Vom Viehvermarkter zum Dienstleistungsprofi, Teil 1 - GIQS
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1. Viehvermarktung – Tradition und Zukunft<br />
Brigitte Petersen, Achim Spiller und Ludwig Theuvsen<br />
Der Strukturwandel in der deutschen Fleischwirtschaft hat sich in den letzten Jahren direkt<br />
und indirekt auch auf jene Unternehmen ausgewirkt, die sich auf die Vermarktung von<br />
Ferkeln und Kälbern sowie Zucht- und Schlachttieren spezialisiert haben. Auch für sie gilt,<br />
stärker als bisher zu kooperieren, um mit dem gestiegenen Wettbewerb Schritt zu halten.<br />
Im Vergleich zu anderen EU-Ländern ist die Fleischwirtschaft hierzulande traditionell von<br />
der sog. „Zweistufigkeit“ geprägt. Dies bedeutet, Schlachthöfe erhalten die Tiere nicht<br />
direkt vom landwirtschaftlichen Betrieb, sondern Viehhandelsorganisationen bündeln meist<br />
regionale Herkünfte und übernehmen den Transport und die Vermarktung an nationale und<br />
internationale Kunden. Die gleiche Aufgabe übernehmen sie darüber hinaus in der Kunden-<br />
Lieferanten-Beziehung zwischen Aufzucht- und Mastbetrieben.<br />
Die Einführung des neuen EU weiten allgemeinen Lebensmittelrechts gab den Anstoß,<br />
sich weiteren Herausforderungen im überbetrieblichen Qualitätsmanagement Fleisch erzeugender<br />
Ketten aktiv zu stellen. Dies zeigt sich in einer wachsenden Bereitschaft, ein höheres<br />
Maß an Qualitätsverantwortung zu übernehmen. Verbunden ist dies auch mit der Erweiterung<br />
des Aufgabenbereichs innerhalb der Wertschöpfungskette. Von besonderer Bedeutung<br />
sind sektorspezifische Dienstleistungen zur Unterstützung von Tier haltenden Betrieben im<br />
überbetrieblichen Gesundheits- und Risikomanagement sowie die Koordination des Informationsaustauschs<br />
zwischen unterschiedlichen Akteuren der Kette. Vor diesem Hintergrund<br />
befasst sich das einführende Kapitel des Buchs mit Ergebnissen der Analyse der Struktur<br />
des Viehhandels in Deutschland und den zukünftigen Verantwortungsbereichen innovativer<br />
Dienstleister in Fleisch erzeugenden Ketten.<br />
Auf dem Weg vom traditionellen <strong>Viehvermarkter</strong> <strong>zum</strong> <strong>Dienstleistungsprofi</strong> sind Richtungsweiser<br />
und Orientierungspunkte gefragt. Beide zu erkennen, ist Anliegen des Buches.<br />
Es beschreibt in den unterschiedlichen Kapiteln einen Weg, zu dem unterschiedliche technische<br />
und organisatorische Innovationen gehören. Es handelt sich um Lösungsansätze, die<br />
von der heutigen Situation ausgehend nicht nur mittelfristig, sondern langfristig wirksam<br />
und zukunftsweisend sein werden. In den nachfolgenden Kapiteln werden die wesentlichen<br />
Diskussionspunkte und Erkenntnisse des Verbundprojektes AIDA (Allianz für Informationsund<br />
Dienstleistungsagenturen) in kompakter und verständlicher Form präsentiert.<br />
Unser Dank als Projektleiter der Studie sowie als Herausgeber und Mitautoren des Buches<br />
gilt insbesondere den Initiatoren, strategischen Beratern und Wegbereitern im Deutschen<br />
Raiffeisenverband, in der Forschungs- und Entwicklungsplattform <strong>GIQS</strong> sowie im Bundesministerium<br />
für Landwirtschaft, Ernährung und Verbraucherschutz (BMELV).<br />
Weiterhin bedanken wir uns für die kompetente und einsatzfreudige Mitarbeit der Arbeitsgruppenleiter,<br />
Projektpartner und Mitautoren. Nicht zuletzt danken wird dem <strong>GIQS</strong>-<br />
Team für die tatkräftige Mithilfe bei der Erstellung des Buches.<br />
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