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planet toys 3/15

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22<br />

INTERVIEW<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong><br />

»Peggy Diggledey ist erfolgreich<br />

und erzielt sehr hohe<br />

Quadratmeterumsätze, insofern<br />

ist die Idee richtig.«<br />

FRITZ-RÜDIGER KIESEL, Inhaber GoKi<br />

G.G.: Holztiger ist damit sehr erfolgreich.<br />

F.R.K.: Es gibt Verbraucher, die sich daran<br />

orientieren, und dann ist es durchaus<br />

sinnvoll, wenn das Logo auf der<br />

Packung ist.<br />

G.G.: Die Teilnahme auf Verbrauchermessen<br />

hat uns gezeigt, wie Kinder und<br />

Erwachsene auf Anker reagieren. Sobald<br />

Kinder damit anfangen zu bauen, geben<br />

sie es nicht wieder aus der Hand.<br />

Für uns ist das Hauptproblem, dass sich<br />

der klassische Einzelhandel nicht mehr<br />

für einzelne Produkte stark macht. Wir<br />

müssen andere Wege gehen.<br />

Wie wird die zweite GoKi-Steinzeit<br />

denn heißen?<br />

G.G.: GoKi stone.<br />

Die Managementberatung Mücke,<br />

Sturm & Company schrieb im<br />

Mai letzten Jahres, dass sich 70 %<br />

der traditionellen Händler völlig<br />

neu erfinden müssten oder sie verschwinden.<br />

Haben Sie eine Exit-<br />

Strategie in der Schublade?<br />

F.R.K.: Die Zahl ist sicherlich nicht ganz<br />

abwegig, aber die Frage ist, in welchem<br />

Zeitraum. Grundsätzlich ist jedenfalls<br />

ein starker Abwärtstrend zu sehen.<br />

G.G.: Es gibt durchaus Händler, die<br />

sich bereits neu erfunden haben oder<br />

in guten Lagen sehr erfolgreich sind.<br />

Natürlich scheiden auch Händler aus<br />

Altersgründen aus, um die man sich<br />

kümmern muss. Ich glaube aber, dass<br />

sich der Facheinzelhandel derzeit neu<br />

erfindet, weil der Leidensdruck groß geworden<br />

ist. Einige brechen unter diesem<br />

Leidensdruck zusammen, andere entwickeln<br />

große Ideen. Mit Händlern ist<br />

es wohl wie mit Künstlern. Wer nicht<br />

leidet, entwickelt nichts Großes.<br />

Seit Jahren räsonieren Sie über die<br />

Reanimation des Spielwareneinzelhandels<br />

in attraktiven Gegenden.<br />

Peggy Diggledey ist so eine Idee.<br />

Das Konzept sollte multipliziert<br />

werden. Warum hat’s nicht geklappt?<br />

F.R.K.: Peggy Diggledey ist erfolgreich,<br />

das Konzept nach wie vor aktuell. Das<br />

Geschäft erzielt sehr hohe Quadratmeterumsätze,<br />

insofern ist die Idee richtig.<br />

Es geht darum, Unternehmen zu finden,<br />

die das in eigener Regie betreiben.<br />

Und wie wollen Sie an die rankommen?<br />

F.R.K.: Da kommen Händler infrage,<br />

die an Standorten sind, die nicht attraktiv<br />

sind, oder Menschen, die sich<br />

mit einem solchen Konzept verändern<br />

möchten. Letztlich ist es auch hier eine<br />

Sache des Drucks. Je höher der ist, umso<br />

eher ist man bereit, Veränderungen<br />

vorzunehmen, und da gibt es sicherlich<br />

einige, glaube ich, die sich das vorstellen<br />

könnten.<br />

Vor zwei Jahren sprachen Sie davon,<br />

gemeinsame Sache mit anderen<br />

Herstellern zu machen, um<br />

dem Fachhandel unter die Arme zu<br />

greifen. Stand heute?<br />

G.G.: Die Idee haben wir mit potenziellen<br />

Partnern vorangetrieben. Ich<br />

glaube, wir sind da jetzt in einem Stadium<br />

kurz vor der Realisierung. Ziel ist<br />

es, Facheinzelhändler, die in B-Lagen<br />

sind, aber gerne in eine A-Lage umziehen<br />

möchten, oder die sich vorstellen<br />

könnten, im Spielwarenbereich noch<br />

einmal durchzustarten, vielleicht auch<br />

Filialen betreiben möchten, zu unterstützen.<br />

Wir wollen die Spielware in 1-a-<br />

Lagen zurückbringen und wir glauben,<br />

dass wir einen gangbaren Weg gefunden<br />

haben.<br />

AUF EINEN BLICK<br />

Das vor 34 Jahren in einer Hamburger Garage gegründete, heute<br />

in Güster ansässige Unternehmen Gollnest & Kiesel zählt mit einem<br />

Umsatz von 24 Mio. Euro zu den größten Holzspielzeugherstellern<br />

in Deutschland. Es beschäftigt über 600 Mitarbeiter. Unter<br />

den Marken Anker, goki, Heimess und Holztiger finden sich über<br />

2.000 Produkte. Eine faire Partnerschaft und die Unterstützung des<br />

Fachhandels zählen zu den erklärten Zielen des Unternehmens.<br />

Wie kann diese Unterstützung einer<br />

solchen Gruppe denn aussehen?<br />

G.G.: Der Einzelhändler bleibt völlig frei,<br />

denn wir wollen keine geknebelten Einzelhändler.<br />

In erster Linie braucht er die<br />

Unterstützung von Markenherstellern in<br />

Form von Ladenbau, bei Mietverhandlungen,<br />

Warenfinanzierung, aber auch<br />

Werbung. Es gibt eine ganze Reihe von<br />

Maßnahmen, um dem Facheinzelhandel<br />

zu helfen.

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