Denis Gustavus - Interessengemeinschaft deutschsprachiger ...

GEDICHTE ZUM
INTERNEN BEWERB:
Neu in diesem Jahr: alle Mitglieder können
abstimmen und so das Siegergedicht auswählen.
Bitte vergeben Sie Punkte auf einer Skala von
1 – 5. Das bedeutet: 5 ist die höchste Bewertung.
Jede Bewertung ist wichtig!
Stimmen sind bis 31.8.2009 an die Geschäftsstelle
zu senden.
1. Waldsterben
Einst suchten die Menschen
das saftige Grün
in den Wipfel der Bäume
und lauschten dem Lied
der singenden Äste.
Sie legten ihre Sehnsucht
in diese heilige Stille
und atmeten Hoffnung
im Raunen des Waldes.
Plötzlich verstummte
das launische Säuseln,
ein vernichtender Schatten
lief über das Land,
und hinterließ
braun versengte Wipfel,
brandenthäutete Äste,
schmerzvoll röchelndes Holz
ganz irr, im Todeskampf.
Verdeckt nun all Orte
unzähliger Träume,
unter dem schweren Mantel
vulkanischen Ruß.
Schutzloser Wald
alsbald verwandelt
zu hartem Gestein.
Fossilien Staub
atmet nun folgend der Mensch.
IGda
2. Steinerner Wald.
Du stummer Zeuge,
redest nur
kraft unsrer Fantasie.
Gigantenwald,
der noch fossil
uns lehren will,
was einst geschah.
Verstand fasst nicht
Millionenzeit,
als du dich bautest.
Kein Saurieraug’
hat dich erblickt,
warst schon gegangen,
als Fleischkolosse
den Boden stampften.
Äonenfern, du Kalamit,
dein Steinkleid reicht.
Unendlich weit
Verhallt dein Klang.
So lauschen wir
mit unsren Augen
in deine Welt,
die still verschwand
ins Unbekannte.
IGDA aktuell, Heft 2/3 (2009) Seite 69
*
3. Steinerner Wald
Wie still du bist,
du Zeuge einer Zeit,
die mit gewaltiger Kraft
das Antlitz des Planeten formte.
Als du dann, Stamm um Stamm,
auf Flächen zwischen den Vulkanen
dein Reich ausdehntest
und jeder Kontinent dich trug,
als Feuerstürme um dich tobten
da trotztest du den wilden Elementen
dennoch dein Leben ab.