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Radio Liechtenstein - eLiechtensteinensia

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A. Vorgeschichte<br />

I. ERSTE INTERESSENTEN<br />

1. Die Pläne der Roditi<br />

Die Idee, in <strong>Liechtenstein</strong> einen <strong>Radio</strong>sender zu errichten, stammt<br />

nicht von einem <strong>Liechtenstein</strong>er, sondern wurde, soweit feststellbar,<br />

konkret erstmals von Charles Roditi 1<br />

, einem Klienten des Vaduzer<br />

Rechtsanwalts Dr. Ludwig Marxer 2<br />

vorgetragen. Am 31. Mai 1935 nämlich<br />

schrieb ihm dieser: «Hiermit möchten wir Sie anfragen, ob in Vaduz<br />

eine offizielle <strong>Radio</strong>station besteht und ob die Möglichkeit bestünde,<br />

diese zu kaufen. Wenn dies nicht der Fall ist, wäre es möglich,<br />

dafür eine Exclusiv-Konzession zu bekommen? Wir haben nämlich<br />

eine befreundete Gruppe, die an der Gründung einer Gesellschaft für<br />

die grösste europäische <strong>Radio</strong>station interessiert ist. Dies hätte auch den<br />

Vorteil einer sehr grossen Publizität für das Fürstentum <strong>Liechtenstein</strong>.» 3<br />

Aufgrund dieses Briefes nahm Dr. Marxer am 15. Juni 1935 Kontakt<br />

mit dem Chef der Fürstlichen Regierung, Dr. Josef Hoop, auf und bat<br />

ihn, zum Vorschlag von Charles Roditi Stellung zu nehmen. 4<br />

Schon nach vier Tagen teilte ihm die Regierung mit, dass sie «die<br />

Errichtung einer <strong>Radio</strong>-Station in <strong>Liechtenstein</strong> nur begrüssen» würde.<br />

1 Charles Roditi war Mitglied des Aufsichtsrates der Firma D. Roditi & Sons,<br />

einer international tätigen Finanzgesellschaft mit Hauptsitz in Paris und<br />

Niederlassungen in London, Berlin, Wien, Florenz, Brüssel, Prag und New<br />

York. (Pers. Angaben W. Kenmores a. d. Verf. v. 3. 11. 1972).<br />

2 Dr. iur. Dr. rer. pol. Ludwig Marxer, 27. 4. 1897 - 20. 2. 1962, eröffnete<br />

nach seinen Studien in Innsbruck im Jahre 1925 eine Anwaltskanzlei in<br />

Vaduz. 1927 wurde er nebenamtlicher Redaktor des «<strong>Liechtenstein</strong>er Volksblatt»,<br />

1928 neben Regierungschef Dr. Josef Hoop nebenamtlicher Regierungschef-Stellvertreter.<br />

1933 demissionierte er aus diesem Amt, hatte aber<br />

— als persönlicher Freund von Dr. Josef Hoop — noch immer massgebenden<br />

Einfluss auf das politische Geschehen in <strong>Liechtenstein</strong>. Für seine Verdienste<br />

wurde er 1960 von Fürst Franz Josef II. mit dem Titel «Wirklicher Justizrat»<br />

ausgezeichnet. (Goop S. 1 ff.).<br />

3 AM, Roditi, Schreiben C. Roditi an Marxer v. 31. 5. 35, Ubersetzung des<br />

Büros Marxer.<br />

4 AM, Roditi, Schreiben Marxer an Regierung v. 15. 6. 35.<br />

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