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Vom Viehvermarkter zum Dienstleistungsprofi, Teil 1 - GIQS

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einzelnen Viehhandelsunternehmen vorhanden sind. Die Viehhändler bevorzugen nach vorliegenden<br />

Studien jedoch eher einen Strategiepluralismus (Voss et al. 2010), der durch die<br />

Kombination der Elemente verschiedener Strategien gekennzeichnet ist (Rudolph 2006).<br />

Sie folgen damit Überlegungen, wie sie u.a. von Porter (2001) geäußert worden sind, der<br />

betont, dass Unternehmen sich nicht nur durch eine Strategie der Kostenführerschaft oder<br />

der Differenzierung einen Wettbewerbsvorteil erarbeiten können, sondern auch durch eine<br />

Kombination der beiden generischen Strategietypen. Um sich aber gegenüber Wettbewerbern<br />

dauerhaft durchsetzen zu können, ist u.U. eine konsistentere Strategieformulierung<br />

notwendig.<br />

Das Stärken-Schwächen-Profil legt nahe, dass sich den Viehhandelsunternehmen in<br />

Abhängigkeit von der jeweils gewählten Organisationsform Möglichkeiten zur Generierung<br />

von Wettbewerbsvorteilen bieten: So erscheint es für die privaten Viehhändler sinnvoll, sich<br />

als flexible Partner der Landwirte und der nachgelagerten Stufen zu positionieren. Das<br />

bedeutet in Anbetracht ihrer spezifischen Stärken und Schwächen, dass sie sich verstärkt<br />

um den Ausbau der Aktivitäten im Bereich der Kundenbindung bemühen sollten (Abbau<br />

der Schwächen im Bereich Bezug- und Absatzsicherung). Damit wäre gleichzeitig ein<br />

Ausbau ihrer Stärken, der Flexibilität bei Anpassungen an Nachfrageschwankungen und der<br />

Autonomie der Geschäftsführung, verbunden. Im Gegensatz dazu sollten die VVG/EZG die<br />

bestehenden Ansätze zur Integration der Wertschöpfungsstufen dazu nutzen, sich über<br />

Marken- und Qualitätsfleischprogramme zu differenzieren, um unabhängiger von Nachfrageschwankungen<br />

am Markt agieren zu können. In diesem Zusammenhang wäre es für<br />

eine erfolgreiche Positionierung überlegenswert, nicht nur die Landwirte, sondern auch<br />

die nachgelagerten Wertschöpfungsstufen enger an sich zu binden. Bei dieser Überlegung<br />

müssen aber auch die Nachteile betrachtet werden, die eine solche Differenzierung nach<br />

sich ziehen. Der Aufbau einer Marke bzw. eines Qualitätsfleischprogrammes ist sehr teuer,<br />

da alle Wertschöpfungspartner überzeugt und das Programm an den Endverbraucher kommuniziert<br />

werden muss. Auch ist ein solches Programm für Skandale sehr anfällig. Es kann<br />

sich allerdings im Zuge von Krisen (bspw. Dioxin) auch als Vorteil erweisen, wenn solche<br />

Fehler durch die Qualitätsvorschriften ausgeschlossen werden können.<br />

Literatur<br />

AMI – Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (2010): Fleischverzehr in Deutschland trotz<br />

Krise stabil. Abgerufen am 07.07.2010: http://www.marktundpreis.de/ueber_ami/presse/2010_<br />

05_06_FleischkonsumW3D_ami_W261.asp?id=/suche.aspsearch=pro+kopf+verbra<br />

uch+fleisch&mode=allwords&submit=Suche.<br />

Barney, J. (1991): Firm Resources and Sustained Competitive Advantage. In: Journal of Management,<br />

17. Jg., S. 99-120.<br />

Becker, J. (1998): Marketing Konzeption. 6. Aufl., München.<br />

BMELV – Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (2008):<br />

Statistisches Jahrbuch über Ernährung, Landwirtschaft und Forsten der Bundesrepublik<br />

Deutschland 2008. Münster-Hiltrup.<br />

BMELV – Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (2010a):<br />

Deutsche Einfuhr von leb. Schlachtvieh in Schlachtgewicht (SG), Fleisch und Fleischerzeugnissen<br />

im Kalenderjahr 2009 vorläufig. Abgerufen am 16.07.2010: http://berichte.bmelvstatistik.de/AHB-0033110-2009.pdf.<br />

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