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Ein Quartier entsteht

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IHK aktuell<br />

Viele<br />

Chancen<br />

noch ungenutzt<br />

Der Entwurf des „Gesetzes für sichere<br />

digitale Kommunikation und Anwendungen<br />

im Gesundheitswesen“,<br />

wie es präzise heißt, sorgt für erheblichen<br />

Gesprächsstoff in der Wirtschaft, denn es<br />

sollen im erweiterten Umfang telemedizinische<br />

Dienstleistungen und Produkte <strong>Ein</strong>gang<br />

in die medizinische Versorgung finden.<br />

Innovative Anwendungen könnten<br />

die Versorgung optimieren und zeitgleich<br />

Kosten senken.<br />

Dies wird zum Beispiel bei der Unterstützung<br />

multimorbider, also an verschiedenen<br />

Symptomen leidender Personen<br />

deutlich, die aufgrund ihres Krankheitsbildes<br />

zeitgleich verschiedene Medikamente<br />

einnehmen müssen. Die Wirkungen<br />

und Nebenwirkungen der Medikamente<br />

untereinander sind vom verschreibenden<br />

Arzt ohne umfassende Kenntnis der<br />

Krankengeschichte und Informationen<br />

über bestehende Unverträglichkeiten<br />

kaum noch abzuschätzen. Hier könnten<br />

6<br />

Anwendungen auf der elektronischen Gesundheitskarte<br />

für mehr Klarheit sorgen.<br />

Ähnliches gilt für die wiederholte Aufnahme<br />

radiologischer Bilder, weil den behandelnden<br />

Ärzten nicht bekannt ist, dass<br />

bereits brauchbare Aufnahmen vorliegen<br />

(nur nicht beim behandelnden Arzt!). Hier<br />

erfolgen Doppelarbeiten und werden zu<br />

Lasten des Gesundheitssystems – und<br />

damit der Beitragszahler und Unternehmen<br />

– ohne zusätzlichen Nutzen abgerechnet.<br />

Die technisch lösbare Vernetzung<br />

der unterschiedlichen Sektoren Krankenhäuser,<br />

Ärzte und andere Dienstleister<br />

(Sanitätshäuser, Akustiker, Optiker, Physiotherapeuten<br />

etc.), die Rezepte abrechnen<br />

können, findet bisher praktisch nicht statt.<br />

Grund genug für den Gesetzgeber, endlich<br />

zu handeln.<br />

Claudia Riepe vom Bundesministerium<br />

für Gesundheit in Bonn, zuständig für<br />

rechtliche, ökonomische und medizinische<br />

Fragen der Telematik, skizzierte den<br />

aktuellen Stand des Gesetzgebungsverfahrens<br />

und beschrieb den Status-quo<br />

der bisherigen Bemühungen rund um die<br />

Digitalisierung des Gesundheitswesens. Die<br />

bis jetzt zu verzeichnenden Erfolge sind<br />

demnach noch sehr überschaubar. Daher<br />

arbeite man nun insbesondere an der<br />

Telematik-Infrastruktur, die den sicheren<br />

Datenverkehr ermöglichen soll und<br />

dabei die Bedenken vieler Datenschützer<br />

berücksichtige.<br />

Monika Rimmele, Managerin Politik und<br />

Internationales der VISUS Technology<br />

Transfer GmbH aus Bochum, bewertete<br />

das eHealth-Gesetzesvorhaben aus Sicht<br />

der Wirtschaft und lieferte zahlreiche<br />

Vorschläge, um das Gesetz zu optimieren.<br />

Ihre Vorschläge zielten aber nicht nur darauf,<br />

Innovationen aus der Wirtschaft im<br />

Gesundheitssystem zu etablieren, sofern<br />

die Abrechenbarkeit telemedizinischer<br />

Leistungen ermöglicht werde (Beispiel:<br />

Der Versand eines Arztbriefes per Post

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