Die Demut der Sklavin - Fantastik-online.
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Lei<strong>der</strong> verstanden die Frauen sie nicht. Sie kamen<br />
aus einem Land, das nicht einmal <strong>der</strong><br />
Grauhaarige kannte, <strong>der</strong> früher einmal ein Handelsfahrer<br />
gewesen war.<br />
Nun saßen sie auf den Steinstufen und aßen<br />
den nahrhaften Brei aus Getreide, Brühe und<br />
zerkleinertem Fleisch, und Reijinara zuckte zur<br />
Antwort mit den Schultern. Darlynx lachte<br />
trocken. "<strong>Die</strong>ses Gesindel hungert noch mehr<br />
nach Blut als dein Volk. Du bist eine reinrassige<br />
Borgon-Dun, nicht wahr?"<br />
Reijinara seufzte. "Und wenn dem so wäre,<br />
dann ist es doch auch nicht mehr wichtig. Wir<br />
alle stehen in <strong>der</strong> gleichen Arena."<br />
"Hm..." Darlynx zog eine Augenbraue hoch.<br />
"Nicht alle. Der Arenenmeister sagte mir, daß<br />
du von den Schauspielen ausgeschlossen bist.<br />
Der Fürst befahl es!"<br />
Reijinara sah ihn erstaunt an, dann aber nickte<br />
sie bedächtig. "Das kann ich mir gut vorstellen.<br />
Ich bin nicht hier, um durch ein Schwert zu<br />
sterben."<br />
Darlynx musterte sie nachdenklich. "Hm..."<br />
Ehe er jedoch mehr sagen konnte, trat <strong>der</strong> Arenenmeister<br />
durch ein Tor und schlug mit seinem<br />
Stab gegen einen Gong. "Genug <strong>der</strong> Faulenzereien!<br />
Bringt euch in Bewegung! ich will<br />
euch schwitzen sehen!" <strong>Die</strong> Gladiatoren gehorchten<br />
mit dem üblichen Murren.<br />
Als sie in ihre Zelle zurückkehren wollte, hielt<br />
ein Aufseher Reijinara zurück. "Heute nicht!"<br />
erklärte er und packte sie am Arm, während er<br />
sie in einen an<strong>der</strong>en Gang zerrte, gut sichtbar<br />
für die an<strong>der</strong>en Männer.<br />
"Was soll das? zischte Reijinara und spannte<br />
ihren Körper an. Sie war bereit, jeden Augenblick<br />
zuzuschlagen.<br />
"Versuch es ja nicht..." knurrte <strong>der</strong> Aufseher.<br />
"Es sind genug an<strong>der</strong>e hier, um dich einzufangen<br />
und zu bestrafen."<br />
"Ekelhaftes Stinktier! Was hast du mit mir<br />
vor?" Der Wächter lachte nur dreckig und zog<br />
sie vor eine an<strong>der</strong>e Zellentür, bei <strong>der</strong> schon ein<br />
an<strong>der</strong>er Wächter stand und breit grinste.<br />
"Hier Lyron!" rief er in die Zelle. "Hier ist noch<br />
ein kleiner Spaß für dich, ehe du morgen in die<br />
Arena gehst, um zu sterben!"<br />
rief er, als er die Tür aufriß, und <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e sie<br />
hineinstieß. Reijinara stolperte in den Raum<br />
hinein und fing sich katzengleich ab, ehe sie<br />
stürzen konnte. <strong>Die</strong> Tür fiel mit einem lauten<br />
Knall hinter ihr zu.<br />
"Hab deinen Spaß mit <strong>der</strong> Wildkatze und laß<br />
dich nicht allzusehr zerkratzen!" erklang eine<br />
dritte Stimme. Reijinara ging in Angriffshaltung<br />
und musterte den Blonden, <strong>der</strong> an <strong>der</strong> Mauer,<br />
ihr gegenüber lehnte, und sie kalt anfunkelte.<br />
Er hatte die Arme vor <strong>der</strong> Brust gekreuzt, und<br />
ein spöttischer Zug lag in seinen Mundwinkeln.<br />
"Auch sie wollen ihren Spaß haben", grollte er<br />
und blickte bedeutungsvoll nach oben. "Und sie<br />
werden ihn bekommen!" zischte er und griff sie<br />
unvermittelt an. Reijinara hatte ähnliches geahnt<br />
wich aus und griff ihrerseits an.<br />
"Verdammt, was soll das? Wer bist du und<br />
warum greifst du mich an. Welchen Haß hegst<br />
du gegen mich, daß du mich töten willst!"<br />
fauchte sie, als sie versuchte, seinen Kopf in<br />
den Schwitzkasten zu nehmen. "Du warst das<br />
auf dem Schiff."<br />
Er nutzte ihren Schwung aus und schleu<strong>der</strong>te<br />
sie gegen die Wand, halb auf sein Lager. Er<br />
fing die zu Krallen gekrümmten Hände Reijinaras<br />
ab und riß sie herum.<br />
"Weil ich Grund dazu habe" keuchte er.<br />
"Deye!" Er spieh das Wort förmlich hervor,<br />
während er ihren Arm verdrehte, aber den an<strong>der</strong>en<br />
freigeben mußte. "Ich habe lange darauf<br />
gewartet, die Hure von Torgan-Dyl in meine<br />
Finger zu bekommen, die gemeinsame Sache<br />
mit <strong>der</strong> Hexe von Lydon machte..."<br />
"Was ist mit...Sadia!" Reijinara stöhnte auf,<br />
schaffte es aber zu treten. Er ließ sie los, was<br />
die Borgon-Dun nutzte, sich von <strong>der</strong> Pritsche<br />
zu winden und auf die Beine zu kommen.<br />
"Was ist Lyron? Sonst hast du die Kätzchen<br />
immer schneller flachgelegt, o<strong>der</strong> ist sie doch<br />
zu viel für dich!" Reijinara blickte einen Augenblick<br />
nach oben, von wo die Stimme gekommen<br />
war, und wurde so von Lyron überrascht.<br />
Er schleu<strong>der</strong>te sie gegen die Wand und<br />
begann sie zu würgen. Reijinara krallte ihre<br />
Hände in seine Arme. "Versuch nur dich zu<br />
befreien, du schwarze Ausgeburt <strong>der</strong> Dämonen.<br />
Du steckst hinter dem Mord an meinem Bru<strong>der</strong><br />
Seram, dem Fürsten von Lydon! Du..."<br />
Reijinara rang nach Luft. Sie schaffte es, ihm<br />
das Knie in den Unterleib zu rammen, so daß er<br />
sie losließ und mit schmerzerfülltem Keuchen<br />
zurücktaumelte. Sie schlug ihn ins Gesicht und<br />
stieß ihn zu Boden. "Narr!" gab sie mit rauher