#EchtWohlig - Magazin des Bayerischen Thermenlands
Das neue Golf- und Thermenland-Magazin zeigt auf insgesamt 28 Seiten Reportagen, Angebote und Kurioses aus der Urlaubsregion. Es ist nicht nur die Rede von Traumtouren durchs Rottal, sondern auch von einer besonders sehenswerten Piep-Show, einem Donaufischer oder den European Open in Bad Griesbach.
Das neue Golf- und Thermenland-Magazin zeigt auf insgesamt 28 Seiten Reportagen, Angebote und Kurioses aus der Urlaubsregion. Es ist nicht nur die Rede von Traumtouren durchs Rottal, sondern auch von einer besonders sehenswerten Piep-Show, einem Donaufischer oder den European Open in Bad Griesbach.
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MERK-WÜRDIG<br />
Englische Edelkarosse<br />
made in Niederbayern<br />
Geburtsstunde eines Rolls-Royce: Die Karosserien der englischen Nobel-Limousinen<br />
werden im niederbayerischen Dingolfing gefertigt.<br />
Foto: obx-news<br />
Er ist der Stolz <strong>des</strong> britischen Empire und Englands Flaggschiff<br />
auf den Straßen der Welt: der Rolls-Royce Phantom. Die<br />
elegante Luxus-Limousine misst stattliche 5,80 Meter und wer<br />
sie sich leisten mag, muss tief in die Tasche greifen. Allein die<br />
Basisversion kostet 400.000 Euro. Was die wenigsten wissen: Die<br />
Karosserie <strong>des</strong> Rolls-Royce Phantom wird nicht etwa in England<br />
gefertigt, sondern im Herzen Niederbayerns, im BMW-Werk in<br />
Dingolfing.<br />
Freilich: Die Entscheidung <strong>des</strong> Konzerns vor gut zehn Jahren, die<br />
Produktion der Nobelkarosse von der Insel zu holen, konnten<br />
manche Rolls-Royce-Traditionalisten nur schwerlich verdauen.<br />
Der Qualität <strong>des</strong> Luxus-Autos in<strong>des</strong> tut die Verlagerung nach<br />
Dingolfing bis heute keinen Abbruch. Dort wird die Karosserie<br />
aus Aluminium in Space-Frame-Bauweise von Hand zusammengeschweißt<br />
und gut verpackt zur Lackiererei ins englische<br />
Goodwood geschickt.<br />
Rund fünf Phantom-Karosserien werden im Dingolfinger<br />
BMW-Werk Tag für Tag akribisch verschweißt – eine jede aus<br />
gut 200 Alu-Strangprofilen und rund 300 Blechteilen. Und weil<br />
Rolls-Royce den Niederbayern nur beste Zeugnisse ausstellt, laufen<br />
dort, wo einst Eicher-Traktoren und die legendären Goggomobile<br />
montiert wurden, mittlerweile auch die Rolls-Royce-Baureihen<br />
„Ghost“ und „Wraith“ vom Band.<br />
Fahrzeugbau hat in Dingolfing Tradition: In den Anfängen ab<br />
1883 wurden dort Sämaschinen und Pflüge produziert, ab den<br />
1950ern Automobile der Hans Glas GmbH. 1967 übernahm die<br />
BMW AG die Glas-Motorenwerke und baute das Werk aufwändig<br />
um und aus. Der erste BMW verließ 1973 das Dingolfinger<br />
Werksgelände, das heute den größten Produktionsstandort der<br />
BMW-Group stellt.<br />
18.500 Mitarbeiter fertigen in Dingolfing täglich 1500 BMWs<br />
von der 3er- bis zur 7er-Baureihe, vom Stahlblech bis zum fertig<br />
montierten Automobil. Seit Übernahme <strong>des</strong> Glas-Werks vor 48<br />
Jahren liefen in Dingolfing rund neun Millionen BMWs von den<br />
Bändern, darunter auch gepanzerte Sonderfahrzeuge sowie der<br />
pfer<strong>des</strong>tarke M5.<br />
Inmitten der opulenten Dingolfinger Produktion thront der<br />
Rolls-Royce Phantom in eleganter Sonderstellung – und blickt auf<br />
noch weitere deutsche Väter: Sein Getriebe ist ebenfalls „made in<br />
Germany“ und auch der bärenstarke 12-Zylinder-Motor wird in<br />
Bayern produziert: in der Abteilung „Sondermotorenfertigung“<br />
<strong>des</strong> BMW-Werks in München.<br />
obx/ako <br />
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