betapharm Depression - Schmerzzentrum Ludwigshafen
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Vorbemerkung<br />
Dieser Ratgeber ist für Patienten geschrieben, bei denen der<br />
Arzt bereits eine Diagnose „<strong>Depression</strong>“ gestellt hat.<br />
Dabei ist den Autoren bewusst: „Die“ <strong>Depression</strong> gibt es<br />
nicht, <strong>Depression</strong>en sind sehr unterschiedlich. Stabile Phasen<br />
wechseln sich ab mit depressiven Episoden und einer damit<br />
einhergehenden Unfähigkeit, irgend etwas zu tun.<br />
Weil die individuelle Situation der Betroffenen so unterschiedlich<br />
ist, wird es zwangsläufig so sein, dass nicht alle Kapitel dieses<br />
Ratgebers auf jeden zutreffen. Jeder braucht andere Hilfen. Die<br />
Auswahl der Themen im Ratgeber richtet sich danach, welche<br />
Fragen erfahrungsgemäß bei Menschen mit <strong>Depression</strong>en aufkommen<br />
können und welche sozialversicherungsrechtlichen<br />
Leistungen häufig von Bedeutung sind.<br />
Aus medizinisch-therapeutischer Sicht gibt dieser Ratgeber nur<br />
einen kurzen Überblick – im Kern informiert er wie alle betaCare-<br />
Ratgeber zu sozialrechtlichen und psychosozialen Themen. Dies<br />
soll jedoch nicht heißen, dass die Autoren einem sozialtherapeutischen<br />
Ansatz den Vorzug geben. Die Gewichtung medikamentöser,<br />
psychologischer und sozialer Therapieelemente liegt<br />
allein in der Entscheidungshoheit von Arzt und Patient.<br />
Betroffene, Angehörige und Therapeuten sollten sich bewusst<br />
machen, dass im Sozialrecht Formalitäten wie Anträge und<br />
Fristen schwerwiegende Auswirkungen auf mögliche (finanzielle)<br />
Leistungen und den Versicherungsschutz haben können.<br />
Sozialrecht<br />
und <strong>Depression</strong>en<br />
Nur sehr selten wird es gelingen, bei Behörden und Versicherungen<br />
eine abgelaufene Frist mit dem Hinweis auf eine depressive<br />
Episode zu verlängern. Eine besondere Wachsamkeit ist hier beim<br />
Auslaufen des Krankengelds und der damit verbundenen Gefahr<br />
des Verlusts des Krankenversicherungsschutzes (siehe S. 37) erforderlich.<br />
Sozialrecht, Ämter und Kostenträger sind schon für<br />
einen gesunden Menschen oft schwer verständlich. Patienten<br />
mit <strong>Depression</strong>en brauchen hier umso mehr Hilfe – wenn möglich<br />
in Form von Hilfe zur Selbsthilfe. Insbesondere in depressiven<br />
Episoden müssen aber auch wachsame Berater und Angehörige<br />
entsprechende Briefe und Fristen ernst nehmen und sofort darauf<br />
reagieren.<br />
In diesem Sinn richtet sich dieser Ratgeber auch an das Umfeld<br />
von Betroffenen. Patienten helfen sich und dem Umfeld, wenn sie<br />
ihn auch weitergeben.<br />
Vorbemerkung 3