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Im Fokus<br />

Unsere Wirbelsäule besteht – sehr<br />

vereinfacht – aus einem beweglichen<br />

und einem unbeweglichen<br />

Teil. Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule<br />

bilden den beweglichen Teil, während<br />

Kreuz- und Steißbein in ihrer Position<br />

starr bleiben. Deshalb nennt man die<br />

Wirbel von Kreuz- und Steißbein auch<br />

„falsche Wirbel“: die einzelnen Wirbel<br />

sind miteinander verschmolzen und daher<br />

unbeweglich.<br />

Die Wirbelsäule setzt sich zusammen<br />

aus 7 Halswirbeln, 12 Brustwirbeln,<br />

5 Lendenwirbeln und schließlich<br />

dem Kreuz- und Steißbein, die die Verbindung<br />

zum Becken herstellen.<br />

Außerdem lässt sich die Wirbelsäule in<br />

die vordere und die hintere Wirbelsäule<br />

einteilen. Die vordere Säule besteht aus<br />

den Wirbelkörpern und den Bandscheiben<br />

und wird auf Druck belastet. Die<br />

hintere Säule wird von den Wirbelbögen,<br />

Wirbelfortsätzen und Bändern gebildet.<br />

Sie muss die Belastungen bei<br />

Beugung und Streckung tragen.<br />

12 1/2007 orthinform<br />

Insgesamt 32 bis 33 Wirbelknochen<br />

(Vertebra) sind durch Bandscheiben, die<br />

wie elastische Stoßdämpfer wirken, miteinander<br />

verbunden. Zusätzlich binden<br />

Muskeln und Bänder die Wirbel aneinander<br />

und verleihen so dem Rückgrat<br />

seine Beweglichkeit.<br />

Im Detail besteht die von der Seite aus<br />

gesehen doppelt s-förmig gekrümmte<br />

Wirbelsäule aus sieben Halswirbeln,<br />

zwölf Brustwirbeln, fünf Lendenwirbeln,<br />

fünf Kreuzbeinwirbeln und dem<br />

Steißbein, das von drei bis vier Steißwirbeln<br />

gebildet wird.<br />

Die Halswirbel<br />

Die beiden oberen der insgesamt 7<br />

Halswirbel unterscheiden sich von den<br />

restlichen Wirbeln durch ihre Form. Der<br />

erste Wirbel (Atlas) besteht – vereinfacht<br />

gesagt – nur aus einem knöchernen<br />

Ring und trägt den Kopf.<br />

Der zweite Halswirbel (Axis), der einen<br />

so genannten Zahn (lateinisch<br />

Dens) hat, bildet zusammen mit dem<br />

Atlas ein Gelenk. Dieser Zahn ist ein<br />

Knochenvorsprung an der Vorderseite<br />

des zweiten Halswirbels, der in die<br />

Innenseite des ersten Halswirbels passt.<br />

Dreht man den Kopf, bewegt sich der<br />

Atlasring um den Axiszahn. Durch ein<br />

Band an der Innenseite des ersten Wirbels<br />

wird der Zahn an der Innenseite gehalten.<br />

Die sieben Halswirbel ermöglichen<br />

dem Kopf ein Höchstmaß an<br />

Beweglichkeit.<br />

Die Brustwirbel<br />

Jeder der zwölf Brustwirbel, die die<br />

Mitte der Wirbelsäule bilden, ist mit einem<br />

Rippenpaar verbunden. Diese Wirbel<br />

sind weniger beweglich und dadurch<br />

in der Lage, die Organe im Brustraum<br />

gut zu schützen. Alle Rippenpaare mit<br />

Ausnahme der beiden unteren (freien<br />

Rippen) schließen vorne über je zwei<br />

Gelenkflächen an das Brustbein an.<br />

Die<br />

Wirbelsäule<br />

Wie funktioniert unser Rücken?<br />

Abbildungen: Training ohne Reue, C.h.Ullrich, Zuckschwerdt Verlag Foto: BVOU<br />

Die Lendenwirbel<br />

Die Lendenwirbel liegen unterhalb der<br />

Brustwirbel und oberhalb der Kreuzbeinwirbel.<br />

Ohne unsere 5 Lendenwirbel<br />

könnten wir unseren Körper nicht in<br />

die verschiedensten Richtungen beugen,<br />

biegen oder drehen. Sie sind die Wirbel,<br />

die beim Gehen das größte Gewicht zu<br />

tragen haben: Die Lendenwirbel werden<br />

durch das Gewicht von Rumpf, Armen<br />

und Kopf belastet, insgesamt immerhin<br />

25 bis 30 Kilo. Deshalb sind sie auch die<br />

größten und kräftigsten. Die hohe mechanische<br />

Beanspruchung der Lendenwirbelsäule<br />

führt dazu, dass sich die<br />

untersten Bandscheiben und Wirbelkörper<br />

mit der Zeit stärker abnutzen als andere<br />

Wirbel.<br />

Kreuz- und<br />

Steißbein<br />

5 Kreuzbeinwirbel sorgen dafür, dass<br />

der Oberkörper ein festes Fundament<br />

hat und nicht haltlos in sich zusammensinkt.<br />

Zwischen Lendenwirbeln und<br />

Steißbein gelegen, sind sie sowohl untereinander<br />

und über das Kreuzbeindarmbeingelenk<br />

– einer bindegewebsartigen,<br />

festen, gering beweglichen Fuge – mit<br />

dem Becken verbunden und gewährleisten<br />

so die Stabilität des Rumpfes. Das<br />

Steißbein ist vermutlich ein Relikt unserer<br />

entferntesten Vorfahren, die noch einen<br />

Schwanz hatten. Beim Menschen<br />

sind diese drei bis vier verschmolzenen<br />

Wirbelreste funktionslos.<br />

Die Bandscheiben<br />

Die Bandscheiben, auch Zwischenwirbel<br />

genannt, sind Körper aus knorpeligem<br />

Gewebe, die als Bindeglieder zwischen<br />

den Wirbeln liegen. Sie bestehen<br />

aus je einem Faserring und einem Gallertkern.<br />

Während der Faserring die<br />

Wirbelsäule stützt, wirkt der weiche<br />

Gallertkern wie ein Stoßdämpfer, der<br />

Stöße gleichmäßig auf die angrenzenden<br />

Teile des Wirbelkörpers verteilt. Bei<br />

einer gesunden Bandscheibe ist die<br />

Neutralposition die Mitte.<br />

Im Fokus<br />

Die Bandscheiben passen sich durch<br />

ein optimales Zusammenspiel von Faserring<br />

und Gallertkern allen Bewegungen<br />

an. Auf Grund dieser permanenten<br />

Belastungen verliert der Gallertkern<br />

Flüssigkeit und die Bandscheiben werden<br />

im Laufe eines Tages schmaler. Deswegen<br />

ist der Mensch abends ungefähr<br />

2 Zentimeter kleiner als morgens. Durch<br />

die Liegeposition beim Schlafen wird<br />

der Flüssigkeitshaushalt des Gallertkerns<br />

der Bandscheibe aber wieder reguliert<br />

und man ist am nächsten Morgen<br />

wieder genauso groß wie am<br />

Morgen davor ...<br />

Zwischen den einzelnen Wirbeln liegen<br />

die Bandscheiben. Dahinter liegt der<br />

Wirbelkanal, durch den Rückenmark<br />

und die Cauda equina (Nervenfaserbündel<br />

am Ende des Rückenmarks) verlaufen.<br />

Querschnitt einer Bandscheibe: Der weiche<br />

Gallertkern ist vom Bandscheibenring<br />

umgeben, der aus festem, faserigem<br />

Gewebe besteht.<br />

orthinform 1/2007<br />

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