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Projektarbeit 11. Interdisziplinärer Basislehrgang Palliative Care St. Pölten mittleren Demenzformen zu profitieren. Doch auch die Hirnleistungen Demenzkranker im fortgeschrittenen Stadium werden durch Tiere auf emotionale Weise stimuliert. Es schien bei jenen mit fortgeschrittener Demenz jedoch häufig auf die jeweilige Tagesform anzukommen. In Verbindung mit diesen Ergebnissen wird in zahlreichen Studien vor allem eine Besserung bei Depressionen verzeichnet. Dies nahm die Northern Arizona University zum Anlass, in einer eigenen Studie speziell auf die Auswirkungen von Tieren auf depressive Menschen einzugehen. Sie stellten fest, dass tiergestützte Aktivitäten und tiergestützte Therapien besonders positive Effekte in der Behandlung von Depressionen zeigen, einhergehend mit einer Anhebung des Motivationszustandes. 18 Die entspannende Wirkung tritt vor allem durch das Streicheln des Fells und durch die Körperwärme der Tiere aus. 19 So können Tiere der basalen Stimulation dienen. Das Kuscheln und Streicheln kann positive Emotionen hervorrufen. Beate Kitzka, die selbst regelmäßig mit einem Therapiehund Senioren- und Pflegeheime besucht, behauptet sogar: „Je weicher und seidiger sich das Fell anfühlt, je stärker ist der positive Reiz bei Berührungen“ 20 Bildquelle: http://www.lebenmittieren.de/verein/unserea rbeitsgebiete/seniorenundhunde01.jpg, am 24.09.2009 18 Vgl.: SOUTER / MILLER, o.J. 19 Mensch&Tier, Informationen des Forschungskreises Heimtiere in der Gesellschaft (Hrsg.): Abwechslung für demenziell erkrankte Senioren, 2008: 3 20 Vgl. GILCHER, 2007 - 13 -
Projektarbeit 11. Interdisziplinärer Basislehrgang Palliative Care St. Pölten In der Diplomarbeit der Physiotherapeutin Sylvia Pichler liegt das Augenmerk vor allem in den positiven Auswirkungen von Tieren auf die physische Rehabilitation. Die Autorin will mit ihren Ergebnissen einen Denkanstoß zum Einsatz eines Therapiehundes in der Geriatrie geben. „Durch das dynamische Verhalten des Hundes wird der Patient oft spielerisch herausgefordert Übungen leichter, oft sogar unbewusster zuzulassen.“ 21 So wird die Beweglichkeit und die Muskelkoordination verbessert und Alltagsfunktionen, wie zum Beispiel das Bücken, können zurückgewonnen werden. Besonders bei Menschen, die eine schwere Hirnschädigung erlitten haben (z.B. Schlaganfall), und dadurch unter körperlichen Funktionsschwächen, wie Lähmungen oder Wahrnehmungsstörungen leiden, haben sich Tiere als besonders wertvoll herausgestellt. In der neuropsychologischen Frührehabilitation ist eine Behandlung nötig, die emotional motivationale Impulse beinhaltet. Eine Möglichkeit für diesen integrativen Ansatz bietet die tiergestützte Therapie. Stefanie Böttger vermutet, dass Tiere beim Menschen tiefliegende Hirnstrukturen aktivieren. „Möglicherweise sind in diesen Prozess Hirnbereiche wie das limbische System oder der obere Hirnstamm involviert, also Bereiche, in denen unter anderen willkürliche somatisch-emotionale Reaktionen, ausgelöst durch positiv erlebte Lebewesen, repräsentiert sind.“ 22 Untersuchungen an chronisch Kranken haben gezeigt, dass der Medikamentenverbrauch und damit die Kosten deutlich sinken können. 23 Natürlich soll aber auch der psycho-soziale Aspekt erforscht werden. An der Michigan State University in den USA wird derzeit untersucht, ob chronisch kranke Kindern sich durch Haustiere leichter an ihre besonderen Lebensumstände anpassen können. Dabei wir die Beziehung zum Tier als eine Persönlichkeitsressource betrachtet: Sie kann sich direkt auf das Selbstwertgefühl, die soziale Akzeptanz sowie auf das Empfinden der eigene Krankheit auswirken. Indirekt können Bewältigungsstrategien und Verlauf der Anpassung an die Krankheit beeinflusst werden. 24 Schließlich erfüllt die Mensch-Tier Beziehung bei Haustieren grundlegende soziale Bedürfnisse, wie Beziehungsaufbau, Fürsorge und erfahrene Wertschätzung. 25 21 REIFBERGER / EFFNER: 2006 22 Böttger zit.n. Mensch&Tier, Informationen des Forschungskreises Heimtiere in der Gesellschaft (Hrsg.): Tiergestützte Therapie unterstützt neuropsychologische Frührehabilitation, 2008: 3 23 WEBER / SCHWARZKOPF, 2003: 9 24 Mensch&Tier, Informationen des Forschungskreises Heimtiere in der Gesellschaft (Hrsg.): Beziehung zum Tier kann Beschwerden lindern, 2008: 3 25 Vgl. ENDERS-SLEGERS, 2000 - 14 -
Seite 1 und 2: Projektarbeit 11. Interdisziplinär
Seite 13: Projektarbeit 11. Interdisziplinär

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