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Stiepeler Bote 226 - April 2015

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SCHÜTZENSERIE: KOMPANIE MAILAND<br />

Mehr als ein halbes Jahrhundert Schütze<br />

Gerd Schemhoff ist seit 1961 in der Kompanie Mailand<br />

Gerd Schemhoff ist Schütze<br />

durch und durch. Kein<br />

Schützenfest hat er verpasst,<br />

und 2006 holte er den<br />

Vogel von der Stange und<br />

wurde zum König gekrönt.<br />

Der <strong>Stiepeler</strong> Junge erinnert<br />

sich gern an früher. Der<br />

Schützenverein hat sein Leben<br />

wesentlich geprägt. Seit<br />

1961 ist er Mitglied.<br />

Die Kompanie Mailand im Juli 1956 bei der<br />

Einweihung einer Gedenktafel für gefallene<br />

und vermisste Kameraden im 2. Weltkrieg.<br />

Selbst Schütze zu werden,<br />

schien fast unausweichlich.<br />

„Schon mein Großvater war<br />

Mitglied in der Kompanie Mailand“,<br />

erzählt Gerd Schemhoff<br />

stolz. Außerdem wuchs er direkt<br />

gegenüber der Gaststätte<br />

Sonntag auf, dem damaligen<br />

Vereinslokal der Kompanie.<br />

„Mit neun Jahren war ich zum<br />

ersten Mal bei einem Königsschießen<br />

dabei. Seitdem<br />

habe ich kein Schützenfest<br />

verpasst.“ Die Kameradschaft<br />

und Geselligkeit schätzt er<br />

am meisten am Vereinsleben.<br />

„Man lernt so viele Menschen<br />

kennen. Denen wäre ich ohne<br />

den Schützenverein vermutlich<br />

nie begegnet. Daraus<br />

sind langjährige<br />

Freundschaften<br />

entstanden.“<br />

So wie mit Vereinskollege<br />

Werner Middelmann.<br />

„Wir<br />

waren von<br />

klein auf zusammen.“<br />

Und beide<br />

schafften<br />

es, den Vogel<br />

von der<br />

2006<br />

Gerd III. und Hildegard I. Schemhoff mit Adjudant Friedhelm<br />

und Ehrendame Petra Maaß. Fotos (4): privat<br />

Stange zu<br />

holen. Werner Middelmann<br />

wurde 1996 Schützenkönig,<br />

Gerd Schemhoff 2006.<br />

Ein Lächeln huscht über<br />

sein Gesicht, wenn er daran<br />

denkt, wie es bei ihm zuhause<br />

nach dem Schützenfest<br />

aussah. „Alles war ganz toll in<br />

blau und weiß dekoriert.“ vim<br />

Immer wieder heimatlos<br />

Aussterben der Lokale macht Vereinen zu schaffen<br />

Das Vereinsleben der traditonellen<br />

Vereine ist ohne ein<br />

Stammlokal gar nicht denkbar.<br />

Dort werden die wichtigen<br />

Feste gefeiert, dort trifft<br />

man sich zum regelmäßigen<br />

Austausch. Das Beispiel der<br />

Kompanie Mailand zeigt das<br />

Aussterben der klassischen<br />

Lokale im Stadtteil und die<br />

Auswirkungen auf das Vereinsleben.<br />

„Der Kompanie<br />

ging es immer dann besonders<br />

gut, wenn sie sich keine<br />

Sorgen um ihren Verbleib machen<br />

musste“, sagt Kompanieführer<br />

Holger Braun.<br />

Gegründet wurde die Kompanie<br />

Mailand 1888 in der<br />

Wirtschaft „Jägerhof“. Nach<br />

13 Jahren zog sie in die Wirtschaft<br />

„Oekey“ um, nach vier<br />

weiteren Jahren verschlug<br />

es die Mailänder in die Gaststätte<br />

„Zum Mailand“. 1932<br />

übernahm Fritz Sonntag das<br />

Lokal. Nach dem zweiten<br />

Weltkrieg wurde dort im Keller<br />

auch ein Schießstand eingerichtet.<br />

1968 ging das Ehepaar Sonntag<br />

in Ruhestand, drei Jahre<br />

später schloss die Gaststätte<br />

endgültig. Die Kompanie kam<br />

in der Gaststätte „Heil“ unter.<br />

2006 schloss auch das Lokal.<br />

Die Zahl der Gaststätten hatte<br />

bis dahin in Stiepel schon<br />

stark abgenommen.<br />

Neues Vereinslokal wurde<br />

„Zum Wilhelmstein“, geschossen<br />

wurde in der „Sportklause“<br />

in Weitmar-Mark. Zwei<br />

Jahre später gab die Kompanie<br />

das Wilhelmstein auf und<br />

nutzte auch die Sportklause<br />

als Vereinslokal – 2011<br />

schloss auch das.<br />

In der Zwischenzeit stellte<br />

der BSV die Ziegenbockstation<br />

fertig. Geschossen wird<br />

inzwischen jeden Sonntagvormittag<br />

hier. Vereinslokal<br />

ist „La Villa Henkenberg“. „Die<br />

Kombination aus Vereinsanlage<br />

und Gastronomie bietet<br />

der Kompanie Möglichkeiten<br />

ein abwechslungsreiches<br />

Vereinsleben zu gestalten,<br />

sagt Holger Braun. vim<br />

<strong>April</strong> <strong>2015</strong> | <strong>Stiepeler</strong> <strong>Bote</strong> | 13

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