> Schwiegervaters in der Straubinger Donaugasse<br />
weiterführen kann.<br />
Bei den Mayers reicht die Berufsfischerei bis ins 18. Jahrhundert<br />
zurück. Eine lange Tradition, mit der bislang nie gebrochen wurde.<br />
„Für mich war immer klar, dass ich Fischer werde wie mein<br />
Vater, mein Großvater und etliche meiner männlichen Vorfahren“,<br />
merkt Johann Mayer an. Er ist froh, dass sein Betrieb eine Zukunft<br />
hat und der Schwiegersohn bald das Ruder übernimmt. Freilich:<br />
Von der Flussfischerei zu leben, ist heutzutage nicht leicht. „Viele<br />
Kollegen donauauf- und -abwärts haben aufgegeben“, bedauert<br />
Johann Mayer. Die Reviere wurden verkauft oder an Sportangler<br />
verpachtet. Daran will Johann Mayer gar nicht denken. Obwohl:<br />
Würde er für sein Fischwasser Angelkarten verkaufen, die Fangquote<br />
reduzieren, statt<strong>des</strong>sen Fische zukaufen und seine Fischbraterei<br />
nicht nur für das Straubinger Gäubodenfest, sondern für<br />
mehrere Volksfeste im Jahr anheizen – das Leben wäre bedeutend<br />
gemütlicher. „Aber nicht meine Welt“, winkt Johann Mayer ab<br />
und schüttelt den Kopf. Da nimmt er lieber die Mühen in Kauf,<br />
die sein Beruf zuweilen mit sich bringt: das frühe Aufstehen,<br />
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