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Die Demut der Sklavin - Fantastik-online.

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Stimme hastig zurück. "Ich habe we<strong>der</strong> den<br />

Befehl gegeben, noch wußte ich vonihrem Verrat!<br />

Verdammter Lydoner, warum ist keiner<br />

von euch<br />

nach Organ-Dyl gekommen?"<br />

"Weil sie die Aufständischen fortschaffen ließ!"<br />

Mit einem Keuchen schaffte <strong>der</strong> Mann es, wie<strong>der</strong><br />

auf die Beine zu komen. "Aber trotzdem<br />

will ich die Genugtuung habe, dich zu töten."<br />

Sie umklammerten einan<strong>der</strong>. Je<strong>der</strong> versuchte an<br />

des an<strong>der</strong>en Hals zu kommen, doch ihre Hände<br />

waren so ineinan<strong>der</strong> verkrallt, daß sie es nicht<br />

vermochten. Sie rangen um die Oberhand, einan<strong>der</strong><br />

zornig in die Augen blickend. Grau traf<br />

auf Purpur und ein stummes Duell entspann<br />

sich zwischen ihren Seelen, während die Körper<br />

wie Bogensehnen nach dem Schuß zitterten.<br />

Der Blonde riß Reijinara mit einem gezielten<br />

Tritt von den Beinen, doch diese zog ihn mit<br />

sich, kam unter ihm zu liegen. Wie<strong>der</strong> vrsuchte<br />

er sie zu würgen...<br />

Plötzlich öffnete sich die Tür und vier Wachen<br />

stürmten hinein, trennten die Kämpfer und<br />

hielten sie fest, während <strong>der</strong> Kerkermeister<br />

hineinkam und finster nach oben blickte.<br />

"Wenn ich die erwische, die dafür verantwortlich<br />

waren..."<br />

Er musterte Reijinara und Lyron, die noch immer<br />

heftig nach Luft rangen und schüttelte den<br />

Kopf, aber in seinen Augen blitzte es.<br />

"So, ihr wolltet euch umbringen, und ihr wärt<br />

eine interessante Paarung, aber lei<strong>der</strong> habe ich<br />

das nicht zu entscheiden. Du, Lyron wirst morgen<br />

die Zeche für dein Verhalten zahlen müssen."<br />

Der Blonde verzog nur das Gesicht, während<br />

Reijinara hinausgezogen wurde. Sie blickte<br />

noch einmal zurück.<br />

In ihrer Zelle setzte Reijinara sich auf ihr Lager<br />

und streckte sich dann aus, um die schmerzenden<br />

Glie<strong>der</strong> zu entspannen und nachzudenken.<br />

Ein Lydoner! Sie hatte es geahnt, und doch<br />

beschäftigte sie jetzt mehr die Frage, was Sadia,<br />

die Oberbefehlshaberin <strong>der</strong> Truppen von<br />

Lydon bewegt hatte, die Macht zu ergreifen.<br />

Also stimmte das, was Olena angedeutet hatte.<br />

Sie begann mit sich zu ha<strong>der</strong>n. Waren das die<br />

Ergebnisse ihrer kurzen Regentschaft gewesen,<br />

die sie mit Groll in ihrem Herzen begonnen<br />

hatte? Reijinara seufzte.<br />

Der Bru<strong>der</strong> Fürst Serams von Lydon. Sie<br />

glaubte sich zu erinnern, ihn einmal gesehen zu,<br />

und seinen Namen in Chroniken gelesen zu<br />

haben, die sie bearbeiten mußte. Er war Keladion...Kel...<br />

Keladhan von Lydon.<br />

Und er besaß einen starken, unbeugsamen<br />

Willen, <strong>der</strong> mit dem ihren zu vergleichen war.<br />

Und welch eine Energie war in seinen Augen<br />

und seinem Körper. 'Mit ihm könnte ich entkommen',<br />

dachte sie. 'Zusammen könnten wir<br />

das erreichen, was je<strong>der</strong> von uns alleine nicht<br />

vermag. Wenn es doch nur Frieden und eine<br />

Zweckgemeinschaft zwischen uns geben<br />

könnte...'<br />

In dieser Nacht hatte sie einen Traum: Zwei<br />

Vögel, ein silberner und ein goldener saßen in<br />

Käfigen, die dicht beieinan<strong>der</strong>standen, und versuchten<br />

sich zu befreien. Der eine besaß Geschick,<br />

<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Kraft. Doch entkommen<br />

konnten sie erst, als <strong>der</strong> geschickte Vogel das<br />

Schloß des Tores öffnete, und <strong>der</strong> kräftige dieses<br />

anhob. Gemeinsam flogen sie durch ein<br />

Fenster in die Freiheit, und mit ihnen ein ganzer<br />

Schwarm von kleineren Gefie<strong>der</strong>ten, die schon<br />

lange in einer Voliere dahingesiecht hatten.<br />

Reijinara schreckte erst hoch, als die Sonne ihr<br />

genau ins Gesicht schien. Sie war über die klaren,<br />

deutlichen Bil<strong>der</strong> verwirrt.<br />

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