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Die Pharmazeutische Gehaltskasse für Österreich von 1908 bis 1948

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öhmischen KollegInnen offensichtlich nicht zustimmen, denn die Verhandlungen stockten<br />

und wurden nur sehr langsam weitergeführt. Das Innenministerium berief sich auf das<br />

Apothekergesetz und machte den diversen Standesvertretungen deutlich, dass die<br />

Initiative zur Errichtung der Versicherungsanstalt den beteiligten InteressentInnen über-<br />

lassen sei. 20 <strong>Die</strong> ApothekenbesitzerInnen konnten sich <strong>bis</strong> 1918 nicht einigen. Erst 1927<br />

wurde in der Republik <strong>Österreich</strong> die Versicherungsanstalt <strong>für</strong> Pharmazeuten gegründet. 21<br />

Während die Verhandlungen zur Errichtung einer Versicherungsanstalt also scheiterten,<br />

konnte mit der Errichtung der <strong>Pharmazeutische</strong>n <strong>Gehaltskasse</strong> begonnen werden.<br />

In den ersten Jahre der <strong>Pharmazeutische</strong>n <strong>Gehaltskasse</strong> wurden die Einrichtung eines<br />

funktionierenden Betriebes mit Bürokräften und BuchhalterInnen sowie in weiterer Folge<br />

die Konsolidierung der Geschäftsbarung vorgenommen. Auch nach der Gründung musste<br />

vor allem in den österreichischen Kronländern massive Überzeugungsarbeit bei<br />

Apothekergremien und ApothekenbesitzerInnen, aber auch bei den AssistentInnen,<br />

geleistet werden. <strong>Die</strong> Mitgliederzahlen erhöhten sich unmittelbar nach der Gründung<br />

rasch, doch ab Sommer 1909 begannen die Mitgliedszahlen zu stagnieren. Bereits im<br />

Sommer 1909 traten einige ApothekerInnen wieder aus der <strong>Gehaltskasse</strong> aus. Als<br />

Reaktion darauf wurden immer wieder Artikel in Fachzeitschriften veröffentlicht, in denen<br />

die Vorteile <strong>für</strong> AssistentInnen und ApothekerInnen unterstrichen wurden, um <strong>für</strong> den<br />

Beitritt zur <strong>Gehaltskasse</strong> zu werben. Trotz zahlreicher Rundschreiben der <strong>Gehaltskasse</strong><br />

und anderer beigetretener Apothekerorganisationen und Gremien mit dem Aufruf, der<br />

<strong>Pharmazeutische</strong>n <strong>Gehaltskasse</strong> geschlossen beizutreten, konnte dies bei weitem nicht<br />

erreicht werden. 22<br />

Viele <strong>für</strong> die laufende Arbeit der <strong>Gehaltskasse</strong> wichtige Entscheidungen wurden durch<br />

langwierige Diskussionen im Vorstand verzögert. Auch die <strong>von</strong> Longinovits schon Anfang<br />

1909 vorgebrachte und der <strong>Pharmazeutische</strong>n <strong>Gehaltskasse</strong> vorgelegte Idee, ein<br />

<strong>Pharmazeutische</strong>s Pensionsinstitut zu gründen und dieses in einer Verwaltungs-<br />

gemeinschaft mit der <strong>Gehaltskasse</strong> zu führen, wurde <strong>von</strong> den ApothekenbesitzerInnen<br />

immer wieder abgelehnt. <strong>Die</strong>s wurde unter anderem mit zu geringen Mitgliedszahlen, zu<br />

hohem verwaltungstechnischem Aufwand und der zu hohen finanziellen Belastung<br />

20 ÖStA, AVA, Ministerium des Inneren, Kt. 2688, 38984/08.<br />

21 Siehe Kapitel 2.3 „Soziale Erneuerungen und Ausbau der gesetzlichen <strong>Gehaltskasse</strong> 1922–1927“.<br />

22 AdPhGK, Protokolle der Vorstandssitzungen der PhGK <strong>1908</strong>–1918, Sitzung vom 06.02.1909, Sitzung vom<br />

04.06.1909; vgl. Dittrich, <strong>Pharmazeutische</strong> <strong>Gehaltskasse</strong>, 19.<br />

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