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Magazin<br />

Das Büro<br />

Rückenfeind Nummer Eins<br />

Richtiges Mobiliar, Sitzhaltung und Pausen beugen Krankheiten vor<br />

Von wegen „lauer“ Bürojob! Die<br />

Analyse aus den Jahren 2005/2006<br />

„DAK-Fokus-Beruf – Arbeitsbedingungen<br />

und Gesundheit bei Bürofachund<br />

Bürohilfskräften“ macht deutlich:<br />

Büroarbeit geht aufs Kreuz. Erkrankungen<br />

des Muskel-Skelett-Systems – wie<br />

beispielsweise Rücken- oder Wirbelsäulenleiden<br />

– hatten mit 19 Prozent den<br />

größten Anteil am Krankenstand der Bürokräfte.<br />

Ursächlich sind zum großen<br />

Teil die Arbeitsplätze selbst: schlecht<br />

eingestelltes Mobiliar oder eine falsche<br />

Sitzhaltung machen auf lange Sicht<br />

krank. Doch auch fehlende Erholungspausen<br />

können auf die Knochen gehen.<br />

Sabine Winterstein,<br />

Expertin für betriebliche<br />

Gesundheitsförderung bei der DAK<br />

„Zu unrecht gelten Büroberufe häufig<br />

noch als belastungsarm“, erläutert Sabine<br />

Winterstein, DAK-Expertin für Gesundheit<br />

am Arbeitsplatz. „In den Augen<br />

vieler wird schließlich nur<br />

gesessen“. Doch gerade hier liegt die<br />

Krux. „Häufig wird falsch gesessen“,<br />

sagt die Expertin. Und an wirklichen Erholungspausen<br />

denkt im Alltagsstress<br />

häufig auch nicht jeder. „Es muss nicht<br />

44 1/2007 orthinform<br />

gleich eine halbe Stunde sein“, so Winterstein.<br />

„Ein paar Minuten reichen<br />

meist schon aus.“<br />

Gerade wer den ganzen Tag am PC<br />

sitzt, sollte seinem Rücken – aber auch<br />

seinen Augen – Pausen gönnen. Bei der<br />

so genannten Augenfitness geht es um<br />

Entspannung: „Richten Sie Ihren Blick<br />

einige Atemzüge lang ohne Kopfbewegung<br />

in langsamem Wechsel nach oben,<br />

unten und in weitere Blickrichtungen“,<br />

rät Winterstein. „Lassen Sie die Augen<br />

kreisen, gern auch mit geschlossenen Lidern.<br />

Wiederholen Sie die Übung mehrmals<br />

am Tag.“ Außerdem rät die DAK-<br />

Expertin: Für die Produktion von<br />

Tränenflüssigkeit ist eine regelmäßige<br />

Belüftung des Büros wichtig. Auch<br />

Pflanzen tun gute Dienste, um das<br />

Raumklima und die Luftfeuchtigkeit zu<br />

verbessern.<br />

Der Check: Wie sitze ich richtig?<br />

Oberarme hängen locker herab,<br />

Unterarme bilden eine waagerechte Linie<br />

zur Tastatur. Ober- und Unterarme<br />

sollen einen Winkel von 90 Grad oder<br />

mehr bilden.<br />

Auch Ober- und Unterschenkel sollen<br />

einen Winkel von 90 Grad oder mehr<br />

bilden. Dabei muss es möglich sein, die<br />

Füße ganzflächig aufzustellen.<br />

Dynamisch Sitzen: Häufiges Ändern der<br />

Sitzhaltung. Ganze Sitzfläche und Rükkenlehne<br />

nutzen – und der Rücken wird<br />

abgestützt.<br />

Schwingbare Rückenlehnen nutzen<br />

und die Lehne auf das Körpergewicht<br />

einstellen: Je höher das Körpergewicht,<br />

desto härter sollte die Lehne federn.<br />

Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel<br />

zur Rückenschule auf Seite 8 und 9.<br />

Der perfekte Schreibtisch<br />

Arbeitstisch auf die individuelle Arbeitshöhe<br />

einstellen. Große Menschen<br />

mit langen Beinen brauchen eine höhere<br />

Arbeitsfläche, kleinere Menschen brauchen<br />

niedrigere Arbeitstische.<br />

Die Abstände zwischen Augen und<br />

Bildschirm, Tastatur und Vorlage sollten<br />

zwischen 45 und 60 Zentimeter liegen.<br />

Bei Bildschirmen ab 17 Zoll und bei großen<br />

Schriften sind 60 bis 80 Zentimeter<br />

zu empfehlen.<br />

Vor der Tastatur muss genügend Platz<br />

zur Auflage der Hände sein – circa fünf<br />

bis zehn Zentimeter von der Tischkante.<br />

Arbeitsmittel, die oft benutzt werden,<br />

sollten direkt vor Ihnen liegen, damit<br />

der Körper nicht verdreht werden muss.<br />

Quelle: DAK<br />

Foto: DAK/Wigger Abbildung: AGR<br />

Foto: djd<br />

Rauf aufs Rad!<br />

Wer richtig Rad fährt – oder besser:<br />

Wer auf dem richtigen Rad<br />

fährt, stärkt seinen Rücken<br />

nachhaltig und wirkt so aktiv Rückenschmerzen<br />

und Wirbelsäulenschäden<br />

entgegen. Gute Fahrräder lassen sich<br />

also individuell einstellen. Wichtig sind<br />

hierfür Sitzhöhe, Sattelposition, Sattelneigung,<br />

Lenkerhöhe, Lenkerneigung<br />

und Sitzlänge. Wenn ein Rad darüber<br />

hinaus ein geringes Gewicht zum einfachen<br />

Heben und Transportieren vorweist,<br />

ein rückenschonendes Aufsteigen<br />

mittels eines niedrigen Durchstiegs ermöglicht<br />

und zur Grundausstattung die<br />

Vollfederung (Gabel- und Heckfederung)<br />

zählt, dann spricht alles für ein rückengerechtes<br />

Fahrrad.<br />

Die Vollfederung spielt dabei eine besondere<br />

Rolle: Durch reduzierte Vibrationen<br />

am Fahrrad wird der Körper um<br />

bis zu 35 % weniger belastet, Rücken<br />

und Gelenke werden geschont. Ein zusätzliches<br />

Plus: "Für die Vollfederung<br />

spricht neben dem Komfort auch die Sicherheit.<br />

Denn durch die Vollfederung<br />

verbessern sich die Straßenlage und der<br />

Bodenkontakt des Fahrrades. Das ist besonders<br />

an Bürgersteigkanten, auf Kopf-<br />

Magazin<br />

Fast jeder kann es und fast<br />

allen macht es zudem auch<br />

richtig Spaß: Rad fahren. Gerade<br />

im Frühling schwingen<br />

sich wieder Millionen Menschen<br />

auf ihre Drahtesel.<br />

Gut so, denn Rad fahren ist<br />

eine der gesündesten Freizeitaktivitäten<br />

überhaupt –<br />

vorausgesetzt, man wählt<br />

ein ergonomisches Fahrrad<br />

und beachtet einige Grundregeln.<br />

Generell gilt: Rad fahren<br />

ist nur dann wirklich rükkenschonend,<br />

wenn Mensch<br />

und Maschine optimal aufeinander<br />

abgestimmt sind.<br />

... nur ein entspannter Rücken radelt gern.<br />

steinpflaster und Feldwegen wichtig",<br />

sagt Gunnar Fehlau vom pressedienstfahrrad<br />

(www.pd-f.de). Fahrräder, die<br />

all diesen Anforderungen gerecht werden,<br />

sind zum Beispiel die Modelle Avenue<br />

und Culture des Darmstädter Herstellers<br />

riese und müller. Sie alle wurden<br />

von der Aktion Gesunder Rücken e.V.<br />

mit dem AGR-Gütesiegel ausgezeichnet<br />

– dem besonderen Qualitätsmerkmal für<br />

rückengerechte Alltagsgegenstände.<br />

Tipps zur richtigen Einstellung des<br />

Fahrrades finden Sie unter<br />

www.agr-ev.de/Fahrrad.<br />

orthinform 1/2007<br />

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