Filmanalyse DER UNTERGANG - Bernhard Springer
Filmanalyse DER UNTERGANG - Bernhard Springer
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Ideenbausteine für den Projektunterricht<br />
Arbeitsaufträge:<br />
Aus der Geschichte lernen<br />
Die Lehre aus dem Film<br />
„Aber eines Tages bin ich an der Gedenktafel vorbeigegangen,<br />
die für die Sophie Scholl an der Franz-Joseph-Straße befestigt<br />
war und da habe ich gesehen, dass sie mein Jahrgang war und<br />
dass sie in dem Jahr, als ich zu Hitler kam, hingerichtet worden<br />
ist. Und in dem Moment hab’ ich eigentlich gespürt, dass das<br />
keine Entschuldigung ist, dass man jung ist, sondern dass man<br />
auch hätte vielleicht Dinge erfahren können.“ (Traudl Junge am<br />
Filmende von <strong>DER</strong> <strong>UNTERGANG</strong>)<br />
Ein persönlichen Beitrag wider das Vergessen<br />
– Schreiben Sie einen Text in einer Textform Ihrer Wahl zum Thema:<br />
Aus der Geschichte lernen am Beispiel <strong>DER</strong> <strong>UNTERGANG</strong><br />
– Entwickeln Sie aus dem unvollendeten Satz Wer das Fremde in sich und die Fremden<br />
nicht kennt ... Ihre persönlichen Weiterführungen und gestalten Sie diese Ideen in<br />
einer freigewählten Ausdrucksform! Der Textausschnitt aus Albert Speers<br />
„Spandauer Tagebücher“ dient lediglich als Denkanstoß.<br />
Wer das Fremde in sich und die Fremden nicht kennt ...<br />
„Man müsste einmal etwas über Hitlers Dilettantismus schreiben (...) Er<br />
war ein Genie des Dilettantismus. Er hatte auch eine tiefe Sympathie für<br />
alle Dilettanten (...) Und den vermutlich größten von allen – Karl May. Er<br />
musste Hitler als Beweis für alles Mögliche dienen; so insbesondere<br />
dafür, dass es nicht notwendig sei, die Wüste zu kennen, um die Truppen<br />
auf dem afrikanischen Schauplatz zu dirigieren; dass einem (...) ein Volk<br />
gänzlich fremd sein könne, so fremd wie Karl May die Beduinen oder<br />
Indianer, und man doch von ihnen, ihrer Seele, ihren Gebräuchen und<br />
Lebensumständen mehr wissen könne als ein Völkerpsychologe,<br />
irgendein Geograph, der alles an Ort und Stelle studiert habe. Karl May<br />
beweise, dass es nicht notwendig sei zu reisen, um die Welt zu kennen.“<br />
(Albert Speer, Spandauer Tagebücher, Frankfurt/Main, Berlin, Wien 1975, S. 522-523)<br />
Leitfragen:<br />
� Welche Fragen wirft die wirkliche<br />
Traudl Junge im Rahmen<br />
des Films auf und welche<br />
Antworten gibt sie?<br />
(vgl. Rahmentext S. 35)<br />
� Welche implizite Aufforderung<br />
enthalten sie für den<br />
Zuschauer/in?<br />
� Diskutieren Sie, welche<br />
Bedeutung für Sie Begriffe wie<br />
individuelle Verantwortung,<br />
Moral, Gewissen, Zivilcourage<br />
haben und was sie konkret<br />
bedeuten!<br />
� In welchen politischen und<br />
gesellschaftlichen Bereichen<br />
unserer Zeit spielen sie Ihrer<br />
Meinung nach eine besondere<br />
Rolle? Nennen Sie einige konkrete<br />
Beispiele und erklären Sie,<br />
wie sie dort handlungsleitend<br />
umgesetzt werden!<br />
Seite 29 // Teil 2