03.04.2015 Aufrufe

PDF-Download - Bundesverband Sonnenschutztechnik

PDF-Download - Bundesverband Sonnenschutztechnik

PDF-Download - Bundesverband Sonnenschutztechnik

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

1 Einleitung<br />

1 Einleitung<br />

Der Energiebedarf für Gebäudekühlung steigt seit einigen Jahrzehnten immer mehr an. Umfassende internationale<br />

Studien sagen eine Vervierfachung des Kühlenergiebedarfs innerhalb von 30 Jahren voraus<br />

(Adnot et al., 1999; 2003). Gemäß der Internationalen Energieagentur gehört Gebäudekühlung sogar zu<br />

den am schnellsten wachsenden Stromverbrauchssegmenten überhaupt (International Energy Agency,<br />

2004).<br />

GWh/Jahr<br />

150.000<br />

100.000<br />

50.000<br />

0<br />

1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020<br />

Abb. 1 Entwicklung des Kühlenergiebedarfs in der EU-15 zwischen 1990 und 2020 (Vorhersage aus Adnot et al., 2003, S. 21)<br />

Doch warum ist das so? Neben der Klimaerwärmung, die bei den Prognosen eine große Rolle spielt, gibt<br />

es einige handfestere Gründe: Erstens sind mit dem Siegeszug der Informationstechnologie neue Wärmequellen<br />

in Bürogebäude eingezogen, die für hohe interne Wärmelasten sorgen. Gleichzeitig hat sich<br />

auch die Architektur von Bürogebäuden verändert: Moderne Bürogebäude verfügen häufig über großzügige<br />

Glasfassaden und einen leichten Innenausbau, die beide der thermischen Qualität des Gebäudes<br />

entgegenwirken. Beides zusammen bewirkt, dass moderne Bürogebäude selten ohne Klimatisierung<br />

auskommen.<br />

Dabei wäre im heutigen mitteleuropäischen Klima ein Bürogebäude ohne mechanische Kühlung ohne<br />

Weiteres möglich. Voraussetzung dazu ist allerdings die konsequente Reduktion des Kühlbedarfs. Neben<br />

der Optimierung des Glasflächenanteils und der Nutzbarmachung der thermischen Masse des Gebäudes<br />

spielt dabei der Sonnenschutz eine zentrale Rolle. Durch einen adäquaten Sonnenschutz kann auch<br />

bei großen Glasflächen die Sonneneinstrahlung in das Gebäude und damit der so genannte außeninduzierte<br />

Kühlbedarf minimiert werden. Gleichzeitig kann man genau beim Sonnenschutz große Fehler<br />

begehen: So kann der falsche Sonnenschutz dazu führen, dass nicht nur unnötig viel Wärme von der<br />

Sonne in die Räume gelangt, sondern diese auch noch verdunkelt werden und somit auch an hellen Tagen<br />

künstlich beleuchtet werden müssen – Beleuchtung, die nicht nur selbst Strom verbraucht, sondern<br />

zusätzlich auch Wärme entwickelt, so dass das Gebäude im Endeffekt noch mehr gekühlt werden muss<br />

als ohne Sonnenschutz.<br />

Solche Fehler vermeiden zu helfen, ist das Ziel des vorliegenden Leitfadens. Doch nicht nur dieser Leitfaden,<br />

auch Regelungen auf unterschiedlichen Ebenen plädieren für eine Reduktion des Kühlenergiebedarfs<br />

von Gebäuden. So verpflichtet die Europäische Gebäuderichtlinie die Mitgliedsstaaten, unter<br />

anderem auch Mindestanforderungen für die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden zu erlassen. Als nationale<br />

Umsetzung dieser Richtlinie in den österreichischen Bauordnungen sieht die OIB-Richtlinie 6<br />

7

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!