Tiere in Palliative Care fertig - Wikipallia.at
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Projektarbeit<br />
11. Interdiszipl<strong>in</strong>ärer Basislehrgang <strong>Palli<strong>at</strong>ive</strong> <strong>Care</strong> St. Pölten<br />
und war/ist der G<strong>at</strong>t<strong>in</strong> e<strong>in</strong> treuer Begleiter durch ihre Trauer. Die <strong>Tiere</strong> waren vor allem kurz<br />
nach dem Tod e<strong>in</strong> Anstoß für e<strong>in</strong>en geregelten Tagesablauf. Sie mussten gefüttert werden und<br />
der Hund musste täglich Gassi geführt werden. Somit kam auch die h<strong>in</strong>terbliebene G<strong>at</strong>t<strong>in</strong><br />
regelmäßig raus.<br />
Ich er<strong>in</strong>nere mich auch an e<strong>in</strong>en weiteren P<strong>at</strong>ienten, der immer sehr viel Wert darauf legte von<br />
se<strong>in</strong>em Pflegebett aus se<strong>in</strong>en Vogel im Käfig sehen zu können. Als er starb, verendete auch<br />
e<strong>in</strong>e Woche später der Vogel.<br />
Ich machte die Erfahrung, dass Haustiere als wichtige Familienmitglieder behandelt werden.<br />
Sie s<strong>in</strong>d geduldige Zuhörer, spenden Trost und gleichzeitig auch Kraft.<br />
Vor allem <strong>in</strong> Pflegeheimen s<strong>in</strong>d <strong>Tiere</strong> besonders wertvoll. Sie vermitteln Lebendigkeit und<br />
Freude. Ich habe schon öfter erlebt, dass sich die HeimbewohnerInnen um die Zuwendung<br />
(z.B. Füttern, streicheln) der Haustiere streiten.<br />
Mit dieser Arbeit möchte ich zeigen, dass auf die Kraft der <strong>Tiere</strong> nicht vergessen werden soll,<br />
wenn wir mit P<strong>at</strong>ientInnen arbeiten. <strong>Tiere</strong> können spüren, was <strong>in</strong> den Menschen vor sich geht,<br />
das sollen wir nicht unterschätzen, im Gegenteil – diese Fähigkeiten können wir als Ressource<br />
nützen.<br />
Dr. Evel<strong>in</strong>e Zirkl-Schön (Turnusärzt<strong>in</strong> im KAV Wien)<br />
Ich heiße Evel<strong>in</strong>e Zirkl-Schön und b<strong>in</strong> seit Mai 2007 im Turnus<br />
im KAV <strong>in</strong> Wien. Ich habe sechs K<strong>in</strong>der und 13 Haustiere:<br />
Fische, Kan<strong>in</strong>chen, K<strong>at</strong>zen, Hunde, 1 Schildkröte und e<strong>in</strong> Pferd.<br />
In der Familie stelle ich immer wieder fest, wie gut die<br />
bed<strong>in</strong>gungslose und nicht wertende Zuneigung der <strong>Tiere</strong> tut. Ich<br />
erlebe immer wieder, dass sich me<strong>in</strong>e K<strong>at</strong>zen zu den K<strong>in</strong>dern<br />
legen, wenn sie krank s<strong>in</strong>d. Wenn ich schlecht gelaunt nach<br />
e<strong>in</strong>em anstrengenden Dienst nach Hause komme, begrüßen<br />
mich me<strong>in</strong>e Hunde überschwänglich. Me<strong>in</strong>e Stute trägt me<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>der vorsichtig und achtet<br />
auf sie; ihrem Temperament lässt sie nur bei Erwachsenen freien Lauf. Unsere <strong>Tiere</strong> geben<br />
uns immer das Gefühl wertvoll zu se<strong>in</strong>, sie beachten uns, sei schenken uns Nähe, Wärme und<br />
Zuneigung. Ich b<strong>in</strong> überzeugt, dass <strong>Tiere</strong> sehr wertvolle und nützliche Helfer bzw. Begleiter<br />
<strong>in</strong> schwerer Krankheit se<strong>in</strong> können – weil Krankheit kränkt.<br />
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