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Die Demut der Sklavin - Fantastik-online.

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artige Funkeln in seinen Augen ließen sie stutzen.<br />

Sie wurde wachsam.<br />

"Beginnt! Wir haben nicht den ganzen Tag<br />

Zeit!" rief <strong>der</strong> Arenenmeister.<br />

"Du hast ihn gehört!" entgegnete Lyron, während<br />

sich ihre Augen weiteten. <strong>Die</strong> Stimme war<br />

ihr vertraut, sie hatte sich in aller Deutlichkeit<br />

in ihre Erinnerung eingebrannt! Der Mann auf<br />

dem Schiff! Bei Borgon! Er hieß ebensowenig<br />

Lyron, wie sie Rilta!<br />

Meschanisch ging sie in Angriffsstellung, um zu<br />

gehorchen und tauschte einige Schläge mit<br />

ihrem Gegner aus.<br />

"Nun ja, das war noch nicht überzeugend"<br />

meldete sich <strong>der</strong> Arenenmeister. "Lyron, du<br />

bist besser!"<br />

Der Blonde stützte sich auf den Stab auf. "Nun<br />

gut, dann höre ich auf zu spielen!" sagte er kalt<br />

und griff im nächsten Augenblick an.<br />

Reijinara konnte gerade noch ausweichen und<br />

den nächsten, von unten geführten Schlag abwehren.<br />

Dann prasselten seine Stockhiebe auf<br />

sie ein.Sie wurde in die Defensive gedrängt.<br />

Der Schweiß lief in kleinen Rinnsalen von ihrem<br />

Körper und ihre Muskeln schmerzten. Sie<br />

stieß wütende Flüche aus, doch ihr Gengner<br />

lachte nur spöttisch und benutzte einen hinterhältigen<br />

Schlag, um ihre Deckung zu durchbrechen<br />

und mit einem erneuten Hieb den Arm zu<br />

paralysieren. Einhändig konnte sie den Stab<br />

nicht mehr führen und so galt <strong>der</strong> nächste Hieb<br />

dem an<strong>der</strong>en Handgelenk. Reijinara versuchte<br />

ihn anzuspringen. Sie sah es längst nicht mehr<br />

als Spiel. Lyron setzte sie jedoch mit Hieben in<br />

die Kniekehlen außer Gefecht und lachte laut,<br />

als sie in den Sand fiel und Mühe hatte, sich<br />

aufzurappeln.<br />

"Genug!" griff <strong>der</strong> Arenenmeister schließlich<br />

ein und blockierte den letzten Schlag, <strong>der</strong> ihrem<br />

Nacken gegolten hatte. "Aufhören Lyron, o<strong>der</strong><br />

willst du lebendig gehäutet werden? <strong>Die</strong>ses<br />

Püppchen hat am Leben zu bleiben!"<br />

Lyron trat keuchend zurück, während Reijinara<br />

sich stöhnend aufrappelte und ihm einen vernichtenden<br />

Blick zuwarf, als ihr auch noch einer<br />

<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Kämpfer helfen mußte.<br />

'Was du auch immer gegen mich hast, das werde<br />

ich dir heimzahlen!' dachte sie, während <strong>der</strong><br />

Arenenmeister sie am Arm packte. "Es kann<br />

nur besser werden", bemerkte <strong>der</strong> Kahlköpfige.<br />

"Bringt sie in ihre Zelle und schickt den Quacksalber<br />

zu ihr, damit er sie untersucht!"<br />

<strong>Die</strong> Flucht aus <strong>der</strong> Arena erwies sich als unmöglich.<br />

Überall waren Wächter zu finden,<br />

Männer, die schnell und geschickt handelten,<br />

weil sie selber aus <strong>der</strong> Arena stammten und<br />

neben <strong>der</strong> Freilassung noch einen hohen Lohn<br />

erhielten. Darlynx, einer <strong>der</strong> älteren Gladiatoren<br />

hatte sie schon früh auf die Achtsamkeit<br />

<strong>der</strong> Söldner hingewiesen, so daß Reijinara sich<br />

ruhig verhielt.<br />

Aber sie fühlte sich dennoch freier als in den<br />

Frauengemächern. Sie übte in den nun folgenden<br />

Tagen und Wochen so verbissen, daß ihre<br />

Muskeln immer wie<strong>der</strong> protestierten, aber sie<br />

gewann mit <strong>der</strong> Zeit ihre Gewandheit und Ausdauer<br />

zurück.<br />

Sie war mit sich zufrieden, wenn sie einmal von<br />

<strong>der</strong> Wut auf Telentrah und Lyron absah. Ersterer<br />

hielt sich nicht auf <strong>der</strong> Insel auf, er wie<strong>der</strong><br />

erst in Monden wie<strong>der</strong> zurückkehren. Sie hatte<br />

die Demütigung <strong>der</strong> mehrfachen Vergewaltigung<br />

nicht vergessen - so aber konnte sie wenigstens<br />

auf einen Racheplan sinnen. Zumal sie<br />

jetzt nicht mehr durch das Nichtstun und die<br />

Gefangenschaft geschwächt war.<br />

Der blonde Kämpfer verfolgte sie immer wie<strong>der</strong><br />

mit seinen Blicken. Wenn <strong>der</strong> Arenenmeister<br />

sie auch nicht mehr miteinan<strong>der</strong> kämpfen<br />

ließ, so spürte sie doch, daß er auf eine Gelegenheit<br />

wartete, sie wie<strong>der</strong> anzugreifen. Reijinara<br />

vermutete, daß er sie kannte, doch sie<br />

erinnerte sich nicht, sein Gesicht jemals gesehen<br />

zu haben. Nichts an ihm deutete auf eine<br />

Herkunft hin, er hätte ebensogut ein Galeerensklave<br />

o<strong>der</strong> Pirat, wie auch ein Adliger aus<br />

Lydon sein können. Nur, daß er einen Grund<br />

hatte, sie zu hassen war deutlich zu erkennen.<br />

Sie begann dieses Leben zu lieben, wenn auch<br />

nicht so sehr wie den Wunsch nach Freiheit,<br />

<strong>der</strong> in ihrem Herzen war.<br />

"Morgen sind wie<strong>der</strong> Spiele zu Ehren irgendeines<br />

Kapitänes o<strong>der</strong> Bastardes von Telentrah,<br />

<strong>der</strong> genug Geld bezahlt hat", murmelte Darlynx,<br />

einer <strong>der</strong> wenigen Gladiatoren, mit denen<br />

sich Reijinara angefreundet hatte, zu ihr. Sie<br />

sah zu dem alten, erfahrenen Kämpfer hin, mit<br />

dem sie oft geübt hatte, und so besser kannte,<br />

als jeden an<strong>der</strong>en.

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