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Die Demut der Sklavin - Fantastik-online.

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"Sie soll lernen, wo ihr Platz ist", stieß er mit<br />

heiserer Stimme hervor. "Nehmt sie, so oft ihr<br />

wollt, aber beschädigt die Dirne nicht allzusehr.<br />

Vielleicht bricht das ihren Stolz."<br />

Reijinara wußte, was das bedeutete. Sie<br />

bäumte sich auf, aber die fünf Männer waren in<br />

<strong>der</strong> besseren Position. Sie drehten sie um und<br />

hielten ihre Arme und Beine fest. Der fünfte<br />

beugte sich über sie.<br />

Telentrah lachte höhnisch und verließ seinen<br />

Raum.<br />

Der Mann riß den dünnen Stoff von ihren<br />

Schultern und ihrem Oberkörper. Reijinara<br />

bäumte sich noch einmal auf, obgleich sie genau<br />

wußte, daß es diese Kerle noch mehr anstacheln<br />

würde.<br />

"Mir gefällt es, wenn du dich so wehrst! Mach<br />

nur weiter!" keuchte <strong>der</strong> Mann über ihr und<br />

knetete grob ihr Fleisch um weiteren Wi<strong>der</strong>stand<br />

zu erzwingen. "Ich mag es, wenn meine<br />

Weiber wild sind und kämpfen wollen!"<br />

<strong>Die</strong> an<strong>der</strong>en lachten höhnisch. "Nun beeil dich,<br />

ich will auch noch drankommen!" rief einer und<br />

fluchte, als Reijinara beinahe ihr Bein befreit<br />

hätte. Sie biß sich auf die Lippen und gab ihren<br />

Wi<strong>der</strong>stand auf, obgleich sie bei dieser Demütigung<br />

zitterte und innerlich brannte.<br />

Doch sie war machtlos gegen die fünf Wächter,<br />

die sie brutal missbrauchten und nicht nur einmal<br />

vergewaltigten. Als <strong>der</strong> letzte schließlich<br />

von ihr abließ und sich keuchend von ihr hinunterrollte,<br />

war Reijinaras Körper ein einziges<br />

Schmerzendmeer. Sie wollte schreien und weinen,<br />

aber sie verbot es sich. Sie konnte und<br />

wollte ihnen diesen Triumph nicht gönnen. Sie<br />

wollte ihnen nicht zeigen, wie nahe sie dem<br />

Abgrund war.<br />

Auch als zwei <strong>der</strong> Männer sie nun anhoben und<br />

mit sich schleiften, um sie in ihr Zimmer zu<br />

bringen und sie dort auf das Bett zu werfen,<br />

verbot sich Reijinara, einen Laut zu äußern.<br />

Sie blieb mit ihrem Schmerz allein. Eine Weile<br />

regte sie sich nicht, dann hob sie langsam den<br />

Kopf und drehte sich. Ihre Hände tasteten zögernd<br />

über den blutigen, zerschrammten Leib,<br />

und die ersten Tränen schossen in ihre Augen.<br />

Sie rollte sich zusammen und begann zu zittern<br />

und ihre Verzweiflung herauszuschreien.<br />

Telentrah hatte es geschafft, hatte sie mit dieser<br />

Tat gebrochen. Reijinara hatte früher nie daran<br />

geglaubt, daß ihr eine Schändung so viel aus-<br />

machen würde, sie hatte nur über die Warnungen<br />

gelacht. Jetzt wußte sie, daß sie wie die<br />

an<strong>der</strong>en fühlte und am liebsten sterben würde.<br />

Sie blickte zum Fenster, und dann gab sie einen<br />

erleichterten, wenn auch noch klagenden Laut<br />

von sich, rappelte sich mühsam auf und taumelte<br />

zu ihm hin.<br />

Keijad! Warum waren ihr die Blumen, die ein<br />

Gärtner zur Zierde ihres Raumes ausersehen<br />

hatte, nicht früher aufgefallen? O<strong>der</strong> hatte er<br />

sie erst jetzt eingepflanzt? <strong>Die</strong> violetten Blüten<br />

leuchteten ihr tröstend entgegen, ihr Duft erinnerte<br />

sie an ihre Heimat, und an einen Ausweg.<br />

Unbehandelt war <strong>der</strong> Blütensaft <strong>der</strong> Keijiad ein<br />

starkes, schnell wirkendes Gift, das den Tod<br />

bringen konnte.<br />

Es war, als hätten sie ihre Götter erhört.<br />

Olena eilte, nachdem sie den Befehl von einem<br />

Wächter erhalten hatte umgehend in den Raum<br />

<strong>der</strong> Borgon Dun. Sie war voller Sorge, denn<br />

<strong>der</strong> Mann hatte mit seiner Eroberung geprahlt,<br />

und sie kannte die Grausamkeit des Piratenfürsten.<br />

Dabei hatte sie Re...Rilta gewarnt, ihn<br />

nicht zu reizen. Und nun hatte sie dafür bezahlt.<br />

Wie weit ertrug eine Borgon-Dun wie sie<br />

eine Schändung?<br />

<strong>Die</strong> Antwort fand sie in <strong>der</strong>en Gemächern. Sie<br />

sah als erstes die dunkelhäutige Gestalt die<br />

verkrümmt in <strong>der</strong> Nähe des Fensters lag. Eine<br />

Tonschale mit violetten Blüten war heruntergerissen<br />

worden. Einen Teil davon umklammerte<br />

die Bewußtlose noch. Olena erkannte die Blüten<br />

wie<strong>der</strong>. Sie war zuvor eine Gelehrte, keine<br />

<strong>Die</strong>nerin gewesen und wußte, was sie vor sich<br />

hatte. "Keijad?" murmelte sie und entsann sich<br />

<strong>der</strong> Wirkung, die man <strong>der</strong> heiligen Pflanze <strong>der</strong><br />

Keiiris, <strong>der</strong> alten Göttin <strong>der</strong> Borgon-Dun nachsagte:<br />

Heilend wenn in Maßen genutzt, ein<br />

tödliches Gift, wenn unbehandelt und in großen<br />

Mengen genossen.<br />

Sie wandte sich um und rannte durch die Gänge.<br />

Sie wußte, daß sich Andraytor, <strong>der</strong> Priester<br />

des Norytton irgendwo in diesem Flügel des<br />

Palastes aufhielt. Telentrah glaubte zwar nicht<br />

an Götter, aber er hatte trotzdem für seine<br />

Untergebenen ein kleines Heiligtum errichtet,<br />

in dem verschleppte Geweihte ihrem Gott<br />

dienten. Andraytor war <strong>der</strong> Älteste und Mächtigste<br />

von ihnen. Nur er besaß Kräfte, die jetzt<br />

noch helfen konnten.

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