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Die Demut der Sklavin - Fantastik-online.

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deutlicher, daß es um finstere Dinge ging,<br />

Menschenopfer, Dämonenbeschwörungen und<br />

vielleicht Verrat. Um eine große Insel und einen<br />

Vulkan.<br />

"Und nun habe ich noch ein Schauspiel für<br />

euch", sagte <strong>der</strong> Piratenfürst wie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> allgemeinen<br />

Sprache. "Es ist ein Schauspiel, nach<br />

einer alten Sage meiner...früheren Heimat gestaltet.<br />

Ich habe auf meiner letzten Reise jungfräuliche<br />

Geschöpfe von erlesener Schönheit<br />

gefunden, die gebranntmarkt werden sollen,<br />

und dann mögt ihr eure Riten an ihnen vollziehen."<br />

"Ihr kennt die Riten?"<br />

Der Fremde blickte dabei auf Reijinara, die<br />

erregt keuchte, als Telentrahs Hand den<br />

Schenkel hinaufglitt.<br />

Er gab ein Zeichen. Wächter brachten ein Feuerbecken<br />

mit glühenden Kohlen hinein, zwischen<br />

denen Eisenstäbe staken.<br />

"Ich habe von ihnen gehört..." sagte Telentrah<br />

und knetete Reijinaras Fleisch. Sie mußte all<br />

ihre Beherrschung aufbringen, um sich nicht zu<br />

verraten. "Ist es nicht erregend verschlossene<br />

Pforten zu durchstoßen, und zu entdecken, was<br />

hinter ihnen liegt, während das Herzblut durch<br />

geschickt gesetzte Schnitte aus den A<strong>der</strong>n pulst<br />

,o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Atem durch eine Würgeschnur zum<br />

Stocken gebracht wird?"<br />

"Ja, und ihnen schließlich die Brust aufzureißen,<br />

und das Herz in den Händen auszupressen."<br />

Reijinara stöhnte, mehr aus Ekel, denn aus<br />

Entzücken, während sich ihre Augen weiteten<br />

und sie den Kopf in den Kissen vergrub.<br />

Erst als Gewimmer erklang, blickte sie auf.<br />

Telentrah zog seine Hand zurück und drehte<br />

ihr den Rücken zu. Er glaubte Reijinara so unter<br />

Drogen gesetzt, daß sie keine Gefahr mehr<br />

für ihn bedeutete.<br />

<strong>Die</strong> Borgon-Dun starrte wie die an<strong>der</strong>en Gäste<br />

auf die sechs Mädchen, die von Wächtern hineingetrieben<br />

wurden. Es waren fast noch Kin<strong>der</strong>.<br />

Sie schienen sich vor den vielen Männern<br />

zu fürchten, jedoch nicht zu ahnen, was auf sie<br />

zukam.<br />

Ja!<br />

Leben kam in den Körper Reijinaras, ehe sie<br />

überhaupt begriff, warum! Sie drehte sich, kam<br />

auf die Füße, riß sich die Schleier hinunter und<br />

sprang auf einen <strong>der</strong> Wächter zu. Der Mann<br />

sank betäubt zu Boden, als sie ihn mit <strong>der</strong><br />

Faust gegen das Kinn schlug, und sein Schwert<br />

zu fassen bekam. Es war nur eine durchschnittliche<br />

Waffe, aber in ihren Händen gewann es an<br />

Güte.<br />

Wie ein Rachedämon fuhr Reijinara unter die<br />

Gäste noch ehe dieser begriffen, was geschehen<br />

war - noch ehe <strong>der</strong> düstere Fremde sich aufrichten<br />

und eine Gestenfolge seiner Hände beenden<br />

konnte.<br />

Sie verfiel in einen Blutrausch. Sie sah wie sie<br />

den Kopf des Fremden von den Schultern<br />

trennte und <strong>der</strong> gehörnte Schädel, seiner Illusion<br />

nun beraubt über den Boden rollte. Sie sah<br />

den bepelzten Körper des Mannes, <strong>der</strong> doppelt<br />

so breit war wie <strong>der</strong> eines Menschen fallen und<br />

seine vier Arme im Todeskampf zucken. Ein<br />

behufter Fuß stieß den kleinen Beistelltisch in<br />

einem letzten Zucken um, und dann sprang<br />

Reijinara den Wächtern entgegen.<br />

Selbst einige Gäste versuchten zu ihren Waffen<br />

zu greifen, aber in ihrer Benommenheit waren<br />

sie den Kämpfern nur im Wege.<br />

Wie eine Besessene wütete Reijinara unter ihnen,<br />

bis sie schließlich eine ganze Gruppe zu<br />

fall brachte und ihr das Schwert entwand. Gut<br />

ein Dutzend Hände und Füße nagelten sie am<br />

Boden fest, als <strong>der</strong> Verstand <strong>der</strong> Borgon-Dun<br />

wie<strong>der</strong> einsezte. Längst war das Gewand zerrissen,<br />

nachdem sie mehrmals heftig gegen den<br />

Boden geschleu<strong>der</strong>t worden war.<br />

"Laßt sie leben!" kreischte Telentrah über die<br />

schreienden und brüllenden Menschen hinweg.<br />

"<strong>Die</strong>se schwarze Hündin soll leben, wenn ich<br />

sie bestrafe!"<br />

Er trat in ihr Gesichtsfeld. "Du hast es schon<br />

wie<strong>der</strong> gewagt, mir zu trotzen, elende Hure!<br />

Aber das treibe ich dir jetzt ein für alle Man<br />

aus! Du sollst leben, aber ich werde dir zeigen,<br />

was es heißt, sich mir zu wi<strong>der</strong>setzen..." Sein<br />

Gesicht verzerrte sich zu einer grausamen<br />

Maske und in seinen Augen schimmerte dämonische<br />

Grausamkeit, wie schon zuvor. "hebt sie<br />

auf den Tisch, aber laßt diese schlüpfrige Ratte<br />

nicht entkommen!" befahl er und fegte Becher<br />

und Karaffen von einem breiten Metallgestell.<br />

Es war kalt, als sie sie auf es legten und Reijinara<br />

wand sich verzweifelt in den festen Griffen,<br />

aber die Übermacht war zu groß.<br />

"Bindet sie!" ordnete Telentrah an. Er warf<br />

etwas in das Kohlebecken, während die Män-

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