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Die Pharmazeutische Gehaltskasse für Österreich von 1908 bis 1948

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Anzahl westgalizischer VertreterInnen in den Entscheidungsgremien des Vereins auf<br />

heftiges Missfallen der „deutschen“ ApothekerInnen. <strong>Die</strong> ostgalizischen ApothekerInnen<br />

wollten abwarten, wie sich die <strong>Gehaltskasse</strong> entwickelte, und forderten <strong>für</strong> einen<br />

eventuellen Beitritt ebenfalls eine hohe Anzahl <strong>von</strong> VertreterInnen im Vorstand. Weiters<br />

forderten die böhmischen ApothekerInnen eine Filiale in Prag, die west- und ost-<br />

galizischen ApothekerInnen eine Filiale in Krakau. Mag. Redtenbacher legte dar, dass<br />

Filialen außerhalb Wiens vorerst aus finanziellen und verwaltungstechnischen Gründen<br />

noch nicht möglich seien, aber in späterer Zeit durchaus geplant wären. Schließlich<br />

beendete Dr. Grüner, der Präsident des Allgemeinen <strong>Österreich</strong>ischen Apothekervereines,<br />

die harte Diskussion mit der Bemerkung, dass die Nationalitätenfrage bei allen fachlichen<br />

Anlässen aufgerollt werde, dass aber alle die <strong>Gehaltskasse</strong> als eine Interessensvertretung<br />

der ApothekerInnen und nicht als eine der Nationalitäten betrachten sollten. 15<br />

1.2. <strong>Die</strong> Gründung der <strong>Pharmazeutische</strong>n <strong>Gehaltskasse</strong> <strong>für</strong> <strong>Österreich</strong><br />

Nach dieser durch letzte Streitigkeiten und Verhandlungen geprägten Vorversammlung<br />

fand unmittelbar anschließend die gründende Generalversammlung statt. In dieser wurde<br />

als erster Erfolgsbericht bekannt gegeben, dass bereits 300 Apotheken mit über 700<br />

AssistentInnen dem Verein beigetreten waren. Nach der Wahl des Vorstandes und des<br />

Aufsichtsrates wurden die Statuten des Vereins beschlossen. 16 Noch in der darauf<br />

folgenden ersten Vorstandssitzung des Vereins wählten die Vertreter des Vorstandes<br />

Mag. Paul Redtenbacher zum Präsidenten, Dr. Bibus zum Vizepräsidenten, Dr. Franz<br />

Stohr zum Kassier und Mag. Josef Longinovits zum Schriftführer. 17<br />

Schon im November <strong>1908</strong> erfolgte die erste Gehaltszahlung durch die <strong>Gehaltskasse</strong>. Der<br />

Vorstand hatte in den ersten Monaten ein enormes Arbeitspensum zu bewältigen, um die<br />

Verwaltung des Geschäftsbetriebes und die Finanzierung der Gehaltszahlungen zu<br />

garantieren sowie neue Mitglieder zu werben. Auch bei der Beitrittsstatistik und in den<br />

Protokollen des Vorstandes zeigt sich das Problem der Nationalitätenfrage. So traten die<br />

„deutschen“ ApothekerInnen recht zügig und in großer Zahl bei, die ApothekerInnen aus<br />

15 Ebd.<br />

16 Ebd.<br />

17 Ebd. Im Gegensatz hierzu gibt Otto Nowotny an, dass Mag. Josef Longinovits Vizepräsident wurde, vgl. Nowotny,<br />

<strong>Gehaltskasse</strong>, 911.<br />

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