Tag der Württ. Pfarrerinnen und Pfarrer - Evangelischer Pfarrverein ...

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14 schaftlichen Denkens. Sie wird verstärkt darauf achten müssen, dass Menschengerechtes und Sachgerechtes nicht auseinander fallen. Dass sie als Stimme der Stummen unverwechselbar bleibt. Und dass das in sie gesetzte Vertrauen nicht Schaden leidet. 3. Bei aller Ressourcenknappheit, bei aller Reduzierung der Budgets muss das diakonische Profil diakonischer Träger deutlich erkennbar bleiben. Ein inhaltlich oder strukturell beliebiges wirtschaftliches Handeln als bloße Dienstleistung ist nicht ihr Auftrag. Damit muss eine Unternehmenskultur korrespondieren, die auch menschliche Güte und Wertschätzung in den personalen Beziehungen ausstrahlt: flache Hierarchien, langfristige Wirtschaftlichkeit, gute Beteiligungsformen für Mitarbeitende und Arbeitsbedingungen, die nicht nur von Dienstgemeinschaft reden. 4. Diakonie hat auch Verantwortung für die Fortentwicklung des Sozialstaates, der kein Anhängsel der Marktwirtschaft ist, das man vernachlässigen kann, sondern der eine kulturelle Errungenschaft ist. Die Präsenz auf dem Markt im Sinne verantwortlicher Wirtschaftlichkeit verleiht der Diakonie ge- Seelsorge und Diakonie sind Zwillinge Zu einer lebhaften Arbeitsgruppe fanden sich am Nachmittag gut 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Dr. Gern unter der Moderation von Hartmut Zweigle zusammen. Schnell wurde deutlich, dass alle vielfältige Erfahrungen aus der diakonischen Arbeit mitbrachten, interessante Beobachtungen oder auch Nachfragen einzubringen hatten. Da ging es um das Thema Mindestlohn und TVÖD, die Problematik des Outsourcing auch in kirchlichen, diakonischen Einrichtungen. Da wurde kri- Bearbeitung und Zusammenfassung: Claudia Trauthig rade die Legitimation, das Soziale als ein Kernstück der Demokratie einzuklagen, gegen Widerstände zu verteidigen und mit aufrechtem Gang weiterzuentwickeln. Zusammen mit anderen übt sich Diakonie daher in einer »widergelagerten Gesellschaftspolitik« (Wilhelm Röpke), die den sozialen Ausgleich zum Ziel hat. Angesichts wachsender Armut, angesichts eines wachsenden Niedriglohnsektors und angesichts leerer Kassen in Kommune und Land ist dies das Gebot der Stunde. Dazu gehört auch, der Öffentlichkeit zu sagen: Nur ein starker Steuerstaat kann ein starker Sozialstaat sein. Weil nur so das Grundgesetz Wirklichkeit werden kann – und das bedeutet: »Die Stärke der Gesellschaft misst sich am Wohl der Schwachen« (Helmut Simon). Karl Barth wurde nach einem Gottesdienst einmal von einem Gemeindeglied gefragt: »Werde ich meine Lieben im Himmel wiedersehen?« Darauf antwortete er: »Ja, aber die anderen auch.« Die anderen auch! Das ist der rote Faden unseres Auftrags, damit die Türen weit aufgehen und keiner verloren geht. tisch nachgefragt nach den Gehältern der »Diakonie-Manager« oder der Ansatz Gerns auf die gesamte Schöpfung im Sinne einer compassio creationis eingeklagt. Gern sprach sich für einen bundesweit geltenden Diakonie-Tarif aus, für eine stimmige Gehaltsstruktur, letztlich für »einen 4. Weg mit diakonischem Profil«. Mit Blick auf viele Gemeindepfarrer unter den Teilnehmenden sagte er: »Diakonie muss wieder stärker in den Blick der theologischen Ausbildungsstätten kommen. Seelsorge und Diakonie sind Zwillinge.«
Festlicher Gottesdienst in der Kilianskirche Gemeinsam mit Mitgliedern aus dem Vorstand des Pfarrvereins sowie dem pastor loci Hans-Jörg Eiding gestaltete Landesbischof Dr. h. c. Frank O. July dankenswerterweise auch in diesem Jahr wieder den festlichen Abendmahlsgottesdienst anlässlich des Tages der württembergischen Pfarrerinnen und Pfarrer. Musikalisch wurde der Gottesdienst in der vollbesetzten Kilianskirche von Kantor Stefan Skobowsky und Ralph Gundel (Saxophon) sowie Bachchor und Vokalensemble Heilbronn verantwortet. Ein wesentlicher Bestandteil des Gottesdienstes waren neben der nachdenklichen Predigt des Bischofs zum Wochenspruch: »Dies Gebot haben wir von ihm, dass, wer Gott liebt, dass der auch seinen Bruder, seine Schwester liebe« (1. Johannes 4,21), in der er eine Kultur des liebevollen Blicks anmahnte, das gemeinsame Heilige Abendmahl sowie das Totengedenken für die seit dem letzten Pfarrertag verstorbenen Mitglieder des Pfarrvereins. Das Opfer des Gottesdienstes ergab 2611,30 Euro für die Diakonie in Georgien. (Dr. Gern hat dankenswerterweise auf sein Honorar verzichtet und es zu Gunsten des Opferzweckes gespendet.) 15
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