17.11.2012 Aufrufe

Download - Internet World Business

Download - Internet World Business

Download - Internet World Business

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

e 4,50 Fr. 9,00<br />

Online-Werbung I E-Commerce I Technik<br />

AUSGABE 14/11 11. JULI 2011 ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL<br />

www.internetworld.de<br />

RELAUNCH<br />

Kabel 1 für iPads<br />

Bei dem Relaunch des Online-Portals<br />

Kabeleins.de des Privatsenders Kabel 1<br />

wurde besonders auf die Bedürfnisse<br />

der iPad-Nutzer Rücksicht genommen.<br />

Das Portal verzichtet auf Flash-Videos,<br />

die auf Apple Tablets nicht laufen. fk<br />

WEB-RADIOS<br />

Mehr Stationen und Zugriffe<br />

Seit 2001 steigt die Zahl der Web-Radios<br />

in Deutschland jährlich im Schnitt um 47<br />

Prozent, das meldet die Agentur Goldmedia<br />

in ihrem Webradiomonitor. Auch<br />

die Nutzung nimmt zu, im vergangenen<br />

Jahr um 14 Prozent. Wachstumstreiber:<br />

Handys und soziale Netze. fk<br />

Zahl der Webradios in<br />

Deutschland 2006 – 2011<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

04/2009<br />

04/2010<br />

04/2011<br />

450<br />

521<br />

BEWEGTBILDVERMARKTUNG<br />

Tremor heißt jetzt Video<br />

Der Bewegtbildvermarkter Tremor<br />

Media heißt ab sofort Tremor Video.<br />

Das Rebranding umfasst ein neues Logo<br />

sowie die Neugestaltung der Website.<br />

Mit dem neuen Namen will sich das<br />

Unternehmen klarer im Online-Markt<br />

positionieren und sein Profil schärfen. ns<br />

VIDEO-PLATTFORM<br />

1.600<br />

1.914<br />

Quelle: Webradiomonitor 2009 – 2011<br />

© INTERNET WORLD <strong>Business</strong> 14/11<br />

Netflix.com expandiert<br />

2.692<br />

Das US-Video-Portal Netflix weitet seine<br />

Geschäfte jetzt auch nach Mittel- und<br />

Südamerika aus. Derzeit hat die Online-<br />

Videothek, die Filme und TV-Serien in<br />

DVD-Qualität streamt, 23 Millionen<br />

zahlende Kunden. Gerüchte über einen<br />

bevorstehenden Gang nach Europa<br />

kommentierte Netflix bisher nicht. fk<br />

Marketing im<br />

echten Leben<br />

Wie Online-Firmen<br />

offline werben S. 22<br />

3.064<br />

Google ist nicht zu stoppen<br />

Mit klugem Investment und eigenen Innovationen wehrt sich Google gegen Microsoft und Facebook<br />

Die Meldung ließ so manchen<br />

Google-Gegner Morgenluft<br />

wittern: Google, ohnehin von der<br />

Konkurrenz aus Microsoft,Apple<br />

und dem Emporkömmling Facebook<br />

arg bedrängt, sitzt jetzt<br />

auch noch die US-Wettbewerbsbehörde<br />

FTC im Nacken. Dem<br />

Suchgiganten ist unliebsame<br />

Post ins Haus geflattert: die amerikanischen<br />

Wettbewerbshüter<br />

haben Google formelle Auskunftsanträge<br />

zukommen lassen.<br />

Das bedeutet: Ab sofort steht der<br />

Branchenprimus im Visier des<br />

Kartellamts. Man will prüfen, ob<br />

Google seine Vorherrschaft im<br />

Suchmarkt missbraucht, um die<br />

User zum Nachteil der Wettbewerber<br />

auf die eigenen Online-<br />

Angebote zu leiten.<br />

Die Google-Gegner schwenken<br />

ihre Fahnen jedoch zu früh.<br />

Denn die Nummer eins im Suchmarkt<br />

hat die Gefahren längst<br />

ausgemacht und schlägt zurück.<br />

„Mehr Verantwortung“<br />

Der neue Präsident des ITK-<br />

Branchenverbands Bitkom,<br />

Dieter Kempf, hat in einem<br />

Interview mit der Nachrichtenagentur<br />

DPA mehr Selbstverantwortung<br />

der <strong>Internet</strong>-Nutzer für<br />

ihr Handeln gefordert. Vor dem<br />

Hintergrund der in letzter Zeit<br />

gemeldeten Hacker-Attacken auf<br />

Konzerne und Regierungsstellenerinnerte<br />

Kempf daran,<br />

dass in Deutschland<br />

viele Rechner<br />

mit Schadsoftware<br />

verseucht und als<br />

Teil von Botnetzen<br />

fernsteuerbar seien.<br />

Kempf regte an,<br />

diese Rechner „unter<br />

Quarantäne“ zu<br />

stellen, wenn ihre<br />

Niederlande<br />

preschen vor<br />

Strenge Cookie-Regeln<br />

in Holland S. 21<br />

Prof. Dieter Kempf,<br />

Bitkom-Präsident<br />

Das zeigt unter anderem eine<br />

Untersuchung der Schickler<br />

Unternehmensberatung, die<br />

INTERNET WORLD <strong>Business</strong><br />

exklusiv vorliegt (siehe Seite 12).<br />

Die Analysten nahmen 250<br />

Großinvestitionen im Online-<br />

43205<br />

„Wir sind ein<br />

24/7-Team“<br />

Dmexco-Chefs C. Muche<br />

und F. Schneider S. 10<br />

Vielfach attackiert: Suchgigant Google verteidigt sich gegen seine Gegner<br />

und bleibt innovativ wie eh und je – das neueste Projekt heißt Google Plus<br />

Besitzer sich nicht selbst um<br />

einen Schutz bemühten. Wenig<br />

Verständnis zeigte der Chef des<br />

IT-Dienstleisters Datev für das<br />

„janusköpfige“ Verhalten vieler<br />

Nutzer, die einerseits auf Datenschutz<br />

pochen, es andererseits<br />

aber an Sorgfalt im Umgang mit<br />

Plattformen wie Facebook vermissen<br />

lassen – und<br />

mal eben Tausende<br />

zu ihrer Geburtstagsparty<br />

einladen.<br />

„In letzter Konsequenz<br />

tendiere ich<br />

dann dazu: Falls der<br />

Nutzer nicht aufklärungsfähig<br />

und aufklärungswillig<br />

ist,<br />

muss er die Folgen<br />

seines Tuns eben<br />

auch tragen.“ fk ❚<br />

Anzeige<br />

Bereich von Google, Microsoft,<br />

Apple, Facebook und Amazon<br />

der letzten zwei Jahren unter die<br />

Lupe. Ein Blick auf die Investitionen<br />

während dieser Zeit zeigt:<br />

Google tut viel für seine Hegemonie<br />

im Suchmarkt und ist<br />

Wo die Post am Ende ist<br />

Special Logistik: Alternative Lieferformen<br />

für besondere Angebote –<br />

vom Kurier bis zum Versand per<br />

Spedition S. 34<br />

Retouren weiter kostenlos?<br />

Für deutsche Web-Händler ist<br />

das Thema kostenlose Retouren<br />

durch die neue EU-Verbraucherschutzrichtlinie<br />

bei Weitem<br />

noch nicht vom Tisch. Wie eine<br />

exklusive Umfrage von INTER-<br />

NET WORLD <strong>Business</strong> und eResult<br />

zeigt, will jeder zweite Inter-<br />

gleichzeitig bemüht, neue Geschäftsfelder<br />

zu erschließen.<br />

„Jeden Monat ein Zukauf“ –<br />

diese Devise hatte Eric Schmidt<br />

vor zwei Jahren ausgegeben; ein<br />

Teil der investierten Gelder floss<br />

in den Ausbau der Kernkompetenz:<br />

Semantische Funktionen,<br />

Flugsuche, Bildersuche – alles Ergebnisse<br />

klug geplanter und geschickt<br />

integrierter Zukäufe, mit<br />

denen sich Google den Konkurrenten<br />

Bing vom Hals halten will.<br />

Zwei weitere große Investmentziele<br />

des Suchgiganten sind<br />

Vernetzung und Social Media.<br />

Das Ergebnis davon wurde nach<br />

langen Spekulationen dieser<br />

Tage vorgestellt: Google Plus<br />

heißt das neueste, ambitionierte<br />

Projekt aus Mountain View, das<br />

Facebook und auch Apple in die<br />

Schranken weisen soll (siehe<br />

Seite 2). So viel ist klar: Mit dem<br />

Google-Bot ist immer noch zu<br />

rechnen. il ❚<br />

net-Nutzer künftig weniger im<br />

Web bestellen, wenn Retouren<br />

selbst getragen werden müssen.<br />

Web-Händler, die ihre Kunden<br />

halten wollen, sollten sich auf<br />

freiwillige Kostenübernahme<br />

einstellen. Mehr zum Thema<br />

lesen Sie auf Seite 24. dz ❚<br />

Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München<br />

Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt


2 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS<br />

Otto vor Amazon<br />

Wie schnell Mobile Commerce an<br />

Fahrt gewinnt, muss sich erst noch<br />

zeigen. Sicher ist aber schon jetzt: Deutsche<br />

mobile Websites müssen sich in Sachen<br />

Ladegeschwindigkeit nicht hinter der Konkurrenz<br />

verstecken. Im Gegenteil: Eine<br />

Messung von <strong>Download</strong>-Zeiten und Verfügbarkeiten<br />

mobiler Webshops des Monitoring-Spezialisten<br />

Keynote Systems<br />

zeigt: Unter den Top 20 der schnellsten<br />

Mobile-Website-Anbieter finden sich drei<br />

deutsche Retailer. Der Versandhandelsriese<br />

Otto katapultierte sich mit einer durchschnittlichen<br />

Ladezeit von fünf Sekunden<br />

auf Platz eins des Rankings und damit<br />

deutlich vor den Erzrivalen Amazon. Auf<br />

dessen Webshop warten mobile Surfer in<br />

Deutschland im Schnitt 6,72 Sekunden.<br />

Das reichte nur für Platz fünf der Tabelle.<br />

Zweitschnellster deutscher Mobile-Website-<br />

Anbieter ist Aldi. Mit einer Ladezeit von<br />

5,12 Sekunden landete der Discounter auf<br />

Platz drei im Ranking der schnellsten 20<br />

Mobile-Website-Anbieter. dz ❚<br />

In eigener Sache<br />

Agenturen aufgepasst<br />

Der nächste Mobile Marketing Guide der<br />

INTERNET WORLD <strong>Business</strong> erscheint in<br />

der Ausgabe 17/2011 am 22. August<br />

2011. Um darin erwähnt zu werden,<br />

schicken Sie uns einfach eine kurze Mail<br />

an agenturen@internetworld.de (Stichwort<br />

„Mobile Marketing Guide). Sie erhalten<br />

dann einen Fragebogen und senden diesen<br />

ausgefüllt wieder an uns zurück. red<br />

TRENDS & STRATEGIEN<br />

Inhalt und User-Daten<br />

Das Werbenetzwerk Specific Media kauft mit<br />

Myspace vor allem Inhalte mit Kundendaten 6<br />

„Rund um die Uhr erreichbar”<br />

Im September findet die 3. Dmexco statt.<br />

Doch bis dahin haben die beiden führenden Köpfe<br />

der Messe noch einen Haufen Arbeit vor sich 10<br />

Der Bot schlägt zurück<br />

Googles Kampf mit Bing und Facebook 12<br />

MARKETING & WERBUNG<br />

Handy wird zur Geldbörse<br />

Near Field Communication beherrscht die Online<br />

Marketing Show in London 14<br />

Sechs Löwen für Deutschland<br />

Kempertrautmann war in Cannes der große<br />

Gewinner bei den Cyber Lions 15<br />

Explido gründet Netzwerk<br />

Yamondo soll länderübergreifende Performance-<br />

Kampagnen konzipieren 18<br />

Echtzeithandel vor vielen Hürden<br />

Bis Real-Time Bidding in Deutschland tatsächlich<br />

relevant wird, ist es noch ein weiter Weg 20<br />

Cookies: Holland steigt aus<br />

Die Niederlande stehen kurz davor ein Opt-in<br />

für Tracking Cookies einzuführen 21<br />

Offline werben oder sterben?<br />

Immer mehr Online-Unternehmen verfolgen auch<br />

bei der Werbung eine Cross-Channel-Strategie 22<br />

Google Plus gilt als erster Gegenentwurf zu Facebook – doch es steckt mehr dahinter<br />

Google ist wieder da. Wie aus dem<br />

Nichts hat sich das Unternehmen mit<br />

dem Social Network Google Plus zurückgemeldet<br />

und einen eindrucksvollen Coup<br />

gelandet. Nicht nur, dass das Netzwerk<br />

selbst überaus wohlwollend beurteilt wird,<br />

auch die PR-Maschine läuft wieder rund.<br />

Die Verknappung der Invitations sorgte<br />

für die nötige Spannung in der Community<br />

und häppchenweise gereichte Neuigkeiten<br />

heizten die Gerüchte weiter an. So<br />

zeigt sich erst nach und nach das gesamte<br />

Bild: Google Plus ist natürlich keine lässig<br />

auf den Markt geworfene Beta, sondern<br />

ein großer, von langer Hand geplanter<br />

Wurf, der mit Mobile Apps, der Integration<br />

von Picasa, Blogger und den Google<br />

Profiles vieles zusammenführt, was bislang<br />

nebeneinander in Googles Reich existierte.<br />

Vor allem ist Google Plus aber der<br />

erste ernstzunehmende Gegenentwurf zu<br />

Facebook – gerade weil vieles anders ist.<br />

Was Google Plus besser macht<br />

Auch wenn Google Plus als Facebook-<br />

Rivale angesehen wird, verlässt es doch an<br />

entscheidenden Stellen die gewohnten<br />

Pfade des Erfolgsnetzwerks.<br />

Circles: Wichtigstes Instrument sind die<br />

sogenannten Circles, in die man seine<br />

Kontakte einsortieren kann. Dies geschieht<br />

im Unterschied zu den Freundeslisten<br />

von Facebook spielerisch. Vor allem:<br />

Ein Kontakt muss gar nicht im Netzwerk<br />

vertreten sein, um mit ihm zu kommuni-<br />

INTERNET WORLD <strong>Business</strong> 14/2011<br />

E-COMMERCE<br />

Bremse für den E-Commerce<br />

Der Wegfall der 40-Euro-Rücksendeklausel 24<br />

Effiziente Umsatz-Booster<br />

Web-Händler wollen mehr Gutscheine nutzen 25<br />

Unerwartet hohes Wachstum<br />

Bei der Prognose für das Versandhandelsvolumen<br />

2011 bessert der BVH jetzt ordentlich nach 26<br />

Immer unter Druck<br />

Diedruckerei.de setzt konsequent auf Online 27<br />

Serie: Internationalisierung (Teil 3)<br />

Eine gute Übersetzung allein genügt nicht 28<br />

Recht: EU-Regeln für E-Commerce<br />

Was bringt die neue Verbraucherrechterichtlinie? 30<br />

TOOLS & TECHNIK<br />

Monitoring Tools im Test<br />

Goldbach Interactive hat 31 Tools bewertet 32<br />

Gemeinsame Verantwortung<br />

Nicht nur die Adserver sind beim Schutz der<br />

User-Privatsphäre gefragt 33<br />

SPECIAL: LOGISTIK<br />

Der Versand mit DHL ist zwar Standard,<br />

im E-Commerce sind aber andere Transportvarianten<br />

durchaus sinnvoll 34<br />

Usability im Supermarkt<br />

Mit neuen Plattformen können Website-Betreiber<br />

selbst günstige Usability Tools realisieren 36<br />

AKTUELL 11. Juli 2011 14/11<br />

Facebook-Killer?<br />

Google Plus: Mehr als nur ein Facebook- oder Twitter-Klon<br />

zieren. Das System der gegenseitigen<br />

Freundschaftsanfragen und Bestätigungen<br />

ist aufgehoben, man kann einer anderen<br />

Person einfach „folgen“, wie es von Twitter<br />

bekannt ist.<br />

Hangouts: Praktisch ist auch die Video-<br />

Chat-Funktion, mit der sich bei Google<br />

Plus Konferenzen mit mehreren Personen<br />

gleichzeitig führen lassen. Durch die tiefe<br />

Integration in das Betriebssystem Android<br />

kann Hangout zugleich die Antwort auf<br />

Apples Facetime werden.<br />

KARRIERE<br />

Personal Branding im Netz<br />

Ein Auftritt in Xing & Co. ist für Jobsuchende ein<br />

Muss – aber kein Einstellungskriterium 40<br />

SZENE<br />

Social Media Conference<br />

Knapp 200 Teilnehmer kamen zur Konferenz über<br />

Facebook, Twitter und Co. 45<br />

MEINUNG<br />

Abhängig von Social Media<br />

Sedo-Chef Tim Schumacher warnt vor einer zu<br />

großen Abhängigkeit von Social Media 50<br />

RUBRIKEN<br />

Topkampagne: Dachboden-Konzerte 23<br />

Etats Marketing & Werbung 23<br />

Rechtstipp: Ausbau mangelhafter Sachen 30<br />

Techniktipp: Sieben Tipps für Online Shops 32<br />

Etats Tools & Technik 33<br />

Dienstleisterverzeichnis 37<br />

Menschen & Karriere 42<br />

Stellenmarkt 43<br />

Impressum 44<br />

Termine 44<br />

Gehört 46<br />

Feedback 46<br />

Sparks: War Google News für viele Verleger<br />

schon ein Angstgegner, so könnte sich<br />

dies mit der Funktion Sparks noch einmal<br />

potenzieren. Sparks stellt in einem eigenen<br />

Stream Nachrichten zu einem bestimmten<br />

Thema bereit – die Eingabe eines Suchbegriffs<br />

genügt. Mit einem Algorithmus, der<br />

offenbar auf Google News und Google<br />

Alerts basiert, werden dort entsprechende<br />

Nachrichten bereitgestellt.<br />

Google Plus steht erst am Anfang und<br />

wird noch um zusätzliche Funktionen<br />

Menschen in diesem Heft<br />

Raphael Brinkert,<br />

Geschäftsführer Beratung bei<br />

Jung von Matt, sieht immer noch<br />

das Produkt als beste Werbung 22<br />

Constanze Buchheim,<br />

Geschäftsführerin i-Potentials, rät,<br />

beim Ego-Marketing auch mal auf<br />

die eigenen Freunde zu hören 40<br />

Christian Muche,<br />

Mitglied des Board of Directors<br />

der Dmexco, arbeitet, wenn seine<br />

Kollegen schlafen und umgekehrt 10<br />

Christian Röpke,<br />

Geschäftsführer Zeit Online,<br />

hält Ad Exchanges für Verlage<br />

nur für einen Nebenaspekt 20<br />

Frank Schneider,<br />

Mitglied des Board of Directors der<br />

Dmexco, lässt die Messe großzügiger<br />

planen und die Gänge verbreitern 10<br />

Alexander Schott,<br />

Gründer des BVDW/OVK-Arbeitskreises<br />

„Ad Exchanges“ sieht auf<br />

Ad Manager einiges zukommen 33<br />

Tim Schumacher,<br />

CEO bei Sedo, warnt Firmen, sich<br />

im Social Marketing von proprietären<br />

Plattformen abhängig zu machen 46<br />

Christian Solmecke,<br />

Partner der Kanzlei Wilde Beuge<br />

Solmecke, erklärt die Änderungen<br />

der neuen EU-Verbraucherrichtlinie 30


erweitert. Aber schon die Kernfunktionen<br />

zeigen, dass Google<br />

großen Wert auf reduzierte<br />

und übersichtliche Bedienung<br />

legt. Bleibt die Frage, ob dies<br />

reicht, um Facebook Konkurrenz<br />

zu machen.<br />

Ein Facebook-Killer?<br />

Nico Lumma, Director Social<br />

Media bei Scholz & Friends,<br />

sieht vor allem die Eigenständigkeit<br />

des Dienstes: „Google<br />

Plus ist kein Facebook-Killer,<br />

sondern eine schöne Kommunikationszentrale.“<br />

Die Welt<br />

lässt sich teilen: „Für Freunde<br />

gibt es Facebook, für Kommunikation<br />

Google Plus.“<br />

In dieselbe Kerbe schlägt Spiegel-Online-Kolumnist<br />

und Alphablogger Sascha Lobo: „Google<br />

Plus ist kein Facebook-Konkurrent“, schreibt er.<br />

„Google Plus ist eine Medienrevolution im Pelz<br />

eines Facebook-Konkurrenten.“ Die DNS von<br />

Facebook sei der soziale Kitt. Bei Google Plus läge<br />

die Betonung dagegen auf dem Wort „Media“.<br />

Mirko Lange, Inhaber der Agentur Talkabout,<br />

glaubt ebenfalls an den Erfolg, positioniert den<br />

Dienst aber nicht gegen Facebook: „Google Plus<br />

ist das bessere Twitter.“ Ähnlich sieht es auch der<br />

Strategieberater und Social-Media-Experte Thomas<br />

Knüwer, er bleibt aber gerade deswegen skeptisch.<br />

Google Plus läge irgendwo zwischen Twitter<br />

und Facebook, „und solche Zwischenpositionen<br />

sind eher selten erfolgreich“, sagt er. Von derartigen<br />

Feinheiten unbeeindruckt bleibt dagegen<br />

Christian Mauer, Geschäftsführer des Suchmaschinenoptimierers<br />

Sumo. Ob Facebook oder<br />

Google Plus – es geht um Kommunikation in<br />

einem halböffentlichen Freundeskreis. „Da kann<br />

es auf Dauer nur ein großes Netzwerk geben“,<br />

meint Mauer. Facebook hat hier selbstverständ-<br />

Sascha Lobo,<br />

Blogger und Spiegel-Online-<br />

Kolumnist*<br />

„Es bleibt die Frage der Beziehung<br />

zwischen Facebook und<br />

Google Plus auf mittlere Sicht.<br />

Für den Moment hat der <strong>Internet</strong>-Experte Eric<br />

Kubitz eine hübsche Analogie gefunden: Google<br />

Plus sei Facebook für Erwachsene. [...] Der Planet<br />

Social Media ist längst groß genug für zwei<br />

Plattformen. Google Plus ist darauf angelegt,<br />

weniger das soziale als das komplette mediale<br />

Erlebnis im Netz zu bieten – selbst zusammengestellt.<br />

Denn auf Facebook ist man, Google Plus<br />

macht man sich.“<br />

* Aus der Spiegel-Online-Kolumne S.P.O.N<br />

Christian Mauer,<br />

Geschäftsführer des Suchmaschinenoptimierers<br />

Sumo<br />

„Bei allen Unterschieden: Facebook<br />

und Google Plus sind vor<br />

allem zwei Konkurrenten. Bei<br />

beiden Plattformen geht es um Kommunikation.<br />

Deswegen wird die Reichweite am Ende eine entscheidende<br />

Rolle spielen. Facebook hat einen Startvorteil,<br />

aber Google Plus hat – Stichwort Android –<br />

viel Potenzial. Bei Facebook dreht sich außerdem<br />

der Wind. Es gibt viel negative Presse, Facebook<br />

macht viele Fehler. Man kann Google leicht für<br />

seine Datengier kritisieren, aber man muss zugestehen:<br />

Google hat diese Daten nie missbraucht.<br />

Bei Facebook sehen das viele anders.“<br />

AKTUELL<br />

Google-Mitarbeiter (München): Kommunikation im digitalen Zeitalter verstanden<br />

lich die bessere Position. Aber: „Facebook macht<br />

viele Fehler“, meint Mauer mit Blick auf die<br />

andauernden Datenschutzdebatten. „Ich hätte<br />

vor ein paar Jahren nicht gedacht, dass ich das<br />

einmal sage, aber: Ich sähe derzeit meine Daten<br />

lieber bei Google.“<br />

Mehr als nur ein Social Network<br />

Allerdings wird in der Debatte gern übersehen,<br />

dass Google Plus weit mehr ist als eine überfällige<br />

Antwort auf Facebook. Es geht um die komplette<br />

Neuordnung des Google-Reichs, dies zeigt die<br />

Integration von Diensten wie Picasa (jetzt: Google<br />

Photos) und Blogger (jetzt: Google Blogs). Google<br />

Photos ist beispielsweise auch Bestandteil des Betriebssystems<br />

Android und damit die Antwort auf<br />

die angekündigten iCloud Services von Apple –<br />

mit eingebauter Sharing-Funktion. Hangout ist<br />

die Antwort auf Apples Facetime – mit Anschluss<br />

an die ganze Web-Welt. Google Plus ist der eindrucksvolle<br />

Beweis des Konzerns, wie schlägkräftig<br />

er auf der gesamten Linie aufgestellt ist – lesen<br />

Sie auf Seite 12 unsere Analyse hierzu. dg ❚<br />

Mario Sixtus, Blogger,<br />

Social-Media-Experte und<br />

elektrischer Reporter<br />

„Mit Facebook lassen sich Beziehungen<br />

pflegen, die in der<br />

Offline-Welt geknüpft wurden.<br />

Facebook ist die Nachbildung des vordigitalen Beziehungsgeflechts.<br />

Google Plus erlaubt dagegen<br />

auch unidirektionale Verbindungen, etwa die von<br />

einem Leser zu einem Autor. Insofern folgt Google<br />

dem moderneren Ansatz und ist offener. Man<br />

muss nicht Mitglied einer Community sein, um<br />

Inhalte lesen zu können. Historisch haben sich<br />

offene Systeme immer durchgesetzt – da helfen<br />

auch 700 Millionen Mitglieder nicht. Es ist ja auch<br />

reizvoll, manchmal Tabula rasa zu machen.“<br />

Nico Lumma,<br />

Director Social Media bei der<br />

Agentur Scholz & Friends<br />

„Google Plus ist kein Facebook-<br />

Killer, sondern eine intelligente<br />

Kommunikationszentrale mit<br />

einer schönen und intuitiven Benutzeroberfläche.<br />

Die Welt lässt sich aufteilen: Facebook ist für<br />

Freunde, Google Plus für Kommunikation. Vor<br />

allem ist Google Plus aber nicht nur ein neues<br />

Feature – wie Buzz es war –, sondern ein komplett<br />

neues Dach für die Google-Strategie, unter dem<br />

die verschiedenen existierenden Google-Dienste<br />

zusammengeführt werden. Es fehlt lediglich noch<br />

eine API, die den dezentralen Einsatz ermöglicht –<br />

die aber sicherlich noch kommt.“<br />

3


6 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS TRENDS & STRATEGIEN<br />

TWITTER<br />

Wettbewerbshüter aktiv<br />

Nach Google und Apple ist nun auch Twitter<br />

ins Visier der Wettbewerbshüter der USA<br />

geraten. Nach US-Medienberichten prüft<br />

die Federal Trade Commission derzeit den<br />

Vorwurf, Twitter behindere Entwickler,<br />

weitere Software zur Nutzung des Microblogging-Dienstes<br />

zu integrieren. Zudem<br />

soll Twitter Wettbewerber benachteiligen,<br />

um sich Werbeeinnahmen zu sichern. vs<br />

NEWS CORPORATION<br />

Times mit Online-Einnahmen<br />

Glücklos bei Myspace (siehe auch Artikel<br />

rechts), aber den richtigen Riecher für Paid<br />

Content bewiesen: Rupert Murdochs<br />

News Corporation verbucht bei der Times-<br />

Gruppe erste Online-Einnahmen. Ein Jahr<br />

nach dem Start haben laut Unternehmen<br />

rund 101.000 Nutzer das Online-Nachrichtenangebot<br />

der Zeitungen abonniert.<br />

Sie spülen damit rund 875.000 Britische<br />

Pfund pro Monat in die Kassen. vs<br />

INNOVATIONSSTARTER FONDS HAMBURG<br />

Starthilfe<br />

Hamburg legt einen neuen Fonds für Startups<br />

auf. Zwölf Millionen Euro beinhaltet<br />

der „Innovationsstarter Fonds“, der für<br />

Unternehmen gedacht ist, die jünger als<br />

sechs Jahre sind und deren Geschäftsidee<br />

auf neuen Technologien basiert. Der hanseatische<br />

Fonds gewährt Darlehen bis<br />

maximal eine Million Euro und kooperiert<br />

mit anderen Gesellschaften. Geschäftsführer<br />

ist Heiko Milde. vs<br />

MUNICH VENTURE PARTNERS<br />

Noch mehr Startgeld<br />

Zusammen mit der Fraunhofer-Gesellschaft<br />

wirbt auch die Beteiligungsgesellschaft<br />

Munich Venture Partners gerade für mehr<br />

Risikokapital. Sie hat bereits 70 Millionen<br />

Euro eingesammelt, will aber mindestens<br />

noch weitere 30 Millionen Euro von privaten<br />

Investoren zusammentragen. Mit dem<br />

Geld sollen vor allem Start-ups gefördert<br />

werden, die sich der Entwicklung neuer<br />

Technologien widmen. vs<br />

DATENSCHUTZ UND SICHERHEIT<br />

Kriminalität im <strong>Internet</strong><br />

Laut Bundeskriminalamt ist die Zahl der<br />

im <strong>Internet</strong> verübten Straftaten 2010 um<br />

19 Prozent auf 250.000 gestiegen. Dabei<br />

entstand ein Schaden von 61,5 Millionen<br />

Euro – er liegt damit um 24 Millionen<br />

Euro höher als im Vorjahr. Der größte<br />

Schaden entstehe durch Phishing, bei<br />

dem über Trojaner oder andere Malware<br />

Konto- oder Kreditkartendaten von Nutzern<br />

ausgespäht und missbraucht werden.<br />

Laut BKA agieren die Täter oft aus China<br />

und zunehmend in Communitys, da sie<br />

hier viele private Daten finden. vs<br />

Anzeige<br />

Sie suchen den<br />

Fachmann für Suchmaschinen-Marketing?<br />

Sie finden sie in der Dienstleister-<br />

Datenbank der INTERNET WORLD <strong>Business</strong><br />

www.internetworld.de/dienstleister<br />

Wertvolle Datensätze<br />

So schnell kann’s gehen: 35<br />

Millionen US-Dollar bekam<br />

Medienzar Rupert Murdoch für<br />

seine Community Myspace. Vor<br />

sechs Jahren, als er sie von den<br />

Gründern erwarb, zahlte er 580<br />

Millionen Dollar. Damals erreichte<br />

Myspace 80 Prozent der<br />

User und versprach lukrative<br />

Geschäfte. Heute sind 35 Millionen<br />

Menschen weltweit Mitglied<br />

bei Myspace – ein<br />

Klacks verglichen mit<br />

Facebook, wo inzwischen<br />

700 Millionen<br />

User netzwerken.<br />

Zur Überraschung<br />

der Branche riss sich jedoch kein Medienkonzern<br />

und keine Community den Veteran<br />

unter den Nagel, sondern mit Specific<br />

Media ein Werbenetzwerk, das unter anderem<br />

Non-Premium-Werbeplätze kauft,<br />

diese mit Targeting-Technik veredelt und<br />

in Echtzeit versteigert: „Es gibt viele Synergien<br />

zwischen den Unternehmen“, sagte<br />

Specific-Media-Chef Tim Vanderhook.<br />

„Wie Myspace verbessern wir digitales Erleben,<br />

indem wir Beziehungen mit Relevanz<br />

und Interesse anreichern.“<br />

In anderen Worten: Specific Media hat<br />

ein großes Interesse, viel über die persönlichen<br />

Daten und Vorlieben der Nutzer zu<br />

11. Juli 2011 14/11<br />

Werbenetzwerk Specific Media kauft mit Myspace vor allem Inhalte und Kundendaten<br />

Kaffee zum Frühstück<br />

Mymuesli übernimmt Kaffeeversender Black Pirate Coffee Crew<br />

Das Start-up Mymuesli.com aus<br />

Passau erweitert sein Sortiment<br />

um Bio- und Premiumkaffee: Es hat<br />

dazu vor Kurzem Black Pirate Coffee<br />

Crew übernommen. „Wir verfolgen<br />

jetzt nicht die Vision vom Frühstückskonzern“,<br />

meint Mymuesli-<br />

Mitgründer Max Wittrock,„aber bei<br />

den Diskussionen um eine sinnvolle<br />

Zusammenarbeit erschien<br />

die Übernahme als<br />

eine sinnvolle Alternative.“<br />

Der Kaffeeversender mit<br />

der URL www.blackpirate<br />

coffeecrew.de wurde<br />

2009 von Carolin<br />

Maras und Annika<br />

Poloczek gegründet<br />

und vertreibt<br />

zum Kaffee Zubehör<br />

sowie Zucker, Kekse und andere<br />

Leckereien. „Es liegt nahe, dass Kunden,<br />

die sich ein gutes Müsli gönnen, auch<br />

interessiert sind an gutem Kaffee“, so Wittrock.<br />

Trotzdem sollen beide Sortimente<br />

primär auf der jeweils eigenen Seite angeboten<br />

werden: „Klar kann man Pakete zusammenstellen<br />

und gegenseitig auf die andere<br />

Website verweisen“, so Wittrock.<br />

„Doch Müsli bleibt Müsli und Kaffee erst<br />

mal Kaffee. Wir werden die Marken nicht<br />

beliebig durchmischen und verwässern.“<br />

Auch wenn ebenfalls in Passau beheimatet<br />

und nun Angestellte von Mymuesli,<br />

erfahren, um damit die Qualität ihres Targeting-Netzwerks<br />

zu steigen. Das Netzwerk<br />

Myspace soll offenbar die Rolle übernehmen,<br />

die nötigen Daten zu<br />

generieren.<br />

So gesehen ergibt der Deal<br />

Sinn – und könnte den Weg<br />

für weitere Übernahmen frei<br />

machen. Nicht nur Myspace<br />

leidet unter stetem Mitgliederschwund.<br />

„Ad Networks können<br />

weder das Umfeld noch<br />

den Kontext kontrollieren, in<br />

denen sie Werbung platzieren“,<br />

sagt Dave Marsey, Chef<br />

des E-Commerce-Dienstleis-<br />

Mymuesli und Black Pirate Coffee Crew:<br />

Frühstücks-Connection made in Passau<br />

werden die beiden Black-Pirate-Gründerinnen<br />

weiter in ihren Räumen arbeiten.<br />

Bis Herbst soll ein Konzept für die Zusammenarbeit<br />

umgesetzt sein.<br />

Mymuesli wurde 2007 gegründet und<br />

verschickt Müslimischungen, die die Kunden<br />

zusammenstellen. Zudem vertreibt<br />

das Passauer Unternehmen Saftorangen<br />

im Abonnement. Umsatzzahlen werden<br />

nicht veröffentlicht. Vier Jahre nach dem<br />

Start beschäftigt Mymuesli 95 Mitarbeiter,<br />

betreibt eine Filiale in der Schweiz und ist<br />

im deutschsprachigen Raum sowie in den<br />

Niederlanden und Großbritannien aktiv.<br />

2009 startete überdies ein Ladengeschäft.<br />

Mymuesli sucht zurzeit weitere Standorte<br />

in anderen Städten. vs ❚<br />

Vanderhook: Zugriff auf<br />

Millionen User-Daten<br />

Myspace: 35 Millionen US-Dollar für den<br />

Ex-Marktführer unter den Communitys<br />

ters Digitas. Die Übernahme von Communitys<br />

und anderen Inhaltelieferanten<br />

sieht er deshalb als einen Weg für eine stärkere<br />

Positionierung insbesondere von Ad<br />

Networks – die andere Möglichkeit wäre,<br />

mit viel Aufwand selbst Inhalte im <strong>Internet</strong><br />

aufzubauen.<br />

Einen Dollar hat Specific Media nun pro<br />

Datensatz von einem Myspace-Mitglied<br />

bezahlt. Aber der enthält neben<br />

Alter und Geschlecht noch viele<br />

Angaben zu Vorlieben und Web-<br />

Aktivitäten. Damit kann Specific<br />

Media nun die Banner und Video Ads<br />

seiner Kunden noch besser und zielgerichteter<br />

ausliefern. Für weitere Inhalte, die<br />

wieder mehr Menschen zu<br />

Myspace locken, soll zudem<br />

Schauspieler und Musiker<br />

Justin Timberlake sorgen, der<br />

sich am Kauf beteiligte. Zurzeit<br />

zwar nicht in den Charts<br />

vertreten, soll er Kollegen bewegen,<br />

mit Myspace-Mitgliedern<br />

zu netzwerken und Titel<br />

oder Filme über das Netzwerk<br />

vorzustellen. Genauere Pläne<br />

wollen die Partner im Herbst<br />

vorstellen. vs ❚<br />

Nutzer fordern<br />

Datenschutz<br />

Widersprüchliches Verhalten: „Viele<br />

Bürger geben ihr halbes Leben im<br />

<strong>Internet</strong> preis“, fasst der Bitkom-Verband<br />

eine Umfrage zusammen. „Gleichzeitig<br />

sind Nutzer skeptisch, was die Sicherheit<br />

ihrer Daten betrifft.“ 75 Prozent der Befragten<br />

wollen keine Daten im Netz archivieren,<br />

ein Großteil bezahlt ungern online<br />

und 81 Prozent fordern Web-Firmen auf,<br />

Kundendaten besser zu schützen. Nur<br />

etwa jeder Zehnte vertraut seinem Web-<br />

Händler. Erste Konsequenz: Der Verband<br />

BVDW hat jetzt mit dem Goslaer Programm<br />

Forderungen zum Daten-, Kunden-<br />

und Jugendschutz vorgelegt. Infos:<br />

www.bitkom.org; www.bvdw.org. vs ❚<br />

Mehr Datenschutz, bitte<br />

Unternehmen müssen für mehr<br />

Datenschutz sorgen<br />

41 % 40 %<br />

Stimme<br />

voll zu<br />

© INTERNET WORLD<br />

<strong>Business</strong> 14/11<br />

Stimme<br />

eher zu<br />

8 %<br />

Stimme eher<br />

nicht zu<br />

5 %<br />

Stimme<br />

nicht zu<br />

Quelle: Quelle: Bitkom;<br />

Basis: 1.002 Nutzer


14/11 11. Juli 2011 TRENDS & STRATEGIEN<br />

<strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS 7<br />

Wo Liebe ist<br />

Cupid, Betreiber von Online-Dating-<br />

Seiten, beteiligt sich für 2,75 Millionen<br />

Euro zu je 75 Prozent an der Onlineliebe<br />

GmbH und Womenweb GmbH, mit der<br />

Option, den Spezialisten für Nischen-Dating-Portale<br />

(Zuckerjungs.de, Gleicheliebe.de)<br />

und das Netzwerk für Frauenseiten<br />

ganz zu übernehmen. Beide Unternehmen<br />

Retailo kauft<br />

Giftmobile<br />

Der Gutschein- und Prepaid-Karten-<br />

Anbieter Retailo hat Giftmobile.com<br />

erworben. Hier kaufen Nutzer virtuelle<br />

Geschenke oder Gutscheine und schicken<br />

sie Freunden. „Damit ergänzen wir unser<br />

Angebot von Gutscheinlösungen für Verbraucher<br />

und Geschäftskunden“, sagt Retailo.de-Vorstand<br />

Christian Lindner.<br />

Giftmobile startete im August 2010 und<br />

wurde von den Agenturen Mediaserve und<br />

Convisual aufgebaut. Das Start-up kooperiert<br />

mit 13 Handelspartnern, unter anderen<br />

Zalando, Simfy und<br />

Spreadshirt. Verbraucher<br />

kaufen von diesen<br />

Gutscheine oder virtuelle<br />

Gaben wie Mu-<br />

sik, die sie verschenken wollen. „Durch<br />

den Zusammenschluss mit Retailo werden<br />

wir mit weiteren Top-Marken zusammenarbeiten“,<br />

meint Mitgründer Frank Heimbürger.<br />

Retailo entwickelt für Firmen Gutscheinprogramme<br />

für deren Mitarbeiter<br />

und Geschäftspartner und vertreibt europaweit<br />

in Postfilialen, Tankstellen oder in<br />

Läden Prepaidkarten, die bei Herstellern<br />

und Händlern wie Ikea, Tchibo, WMF<br />

oder Mövenpick gelten. vs ❚<br />

Springers Radio<br />

Der Axel Springer Verlag startet mit<br />

Radiomat.de einen Aggregator von<br />

Musik- und Radiostreams. Bei dem noch<br />

in der Betaphase befindlichen Angebot ergänzt<br />

Springer bekannte Online-Radiosender<br />

durch drei eigene Kanäle, die Schlager,<br />

Hits und Rockmusik spielen. Radiomat soll<br />

sich über Banner und Preroll Spots, in die<br />

Streams eingebettete Werbung, finanzieren.<br />

Radiomat konkurriert mit Radio.de,<br />

einem Angebot, das seit 2007 existiert,<br />

heute rund eine Million Unique Visitors<br />

im Monat erreicht und hinter dem die<br />

Verlage Madsack, Dumont<br />

und die WAZ<br />

Mediengruppe stecken.<br />

Zu den ersten Werbekunden<br />

von Radiomat<br />

zählt der Automobilhersteller<br />

Peugeot. vs ❚<br />

Dating: Cupid steigt<br />

bei Zuckerjungs und<br />

Womenweb ein<br />

wurden von Andreas von Maltzan,der schon<br />

das Datingportal Neu.de gestartet und verkauft<br />

hat, gegründet. Neben Maltzan hat Investor<br />

Media Ventures Anteile verkauft. vs ❚<br />

Giftmobile.com<br />

versendet Gutschein-<br />

Codes aufs Handy<br />

Retailo.de bringt in<br />

Europa Geschenkkarten<br />

unter die Leute<br />

<strong>Internet</strong>-Radio:<br />

Springer kombiniert<br />

fremde Sender mit<br />

eigenem Angebot<br />

Fotos: Sonoro / Pure<br />

Dach für Erento<br />

Die Beteiligungs- und Investorengesellschaft<br />

des Vorarlberger Medienhauses,<br />

VM Digital, hat sich den Mietmarktplatz<br />

Erento.com geschnappt. „Erento ergänzt<br />

unser Classified-Portfolio und gehört<br />

zu unserer Wachstumsstrategie“, so<br />

VM-Digital-Chef Helmar Hipp. Vom<br />

Auto über Werkzeug bis zu Möbeln – 2010<br />

vermittelte Erento ein Mietvolumen von<br />

rund einer Milliarde Euro. VM Digital betreibt<br />

neben Special-Interest-Portalen wie<br />

Pferde.de oder Traumhochzeit.com auch<br />

die Anzeigenbörse Quoka.de. Mietangebote<br />

sind hier beliebt und ziehen User an.<br />

Unter dem Dach von VM Digital will Erento<br />

ins Ausland expandieren. Erento<br />

wurde 2003 gegründet und mit Kapital<br />

vom European Founders Fund und von<br />

Holtzbrinck Ventures finanziert. vs ❚


8 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS TRENDS & STRATEGIEN<br />

Entscheidungshilfe<br />

Tricider hilft beim Brainstorming und bei Kundenbefragungen – und ist ein viraler Erfolg<br />

Vom Erfolg überrascht: Im vergangenen<br />

Jahr entwickelten die Wirtschaftsingenieure<br />

Stephan Eyl und Nicolas Graf von<br />

Kanitz das Online-Tool Tricider, mit dem<br />

sie Kollegen und freie Mitarbeiter in Entscheidungen<br />

einbeziehen können. Kunden<br />

von Tasqade, ihrem Berliner Software-Unternehmen,<br />

wurden auf Tricider<br />

aufmerksam und wollten es selbst einsetzen.<br />

Dann entdeckten Blogger das virtu-<br />

von Kanitz, Eyl: Nützliche Tools für die<br />

Zusammenarbeit und einen effizienten Alltag<br />

elle Werkzeug: Inzwischen hat es sich tausendfach<br />

und in aller Welt verbreitet und<br />

die beiden Unternehmer veranlasst, das<br />

neue Start-up zu gründen. „Wir wurden<br />

vom Markt getrieben“, erzählt Eyl und<br />

lacht. „Jetzt müssen wir uns überlegen,<br />

wie wir Tricider vermarkten können.“<br />

Bei Tricider.com geben Nutzer Fragen<br />

oder Ideen ein und verschicken dann den<br />

Link an Freunde, Kollegen oder Kunden;<br />

Auch so lassen sich Ideen finanzieren:<br />

Joinbox vereint Nachrichten-Streams<br />

aus Communitys, von RSS-Feeds, aus<br />

dem E-Mail-Account und von Twitter auf<br />

einer Seite; zurzeit ist es als Betaversion<br />

zugänglich. Das Team um Konrad Mazanowski<br />

arbeitet an der Fertigstellung,fragt<br />

die User nach ihrem Urteil – und auch<br />

finanzielle Hilfe ist willkommen. Das<br />

Quintett aus Bern hält die Entwicklungskosten<br />

ganz bewusst niedrig:„Joinbox soll<br />

kostenlos sein und sich durch Werbung<br />

finanzieren“, erklärt Mazanowski. „Wir<br />

sprechen eine große Zielgruppe an, weil<br />

wir Twitter und Facebook vereinen.“ Na-<br />

diese können antworten oder die Antworten<br />

kommentieren. Agenturen haben<br />

so etwa die Möglichkeit, Slogans oder<br />

Logos auf Kundenwünsche abzustimmen,<br />

Unternehmen Kunden zu befragen,<br />

Teams oder Abteilungen Aufgaben zu<br />

koordinieren, ohne in einem Büro zu<br />

sitzen. „In Australien stimmen sich mithilfe<br />

von Tricider Lehrer mit ihren Schülern<br />

über Projekte ab“, sagt Eyl.„Aber eines<br />

ist klar – die wichtigsten Funktionen bleiben<br />

kostenlos. Wir freuen uns am Erfolg<br />

und an der Reichweite von Tricider, und<br />

beides ist natürlich auch eine prima Werbung<br />

für das Unternehmen Tasqade.“<br />

Kostenpflichtige Funktionen wie das<br />

Uploaden von Bildern oder Texten können<br />

in Zukunft Tricider ergänzen. White-<br />

Label-Versionen im Corporate Design,<br />

türlich sind auch kostenpflichtige Funktionen<br />

im Geschäftsmodell vorgesehen.<br />

Die Idee, die verschiedenen Nachrichtenströme<br />

eines Users zusammenzuführen,<br />

ist nicht neu. Dienste wie Hootsuite.com,<br />

Seesmic.com, AOL Livestream,<br />

Threadsy.com oder Yiid.com sind etabliert<br />

und arbeiten zum Teil rentabel.<br />

„Wir sind übersichtlich und schnell und<br />

wir bringen die meisten Informationskanäle<br />

auf eine Seite“, hält Mazanowski<br />

dem entgegen.Während Dienste wie AOL<br />

Livestream bis zu 13 Sekunden brauchen,<br />

um alle Nachrichten zu kanalisieren, lädt<br />

Joinbox die Site in zwei Sekunden.<br />

Chronologisch oder nach Vorgaben geordnet<br />

erscheinen alle Mails, Posts und<br />

News auf dem Monitor und können von<br />

Werbevermarktung, werbefreie Nutzung<br />

oder Premiumfunktionen könnten auch<br />

Einnahmen bringen. Mit solchen Strategien<br />

wurde jedenfalls aus Doodle.com,<br />

dem Schweizer Terminierungs-Tool,<br />

innerhalb kurzer Zeit ein erfolgreiches,<br />

profitables und international agierendes<br />

Unternehmen. Wie Doodle ist Tricider<br />

einfach, übersichtlich und intuitiv zu<br />

nutzen. „Wir beobachten anhand der<br />

Fragen, dass unterschiedlichste User Tricider<br />

einsetzen“, sagt Eyl. Breitenwirkung<br />

ist ein Anliegen der Ingenieure, die mit<br />

Tasqade ein Planungs-Tool fürs Projektmanagement<br />

entwickelt haben und noch<br />

mehr Alltagshelfer basteln wollen. vs ❚<br />

Alle News auf einen Blick<br />

Joinbox bündelt die persönlichen Nachrichten aus dem <strong>Internet</strong> auf einer Site<br />

Joinbox: Alle News aus Netzwerken,<br />

Twitter und Communitys auf einer Seite<br />

❚ Start: Tricider wurde 2011 aus der Tasqade<br />

GmbH ausgegründet. Die Gesellschaft<br />

startete 2009 in Berlin<br />

❚ Geschäftsmodell: Steht noch nicht fest.<br />

Tasqade entwickelt Tools für Projektarbeit<br />

❚ Finanzierung: Gründer<br />

❚ Mitarbeiter: 3<br />

❚ <strong>Internet</strong>: www.tricider.com,<br />

www.tasqade.com<br />

Gründerteam: T. Kneubühler, F. Steiner, M.<br />

Van der Weg, F. Jordi, K. Mazanowski<br />

Tricider: Kollegen und Kunden bei Aufgaben<br />

mitentscheiden lassen<br />

❚ Start: Gründung 2010, zurzeit in der Betaphase,<br />

im September Marktstart<br />

❚ Geschäftsmodell: Zusammenführen von<br />

Mails, Posts, Blogs und RSS-Feeds auf<br />

einer Site. Einnahmen aus Werbevermarktung<br />

und Premiumfunktionen<br />

❚ Finanzierung: Bisher durch die Gründer<br />

und Unterstützer<br />

❚ Mitarbeiter: 5<br />

❚ <strong>Internet</strong>: www.joinbox.com<br />

Joinbox aus beantwortet werden. Einige<br />

Tausend Nutzer probieren Joinbox gerade<br />

aus, im September startet der Dienst voraussichtlich<br />

für alle. „Zur Markteinführung<br />

setzen wir auf virales Marketing,<br />

haben schon einige Anfragen von<br />

Bloggern und Journalisten“, gibt sich<br />

Mazanowski zuversichtlich, dass Joinbox<br />

ankommt in der Online-Welt.<br />

Inzwischen ist das Team dabei, professionelle<br />

Investoren zu überzeugen. Ob es<br />

allerdings auf die Spenden und die Anerkennung<br />

seiner Nutzergemeinde wird<br />

verzichten können, ist eher fraglich. vs ❚<br />

11. Juli 2011 14/11<br />

Eine gute Idee für<br />

einen (mobilen) Service,<br />

eine praktische<br />

Technik oder der Webbasierte<br />

Helfer im <strong>Internet</strong>-<br />

Alltag: Die Innovationskraft junger Unternehmen<br />

ist ungebrochen. Deshalb stellt INTERNET<br />

WORLD <strong>Business</strong> regelmäßig Start-ups und<br />

ihre Geschäftsmodelle vor. Alle Beiträge dieser<br />

Serie finden Sie unter www.internetworld.de<br />

unter dem Webcode 0802024.<br />

Schnäppchen-<br />

Sammler<br />

Verbilligte Produkte und Services von<br />

regionalen Anbietern, von Groupon<br />

und seinen Nachahmern oder die Tagesschnäppchen<br />

aus dem Liveshopping:<br />

Shopyeti sammelt diese aus dem Netz<br />

und listet sie auf. „Als 2010 der Hype um<br />

Groupon und seine Klone begann, dachten<br />

wir, ein Aggregator macht Sinn“,<br />

erzählt Christian Jansen. „Kunden wollen<br />

doch alle Angebote.“ Zusammen mit<br />

dem Entwickler Dirk Brünsicke baute<br />

der promovierte Volkswirt Shopyeti auf<br />

und schickte es im April ins <strong>World</strong> Wide<br />

Web. Inzwischen kooperieren 300 Händler<br />

und Coupon-Dienste mit Shopyeti.<br />

„Langsam kommen die Händler selbst<br />

auf uns zu“, freut sich Jansen über positive<br />

Resonanz. Das Start-up verdient<br />

durch Provisionen für Käufe undLeads.<br />

Zunehmend entdecken auch die Nutzer<br />

Shopyeti: Einige Tausend haben sich<br />

seit dem Start angemeldet. Ein Loyality-<br />

Programm soll die Reichweite zusätzlich<br />

erhöhen: Wer Shopyeti oder einzelne<br />

Schnäppchen Freunden empfiehlt, bekommt<br />

Yeti-Chips und kann damit<br />

„nette Anreize“ wie ein iPad, Trolleys<br />

oder DVDs sammeln: „Es geht bei uns<br />

ums Sparen und um Unterhaltung, so ein<br />

Dienst braucht spielerische Elemente“,<br />

meint Jansen. Mehr Reichweite versucht<br />

Shopyeti zudem mit White-Label-Lösungen<br />

zu gewinnen, die für Händler und<br />

Hersteller entwickelt werden. vs ❚<br />

❚ Start: Aus einem Feierabendprojekt entstanden,<br />

schickt die Brünsicke und Jansen<br />

GbR Shopyeti im April 2011 online<br />

❚ Geschäftsmodell: Die Gründer profitieren<br />

von Provisionen beim Abverkauf, von der<br />

Lead-Generierung und bieten den Dienst<br />

auch als White-Label-Version an<br />

❚ Finanzierung: Durch die Gründer<br />

❚ Mitarbeiter: 3 plus Freie<br />

❚ <strong>Internet</strong>: www.shopyeti.com


10 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS<br />

Ein schlichter Besprechungsraum im<br />

siebten Stock des Verwaltungshochhauses<br />

der Koelnmesse. Christian Muche<br />

und Frank Schneider sitzen in Jeans und<br />

Hemd vor uns. Zum dritten Mal organisieren<br />

die beiden in diesem Jahr mit ihrem<br />

Team die Branchenmesse Dmexco. Und<br />

sie haben noch jede Menge zu tun.<br />

Noch zehn Wochen bis zur Eröffnung der<br />

Dmexco – wie schlafen Sie denn so?<br />

Christian Muche: Die Frage ist heute falsch<br />

gestellt, denn gestern hatten wir den<br />

Dmexco Satellite in Zürich, da ist es recht<br />

spät geworden, bis halb drei Uhr nachts.<br />

Aber grundsätzlich: In Sachen Dmexco<br />

schlafen wir sehr gut.<br />

Verglichen mit dem Vorjahr – wie ist die<br />

aktuelle Lage?<br />

Frank Schneider: Eigentlich genauso wie<br />

2010. Wir haben ja bereits jahrelange Erfahrung<br />

in diesen Sachen. Beim Wechsel<br />

von Düsseldorf nach Köln im Jahr 2009<br />

war es natürlich etwas turbulenter, aber<br />

das hat sich relativ schnell wieder eingespielt.<br />

Insofern kann ich ebenfalls sagen:<br />

Wir schlafen ziemlich entspannt.<br />

Im vergangenen Jahr belegte die Dmexco<br />

eine Messehalle. In diesem Jahr werden es<br />

zwei sein. Eine Messe kann ja nur Halle für<br />

Halle skalieren. Wie sehen Ihre Reserven aus<br />

für den Fall, dass sich die Nachfrage nach<br />

Ausstellungsfläche unerwartet entwickelt?<br />

Muche: Im vergangenen Jahr war die Messehalle<br />

bis zum Bersten gefüllt, da waren<br />

wir an der Oberkante der Kapazität. Deshalb<br />

war es aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung<br />

unserer Aussteller<br />

schon recht bald klar, dass wir in diesem<br />

Jahr eine zweite Halle brauchen würden.<br />

Schneider: Wir haben die zweite Halle zu<br />

zwei Dritteln aufgeplant, und zwar in einer<br />

sogenannten Blockaufplanung. Man plant<br />

Ausstellungsflächen in Blöcken ein und<br />

kann diese Blöcke dann vermarkten. Und<br />

nachdem wir in diesem Jahr bereits zum<br />

Ende der Earlybird-Phase für Frühbucher<br />

mehr Buchungen hatten als im gesamten<br />

Jahr 2010, befinden wir uns mit unserer<br />

Planung in einer relativ komfortablen<br />

Situation. 2010 wurden wir auch etwas<br />

vom Besucheransturm überrascht. Da<br />

ging es schon recht eng zu. Deshalb werden<br />

wir schon aus Sicherheitsgründen in<br />

diesem Jahr etwas großzügiger planen und<br />

zum Beispiel die Gänge verbreitern.<br />

Sie haben im letzten Jahr einen sehr feinen<br />

Kongress organisiert. Im Gegensatz zu manchen<br />

anderen Veranstaltungen ist dieser für<br />

registrierte Fachbesucher kostenlos. In diesem<br />

Jahr wird der Kongress vermutlich nicht<br />

kleiner und nicht weniger hochklassig als im<br />

vergangenen Jahr – eher im Gegenteil. Wie<br />

rechnet sich das Ganze denn?<br />

Muche: Die Dmexco als Ganzes, also Conference<br />

und Messe, war schon immer kostenfrei<br />

und wird es bleiben. Die Conference<br />

INTERVIEW<br />

24 Stunden im Einsatz<br />

wird weiterhin in ihren<br />

vier Formaten – Congress<br />

Hall, Debate Hall, Speaker’s<br />

Corner und Seminars –<br />

bleiben, allerdings immer<br />

wieder mit kleinen Innovationen.<br />

Qualitativ wird<br />

es ebenfalls eine Fortentwicklung<br />

geben. Die Refinanzierung<br />

ist der Verkauf<br />

der Ausstellungsfläche.<br />

Dazu kommt, dass wir keinem<br />

Speaker eine Antritts-Fee<br />

oder Ähnliches<br />

bezahlen. Das wird auch<br />

akzeptiert, weil wir ja keinen<br />

Eintritt verlangen.<br />

Schneider: Ein hochklassiger<br />

Kongress ist natürlich<br />

ein Besuchermagnet für<br />

die Messe. Wenn Sie bei<br />

uns ein Preisschild dranhängen<br />

würden, müssten<br />

Sie rund 3.000 Euro pro<br />

Tag nehmen. Doch dann<br />

würde nur eine begrenzte Menge an Teilnehmern<br />

kommen. So aber erreichen wir<br />

attraktive Besucher, die dann hinterher zu<br />

den Ausstellern gehen. Das ist eben das<br />

Gesamtpaket – Messe und Conference<br />

sind gleichberechtigt.<br />

Wenn das Kongressprogramm in diesem<br />

Jahr nicht erweitert wird, wird das sicherlich<br />

manche Aussteller freuen, denn wer in der<br />

Congress Hall sitzt, kann nicht gleichzeitig<br />

auf einen Stand kommen, oder?<br />

Schneider: Unsere Marktforschung hat ergeben,<br />

dass ein Kongressbesucher im<br />

Schnitt zwei bis vier Vorträge pro Tag besucht,<br />

das bedeutet, die Teilnehmer gehen<br />

sehr selektiv vor.Außerdem haben wir eine<br />

sehr große Bandbreite, wir sprechen segmentierte<br />

Zielgruppen an. Sie werden<br />

sehen: Die Halle ist immer voll, es findet<br />

permanent etwas statt.<br />

Muche: Man muss auch die Relationen<br />

sehen. Wir hatten letztes Jahr etwa 16.000<br />

Besucher an beiden Tagen. Wenn man alle<br />

Kongress-Fazilitäten zusammen nimmt,<br />

können vielleicht 1.300 bis 1.400 Menschen<br />

zeitgleich am Kongressprogramm<br />

teilnehmen. Umgerechnet auf die Messe<br />

bedeutet das, dass ein Stand dann vielleicht<br />

einen bis zwei Besucher weniger pro<br />

Stunde hätte. Und natürlich ist dieser Besucher<br />

nicht weg, der kommt ja wieder,<br />

wenn sein Vortrag beendet ist.<br />

Wenn sich ein Unternehmen heute entscheidet,<br />

dass es auf der Dmexco noch präsent<br />

sein muss – ist da noch was zu machen, oder<br />

ist der Zug schon abgefahren?<br />

Schneider: Ich sage es mal so: Wenn man<br />

clever aufplant, dann hat man immer noch<br />

eine Variante, um zu helfen, aber es ist<br />

schon verdammt eng. Die geplante Fläche<br />

haben wir jetzt bereits vergeben.<br />

Wenn Sie über die Dmexco sprechen, dann<br />

fällt oft der Begriff „Qualität“. Was macht<br />

diese Qualität aus?<br />

Muche: Wir wollen natürlich den Besuchern<br />

ein einzigartiges Erlebnis bieten,<br />

und den Ausstellern einen möglichst<br />

hohen Return on Investment. Dazu<br />

brauchen wir die Kontakte in die Branche<br />

hinein – hier widmen wir beide extrem<br />

viel Zeit für Kontaktpflege, ich nenne aber<br />

als Beispiel auch den BVDW, der ja der<br />

ideelle Träger der Dmexco ist.<br />

Schneider: Ein weiteres Beispiel ist die<br />

Agency Lounge. Früher haben sich die<br />

Agenturen auf der Messe mit ihren Kunden<br />

verabredet, um mit ihnen zu sprechen<br />

oder ihnen Firmen vorzustellen. Aber weil<br />

sie keine Möglichkeit hatten, irgendwo zusammenzukommen,<br />

ist daraus das Konzept<br />

der Agentur-Lounge geworden. Hier<br />

können die Agenturen sich mit ihren Kunden<br />

besprechen, sie können sie bewirten,<br />

sie können sie wiedertreffen, wenn sie<br />

11. Juli 2011 14/11<br />

Am 21. September eröffnet in Köln die 3. Digital Marketing Exposition & Conference – kurz: Dmexco. Doch bis<br />

dahin haben die beiden führenden Köpfe hinter der Kongressmesse noch einen Haufen Arbeit vor sich<br />

Christian Muche<br />

ist Director <strong>Business</strong> Development, Strategy<br />

& International im Board of Directors der<br />

Dmexco. Der 44-Jährige hat bereits für AOL<br />

und Yahoo gearbeitet und war Vorsitzender<br />

des Online-Vermarkterkreises (OVK)<br />

TRENDS & STRATEGIEN<br />

Frank Schneider<br />

ihren Rundgang durch die<br />

Hallen beendet haben. Das<br />

Konzept ist total gut angenommen<br />

worden – und es<br />

hat uns im letzten Jahr 400<br />

bis 500 qualifizierte Besucher<br />

gebracht.<br />

In den meisten Ländern<br />

gibt es eine Hauptstadt, in<br />

der ein Großteil der <strong>Internet</strong>-Wirtschaft<br />

ansässig ist.<br />

In Deutschland gibt es<br />

mehrere Städte. Aber um<br />

Köln als „Hauptstadt des<br />

<strong>Internet</strong>s“ zu bezeichnen,<br />

müsste man sich argumentativ<br />

schon mächtig verrenken.<br />

Ist das für Sie ein<br />

Nachteil?<br />

Schneider: Nein, das glauben<br />

wir nicht. NRW ist die<br />

ist Director Marketing, Sales & Operations<br />

im Board of Directors der Dmexco. Vor seinem<br />

Engagement für die Koelnmesse hat<br />

der heute 48-Jährige die Branchenmesse<br />

Online Marketing Düsseldorf aufgebaut.<br />

bevölkerungsreichste Region<br />

Deutschlands, Ballungsräume<br />

in Nachbarländern<br />

wie Holland und Belgien sind nicht<br />

weit entfernt. Von Köln aus erreichen Sie<br />

innerhalb einer Flugstunde fast jeden Ort in<br />

Europa. Vom Flughafen Frankfurt, an dem<br />

die meisten Langstreckenflüge ankommen,<br />

sind Sie in 45 Minuten mit dem ICE am<br />

Messebahnhof. Das gilt übrigens für Düsseldorf<br />

auch. Deshalb sind das die beiden<br />

einzigen Standorte, wo man eine solche<br />

Veranstaltung machen kann.<br />

Herr Muche, Ihr privater Lebensmittelpunkt<br />

ist in Neuseeland, Herr Schneider lebt<br />

in Köln. Wie geht das denn in der Praxis?<br />

Muche: Es läuft völlig problemlos. In der<br />

Branche, in der wir arbeiten, spielt es ja<br />

keine Rolle mehr, wo Sie sitzen. Wir sind<br />

rund um die Uhr erreichbar. Unser Team<br />

kann tatsächlich 24/7-Services bieten,<br />

wenn der eine schläft, ist der andere im<br />

Büro. Und wenn ich in Neuseeland bin,<br />

dann sind meine Arbeitsstunden natürlich<br />

an die Gegebenheiten angepasst. Das<br />

heißt, ich arbeite dort vorwiegend in den<br />

Abendstunden und bin live erreichbar, wie<br />

wenn ich in Köln im Büro säße. Ich bin<br />

sogar zum Teil besser zu erreichen als<br />

jemand, der in Deutschland in der Gegend<br />

herumreist oder in Meetings steckt.<br />

Außerdem bin ich mehrere Monate im<br />

Jahr in Deutschland. Das Ergebnis der<br />

letzten beiden Dmexco-Jahre zeigt, dass<br />

das hervorragend funktioniert.


Schneider: Ansonsten nutzen wir natürlich<br />

alle technischen Möglichkeiten, also Video<br />

Conferencing, schicken Präsentationen<br />

hin und her und gleichen uns jeden Tag ab.<br />

Herr Muche, wenn Sie jetzt in Neuseeland<br />

sind und nach Köln aufbrechen. Wie lange<br />

brauchen Sie da?<br />

Muche: Man wird ja kreativ und sucht sich<br />

die schnellste Verbindungen aus. Aber der<br />

Weg zum Flughafen, Inlandsflug in Neuseeland,<br />

Inlandsflug in Deutschland, zwei<br />

Langstreckenflüge – 30 Stunden.<br />

Wie oft geben Sie sich das im Jahr?<br />

Muche: Wir planen das natürlich in Abhängigkeit<br />

zu den Notwendigkeiten, aber<br />

ein paarmal kommen schon zusammen.<br />

Funktioniert es denn in der Praxis, dass Sie<br />

sich die Aufgaben aufteilen, etwa Termine in<br />

Übersee wahrnehmen?<br />

Muche: Dabei kommt uns sehr zugute, dass<br />

sich Frank Schneider mit dem Team vorwiegend<br />

um die Messe kümmert, bei der<br />

eine Präsenz hier vor Ort wichtiger ist. Die<br />

Internationalisierungsfragen, strategische<br />

Ausrichtung, Kongressorganisation, das<br />

erfordert viel mehr Kommunikation, die<br />

man elektronisch abwickeln kann. Dennoch<br />

kombiniere ich meine Reisen nach<br />

Europa natürlich mit Terminen, wenn es<br />

sich anbietet – etwa um einem Aussteller<br />

oder einer Agentur in New York oder London<br />

die Dmexco vorzustellen.<br />

Eigentlich ist die Dmexco ja eine zweitägige<br />

Veranstaltung. Doch immer mehr Termine<br />

finden bereits am Vorabend statt. Jetzt<br />

kommt auch noch die Ubercloud (siehe Kasten)<br />

hinzu. Wann dehnen Sie die Dmexco<br />

auf drei Tage aus?<br />

Muche: Wir haben immer gesagt, dass wir<br />

nicht ausschließen, die Dmexco irgendwann<br />

einmal zu verlängern. Aber das werden<br />

in erster Linie die Aussteller entscheiden.<br />

Natürlich gibt es Stimmen, die für<br />

eine Verlängerung sind, aber im Moment<br />

ist die Mehrheit der Aussteller noch nicht<br />

bereit, die Verlängerung mitzutragen –<br />

und den Mehraufwand, der sich dadurch<br />

ergibt. Wir können jederzeit verlängern,<br />

wenn es gewünscht wird.<br />

Schneider: Wir haben es in der Vergangenheit<br />

immer so gemacht, dass wir neue<br />

Dinge erst einmal als Einmalveranstaltung<br />

aufgesetzt haben. Wenn das Format angenommen<br />

wird, werden wir es im nächsten<br />

Jahr weiterentwickeln.<br />

TRENDS & STRATEGIEN<br />

Messe, Speaker, Ubercloud – die Dmexco in Kürze<br />

Zum dritten Mal findet am 21. und 22. September 2011 in<br />

Köln die Online-Marketing-Messe Dmexco statt. In diesem<br />

Jahr belegt die Veranstaltung die Messehallen 7 und 8 sowie<br />

Platz für Fachdiskussionen: Die Conference der Dmexco<br />

wartet auch 2011 mit hochklassigen Referenten auf<br />

Wie wollen Sie denn in diesem Jahr das<br />

Thema <strong>Internet</strong>-Zugang auf die Reihe<br />

bekommen? Die Dichte an iPhones wird ja<br />

wohl maximal sein – und die wollen alle<br />

ins Netz.<br />

Schneider: Die Messestände werden fest<br />

verdrahtet, für die Besucher gibt es ein<br />

WLAN. Wir arbeiten mit einem Dienstleister<br />

zusammen und sagen ihm genau,<br />

worauf er sich einzustellen hat. Was das<br />

Mobilfunknetz angeht, ist das eine Infrastruktur,<br />

die nicht auf dem Messegelände<br />

zur Verfügung gestellt wird. Wir haben<br />

zwar die Mobilfunk-Provider gebeten, für<br />

einen reibungslosen Netzzugang zu sorgen,<br />

aber inwieweit sie tatsächlich für die<br />

Dmexco zusätzliche Sendemasten aufstellen,<br />

das ist deren unternehmerische<br />

Entscheidung.<br />

Kann man jetzt von der Dmexco schon<br />

etwas sehen?<br />

Schneider: In den Hallen finden ja jetzt<br />

noch andere Veranstaltungen statt. Eine<br />

Woche vorher gehen wir rein, wir müssen<br />

ja öffentliche Bauten wie die Debate Hall<br />

aufbauen.Vier Tage vor Eröffnung beginnt<br />

die Aufbauphase für die Aussteller.<br />

Muche: Die Dmexco gibt es schon – auf<br />

dem Reißbrett, im Computer.<br />

Schneider: Das ist ja das Faszinierende: Eine<br />

Woche vorher kommen Sie in eine leere<br />

Halle, dann fragen Sie sich, was machen<br />

die denn alle. Zwei Tage vorher wissen Sie<br />

vor Gewimmel nicht wo vorne und hinten<br />

ist, und fünf Minuten nach Messeschluss<br />

ist alles vorbei, dann reißt schon irgendwo<br />

jemand den Teppich raus. ❚<br />

Interview: Frank Kemper<br />

11<br />

Besuchermagnet am Rhein: 2010 fand die Dmexco in nur einer Halle<br />

statt. In diesem Jahr soll eine zweite Halle die Messe etwas luftiger machen<br />

das Kongresszentrum, 35.000 Quadratmeter Fläche sind<br />

verplant. Nach Angaben der Koelnmesse haben sich bereits<br />

über 400 Aussteller angemeldet, 20 Prozent mehr als im<br />

Vorjahr. Damit, so heißt es aus Köln, ist die Dmexco die weltgrößte<br />

Veranstaltung ihrer Art. Auf dem Kongress werden<br />

Speaker wie Bertelsmann-Chef Hartmut Ostrowski, Andrew<br />

Robertson, CEO & President BBDO worldwide, und Steve<br />

King, CEO worldwide Zenith Optimedia, erwartet. 2010 zählten<br />

die Organisatoren 16.000 Besucher. In diesem Jahr werden<br />

mehr als 17.000 erwartet. In den nächsten Ausgaben werden<br />

wir Sie über weitere Highlights der Dmexco informieren.<br />

Am Vortag der Dmexco findet in diesem Jahr erstmals die<br />

Ubercloud statt, ein Kreativ-Kongress, der die Kreativbranche<br />

mit der digitalen Wirtschaft zusammenbringen soll. Im<br />

Gegensatz zur Dmexco, deren Besuch für registrierte Fachbesucher<br />

kostenlos ist, kostet die Ubercloud Eintritt: 599 Euro<br />

zuzüglich MwSt.<br />

❚ www.dmexco.de, www.ubercloud.de


12 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS<br />

Wer den <strong>Internet</strong>-Markt beobachtet,<br />

konnte zuletzt den Eindruck gewinnen,<br />

dass der <strong>Internet</strong>-Riese Google ins<br />

Straucheln geraten ist. Zumindest im<br />

US-amerikanischen Suchmarkt konnte<br />

Microsoft dem Marktführer einige Prozentpunkte<br />

für seine Suchmaschine Bing<br />

abtrotzen, die vieles so wie Google macht<br />

und manches sogar besser. Der Verwaltungsratsvorsitzende<br />

und Ex-CEO von<br />

Google, Eric Schmidt, räumte auf der D9-<br />

Konferenz in Kalifornien ein, Facebook<br />

unterschätzt und zu wenig in Social Media<br />

investiert zu haben – „der größte Fehler<br />

meiner Karriere“, fügte er hinzu. Seit Juni<br />

steht Google zudem unter Beobachtung<br />

der US-Kartellbehörden; der Suchmachinenbetreiber<br />

nutze möglicherweise seine<br />

Marktmacht aus, um Online-Dienste der<br />

Rivalen bei den Suchergebnissen schlechter<br />

dastehen zu lassen als die eigenen, so<br />

der Vorwurf. Und sogar die Sympathien<br />

vieler <strong>Internet</strong>-Nutzer hatte der Google-<br />

Bot zuletzt verloren und war in der Wahrnehmung<br />

vom netten Online-Rebellen<br />

wider Microsofts Marktmacht zum fiesen<br />

Datensammler mit undurchsichtigen Motiven<br />

mutiert. Da half es auch nicht viel,<br />

dass Google-Gründer Larry Page bei seinem<br />

Comeback auf dem CEO-Sessel ankündigte,<br />

die lähmende Bürokratie im<br />

Konzern einzudämmen und wieder mehr<br />

Start-up-Flair ins Unternehmen zurück<br />

zu bringen. Lähmungserscheinungen?<br />

Wegen zu viel Bürokratie? Bei Google?<br />

Kaum vorstellbar.<br />

Schlachtfeld WWW: Die drei Großen, Apple, Google und Microsoft,<br />

beharken sich größtenteils auf denselben Investitionsfeldern<br />

Innovativ wie eh und je<br />

Wirft man einen Blick hinter die schlechten<br />

Nachrichten, zeigt sich ein ganz anderes<br />

Bild: Der Google-Bot ist alles andere als<br />

außer Gefecht und setzt seinen Gegnern<br />

auf deren angestammtem Territorium zu.<br />

Für den Kampf setzt Google auf zwei<br />

Hauptwaffen: die eigene Entwicklungsabteilung<br />

und eine kluge Zukaufspolitik.<br />

Die Google Labs auf der<br />

einen Seite sind innovativ<br />

wie eh und je; das beweisen<br />

nicht nur so spektakuläre<br />

Bomben wie das kürzlich<br />

gezündete Google Plus (siehe<br />

Seiten 2 und 3).Auch das<br />

Bezahlsystem Google Wallet,<br />

mit dem der Suchmaschinenprimus<br />

in das Zukunftsgeschäft<br />

Mobile Payment<br />

einsteigt, der hauseigene<br />

Like-Button Google+1,<br />

die neuen Cloudund<br />

Mobile-Features der<br />

TRENDS & STRATEGIEN 11. Juli 2011 14/11<br />

GOOGLES INVESTMENT-STRATEGIE<br />

Der Bot schlägt zurück<br />

Bing setzt Google im Kerngeschäft Suche zu, Facebook leitet die Nutzer und damit auch das Werbegeschäft gleich<br />

ganz von der Suchmaschine weg – Google hält mit einer Mischung aus Defensiv- und Angriffstaktik dagegen<br />

Web-basierten Textverarbeitung<br />

Google Docs oder<br />

Version 4 des Betriebssys-<br />

Googles Zukäufe der vergangenen zwei Jahre und deren Kaufpreis<br />

Sep. 2009<br />

Texterkennung<br />

via Crowdsourcing<br />

Unaufhaltsam schien Google lange Zeit – inzwischen muss der Riese mehr kämpfen<br />

Nov. 2009<br />

VoIP-Anbieter –<br />

30 Mio. US-Dollar<br />

Algorithmus für<br />

Echtzeit-Targeting<br />

Marktplatz für personalisierte<br />

Werbung – 750 Mio. US-Dollar<br />

Dez. 2009<br />

Collaboration-<br />

Plug-in für<br />

MS Office –<br />

25 Mio. US-Dollar<br />

tems Android („Ice Cream Sandwich“), das<br />

Tablet, Smartphone und Google TV zusammenführt,<br />

zeigen: Auch <strong>Internet</strong>-Experten<br />

können kaum voraussagen, welche<br />

Innovationen als Nächstes kommen. Ein<br />

gewisses Muster ist dennoch zu erkennen:<br />

Googles Eigenentwicklungen der letzten<br />

Zeit stärken den Konzern in Bereichen, die<br />

sich mit den Stichworten Mobile, Social,<br />

Vernetzung und Monetarisierung zusammenfassen<br />

lassen; die gleichen Motive<br />

lassen sich einem Großteil der Zukäufe zuordnen,<br />

die sich das Unternehmen in den<br />

vergangenen zwei Jahren geleistet hat.<br />

Ziel: Geschäft diversifizieren<br />

Hauptgeschäft von Google ist und bleibt<br />

die Suche und die damit verbundene<br />

Suchmaschinenwerbung. Doch inzwischen<br />

unterschätzt man in Mountain View<br />

Facebook nicht mehr, und die Angst steigt,<br />

dass mit einem weiteren Erstarken des Social<br />

Networks nach und nach die Werbefelle<br />

davonschwimmen könnten – indem<br />

die Advertiser zu Facebook abwandern.<br />

Um diesem Szenario zu entgehen, versucht<br />

Google, sich breiter auf dem Werbemarkt<br />

aufzustellen. „Es wäre gut, wenn unser<br />

Jan. 2010<br />

Kommunikationsdienst<br />

für<br />

soziale Netze<br />

Feb. 2010<br />

Codierung von<br />

Video-Inhalten –<br />

130 Mio. US-Dollar<br />

Fotos: Shane Snow, Stuart Brown<br />

Umsatz diversifizierter wäre“, sagte Eric<br />

Schmidt bei der Verleihung der Cannes<br />

Lions. „Im Display-Bereich stehen wir bereits<br />

gut da. Wir haben mit Text-Anzeigen<br />

angefangen, und jetzt haben wir ein Display-<strong>Business</strong>,<br />

das in Zukunft 10 oder 20<br />

Milliarden Dollar Umsatz machen wird.“<br />

2009 kaufte Google Admob, einen Marktplatz<br />

für personalisierte, zielgruppengerechte<br />

Mobile-Werbung für 750 Millionen<br />

US-Dollar sowie Teracent, einen Anbieter<br />

eines Algorithmus für Echtzeit-Targeting.<br />

2010 folgte die Übernahme von Invite Media,<br />

einem Tool für Echtzeitwerbeaussteuerung<br />

und Bannertausch, Kostenpunkt: 80<br />

Millionen Dollar. Im Juni 2011 war die Advertising-Optimization-Plattform<br />

Admeld<br />

an der Reihe für ein Investment von 400<br />

Millionen Dollar. Eric Schmidt zufolge ist<br />

das Ende der Fahnenstange damit noch<br />

nicht erreicht: „Es gibt keine Liste von beabsichtigten<br />

Akquisitionen“, erklärte der<br />

Google-Mann der Nachrichtenagentur<br />

Reuters. „Während sich unsere Strategie<br />

weiter entwickelt, wird sich herausstellen,<br />

was die Kunden brauchen, und was wir<br />

nicht selbst entwickeln können.“<br />

Ziel: Bestandsgeschäft schützen<br />

Auch wenn neue Geschäftsfelder spannend<br />

sind und notwendig, um die Advertiser<br />

bei Laune zu halten: Google ist auch<br />

bemüht, die Heimatfront, also die Hoheit<br />

in Sachen Suche, zu schützen, auszubauen<br />

und die Inhalte noch attraktiver zu machen.<br />

Die Konkurrenz von Bing spürt der<br />

Primus offenbar durchaus im Nacken.<br />

Viele Projekte in den Google Labs konzentrieren<br />

sich auf das Kerngeschäft, aber<br />

auch die Einkaufsabteilung von Google<br />

hat die Suche stets im Blick. Eine der bedeutendsten<br />

Neuerwerbungen in diesem<br />

Zusammenhang fand sicherlich im Juli<br />

2010 statt, als Google nach langem Ringen<br />

mit der US-Justizbehörde die Erlaubnis<br />

bekam, die ITA Software, einen Anbieter<br />

für die Auswertung von Informationen,<br />

für 700 Millionen US-Dollar zu kaufen.<br />

Seit Mai dieses Jahres spuckt die Suchmaschine<br />

jetzt auch Fluginformationen aus,<br />

wenn ein User beispielsweise „Flüge nach<br />

London“ als Suchbegriff benutzt.<br />

Ebenfalls 2010 übernahm Google den<br />

Semantik-Experten Metaweb, den Social-<br />

März 2010<br />

Kollaborative<br />

Bildbearbeitung<br />

Mai 2010<br />

Online-Sprach- und<br />

Bildtelefonate –<br />

68,2 Mio. US-Dollar


14/11 11. Juli 2011 TRENDS & STRATEGIEN<br />

<strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS 13<br />

Search-Anbieter Aardvark, Pixassa (eine<br />

Art Adsense für die Bildersuche) sowie<br />

die bilderbasierte Produkt-Suchmaschine<br />

Like.com – eine Strategie, die Analysten<br />

der renommierten US-amerikanischen<br />

Investment-Bank Caris & Co. als „eindeutig<br />

defensiv“ einstuften.<br />

Ziel: Sozialer werden<br />

War Googles Hauptgegner im vergangenen<br />

Jahr die erstarkende Microsoft-Suche<br />

In der Studie „Topografie der Zukunft“<br />

hat die Schickler Unternehmensberatung<br />

analysiert, in welche Start-ups und Geschäftsfelder<br />

die Insider des <strong>Internet</strong>s investieren.<br />

INTERNET WORLD <strong>Business</strong><br />

befragte Rolf-Dieter Lafrenz, Partner bei<br />

der Unternehmensberatung Schickler<br />

und einer der Autoren der Studie, was<br />

deutsche Unternehmen von den amerikanischen<br />

Web-Investment-Profis lernen<br />

können. Denn wenn jemand den Finger<br />

am Puls der <strong>Internet</strong>-Zeit hat, dann die<br />

großen US-Firmen an der Westküste.<br />

In Ihrer Studie „Topografie der Zukunft“<br />

identifizieren Sie „Leitplanken“, die Investoren<br />

und Unternehmen dazu dienen sollen,<br />

bei strategischen Investments fundierte Entscheidungen<br />

zu treffen. Wie sind Sie vorgegangen,<br />

um diese Leitplanken zu finden?<br />

Rolf-Dieter Lafrenz: Wir wollten herausfinden,<br />

in welche Technologien oder Geschäfte<br />

die Insider des <strong>Internet</strong>s investieren.<br />

Wir sind davon ausgegangen, dass<br />

die Top-Entscheider von Unternehmen<br />

wie Google, Apple, Facebook, Amazon<br />

und Microsoft über hervorragende Netzwerke<br />

und die tiefsten Einsichten verfügen.<br />

Erweitert haben wir den Kreis der<br />

Strategen mit führenden Finanz-Investoren<br />

wie Accel Partners, Bessemer Venture<br />

Partners, Kleiner Perkins Caufield &<br />

Byers und Sequoia Capital. Im Ergebnis<br />

haben wir 250 Transaktionen dieser Firmen<br />

seit 2009 betrachtet und in Cluster<br />

zusammengefasst. Diese Cluster nennen<br />

wir „Leitplanken“.<br />

Und welche Leitplanken haben Sie ausgemacht?<br />

Lafrenz: Am häufigsten haben diese Firmen<br />

in Anwendungen oder Technologien<br />

investiert, die die Vernetzung von<br />

Angeboten untereinander fördern. Das<br />

klingt ein wenig abstrakt, wird aber anhand<br />

von Beispielen deutlicher: Nehmen<br />

Sie ein E-Learning-Angebot oder einen<br />

Juni 2010<br />

Echtzeit-Werbeaussteuerung<br />

und<br />

Bannertausch<br />

80 Mio. US-Dollar<br />

Juli 2010<br />

Semantische<br />

Datenbank<br />

Bing, so ist das Schreckgespenst im Jahr<br />

2011 definitiv das Social Network Facebook.<br />

„Google sieht in Facebook eine sehr<br />

reale Bedrohung für seine Zukunft im<br />

Search-<strong>Business</strong>“, sagt Debra Williamson,<br />

Social-Network-Analystin beim US-<br />

Marktforscher eMarketer. „Facebook bindet<br />

seine User wesentlich länger als jede<br />

Suchmaschine – und kann ihnen passende<br />

Werbung liefern, noch bevor sie eine Suchanfrage<br />

gestartet haben.“<br />

Online Shop. Bislang waren diese Geschäftsmodelle<br />

statisch, in sich geschlossen<br />

und isoliert. Heute verbindet modernes<br />

E-Learning die Komponenten einer<br />

Social Community mit dynamischen<br />

Lerninhalten, die sich automatisch an<br />

den Bedarf des Nutzers anpassen. Online<br />

Shops oder Marktplätze führen Funktionen<br />

ein, mit denen Nutzer miteinander in<br />

Beziehung treten. Früher waren Spracherkennung<br />

und Bilderkennung eigenständige<br />

Anwendungen, heute werden sie<br />

in die Suche oder in ein soziales Netzwerk<br />

integriert. Das meine ich mit „Vernetzung“.<br />

Die anderen drei großen Cluster nach der<br />

„Vernetzung“ sind „unterstützende Technologien“,<br />

„Transaktionen/E-Commerce“<br />

sowie „Monetarisierung digitaler Reichweite“.<br />

Bitte beschreiben Sie diese Cluster.<br />

Lafrenz: Unterstützende Technologien ist<br />

ein Sammelbegriff. Die drei größten Segmente<br />

in diesem Cluster umfassen Sicherheitssoftware,<br />

Datenspeicherung<br />

und Cloud-Lösungen.<br />

Betrachtet man das Cluster „Transaktionen/E-Commerce“,<br />

werden zwei<br />

Trends deutlich: Etablierte E-Commerce-<br />

Unternehmen sichern sich durch Zukäufe<br />

weitere Marktanteile in Nischen. Beispiel:<br />

Amazon hat den auf Windeln spezialisierten<br />

Online-Händler Quidsi oder<br />

die Online-Videothek Lovefilm gekauft.<br />

Der zweite Trend ist das Besetzen von<br />

stark wachsenden E-Commerce-Themen<br />

wie Couponing oder Social Commerce.<br />

Bei der Monetarisierung von digitaler<br />

Auswertung von<br />

Fluginformationen –<br />

700 Mio. US-Dollar<br />

Interview zu Investitionsstrategien<br />

Um zum zu lange unterschätzten Konkurrenten<br />

aufzuschließen, öffnet Google seine<br />

Geldbörse. Im Einkaufswagen landeten<br />

neben einer ordentlichen Beteiligung am<br />

Farmville-Hersteller Zynga unter anderem<br />

die Social Games-Anbieter Slide und Social<br />

Deck, Jambool, ein Micropayment-<br />

System (mit dem beispielsweise virtuelle<br />

Güter in Social Games bezahlt werden<br />

können), Plannr, ein Social-Networking-<br />

Kalender für Handys, und die Unterneh-<br />

Leitplanken für Investoren<br />

Rolf-Dieter Lafrenz<br />

ist Partner bei der<br />

Unternehmensberatung<br />

Schickler in<br />

Hamburg<br />

❚ www.schickler.de<br />

Aug. 2010<br />

Analyse von Nutzerdaten<br />

in Social Networks<br />

Bilderbasierte Produktsuchmaschine<br />

Micropayment –<br />

70 Mio. US-Dollar<br />

Reichweite geht es darum, Zielgruppen<br />

losgelöst von Umfeldern anzusprechen,<br />

wie es Real-Time-Bidding-Technologien<br />

ermöglichen. Jüngstes Beispiel dafür ist<br />

die Admeld-Übernahme durch Google.<br />

Wie können Investoren oder Unternehmen<br />

diese Cluster als strategische Entscheidungshilfe<br />

nutzen?<br />

Lafrenz: Schon allein der Blick auf die Liste<br />

der 250 Investitionen ist sehr spannend.<br />

Welche Schlüsse man daraus zieht, hängt<br />

von der Perspektive ab, aus der man die<br />

Liste betrachtet. Vernetzung, Mobilität,<br />

Real-Time und Outernet sind längst keine<br />

Zukunftsthemen mehr. Viele klassische<br />

Geschäftsmodelle im <strong>Internet</strong> werden<br />

sich in den kommenden Jahren stark<br />

verändern. Es empfiehlt sich, auf diese<br />

Trends heute schon zu reagieren.<br />

Was schätzen Sie, welcher Anteil von diesen<br />

250 Investitionen wird ein Erfolg für<br />

den Investor?<br />

Lafrenz: Das ist schwer zu sagen. In der<br />

Mehrzahl handelt es sich um Unternehmen,<br />

die sich in einer späten Investitionsphase<br />

befinden. Die Bewertungen<br />

sind dementsprechend hoch. Deshalb<br />

gehe ich davon aus, dass ein großer Teil<br />

erfolgreich sein wird. Insbesondere die<br />

strategischen Investoren kaufen Technologien<br />

oder Anwendungen, um sie dann<br />

in ihre eigenen Produkte zu integrieren.<br />

Besonders gut ist das bei Google zu beobachten.<br />

Bei Google muss zwischen Google und<br />

Google Ventures unterschieden werden.<br />

Bitte erläutern Sie, worin der Unterschied<br />

besteht.<br />

Lafrenz: Google, der Suchmaschinenanbieter,<br />

investiert in Technologien, die die<br />

Suchfunktion um weitere Anwendungen<br />

anreichern. Google Ventures ist ein Wagniskapitalgeber,<br />

der auch außerhalb des<br />

Kerngebiets von Google investiert. Übri-<br />

Sep. 2010<br />

Social-Networking-Kalender<br />

für Handys –<br />

80 Mio. US-Dollar<br />

fflick<br />

men Angstro und Fflick, die sich auf die<br />

Analyse von in sozialen Netzen gesammelten<br />

Daten spezialisiert haben.<br />

Welche der zahlreichen Akquisitionen<br />

mit dem Label „Social“ Einzug in Googles<br />

ambitionierten Facebook-Konkurrenten<br />

Google Plus gefunden haben oder noch<br />

finden werden, wird sich in den nächsten<br />

Monaten zeigen – und auch, ob Googles<br />

Akquise-Politik aufgeht und der Bot seine<br />

Gegner wirklich zurückschlagen kann. il ❚<br />

gens auch in völlig anderen Branchen,<br />

beispielsweise in alternative Energien.<br />

Google investiert in viele verschiedene Segmente.<br />

Ist es denn überhaupt möglich, daraus<br />

einen „roten Faden“ abzuleiten?<br />

Lafrenz: Ein Treiber für den Kauf von<br />

Technologien oder Firmen ist der Wettlauf<br />

der großen <strong>Internet</strong>-Firmen. Wer<br />

schafft es, „Ankerpunkt“ für die Nutzer<br />

zu werden? Alle wollen, dass die Nutzer<br />

möglichst lange bei ihrem Angebot bleiben.<br />

Der Wettlauf zwischen Google und<br />

Facebook dreht sich darum, wer primäre<br />

Anlaufstelle im Web ist: das soziale Netzwerk<br />

oder die Suche. Eine weitere interessante<br />

Komponente ist die Rivalität<br />

zwischen Microsoft und Google. Mit<br />

dem Ausbau von Google Chrome zu einem<br />

voll funktionsfähigen Betriebssystem<br />

für Web-PCs und dem Angebot von<br />

„Mit dem Ausbau von Google<br />

Chrome greift Google den bisherigen<br />

Marktführer Microsoft an.“<br />

Office-Funktionen über Cloud-Services<br />

greift Google den bisherigen Marktführer<br />

Microsoft frontal an.<br />

Sie weisen auch auf „blinde Flecken“ Ihrer<br />

Untersuchung hin. Welche sind das?<br />

Lafrenz: Eine Auswahl ist immer ungerecht.<br />

Natürlich sind in den vergangenen<br />

Monaten deutlich mehr Transaktionen<br />

getätigt worden, als wir erfasst haben.<br />

Hinzu kommen die Trends, an denen die<br />

strategischen Investoren intern arbeiten.<br />

Auch sie sind nicht enthalten. Die Studie<br />

gleicht daher einem Puzzle, in dem Teile<br />

fehlen – das Motiv jedoch ist bereits erkennbar.<br />

Wir wollen diese Studie in den<br />

kommenden Jahren weiterführen und<br />

auf Trends im Zeitverlauf achten. is<br />

Jan. 2011<br />

Datenanalyse aus<br />

sozialen Netzen –<br />

10 Mio. US-Dollar<br />

E-Book-Lesegeräte<br />

und -Software<br />

Juni 2011<br />

Advertising-Optimization-Plattform<br />

–<br />

400 Mio. US-Dollar<br />

Quelle: Schickler Unternehmensberatung, „Topografie der Zukunft“


14 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS<br />

TELEKOM / MICROSOFT / YAHOO<br />

Content-Offensive<br />

Gleich drei Bigplayer rüsten ihren Content<br />

massiv auf: Wanted.de richtet sich an Männer<br />

zwischen 20 und 49 Jahren und will<br />

mit Themen wie Genuss, Stil, Reisen, Motor<br />

& Technik sowie mit „exklusiven Kooperationen<br />

und spannenden Personality<br />

Stories“ punkten. Mit Wanted.de setzt Tonline.de<br />

seinen Trend der Vertikalisierung<br />

fort. Für das Webzine „Glo“ wiederum sind<br />

Microsoft (Vermarktung, Website) und die<br />

Burda Style Group (Content) eine strategische<br />

Partnerschaft eingegangen: Das unter<br />

www.glo-magazin.de gelaunchte Frauenportal<br />

sei „das erste High-Class-Fashionund<br />

Lifestyle-Magazin, das exklusiv nur<br />

Hochglanz im Web: Zielgruppengerechter<br />

Content soll Werbekunden locken<br />

über das <strong>Internet</strong> publiziert wird“. Im Visier:<br />

die gebildete und einkommensstarke<br />

Frau zwischen 25 und 49 Jahren. Last but<br />

not least startete Yahoo die Lifestyle-Seite<br />

OMG (englisch für „Oh My God“) nun<br />

auch in Deutschland (de.omg.yahoo.com).<br />

In den USA erreicht die Klatsch-Seite knapp<br />

24 Millionen Leser. Die Inhalte hierzulande<br />

kommen von Partnern wie „Bunte“, „Cosmopolitan“,<br />

„Joy“ oder „Celebrity“. häb<br />

TRANSFORMERS 3<br />

Auf allen Bewegtbildkanälen<br />

Für den Kino-Blockbuster „Transformers 3“<br />

trommelte Paramount Pictures in Zusammenarbeit<br />

mit dem Bewegtbildspezialisten<br />

Smartclip und der Media-Agentur<br />

MEC plattform- und geräteübergreifend<br />

auf allen digitalen Bewegtbildkanälen.<br />

„Die Strategie setzt auf die zunehmende<br />

Verschmelzung aus <strong>Internet</strong>-Technologie<br />

und TV. Und auch die mobile Strategie<br />

kann über die Smartphone- und Tablet-<br />

Aussteuerung optimal verlängert werden“,<br />

so Sandra Funck von Paramount. häb<br />

AD BROKER<br />

Jetzt mit Real-Time Bidding<br />

Der Marktplatz Ad Broker bietet ab sofort<br />

Real-Time Bidding (siehe Seite 20) an.<br />

Nach der Bündelung Performance-orientierter<br />

Netzwerke auf der Plattform und<br />

der Einführung des vermarkterübergreifenden<br />

Retargeting folge nun als dritter<br />

logischer Schritt die Integration des netzwerkübergreifenden<br />

Real-Time Bidding,<br />

beschreibt Mitgründer und Sales Director<br />

Götz Sielk die Vorgehensweise. häb<br />

Anzeige<br />

Sie brauchen<br />

Content Management<br />

Software?<br />

Sie finden sie in der Dienstleister-<br />

Datenbank der INTERNET WORLD <strong>Business</strong><br />

www.internetworld.de/dienstleister<br />

Near Field Communication<br />

war eines der beherrschenden<br />

Themen auf<br />

der Online Marketing Show<br />

in London. Doch auch dem<br />

Großteil des versammelten<br />

Fachpublikums, Online-<br />

Marketing-Experten aus<br />

aller Welt, sagte das Kürzel<br />

„NFC“ nicht allzu viel.<br />

Eine neue Sau, die durch<br />

das digitale Dorf getrieben<br />

wird? Bereits seit einigen<br />

Jahren ist die Technologie,<br />

die einen kontaktlosen Austausch<br />

von Daten per<br />

Mobilfunkgerät ermöglicht,<br />

in der Entwicklung. Erst<br />

jetzt aber zeichnet sich ab,<br />

dass die NFC-Technologie, die bereits zu<br />

zahlreichen Umsatzprognosen für mobile<br />

Bezahlsysteme Anlass gab, in Großbritannien<br />

endlich zum Einsatz kommt: Google<br />

stellte im Mai seinen mobilen Geldbeutel<br />

„Google Wallet“ vor. Android-Nutzer<br />

können darüber mit ihrem Smartphone<br />

bezahlen. Mitte Juni kündigte der führende<br />

britische Mobilfunkbetreiber Everything<br />

Everywhere – die Firma, die in Großbritannien<br />

die Netze von Orange und T-Mobile<br />

vermarktet – ebenfalls einen solchen<br />

Service an. Und auch Vodafone und Telefónica<br />

O2 wollen in einem Joint Venture<br />

bis Ende dieses Jahres eine gemeinsame<br />

Lösung für mobiles Bezahlen und mobiles<br />

Marketing entwickeln.<br />

Agenturen und Online-Dienstleister<br />

versprechen sich von Near Field Communication<br />

viel Potenzial: „Ich rate Brands<br />

und Unternehmen dringend, sich jetzt mit<br />

der Thematik zu beschäftigen“, so Greg<br />

D as<br />

Le Tocq, Geschäftsführer von Vouchercloud,<br />

einem Start-up, das mobile Voucher-Kampagnen<br />

umsetzt. David Fieldhouse,<br />

Gründer und Strategiedirektor von<br />

Lucidity Mobile, erwartet die Trendwende<br />

spätestens, wenn Tesco, einer der größten<br />

Einzelhändler in Großbritannien, NFC<br />

einführt: Mit Google Wallet sei NFC zwar<br />

zum Thema für die Öffentlichkeit geworden,<br />

die digitale Community aber müsse<br />

das Ganze erst noch begreifen, ist Fieldhouse<br />

überzeugt. Der Chefstratege der auf<br />

mobile Kampagnen spezialisierten Agentur<br />

Lucidity mit Sitz in London weiter:<br />

„NFC wird richtig in Fahrt kommen,<br />

wenn ein Unternehmen wie Tesco, das die<br />

Technologie bereits im Rahmen der Tesco<br />

Clubcard nutzt, großflächig mobile Bezahlmöglichkeiten<br />

einführt.“<br />

Wesentlich weiter vorangeschritten – das<br />

zeigte sich auf der Londoner Fachmesse –<br />

ist die Branche bei mobilem Marketing<br />

11. Juli 2011 14/11<br />

Handy wird zur Geldbörse<br />

Near Field Communication beherrscht die Online Marketing Show in London<br />

TNS Emnid kooperiert mit Alenty in Sachen Werbewirkung<br />

Thema erhitzt seit der Dmexco<br />

vergangenen Jahres die Gemüter: Die<br />

Organisation Werbungtreibende im Markenverband<br />

(OWM) legte auf dem Branchentreff<br />

eine Studie vor, laut der Online-<br />

Werbung häufig erst gar nicht auf den<br />

Webseiten ausgespielt wird – oder zu weit<br />

unten auf der Site, nur am Rand oder nicht<br />

im sichtbaren Bereich landet (siehe<br />

INTERNET WOLRD <strong>Business</strong><br />

20/2010). Entsprechend verpufft<br />

auch die Werbewirkung.<br />

Der Lösung dieses Problems<br />

hat sich nun das Marktforschungsinstitut<br />

TNS Emnid zusammen<br />

mit Alenty, einem Spezialisten für<br />

die Messung der Werbewirksamkeit<br />

digitaler Kampagnen, angenommen:<br />

TNS Digital Ad Effect<br />

heißt das Tool, das zunächst in<br />

Frankreich, Deutschland, Spanien<br />

und Großbritannien einge-<br />

führt wird und das die Wirksamkeit<br />

von Online-Werbung jenseits<br />

der Klickrate misst.<br />

MARKETING & WERBUNG<br />

Londoner Catwalk: Die Online Marketing Show präsentierte neueste Trends<br />

So gibt das Tool unter anderem Auskunft<br />

darüber, auf welche Komponenten einer<br />

Kampagne Verbraucher reagieren (Werbesichtbarkeitsdauer,<br />

Interaktionszeit bei<br />

Rich-Media-Bannern, Markenprägnanz<br />

oder auch Werbeeindruck). Entsprechend<br />

können Werbekunden oder Media-Agenturen<br />

die Werbebudgets effizienter aussteuern.<br />

häb ❚<br />

und auch bei M-Commerce.<br />

Nach aktuellen Erhebungen<br />

des <strong>Internet</strong> Advertising Bureau<br />

(IAB) nutzen bereits 51<br />

Prozent der britischen Bevölkerung<br />

auf die eine oder<br />

andere Art M-Commerce.<br />

Dazu zählt die dem Kauf<br />

vorangeschaltete Online-Suche<br />

per Smartphone genauso<br />

wie der Kauf des Produkts<br />

nach Erhalt einer SMS-Werbung.<br />

Direkte Kaufprozesse<br />

über ihr Mobiltelefon tätigen<br />

auf der Insel inzwischen 27<br />

Prozent der Bürger.<br />

Für Unternehmen wie das<br />

Online-Modeunternehmen<br />

Asos.com sprechen die Zahlen<br />

ebenfalls bereits für sich: Nach dem<br />

Launch der mobilen Website im letzten<br />

Jahr wurden im Dezember 2010 rund eine<br />

Million britische Pfund über mobile<br />

Transaktionen umgesetzt, berichtet dass<br />

Unternehmen auf der Fachmesse. ❚<br />

Barbara Geier<br />

Werbung unter Kontrolle GroupM: Xaxis<br />

Augen auf: Alenty hat sich bei Agenturen und Verlagen<br />

mit seinen Tracking Tools schon einen Namen gemacht<br />

D ie<br />

Anzeige<br />

gegen Google<br />

Media-Agenturgruppe GroupM<br />

fasst alle ihre digitalen Einkaufs- und<br />

Kundenplattformen in der neuen Unit<br />

Xaxis zusammen. Darunter fallen das<br />

selbst entwickelte Targeting Tool Targ.Ad<br />

genauso wie die eigene Demand-Side-<br />

Plattform oder der GroupM Marketplace.<br />

Laut eigenen Angaben verfügt Xaxis mit<br />

seiner proprietären Datenbank über den<br />

weltweit größten Pool an Kundenprofilen<br />

und kann es mit Angeboten von Riesen<br />

wie Google oder Microsoft aufnehmen.<br />

„Wir können spezifische Zielgruppen in<br />

größerem Rahmen und zu niedrigeren<br />

Preisen als jede andere Kundeneinkaufslösung<br />

ansprechen“, so CEO Brian Lesser.<br />

Dies gelte für die gesamte digitale Medienlandschaft,<br />

sei es Display, Mobile, Paid Social<br />

Media oder Video Ads. Vom Hauptsitz<br />

New York aus werden zunächst elf Länder<br />

bedient, darunter auch Deutschland. Die<br />

weltweit größte Agenturgruppe (Billingvolumen:<br />

über 73 Milliarden US-Dollar)<br />

gehören die vier Medianetworks Mediacom,<br />

MEC, Mindshare und Maxus. häb ❚


Zunächst sah es für die deutschen Agenturen<br />

bei den diesjährigen Werbefestspielen in<br />

Cannes gar nicht gut aus: Nur magere zehn Einreichungen<br />

schafften es auf die Shortlist der<br />

Cyber Lions – daraus gingen dann stolze sechs<br />

Löwen hervor. Großer Abräumer war Kempertrautmann<br />

mit der „Edding Wall of Fame“. Insgesamt<br />

verteilte die Jury 81 Cyber Lions. Das sind<br />

21 Prozent weniger als im vergangenen Jahr und<br />

Edding<br />

Kategorien Websites & Microsites, Beste digitale<br />

integrierte Kampagne, Illustration & Grafic Design<br />

„Wall of Fame“, Edding<br />

❚ Agentur: Kempertrautmann, Hamburg<br />

Auf www.wall-of-fame.com können acht User gleichzeitig<br />

und in Echtzeit mit einem virtuellen Edding-<br />

Stift malen, zeichnen, schreiben, sich insprieren lassen<br />

und miteinander in Kontakt treten. Idee und Umsetzung<br />

war den Juroren 1x Gold und 2 x Silber wert.<br />

Hidden Heroes<br />

Kategorie Interface & Navigation<br />

„Hidden Heroes“, Hi-Cone<br />

❚ Agentur: Gallun Holtappels, Hamburg<br />

Das Vitra Design Museum erzählt in Kooperation mit<br />

dem Multipack-Hersteller Hi-Cone auf www.hiddenheroes.net<br />

(Hintergrund-)Geschichten über alltägliche<br />

Gegenstände des Lebens, beispielsweise Flip-Flops.<br />

Weiter wartet die Webseite der „heimlichen Helden“<br />

mit neuer Navigation und 3-D-Interface auf.<br />

MARKETING & WERBUNG<br />

Sechs Löwen für Deutschland<br />

Kempertrautmann war in Cannes der große Gewinner bei den Cyber Lions<br />

Deutsche Shortlist-Platzierungen<br />

Kampagne<br />

Wall of Fame<br />

Wall of Fame<br />

Wall of Fame<br />

Wall of Fame<br />

Digital Highlighter<br />

Builders of Infinity<br />

Hidden Heroes<br />

Save as WWF<br />

Save as WWF<br />

The Infinite House<br />

Kunde / Werbungtreibender<br />

Edding International<br />

Edding International<br />

Edding International<br />

Edding International<br />

Edding International<br />

Lego<br />

Hi-Cone<br />

© INTERNET WORLD <strong>Business</strong> 14/11<br />

WWF Deutschland<br />

WWF Deutschland<br />

Hornbach<br />

Einreicher /<br />

Agentur<br />

das, obwohl die Zahl der Einreichungen um neun<br />

Prozent auf 2.835 Einreichungen nach oben ging.<br />

„Wir haben rigoros ausgesiebt“, so Jens Schmidt,<br />

Creative Director bei Moccu und deutsches Jurymitglied.<br />

Verteilt wurden 21 Mal Gold, 15 Mal<br />

Silber und 42 Mal Bronze und drei Grand Prixs:<br />

die gingen an „Old Spice Boy“ (Wieden+Kennedy),<br />

Googles „Wilderness Downtown“ und „Pay<br />

with a Tweet“ (RGA NewYork). häb ❚<br />

Kempertrautmann, Hamburg<br />

Kempertrautmann, Hamburg<br />

Kempertrautmann, Hamburg<br />

Kempertrautmann, Hamburg<br />

Kempertrautmann, Hamburg<br />

Serviceplan, München<br />

Gallun Holtappels, Hamburg<br />

Jung von Matt, Hamburg<br />

Jung von Matt, Hamburg<br />

Heimat, Berlin<br />

Highlighter<br />

Kategorie Banner & andere Rich Media, sonstige<br />

Konsumgüter<br />

„Highlighter“, Edding<br />

❚ Agentur: Kempertrautmann, Hamburg<br />

Mit einem Leuchtstift konnten die User Textstücke<br />

markieren, diese dann über Social-Media-Seiten oder<br />

per E-Mail weiter verschicken oder als PDF speichern.<br />

Auf der Edding-Microsite konnte der Stift zur eigenen<br />

Toolbar hinzugefügt werden.<br />

WWF<br />

Kategorie Virales Marketing<br />

„Save as WWF“, WWF Deutschland<br />

❚ Agentur: Jung von Matt, Hamburg<br />

Um endloses Ausdrucken zu stoppen hat der WWF<br />

das erste grüne Dateiformat „Save as WWF“ entwickelt.<br />

Mails mit diesem Signet können definitiv<br />

nicht ausgedruckt werden. Die Software (www.save<br />

aswwf.com) wurde in den ersten vier Wochen über<br />

30.000 heruntergeladen.<br />

Kategorie<br />

Website & Microsite, Diverse<br />

Beste digitale integrierte Kampagne<br />

Illustration & Grafic Design<br />

Interface & Navigation<br />

sonst. Konsumgüter<br />

sonst. Konsumgüter<br />

Interface & Navigation<br />

Interactive Tools<br />

Viral Marketing<br />

Bestes Video<br />

15<br />

Die Konferenz zur Optimierung<br />

von Online-Marketing-Kampagnen und<br />

Umsatzsteigerung im Online-Shop<br />

Hamburg 09.11. 2011<br />

München 16.11. 2011<br />

Düsseldorf 29.11. 2011<br />

Erfahren Sie, wie<br />

aus Ihren Besuchern<br />

Käufer werden!<br />

Information und Anmeldung unter<br />

www.conversionrate-forum.de<br />

Aussteller<br />

und Sponsoren:<br />

(Stand: 06.07.2011)<br />

Teilnahme für<br />

INTERNET WORLD<br />

<strong>Business</strong> Leser<br />

E199,– zzgl. MwSt.<br />

Ihr Code: CRF2011IWB<br />

Veranstalter: Präsentiert von:


18 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS<br />

AFFILIATE MARKETING<br />

Neuer Partner für Affilixx<br />

Die Partnerprogramm-Suchmaschine<br />

Affilixx und das Affiliate-Netzwerk Trade<br />

Tracker haben eine strategische Partnerschaft<br />

vereinbart. Ab sofort, so teilte Affilixx-<br />

Gründer Markus Kellermann mit, werden<br />

alle Partnerprogramme von Trade Tracker<br />

in die Suchmaschine integriert. Derzeit<br />

bietet Trade Tracker rund 250 Programme<br />

an, dadurch erhöht sich die Gesamtzahl<br />

der auf Affilixx.com gelisteten Programme<br />

auf fast 9.000. Die 2009 gestartete Partnerprogramm-Suchmaschine<br />

ermöglicht<br />

es Website-Betreibern, schnell einen Überblick<br />

über thematisch passende Werbeprogramme<br />

zu erhalten. Über ein eingebautes<br />

„Trendbarometer“ kann der Affiliate zudem<br />

Vergütungspotenziale ausloten. fk<br />

SUCHMASCHINENMARKETING<br />

Ad Agents gewinnt Ergo<br />

Nach dem PR-Desaster um anstößige<br />

Betriebsfeiern und Unregelmäßigkeiten bei<br />

Anträgen für die Riester-Rente hat die<br />

Ergo-Versicherungsgruppe ihre Werbeaktivitäten<br />

vorerst heruntergefahren. Diese<br />

Zurückhaltung betrifft jedoch nicht das<br />

Suchmaschinenmarketing, hier hat die<br />

Herrenberger SEM-Agentur Ad Agents in<br />

Zusammenarbeit mit dem Münchner<br />

Technologiedienstleister Intelli Ad einen<br />

entsprechenden Pitch um den 10 Millionen<br />

Euro schweren SEA-Etat des Versicherungskonzerns<br />

gewonnen. Dazu gehören<br />

neben der Dachmarke Ergo auch die Marken<br />

DKV, D.A.S., Ergo Direkt und ERV. fk<br />

PERFORMANCE MEDIA<br />

Outsourcing nach Belgrad<br />

Die 2005 in Hamburg gegründete Agentur<br />

Performance Media erweitert ihr Engagement<br />

in Belgrad. In der serbischen Hauptstadt<br />

wird schon seit Anfang 2010 ein leistungsstarkes<br />

Entwicklerteam aufgebaut,<br />

jetzt soll die Mitarbeiterzahl kurzfristig auf<br />

20 verdoppelt werden. Das neu gegründete<br />

Entwicklungszentrum Performance Technologies<br />

d.o.o. soll künftig alle Geschäftsbereiche<br />

der Performance Media Gruppe<br />

mit Software Tools beliefern. Performance<br />

Media gründete bereits 2008 die Tochtergesellschaft<br />

Performance Advertising,<br />

einen Spezialanbieter für Bild-Text-Werbung<br />

und Direktvertrieb im <strong>Internet</strong>. fk<br />

NEWDOMAINS.ORG<br />

Konferenz zu neuen TLDs<br />

Voraussichtlich am 12. Januar 2012 beginnt<br />

eine dreimonatige Phase, in der<br />

Unternehmen und Interessengruppen bei<br />

der ICANN die Registrierung neuer Top-<br />

Level-Domains (etwa .berlin oder .bmw)<br />

beantragen können. Um Chancen, Risiken<br />

und Potenziale im Zusammenhang mit<br />

diesen neuen Domains dreht sich eine<br />

zweitägige, komplett englischsprachige<br />

Konferenz, die am 26. und 27. September<br />

2011 in München stattfindet. Nach Angaben<br />

von Veranstalter United Domains ist<br />

sie die einzige ihrer Art in Europa. Der Eintritt<br />

kostet zwischen 499 und 899 Euro. fk<br />

❚ www.newdomains.org<br />

Yamondo soll länderübergreifende Performance-Kampagnen konzipieren<br />

Der Performance-Marketing-Spezialist<br />

Explido hat sich mit zehn anderen<br />

Agenturen zu einem internationalen Netzwerk<br />

namens Yamondo zusammengeschlossen.<br />

Ziel der elf Partner ist es, länderübergreifende<br />

Kampagnen für ihre jeweiligen<br />

Kunden zu konzipieren und zu realisieren.<br />

Bei der Auswahl der Partner war es<br />

Explido-Gesellschafter Dirk von Burgsdorff<br />

wichtig, dass sie zur Augsburger Performance-Schmiede<br />

passen: „Alle sind<br />

selbstständige, inhabergeführte Unternehmen,<br />

ähnlich in Größe, Qualität und Ausrichtung.“<br />

Außerdem nutzte Burgsdorff<br />

seine Kontakte zu internationalen Suchmaschinenbetreibern<br />

wie Google, Yandex<br />

(Russland) und Baidu (China), die Empfehlungen<br />

für Agenturen abgaben, mit<br />

denen sie zusammenarbeiten.<br />

Lokale Ansprechpartner verlangt<br />

Mit dem Yamondo-Netzwerk, so Burgsdorff,<br />

„wollen wir lokale Marktkenntnis<br />

mit globaler Expertise kombinieren.“<br />

Schon jetzt ist Explido mit Kampagnen in<br />

35 Ländern vertreten, doch die Kunden<br />

verlangen zunehmend nach lokalen Ansprechpartnern<br />

in den einzelnen Ländern.<br />

Bislang versuchte Explido dieses Problem<br />

über Muttersprachler zu lösen, die in den<br />

Büros in Augsburg und Hamburg arbeiten.<br />

„Eine Möglichkeit wären auch Büros<br />

in den einzelnen Ländern gewesen,“ erklärt<br />

Burgsdorff, „aber das hätte zu lange<br />

gedauert.“<br />

Durch die Kooperation mit nationalen<br />

Partnern sollen auch kulturelle Unterschiede<br />

berücksichtigt werden. Dominik<br />

Johnson, der als Executive Manager für<br />

den Aufbau und die Organisation des<br />

Netzwerks verantwortlich zeichnet, nennt<br />

Beispiele: „Es gibt regionale Besonderheiten,<br />

die man nur kennt, wenn man selbst<br />

vor Ort arbeitet. So haben zum Beispiel<br />

Keywords wie ,Kitkat‘ oder ,Panda‘ in den<br />

Vereinigten Arabischen Emiraten eine<br />

gänzlich andere Bedeutung als bei uns.“<br />

Eng sollen die Partner im Bereich der<br />

Werkzeuge kooperieren. So bringt Explido<br />

mit seinem hauseigenen Tracking Tool<br />

Adtraxx die Basis für ein länderübergreifendes<br />

Tracking ein. Explido schreibt sei-<br />

11. Juli 2011 14/11<br />

Explido gründet Netzwerk<br />

Agenturen hinter Yamondo<br />

Explido Web Marketing, Augsburg / D<br />

Overdrive Interactive, Boston / USA<br />

iClickPro, Shanghai / CN<br />

Groupe Activis, Paris / F<br />

Kubix, Istanbul / TR<br />

DigiTouch, Istanbul / TR<br />

ADV.pl, Warschau / PL<br />

Traffic4U, Amsterdam und Groningen / NL<br />

iContext, Moskau / RU<br />

IMC, Dubai / UAE<br />

Ataxo / H1, Prag / CZ<br />

Die Stille nach dem Klick<br />

Wie schnell reagieren Webshops auf Neuanmeldungen?<br />

Jeder vierte Brite, der sich für einen<br />

Newsletter registriert, muss eine Woche<br />

warten, bis er eine Bestätigung für die Anmeldung<br />

in seinem Postfach findet – in<br />

Deutschland sind Bestätigungen innerhalb<br />

von zehn Minuten allgemeiner Standard.<br />

In Frankreich bleibt jede zehnte Anmeldung<br />

eine Woche ohne Resonanz, 15 Prozent<br />

der Bestätigungsmails<br />

dauern sogar noch länger.<br />

Dies ist eins der Ergebnisse<br />

einer Studie des E-Mail-Marketing-Dienstleisters<br />

eCircle,<br />

für die die Anmeldeprozesse<br />

von 80 großen Online Shops<br />

in vier Ländern untersucht<br />

wurden. Sind die Deutschen<br />

Europameister bei der Geschwindigkeit,<br />

so herrscht<br />

hierzulande Nachholbedarf<br />

bei der Personalisierung von<br />

Begrüßungsmails: Nur 35<br />

Prozent der bei der Registrie-<br />

MARKETING & WERBUNG<br />

Auftakttreffen: Am Explido-Firmensitz in Augsburg lernten sich die Partner persönlich kennen<br />

rung erhobenen Daten werden anschließend<br />

hierfür genutzt. Oft wird die Willkommensnachricht<br />

als eine rein technische<br />

Empfangsbestätigung realisiert und<br />

so wertvolles Potenzial zur Kundenbindung<br />

verschenkt. Britische Shops sind hier<br />

weiter, sie verwenden im Schnitt 70 Prozent<br />

der abgefragten Informationen. fk ❚<br />

Wartezeit nach Newsletter-Anmeldung<br />

100<br />

85<br />

75<br />

65<br />

10 Minuten<br />

0 0 0 10<br />

24 Stunden<br />

© INTERNET WORLD <strong>Business</strong> 14/11<br />

Angaben in Prozent<br />

0<br />

Deutschland<br />

Großbritannien<br />

25<br />

10 10<br />

1 Woche<br />

Italien<br />

Frankreich<br />

0 5<br />

15<br />

0<br />

über 1 Woche<br />

Quelle: eCircle<br />

„Postwendend“ geht anders: Frankreich ist Schlusslicht<br />

nen Partnern die Technik nicht vor. Burgsdorff<br />

dazu: „Der Partner, der den Kunden<br />

bringt, entscheidet über die Tools.“<br />

Überhaupt soll die Mitgliedschaft bei<br />

Yamondo wenig Zwang enthalten. Jeder<br />

Partner kann entscheiden, welche Aufträge<br />

er ins Netzwerk gibt und welche nicht.<br />

Burgsdorff sieht in der internationalen<br />

Zusammenarbeit auch eine Möglichkeit,<br />

bei Bedarf Kapazität ins Ausland zu verlagern<br />

und so Engpässe abzufedern. Außerdem<br />

soll die internationale Kooperation<br />

der Fortbildung der Mitarbeiter dienen:<br />

Zwei Explido-Leute sind bereits auf dem<br />

Weg nach Boston, um bei Overdrive Interactive<br />

Erfahrungen zu sammeln.<br />

Mit den elf Partnern, die sich jetzt in<br />

Augsburg erstmals alle perönlich trafen<br />

(siehe Bild), ist der Yamondo-Club noch<br />

nicht geschlossen, auch wenn er heute<br />

schon wichtige Länder in Europa, Nordamerika<br />

und der Pazifikregion abdeckt.<br />

Eine Erweiterung nach Skandinavien ist<br />

bereits in Planung. fk ❚<br />

Dieser Artikel steht<br />

erst ab Montag,<br />

11. Juli 2011 zur<br />

Verfügung<br />

Foto: Explido Web Marketing


Ihr Preisvorteil:<br />

100% Branchenwissen<br />

für nur € 4,12. *<br />

Wir brauchen keine Prämie, um Sie<br />

von unseren Inhalten zu überzeugen.<br />

Online-Werbung, E-Commerce & Technik.<br />

Wie Sie heute und in Zukunft erfolgreich im <strong>Internet</strong> vermarkten, verkaufen<br />

und verdienen, erfahren Sie alle 14 Tage neu, detailliert und nur im Abo.<br />

Das Wichtigste der Branche frei Haus und komprimiert auf 48 Seiten.<br />

<strong>Internet</strong> <strong>World</strong> <strong>Business</strong> – die einzige<br />

Online-Wirtschaftszeitung offline.<br />

Gleich Test-Abo mit 4 Ausgaben<br />

kostenlos sichern unter<br />

www.internetworld.de/abo<br />

*im Jahresabo bei 26 Ausgaben


20 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS<br />

Microsoft Advertising wird in den<br />

kommenden Monaten Advertising<br />

Exchange in Deutschland starten. Google<br />

hat die Supply-Side-Plattform Admeld<br />

übernommen und zahlreiche Firmen<br />

arbeiten an einer Real-Time-Bidding-<br />

Lösung. Doch wie wichtig wird die Echtzeitversteigerung<br />

von Display-Werbeplätzen<br />

tatsächlich werden? Ist sie ein Game<br />

Changer im Display-Handel?<br />

Wer heute Branchenkenner fragt, ob<br />

Real-Time Bidding (RTB) die Spielregeln<br />

im Online Display Marketing ändern<br />

wird, erhält ein „Jein“ als Antwort. „Ein<br />

,Game Changer‘ kann der Echtzeithandel<br />

nur partiell werden und ist es noch lange<br />

nicht“, meint Jörg Schneider, Sales Director<br />

beim Vermarkter Hi-media Deutschland<br />

AG. Schließlich komme der Start dieses<br />

<strong>Business</strong>-Modells in Deutschland nur<br />

schleppend in Gang, die Nachfrage sei einfach<br />

noch zu schwach. Der Anteil der Ad<br />

Impressions, die im Echtzeitbietverfahren<br />

gehandelt werden, ist noch gering. „Die<br />

Technologie ist beeindruckend. Aber die<br />

Informationen, die ein User im Cookie mit<br />

sich trägt, sind noch zu vereinzelt verwertbar,<br />

unter anderem durch die wesentlich<br />

komplizierteren Datenschutzbestimmungen<br />

in Deutschland“, zählt Schneider die<br />

Hürden auf, die noch überwunden werden<br />

müssen, damit sich die automatische Versteigerung<br />

von Werbeplätzen stärker verbreitet.<br />

Sein Fazit: „Ein ,Game Changer‘<br />

für den gesamten Display-Markt wird RTB<br />

nicht, sondern ein weiteres, ergänzendes<br />

Angebot, das Platz im wachsenden Online<br />

Marketing haben wird.“<br />

Ergänzendes Angebot<br />

Götz Sielk, Mitgründer und Sales Director<br />

beim Werbemarktplatz Adbroker, sieht<br />

das ähnlich: Real-Time Bidding werde die<br />

Vermarktungsmodelle ergänzen, prognostiziert<br />

er. Wegen ihrer Kalkulierbarkeit<br />

werden die bestehenden Modelle, beispielsweise<br />

Ad Networks, fortbestehen, ist<br />

Sielk überzeugt. Die Vermarktungsstrukturen<br />

in Deutschland unterscheiden sich<br />

erheblich von denen in den USA, erläutert<br />

Sielk. In den Vereinigten Staaten treiben<br />

vor allem die Direktkunden das RTB-<br />

Bis Real-Time Bidding in Deutschland tatsächlich relevant wird, ist es noch ein weiter Weg<br />

Thema voran, weniger die Agenturen.<br />

Agenturen, die in Deutschland eine stärkere<br />

Rolle beim Media-Einkauf spielen,<br />

legen Wert auf die Planbarkeit des Budgets.<br />

Doch bei einer Ersteigerung von Werbeplätzen<br />

in Echtzeit ist der Mediakauf<br />

nicht mehr so kalkulierbar, denn es kommen<br />

einige Unbekannte ins Spiel: der<br />

Preis, die Traffic-Menge und ob die richtige<br />

Zielgruppe eingekauft werden kann.<br />

Joelle Frijters, CEO und Mitgründerin<br />

der Sell-Side-Plattform Improve Digital,<br />

sieht noch einen anderen Unterschied zwischen<br />

dem nordamerikanischen und dem<br />

europäischen Markt: die Größe. Denn<br />

damit Marktplätze und der Auktionsmechanismus<br />

funktionieren, braucht es<br />

eine kritische Masse an Anbietern und<br />

Käufern. Der große, einheitliche amerikanische<br />

Markt hat hier bessere Voraussetzungen<br />

als der fragmentierte, kleinteiligere<br />

europäische Online-Display-Markt.<br />

Noch sind einige Hürden zu nehmen,<br />

bevor der Echtzeithandel von Display-Fläche<br />

in größerem Stil betrieben werden<br />

kann. Die unterschiedlichen Betriebssysteme<br />

der Demand-Side- und Sell-Side-<br />

Plattformen und der Advertising Exchanges<br />

müssen sich automatisch verständigen<br />

können. Das heißt, entsprechende<br />

Schnittstellen müssen eingerichtet und die<br />

Kompatibilität muss sichergestellt werden.<br />

Das ist komplex. Die Einführung von RTB<br />

erfordere einen hohen technischen Aufwand,<br />

meint Götz Sielk von Adbroker. Der<br />

Marktplatz bietet nun ebenfalls das Real-<br />

Time-Bidding-Verfahren an.<br />

Christian Röpke, Geschäftsführer der<br />

Zeit Online GmbH, zählt weitere offene<br />

Fragen aus Publisher-Sicht auf: Führt die<br />

Versteigerung der Werbeplätze in Echtzeit<br />

zu langsameren Ladezeiten? Das könnte<br />

sich wiederum auf das Ranking der Webseite<br />

bei Google auswirken, weil Ladezeiten<br />

den Quality Score beeinflussen. Und<br />

kann eine Vermarktung, die ausschließlich<br />

auf den Zielgruppeneffekt setzt, Stichwort<br />

Audience Buying, für Verlage sinnvoll<br />

sein? Schließlich verlöre damit das Umfeld<br />

an Bedeutung. „Das Umfeld hat jedoch<br />

einen Wert. Wenn es beispielsweise darum<br />

geht, eine Probefahrt zu buchen, spielt es<br />

eine Rolle, ob ich den Nutzer auf einer<br />

Freemailer-Webseite erreiche oder auf<br />

einer Seite mit Premiuminhalten“, argumentiert<br />

Röpke. Seine Beobachtung: Die<br />

RTB-Plattformen werfen sehr häufig alle<br />

Publisher in einen Topf und differenzieren<br />

nicht nach der Content-Qualität.<br />

Röpke ist skeptisch, dass der Echtzeithandel<br />

auf Marktplätzen Premium-<br />

Publishern Vorteile bringt: „Aus Sicht von<br />

Demand-Side-Plattformen, der Einkäuferseite,<br />

bedeutet „optimieren“ immer,<br />

den Preis zu reduzieren. Zudem ist es nicht<br />

in unserem Interesse, Dritten so viele Daten<br />

weiterzugeben, denn wir wollen unser<br />

Premiuminventar nicht kannibalisieren.“<br />

Er hält es für unwahrscheinlich, dass ein<br />

Verlag über diese Modelle zufriedenstellende<br />

Preise auf nicht direkt verkauften<br />

Werbeplätzen erzielen kann.<br />

Real-Time Bidding werde nicht zu<br />

höheren Ausgaben im Bereich Display<br />

Advertising, sondern eher zu einer Umverteilung<br />

innerhalb des niedrigpreisigen TKPund<br />

„Cost per Action“-Budgets führen,<br />

meint Jörg Schneider von Hi-media.„RTB<br />

ist kein Neugeschäft, sondern vielmehr die<br />

nächste Evolutionsstufe innerhalb des<br />

,Restplatz‘- und Performance-Marktes“,<br />

lautet seine Einschätzung. is ❚<br />

11. Juli 2011 14/11<br />

REAL-TIME BIDDING<br />

Viele Hürden für Echtzeithandel<br />

Real-Time Bidding und Audience Targeting<br />

❚ Real-Time Bidding wird sehr häufig, aber<br />

fälschlicherweise mit Audience Targeting<br />

gleichgesetzt. Real-Time Bidding ist ein Verkaufsverfahren<br />

und bezeichnet eine Technologie,<br />

bei der in Echtzeit („Real-Time“) auf Werbeplätze<br />

geboten wird. In dem Moment, in<br />

dem ein Nutzer eine Seite mit Werbeplätzen<br />

aufruft, sendet der Adserver des Publishers<br />

eine Gebotsanfrage an den Adserver der Käuferseite.<br />

Die Käufer geben innerhalb von Millisekunden<br />

ein Gebot auf Basis von Informationen<br />

über den Nutzer ab. Der Höchstbietende<br />

erhält den Zuschlag und seine Kampagne wird<br />

gezeigt. Werbemarktplätze („Advertising Exchanges“),<br />

Sell-Side- oder Demand-Side-Plattformen<br />

bieten die Technologie dafür an.<br />

MARKETING & WERBUNG<br />

Im Echtzeithandel wird der Zuschlag für eine Ad Impression innerhalb von Millisekunden erteilt<br />

❚ Audience Targeting bedeutet, bestimmte<br />

Zielgruppen einzukaufen, die dem Kampagnenziel<br />

entsprechen. Audience Targeting ist<br />

kein neues Konzept, sondern existiert schon<br />

seit Längerem: Mithilfe von Cookies werden<br />

die Webseiten-Nutzer einer bestimmten<br />

Gruppe zugeordnet.<br />

Real-Time Bidding beinhaltet das Targeting<br />

auf bestimmte Zielgruppen. Denn eine Ad Impression<br />

ist mehr wert, wenn über den Nutzer<br />

zusätzliche Infos bekannt sind. Das soll die<br />

Nachfrage nach dieser Ad Impression steigern<br />

und ein Bietverfahren auslösen. Folglich gleichen<br />

die Adserver des Publishers und der Käuferseite<br />

bei RTB vorher ab, ob sie bereits Daten<br />

zu einer Nutzer-ID haben („User Matching“).<br />

Foto: iStockphoto<br />

Foto: Vera Tammen<br />

Interview<br />

Christian Röpke,<br />

Geschäftsführer der<br />

Zeit Online GmbH<br />

❚ www.zeit.de<br />

Kein zufriedenstellendes<br />

Ergebnis mit Ad Exchanges<br />

Ist Echtzeithandel in der Display-Vermarktung<br />

ein Game Changer?<br />

Christian Röpke: Echtzeithandel ist nur<br />

eine Technologie. Aus Verlagssicht<br />

geht es weniger um Real-Time Bidding<br />

als um die Frage, wie Verlage<br />

dem Preisverfall entgegenwirken<br />

können und ob sie ihre nicht direkt<br />

verkauften Werbeplätze stärker als<br />

bisher über Marktplätze anbieten sollen.<br />

Dadurch würde sich zwischen<br />

Publisher und Werbekunde ein weiterer<br />

Dritter neben Google und anderen<br />

schieben, der sich einen Teil der<br />

Wertschöpfungskette sichern will.<br />

Die Technologie des Echtzeithandels<br />

ist spannend und vielversprechend,<br />

aber in der eigentlichen Entscheidungsfindung<br />

für die Verlage nur ein<br />

Nebenaspekt.<br />

Das Versprechen der Advertising<br />

Exchanges lautet, dass der Ertrag der<br />

Publisher durch das Versteigern des Inventars<br />

und die Auslieferung an die<br />

richtige Zielgruppe steigt. Stimmt das<br />

aus Ihrer Sicht?<br />

Röpke: Steigerung im Vergleich zu<br />

was? Im Vergleich zu den etablierten<br />

Möglichkeiten der Restplatzvermarktung<br />

vielleicht. Im Vergleich zum<br />

klassischen Display-Geschäft wohl<br />

kaum. Die Versuche, die wir in der<br />

Vergangenheit mit Advertising Exchanges<br />

gemacht haben, haben für<br />

uns zu keinem zufriedenstellenden<br />

Ergebnis geführt. Technische Modelle<br />

können die individuelle, dem Kommunikationsbedürfnis<br />

des Kunden<br />

entsprechende Integration und Interaktion<br />

mit dem Medium nicht erfüllen.<br />

Das ist das Alleinstellungsmerkmal<br />

der Premiumvermarktung, das<br />

RTB nicht bieten kann.<br />

Die ersten amerikanischen Verlage<br />

haben Private Ad Exchanges gestartet.<br />

Sehen Sie das als Option?<br />

Röpke: Ein Private Ad Exchange bietet<br />

den Vorteil, dass Verlage ihre Daten<br />

nicht an Dritte weitergeben müssen.<br />

Gleichzeitig wäre es möglich,einen höheren<br />

Preis zu erzielen, weil man den<br />

Werbungtreibenden mehr Infos zu<br />

den Werbeplätzen liefert. Dieser Ansatz<br />

ist aber noch so neu,dass die Überlegungen<br />

dazu ganz am Anfang stehen.


R atloses<br />

Kopfschütteln war wohl<br />

die häufigste Reaktion der ver-<br />

gangenen Tage auf den Entwurf<br />

niederländischer Politiker: Um die<br />

im Jahr 2009 beschlossene E-Privacy-<br />

Richtlinie der EU in nationales Recht<br />

umzusetzen, schossen die holländischen<br />

Parlamentarier weit am Ziel<br />

vorbei und sprachen sich Ende Juni<br />

für ein Opt-in beim Third-Party-<br />

Cookie-Tracking aus. Bereits nach<br />

den Sommerferien könnte es vom<br />

niederländischen Oberhaus als Gesetz<br />

beschlossen werden. Die Auswirkungen<br />

für die prosperierende Online-Marketing-Branche<br />

wären nicht<br />

nur für unser Nachbarland fatal.<br />

„Sollte das holländische Beispiel<br />

Schule machen, würde dies einen klaren Standortnachteil<br />

für Europa bedeuten“, sagt Stephan<br />

Noller. Der CEO des Targeting-Anbieters Nugg<br />

Ad engagiert sich als Chairman des Policy Committee<br />

im Interactive Advertising Bureau (IAB)<br />

Europe für eine europäische Umsetzung der EU-<br />

Richtlinie, die auch im Interesse der werbungtreibenden<br />

Wirtschaft ist. „Wenn die Opt-in-Regelung<br />

für das Cookie-Tracking vom niederländischen<br />

Oberhaus als Gesetz verabschiedet wird,<br />

wäre dies für die Vermarkter in unserem Nachbarland<br />

eine Katastrophe“, sagt Noller.<br />

Aber nicht nur Vermarkter wären betroffen.<br />

Auch Werbungtreibende müssten umdisponie-<br />

ren. Tracking-Kampagnen wären in Holland den<br />

Nutzern kaum noch zuzumuten und die Online-<br />

Wirtschaft würde technologisch um Jahre zurückfallen.<br />

Zwar sieht die EU-Regelung vor, dass der<br />

User auf einer Website nur einmalig sein Opt-in<br />

für das Cookie-Tracking aller dort werbenden<br />

Unternehmen geben soll, aber eine solche Lösung<br />

ist laut Noller momentan technisch gar nicht<br />

machbar und aufgrund der wechselnden Cookies<br />

auch nicht sinnvoll.<br />

Online-Werbemarkt droht Schwächung<br />

Das gesamte Ausmaß einer holländischen Opt-in-<br />

Regelung ist nicht absehbar. Ein solches Gesetz<br />

hätte Marktbeobachtern zufolge in<br />

den Niederlanden in jedem Fall existenziellen<br />

Einfluss auf <strong>Internet</strong>-Nutzung<br />

und Online Marketing. „Man<br />

muss dort von einer massiven Abschwächung<br />

des Online-Werbemarktes<br />

ausgehen. Die Tatsache, dass Besucher<br />

von Websites ihre explizite Zustimmung<br />

für die Nutzung von Third<br />

Party Cookie Tracking geben müssen,<br />

sorgt für hohe Komplexität in der Verbindung von<br />

rechtlich einwandfreier Kommunikation und<br />

technischer Einbindung des Opt-in-Prozesses“,<br />

sagt Torsten Engelken, Geschäftsführer von Ad<br />

Pepper Media Deutschland. Der Online-Werbevermarkter<br />

ist unter anderem in den Niederlanden<br />

aktiv. Laut Engelken würden Publisher, die<br />

sich vorwiegend über Werbung finanzieren, die<br />

MARKETING & WERBUNG<br />

E-PRIVACY-RICHTLINIE DER EU<br />

Cookies: Holland steigt aus<br />

Die Niederlande stehen kurz davor, ein Opt-in für Tracking-Cookies einzuführen<br />

Abgelehnt: Holländer<br />

machen Online-Marketers<br />

das Leben schwer<br />

„Man muss von einer<br />

massiven Abschwächung des<br />

Online-Werbemarkts ausgehen.“<br />

Torsten Engelken<br />

Geschäftsführer Ad Pepper<br />

Verlierer sein. „Am härtesten wird es kleinere<br />

Websites treffen, denen allein die Angst vor Verfehlungen<br />

bezüglich dieses Gesetzes und damit<br />

verbundenen rechtlichen Anschuldigungen zusetzt<br />

und die somit auf die Einnahmequelle Online-Werbung<br />

verzichten werden. Man denke nur<br />

an die vielen Websites des Long Tail, die Google<br />

Adwords nutzen“, so Engelken.<br />

Effizienzmessung<br />

Für Philipp Justus, CEO von Zanox, wirft die Gesetzesinitiative<br />

in den Niederlanden mehr Fragen<br />

auf, als sie beantwortet. „Ein flächendeckendes<br />

Opt-in zu einzelnen Cookies würde aus Konsumentensicht<br />

das Surfen und Einkau-<br />

fen im <strong>Internet</strong> dramatisch erschweren<br />

und aus Unternehmenssicht eines<br />

der wichtigsten Instrumente zur Effizienzmessung<br />

im Online Marketing<br />

außer Kraft setzen.“ Erst vor wenigen<br />

Wochen hatte das Berliner Unternehmen<br />

das holländische Affiliate-Marketing-Netzwerk<br />

M4N übernommen.<br />

Aber nicht nur die Mediaaussteuerung,<br />

sondern der größte Teil der im <strong>Internet</strong> angebotenen<br />

Dienste und Services nutzt inzwischen<br />

Cookies. Sie sind das Steuerungsinstrument für<br />

die Web-Nutzung schlechthin.„Ein generelles Optin<br />

hätte teilweise verheerende Folgen für die bedarfsgerechte<br />

Steuerungen des <strong>Internet</strong>s, die das<br />

Cookie automatisiert für Nutzer leistet“, sagt Matthias<br />

Ehrlich, Vorstand der United <strong>Internet</strong> Media<br />

AG. Ehrlich hält daher eine transparente Selbstkontrolle<br />

mit einer vom Nutzer selbst steuerbaren<br />

Datenverwendung auf marktübergreifender Optout-Basis<br />

für die beste Lösung. „Die bei der Online-Werbung<br />

zum Einsatz kommenden Steuerungsinstrumente<br />

auf Zielgruppenebene arbeiten<br />

„Es besteht keine<br />

Notwendigkeit für explizite,<br />

extrem aufwendige Opt-ins.“<br />

Philipp Justus<br />

CEO von Zanox<br />

in der Regel voll anonymisiert und sind nicht auf<br />

die Nutzung personenbezogener oder -beziehbarer<br />

Daten ausgelegt oder angewiesen. Damit besteht<br />

keine Notwendigkeit von expliziten, extrem<br />

aufwendigen Opt-ins“, sagt Ehrlich. Die Opt-out-<br />

Regel habe sich an dieser Stelle sowie in anderen<br />

Bereichen der Online-Nutzung bewährt. ❚<br />

Karsten Zunke<br />

21<br />

Foto: Fotolia / Sandra van der Steen


22 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS<br />

OFFLINE MARKETING<br />

Offline werben oder sterben?<br />

Immer mehr Online-Unternehmen verfolgen auch bei der Werbung eine Cross-Channel-Strategie<br />

Google tut es, eBay tut es schon lange,<br />

Facebook hingegen nicht: werben<br />

außerhalb des Webs. Während die Kampagne<br />

der Suchmaschine mit einem TV-<br />

Spot erst jüngst einen Lead Award gewonnen<br />

hat und sich das Online-Auktionshaus<br />

mit dem Claim „3-2-1 ... meins!“ auch<br />

offline in die Köpfe der Deutschen gebrannt<br />

hat, verzichten manche Online-<br />

Unternehmen gänzlich auf Marketing<br />

außerhalb des Netzes. Facebook hat es<br />

zum Prinzip erhoben und kann sich diese<br />

Haltung angesichts des nicht enden wollenden<br />

Wachstums der Nutzerzahlen auch<br />

leisten. Anderen Online-Unternehmen<br />

scheint es dagegen eher an Geld oder Ideen<br />

für die, nur teilweise teureren, Marketing<br />

Tools der analogen Welt zu fehlen.<br />

Suchen ist Google, Ersteigern ist eBay,<br />

Freunde sind Facebook, Bücher sind Amazon,<br />

Wissen ist Wikipedia – und Schuhe<br />

sind neuerdings Zalando. Noch keine drei<br />

Jahre am Markt hat es das Online-Unternehmen<br />

mit einem üppigen Sortiment,<br />

aufmerksamkeitsträchtigen TV-Spots und<br />

neuerdings sogar einem Print-Magazin in<br />

Rekordzeit geschafft, sich als der Online-<br />

Schuhhändler zu positionieren.<br />

Werbung als Teil des Investments<br />

Manchen Online-Start-ups fehlt schlicht<br />

das Geld für teure TV-Spots, Printwerbung<br />

oder Plakate. Junge Online-Unternehmen<br />

hingegen, an denen sich Medienhäuser<br />

oder andere strategische Partner<br />

„Die Kommunikationsidee ist<br />

wichtiger als das Budget“<br />

Können Sie Beispiele für gelungene Offline-<br />

Kampagnen von Online-Unternehmen<br />

nennen?<br />

Raphael Brinkert: „3-2-1 ... meins“ für<br />

eBay und „Schrei vor Glück“ für Zalando<br />

– beide Kampagnen stehen für eine<br />

maximale Effizienz und Popularität.<br />

Welche Rolle spielt Offline-Marketing<br />

generell für Online-Firmen? Gibt es<br />

Unternehmen, für die diese von besonderer<br />

Bedeutung sind?<br />

Brinkert: Die beste Werbung für ein Produkt<br />

ist immer noch ein überzeugendes<br />

Produkt. Gerade online, wo das Produkterlebnis<br />

nur einen Klick entfernt<br />

ist. Kostenlose Angebote mit einem echten<br />

USP wie Facebook oder Google profitieren<br />

davon in hohem Maße. Für alle<br />

„Normalsterblichen“ gilt: Ohne differenzierende<br />

Kommunikation kein<br />

maximaler Erfolg. Ob es dabei um Offoder<br />

Online-Kommunikation geht, ist<br />

unerheblich. Wichtiger sind Inhalt und<br />

Botschaft auf Basis einer individuellen<br />

<strong>Business</strong>-Herausforderung.<br />

Was sollten Online-Händler beachten,<br />

die offline werben wollen?<br />

Interview<br />

wie der Außenwerbungsplatzhirsch Ströer<br />

beteiligt haben, verfügen über eine von<br />

Anfang an große Offline-Präsenz. Beispiele<br />

sind Online-Partnervermittlungen wie<br />

Parship.de oder Elitepartner.de, die zur<br />

Verlagsgruppe Holtzbrinck gehören. Oder<br />

Holidaycheck.de – das Portal gehört der<br />

Tomorrow Focus AG, deren Hauptaktionär<br />

Hubert Burda Media ist. Bei solchen<br />

Beteiligungen ist die Unterstützung im<br />

Offline Marketing Teil des Investments.<br />

Auch Online-Firmen ohne derart reichweitenstarke<br />

Partner sind aus Expertensicht<br />

gut beraten, sich über ihre Werbepräsenz<br />

außerhalb des Netzes Gedanken zu<br />

machen. „Online-Unternehmen müssen<br />

sich genauso wie jeder andere Markenartikler<br />

im Bewusstsein der Menschen ver-<br />

MARKETING & WERBUNG<br />

Blickfänger in der realen Welt: Das Immobilienportal Immowelt.de nutzt Offline-Werbung, um die Markenbekanntheit zu steigern<br />

Raphael Brinkert<br />

ist Geschäftsführer<br />

Beratung bei Jung von<br />

Matt/Fleet. Die Agentur<br />

betreut unter anderem<br />

Zalando.<br />

❚ www.jvm.com<br />

Brinkert: Dass die Kommunikationsidee<br />

wichtiger ist als das Media-Budget.<br />

Denn je besser die Idee ist, umso weniger<br />

Budget benötige ich, um meine<br />

Kommunikationsziele zu erreichen. Ein<br />

Offline-Beispiel: Unsere Sixt-Anzeige<br />

mit Angela Merkel. Einmal geschaltet,<br />

erinnert sich bis heute jeder an diese<br />

Anzeige.<br />

Wie wichtig ist die Verzahnung von Offline<br />

und Online Marketing? Was sollten<br />

Unternehmen hier beachten?<br />

Brinkert: Es geht nicht um Zwangsorchestrierung<br />

oder eine Key-Visual-<br />

Penetration, sondern darum, wie ich<br />

eine <strong>Business</strong>-Herausforderung am<br />

effizientesten lösen kann. Hier müssen<br />

wir lernen, dass unterschiedliche Wege<br />

zum Ziel führen: Einmal ist es nur ein<br />

TV-Spot, das nächste Mal eine Facebook-App<br />

und dann wieder eine integrierte<br />

Kampagne. Erfolgreich ist, wer<br />

flexibel ist.<br />

ankern. Deshalb haben die meisten Kampagnen<br />

auch das Ziel, kommunikative<br />

Benchmarks wie Bekanntheit und Markenimage<br />

zu verbessern, die für eine dauerhafte<br />

Präsenz in den Köpfen der Menschen<br />

sehr relevant sind“, erklärt Stefan Kolle,<br />

Geschäftsführer bei der Agentur Kolle<br />

Rebbe, die für crossmediale Kampagnen<br />

wie die von Google oder Immowelt.de verantwortlich<br />

zeichnet.„Dafür sind die klassischen<br />

Medien sehr wichtig. Die Frage<br />

lautet also nicht, ob online oder offline<br />

besser geworben wird, sondern wie man<br />

alle Medien am besten miteinander verzahnt.<br />

Nur so kann man die Menschen<br />

dort erreichen, wo sie sind.“<br />

Auf diesem Weg hat sich auch das Berliner<br />

Unternehmen Mister Spex in den drei<br />

Jahren seit seiner Gründung als größter<br />

Online-Händler für Markenbrillen in<br />

Deutschland etabliert. Wie das genau funktioniert,<br />

erläutert Marketingleiter Robert<br />

Käfert: „Online-Marketing-Maßnahmen<br />

bilden bei Mister Spex die Grundlage der<br />

Werbeaktivitäten. Mehr und mehr bedienen<br />

wir zusätzlich verschiedene Offline-<br />

Kanäle, um unsere Zielgruppe auch auf<br />

diesem Weg anzusprechen und damit<br />

Werbung für das Thema ,Brille online<br />

kaufen‘ zu machen.“ Dabei bedient Mister<br />

Spex sowohl Performance-getriebene<br />

Absatzkanäle wie SEO, SEA (Suchmaschinenwerbung)<br />

und Affiliate Marketing als<br />

auch Retargeting und Display-Werbung.<br />

Dazu gesellen sich reichweitenstarke Kanäle<br />

wie Gutscheinaktionen auf Coupon-<br />

Portalen oder TV-Spots.„Fernsehwerbung<br />

ist für uns nicht nur aus Verkaufssicht<br />

relevant, sondern auch, um die Markenbekanntheit<br />

zu steigern“, erläutert Marketing-Mann<br />

Käfert. „Im Rahmen von Vertriebskooperationen<br />

streuen wir zudem<br />

Paketbeileger bei anderen Webshops mit<br />

ähnlicher Zielgruppe und erreichen damit<br />

versandhandelsaffine Kunden.“<br />

Neben der Akquise fokussiert das Marketing<br />

auch die Bindung bestehender<br />

Kunden durch Maßnahmen wie Newsletter,<br />

Beratungs-Booklets für Kontaktlinsenkunden<br />

oder das Kunden-werben-<br />

Kunden-Programm.„Als Werbekanal sehr<br />

gut bewährt hat sich für uns TV in Kombination<br />

mit Online-Marketing-Maßnahmen.<br />

Da wir eine breite Zielgruppe ansprechen,<br />

haben wir im TV grundsätzlich<br />

11. Juli 2011 14/11<br />

wenig Streuverlust. Über die Online-<br />

Kanäle haben wir dann die Möglichkeit,<br />

interessierte Kunden abzuholen. Mit den<br />

Kundenbindungsprogrammen schaffen<br />

wir es zudem, unsere Erstkäufer in loyale<br />

Wiederkäufer zu entwickeln. Gezieltes<br />

Customer Relationship Management<br />

sorgt bereits heute für bis zu 50 Prozent<br />

des monatlichen Umsatzes.“<br />

Ganzheitliche Strategie gefragt<br />

Die Beispiele belegen deutlich, dass es<br />

heute auch im Marketing keine Trennung<br />

mehr zwischen digitaler und analoger<br />

Welt gibt. Umso wichtiger ist es für Online-<br />

Firmen, zu ihrem Produkt passende Kampagnen<br />

und Maßnahmen zu entwickeln.<br />

„Der von der Verzahnung der Offline-<br />

Maßnahmen mit den passenden Online-<br />

Kanälen erhoffte Multiplikatoreneffekt<br />

bedarf dabei einer gesamtheitlichen crossmedialen<br />

Markenstrategie“, erklärt Olivier<br />

de Vries von den auf Kommunikationsdesign<br />

spezialisierten Hamburger ODV<br />

Studios. „Damit dabei der Vertriebseffekt<br />

nicht die Markenprägnanz kannibalisiert,<br />

müssen Offline-Instrumente in die<br />

Markenästhetik integriert werden. Denn<br />

auch hier gilt das Prinzip: Beachtung ist<br />

nicht gleich Bedeutung.“ ❚<br />

Mirjam Müller<br />

Plakate für Anteile<br />

Als Beteiligungsunternehmen des Medienunternehmers<br />

Dirk Ströer hat die Media<br />

Ventures GmbH unter anderem in folgende<br />

Online-Unternehmen investiert:<br />

❚ http://mediaventures.de/portfolio


14/11 11. Juli 2011 MARKETING & WERBUNG<br />

<strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS 23<br />

Mit einem Klick alles im Blick<br />

Mobilcom-Debitel wirbt mit Kombination aus Preroll, 360° und interaktiver Beteiligung<br />

Tape.tv vereint für Mobilcom-Debitel<br />

Künstler und Musikstile. Ebenso wie<br />

Mobilcom-Debitel alle Netze, alle Handys<br />

und Tarife unter einem Dach kombiniert.<br />

Die Botschaft lautet: Mit nur einem<br />

Klick auf der Website hast du alles auf einen<br />

Blick und so die Freiheit, deinen Favoriten<br />

im Bereich Handy, Netz und Tarif<br />

auszuwählen. Kollaborativ entwickeln<br />

Tape Media und Mobilcom-Debitel daher<br />

spannende Werbeeinbindungen, die<br />

dem User – neben einem innovativen<br />

Product-Placement-Ansatz – vor allem<br />

eines präsentieren: die Lieblings-Artists<br />

und ein brandneues Handy aus der aktuellen<br />

Sparte. To cut it short: Im Mobilcom-Debitel-Channel<br />

auf Tape.tv gibt es<br />

alles unter einem Channel-Dach.<br />

Der User wird im Mobilcom-Debitel-<br />

Player im Branded Channel auf Tape.tv<br />

Auftraggeber<br />

Auftrag<br />

ARD und ZDF Entwicklung einer integrierten Kampagne zur Fußball-Frauen-WM<br />

Burger King<br />

Digitale Lead-Agentur in Deutschland, Österreich und der Schweiz<br />

Condor<br />

Social-Media-Kampagne „Worte, die kicken“ zur Frauen-WM<br />

Deutscher Sparkassen- Fortführung der Kampagne „Giro sucht Hero“ inklusive TV-Spots<br />

und Giroverband und begleitenden Social-Media-Aktivitäten für den DSGV<br />

Expedia<br />

Werbekampagne inklusive TV, Print, Online und Social Media<br />

Expert<br />

Entwicklung der Jubiläumskampagne „50 Jahre Expert“<br />

X-Men gehen voran<br />

20th Century Fox bewirbt seinen Film mit 640.000 Euro online<br />

Nicht zuletzt die Ausgaben für die Bewerbung<br />

eines neuen Films machen<br />

einen erheblichen Teil der Kosten aus, die<br />

ein Werk an den Kinokassen und im Verleih<br />

wieder einspielen soll. Gemessen an<br />

den Gesamtkosten dürften die 640.000 Euro,<br />

die Twentieth Century Fox im Mai 2011<br />

einsetzte, um den Film „X-Men – Erste<br />

Entscheidung“ in Deutschland online zu<br />

bewerben, nur Peanuts gewesen sein. Für<br />

den Spitzenplatz im Monatsranking der<br />

Werbungtreibenden, die das meiste Geld<br />

in eine neu gestartete Online-Kampagne<br />

steckten, genügte das aber allemal. host ❚<br />

Live on stage: Eines der „Dachboden-Konzerte“, die der Mobilfunkanbieter<br />

Mobilcom-Debitel den Nutzern bietet<br />

Dienstleister<br />

Serviceplan Berlin<br />

Interone<br />

Denkwerk<br />

Jung von Matt/<br />

Spree<br />

Ogilvy & Mather<br />

Kolle Rebbe<br />

Spitzenreiter der Werbecharts: Die X-Men<br />

Auftraggeber<br />

Gehrlicher Solar<br />

Gothaer<br />

Kraft Foods Dtl.<br />

MS Europa 2<br />

Auftrag<br />

Die Top-Agof-Vermarkter<br />

setzen bei<br />

Bewegtbildwerbung<br />

noch auf Prerolls, die<br />

TV-Werbung adaptieren,<br />

und nennen dies Premium.<br />

Aber Marken suchen nach mehr.<br />

Online-Lead-Agentur für das Photovoltaik-Unternehmen<br />

Betreuung des Affiliate Marketing / der Display-Kampagne<br />

Social-Media-Aktion zum 50. Geburtstag der Marke Mirácoli<br />

Crossmediale Launch-Kampagne für das Luxuskreuzfahrtschiff<br />

Nokia<br />

Launch-Kampagne für das neue Modell X7 inkl. Web-Maßnahmen<br />

Procter & Gamble Entwicklung der bislang größten Werbekampagne für die Marke<br />

Lenor, die künftig als Vollmaschmittel positioniert werden soll<br />

Top-Ten-Newcomer in den Werbecharts im Mai 2011<br />

Vorgestellt von:<br />

Holger Schöpper,<br />

Country Manager<br />

DACH bei Videoplaza<br />

in Berlin<br />

❚ www.videoplaza.com<br />

empfangen. Rund um den Player verlän- gert der 360°-Rahmen das Geschehen.<br />

Schön inszeniert: Der Protagonist greift „aus<br />

Das Besondere: Im Intro vor dem eigent-<br />

dem Bild heraus“, um das Handy zu nehmen<br />

Steckbrief<br />

lichen Konzert räumt ein Runner die<br />

Bühne auf. Er greift dann aus dem Bild<br />

weiteres E7 heraus und sagt: „Hab ich dir<br />

❚ Auftraggeber: Mobilcom-Debitel GmbH,<br />

Büdelsdorf<br />

❚ Projektleiter: Kerstin Köder<br />

heraus nach einem Nokia E7, das sich<br />

links im Rahmen um den Player befindet<br />

und telefoniert damit. Danach schnappt<br />

sich der Runner das überflüssige Equip-<br />

eben gesaved, wir sehen uns später!“. Er<br />

legt auf und sagt, während er auf den Facebook-„Gefällt<br />

mir“-Button unter dem<br />

Player-Fenster zeigt: „Na, bist du schon<br />

❚ Kampagne: Treppe hoch<br />

ment und geht aus dem Bild. Dann gibt<br />

Mobilcom-Debitel-Freund? Wenn nicht,<br />

❚ Plattform: Tape.tv<br />

❚ URL: www.tape.tv/channel/treppe_hoch<br />

es einen kurzen Cut. Als Nächstes betreten<br />

Musiker das Setting, nehmen Platz<br />

und starten ihr Live-Set. Nach dem Set<br />

dann los!“ Das Werbemittel vereint einen<br />

gebrandeten Channel, eine Social-Media-Schnittstelle<br />

und aktuelle Konzerte –<br />

❚ Launch: April 2011<br />

ruft der Runner zum Gewinnspiel auf. Er Ziel der Marketingaktion: Die Website von mit dem Anreiz, immer wieder auf den<br />

greift wieder in den Rahmen, holt ein Mobilcom-Debitel mit Verkaufsangeboten<br />

Mobilcom-Debitel-Channel zu klicken. ❚<br />

Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen<br />

Dienstleister<br />

Coma<br />

Plan Net / Mediascale<br />

Webguerillas<br />

Kolle Rebbe<br />

Wieden + Kennedy<br />

Grey Düsseldorf<br />

Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an pitch@internetworld.de<br />

20th Century Fox gab am meisten Geld für eine in Deutschland neu gestartete Online-Kampagne aus<br />

Produkt<br />

„X-Men – Erste Entscheidung“<br />

„Hangover 2“ (dt.)<br />

Samsung Smart TV<br />

Porsche Panamera Diesel Pkw<br />

Knorr Grill-Saucen<br />

LG Cinema 3D LW650S<br />

Santander Bank Top-Tagesgeld<br />

Wrigley‘s Extra Berr. f. Kind. m. Calc.<br />

Fidelity China Consumer Fund<br />

Jessie J CD<br />

© INTERNET WORLD <strong>Business</strong> 14/11<br />

Firma<br />

Twentieth Century Fox of Germany, Frankfurt<br />

Warner Bros. Pictures Germany, Hamburg<br />

Samsung Electronics, Schwabach<br />

Porsche, Ludwigsburg<br />

Unilever Deutschland, Hamburg<br />

LG Electronics Deutschland, Willich<br />

Santander Consumer Banks, Mönchengladbach<br />

Wrigley, Unterhaching<br />

Fil Investment Services, Frankfurt<br />

Universal Music International Division, Berlin<br />

Spendings<br />

in Mio. Euro<br />

0,64<br />

0,19<br />

0,17<br />

0,15<br />

0,15<br />

0,13<br />

0,13<br />

0,13<br />

0,12<br />

0,10<br />

Zeitraum: 01.05.2011– 31.05.2011 Quelle: Nielsen Media Research GmbH 2011


24 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS<br />

REISEN.DE<br />

Irreführende Werbung<br />

Das Unister-Online-Reisebüro Reisen.de<br />

wurde vom Wettbewerber Holidaycheck,<br />

einer Tochter von Tomorrow Focus, wegen<br />

„ernst zu nehmender Irreführung der Verbraucher“<br />

abgemahnt. Holidaycheck monierte<br />

die Werbung des Konkurrenten mit<br />

dem Gütesiegel „Holidaytest“. Dahinter<br />

stecke kein objektives Prüfverfahren und es<br />

sei auch anders als behauptet kein Siegel<br />

der Touristik, so der Vorwurf. dz<br />

MACY’S<br />

Shop-Rollout in 91 Länder<br />

Die US-Kaufhausketten Macy’s und Bloomingdale<br />

verkaufen ihre Produkte ab sofort<br />

in 91 Ländern der Erde, darunter auch<br />

in Deutschland. Adaptiert wurde der Shop<br />

jedoch nur geringfügig. So wird der Besucher<br />

anhand seiner IP-Adresse zwar dem<br />

richtigen Land und der entsprechenden<br />

Währung zugeordnet. Die Ansprache erfolgt<br />

aber auf Englisch. Der Versand nach<br />

Deutschland kostet 25,28 Euro plus 9,73<br />

Euro Abwicklungsgebühr. dz<br />

Macy’s ist im Web jetzt in 91 Ländern<br />

präsent – allerdings nur halbherzig<br />

HYBRIS ERWEITERT SERVICEPORTFOLIO<br />

Multichannel-Beratung<br />

Die Münchner Multichannel-Software-Experten<br />

von Hybris haben mit MC2 einen<br />

neuen Beratungsservice gegründet und<br />

wollen B2C- und B2B-Unternehmen ab<br />

sofort nicht nur technisch, sondern auch<br />

strategisch bei der Umsetzung ihrer Vertriebsaktivitäten<br />

unterstützen. Zum Beratungsservice<br />

zählen Planung, effektive Gewichtung<br />

der Kanäle, Produkteinführungszeiten<br />

sowie Berechnungen der zu erwartenden<br />

Rentabilität. dz<br />

COUTURE-SOCIETY.COM<br />

High-Fashion-Shopping<br />

Unter Couture-Society.com wurde eine<br />

Plattform gelauncht, auf der Modebegeisterte<br />

nach Fashion Shows von Designern<br />

die gezeigten Modelle vorbestellen können.<br />

Auf diese Weise werden die oft nur<br />

für Modeschauen kreierten Entwürfe auch<br />

wirklich kaufbar. Zu den ersten teilnehmenden<br />

Designern zählen Michael Sontag,<br />

Perret Schaad, Stephan Pelger, Irene<br />

Luft, Mariusz Przybylski sowie zumindest<br />

partiell Escada Sport. dz<br />

Anzeige<br />

Sie brauchen<br />

eine neue<br />

Online-Agentur?<br />

Sie finden sie in der Dienstleister-<br />

Datenbank der INTERNET WORLD <strong>Business</strong><br />

www.internetworld.de/dienstleister<br />

Dass deutsche Verbraucher in spätestens<br />

zwei Jahren online bestellte Waren<br />

nicht mehr zwangsläufig kostenlos zurückschicken<br />

dürfen, wird die E-Commerce-Landschaft<br />

hierzulande verändern.<br />

Dies zeigt eine exklusive Umfrage der<br />

User-Experience-Agentur eResult im Auftrag<br />

von INTERNET WORLD <strong>Business</strong>.<br />

Mehr als jeder zweite der 600 <strong>Internet</strong>-repräsentativen<br />

Umfrageteilnehmer gab an,<br />

als Resultat der neuen EU-Verbraucherrichtlinie<br />

künftig online weniger bestellen<br />

zu wollen. Das gilt insbesondere für Frauen,<br />

die Bestellungen offenbar häufiger retournierten<br />

als Männer.<br />

Auf die Frage, wie sich das Online-Einkaufsverhalten<br />

verändern wird, gab jeder<br />

zweite Webshopper an, künftig nur noch<br />

bei Händlern bestellen zu wollen, die<br />

11. Juli 2011 14/11<br />

Bremse für den E-Commerce<br />

Der geplante Wegfall der 40-Euro-Rücksendeklausel beeinflusst Web-Konsumenten negativ<br />

Einfluss auf den Online-Kauf<br />

Wie wirken sich die EU-Richtlinie und der<br />

Wegfall kostenloser Retouren aus?<br />

Ich lasse mich davon<br />

in meinem Online-<br />

Einkaufsverhalten<br />

nicht beeinflussen.<br />

Ich werde<br />

insgesamt online<br />

weniger bestellen.<br />

Ich werde insgesamt<br />

online mehr bestellen,<br />

da man jetzt auch<br />

unbesorgter im Ausland<br />

einkaufen kann.<br />

1,8%<br />

2,5 %<br />

2,2 %<br />

Fast jeder zweite Web-Kunde will künftig<br />

weniger online bestellen<br />

© INTERNET WORLD <strong>Business</strong> 14/11<br />

Chocri verschickt Eis<br />

Eine Styroporbox mit Trockeneis hält die Ware kalt<br />

Während deutsche Supermarktriesen<br />

noch immer darüber lamentieren,<br />

dass der Versand von Lebensmitteln im<br />

deutschen <strong>Internet</strong> nicht zu refinanzieren<br />

ist, entwickeln kleine Spezialanbieter Lösungen,<br />

die beweisen, dass es geht. Das bislang<br />

waghalsigste Experiment stammt dabei<br />

vom Schokoladen-Customizer Chocri.<br />

Weil dessen kundenindividuelle Schokolade<br />

in den Sommermonaten ohnehin nur<br />

gekühlt zum Kunden geschickt werden<br />

kann, hat Chocri sein Sortiment<br />

gleich noch auf noch heiklere<br />

Ware erweitert: Künftig können<br />

Kunden ihr Wunscheis kreieren<br />

und dieses bequem bis an die<br />

Haustür liefern lassen.<br />

Verschickt wird die Ware per<br />

Express in einer Styroporpackung<br />

mit Trockeneis. 1.000<br />

Testzustellungen hätten hier<br />

beste Ergebnisse gezeigt, sagen<br />

E-COMMERCE<br />

45,0 %<br />

55,7 %<br />

50,7 %<br />

41,8 %<br />

53,2 %<br />

47,2 %<br />

Frauen<br />

Männer<br />

Gesamt<br />

Retouren<br />

kommen<br />

Webshopperkünftig<br />

teuer<br />

zu stehen<br />

Veränderungen im Einkaufsverhalten<br />

Wie lassen Sie sich in Ihrem Online-Einkaufsverhalten<br />

beeinflussen?<br />

Ich werde mir Produkte<br />

vor dem Kauf verstärkt<br />

offline ansehen.<br />

Ich werde Produkte mit<br />

hoher Retouren-Wahrscheinlichkeit<br />

nicht<br />

mehr online bestellen.<br />

Ich werde nicht mehr<br />

verschiedene Größen<br />

oder Varianten eines<br />

Produkts bestellen.<br />

Ich werde nur noch<br />

bei Händlern mit<br />

kostenloser Retoure<br />

bestellen.<br />

29,7%<br />

21,4%<br />

23,1 %<br />

24,3 %<br />

bis 29 Jahre<br />

30 bis 49 Jahre<br />

50 Jahre oder<br />

älter<br />

Gesamt<br />

42,3%<br />

40,9 %<br />

37,6 %<br />

40,3 %<br />

Mehrfach-<br />

37,7 % nennungen<br />

möglich<br />

36,1 %<br />

30,6 %<br />

35,0 %<br />

48,0%<br />

53,2 %<br />

65,3 %<br />

55,2 %<br />

Kostenlose Retourenabwicklung wird künftig zum<br />

Wettbewerbsvorteil<br />

Quelle: INTERNET WORLD <strong>Business</strong> in Kooperation mit eResult,<br />

Basis: n= 600 <strong>Internet</strong>-Nutzer, repräsentativ nach Agof<br />

die Chocri-Gründer. Im Bestellprozess<br />

wird dem Kunden das genaue Lieferdatum<br />

angezeigt und die Möglichkeit geboten,<br />

dieses auf einen eigenen Wunschtermin zu<br />

verändern.<br />

Der Service hat allerdings seinen Preis:<br />

7,90 Euro Versandgebühren berechnet<br />

Chocri bei einem Warenkorbwert unter 30<br />

Euro, danach entfallen die Versandkosten.<br />

Das Eis im 500-Milliliter-Becher kostet<br />

mit drei Extrazutaten rund acht Euro. dz ❚<br />

Speiseeis als Versandware – per Express in der Kühlbox<br />

weiterhin kostenlose Retouren anbieten.<br />

Somit wird die Übernahme der Versandkosten<br />

für Web-Händler zur effizienten<br />

Marketingmaßnahme werden. Auch das<br />

von vielen Händlern wenig geschätzte<br />

Prozedere, Kleidung oder Schuhe in mehreren<br />

Größen zu bestellen, wird abnehmen<br />

– vor allem in der jüngeren Zielgruppe von<br />

H&M und Co.: Hier gaben 37,7 Prozent<br />

der Befragten an, diese Einkaufsstrategie<br />

künftig zurückzufahren.<br />

Bärendienst für Mode-Webshops<br />

Ob dies dem Online-Modehandel nutzt,<br />

ist jedoch fraglich: Denn vier von hundert<br />

Webshoppern gaben an, künftig Produkte<br />

mit hoher Retourenwahrscheinlichkeit –<br />

und dazu zählen insbesondere Mode und<br />

Schuhe – künftig gar nicht mehr online<br />

bestellen zu wollen. Dem Auslandseinkauf<br />

stehen die Deutschen trotz Vollharmonisierung<br />

des E-Commerce-<br />

Rechtes auch weiterhin skeptisch<br />

gegenüber: Nur knapp zwei von hundert<br />

Befragten wollen künftig mehr im<br />

Ausland bestellen.<br />

Mehr zum Thema EU-Verbraucherrichtlinie<br />

und ihre Konsequenzen für<br />

Webshops lesen Sie auf Seite 30. dz ❚<br />

Limango<br />

geht offline<br />

Anzeige<br />

Nach Zalando hat jetzt auch der Shopping-Club<br />

Limango einen Lagerverkauf<br />

gestartet. Am ersten Juliwochenende<br />

wurden in den Räumen der Münchner<br />

Event-Location 8Seasons Restposten aus<br />

dem Bereich Baby, Kinder und Erwachsene<br />

für je fünf Euro verkauft. Das Interesse<br />

der Limango-Mitglieder überstieg selbst<br />

die kühnsten Vorstellungen der Verantwortlichen:<br />

Die Kunden standen teilweise<br />

stundenlang vor der Tür und warteten auf<br />

Einlass, um sich dann aus dem Gewühl<br />

von Artikeln die besten Schnäppchen zu<br />

sichern. Stellenweise war der Ansturm so<br />

groß, dass sogar die zuständige Münchner<br />

Behörde anreiste, um sich persönlich ein<br />

Bild von der Situation und den Sicherheitsauflagen<br />

zu machen.„Lager leer“, lautete<br />

zum Schluss das Fazit der strapazierten<br />

Limango-Mitarbeiter. Ob die Aktion<br />

wiederholt wird – eventuell auch in anderen<br />

Städten – ist bis jetzt unklar. dz ❚


14/11 11. Juli 2011 E-COMMERCE<br />

Effiziente Umsatztreiber<br />

Deutsche Web-Händler wollen künftig unter anderem mehr Gutscheine nutzen<br />

Henry Ford („50 Prozent<br />

bei der Werbung sind immer<br />

rausgeworfen. Man weiß<br />

aber nicht, welche 50 Prozent<br />

das sind.“) konnte Anfang des<br />

20. Jahrhunderts schlicht noch<br />

nicht messen, welcher Teil seiner<br />

Werbeausnahmen ohne<br />

Wirkung verpufften. Mehr als<br />

100 Jahre später achten indes<br />

noch immer viel zu viele Web-<br />

Händler viel zu wenig auf die<br />

Effizienz ihrer Werbestrategie.<br />

Einer aktuellen Umfrage des<br />

Marktforschungsinstituts Ibi<br />

Research zufolge können 40<br />

Prozent der Web-Händler Umsätze<br />

und Besucher keiner<br />

Werbeaktion zuordnen. Dabei<br />

gäbe es, anders als zu Zeiten Henry Fords,<br />

inzwischen diverse Möglichkeiten, die Effizienz<br />

von Online-Werbemitteln zu kontrollieren:<br />

So messen 26 Prozent der befragten<br />

358 Web-Händler den Erfolg ihrer<br />

Marketingmaßnahmen mithilfe einer spe-<br />

ziellen Werbemittel-URL mit Code, 21<br />

Prozent betreiben für jede einzelne Marketingmaßnahme<br />

spezielle Landing Pages,<br />

20 Prozent messen den Erfolg über Gutscheincodes,<br />

die im Rahmen von Marketingmaßnahmen<br />

verteilt wurden, und 15<br />

Umsatz-Booster<br />

Welche weiteren Instrumente nutzen/planen Sie, um Ihren Absatz zu fördern?<br />

Gutscheine/Rabatte für<br />

Neukunden (n = 296)<br />

Individuelle Produktempfehlung<br />

(n = 277)<br />

Weiterempfehlung per E-Mail<br />

(n = 285)<br />

Verkauf von Geschenkgutscheinen<br />

(n = 273)<br />

Integration des<br />

Facebook Buttons (n = 278)<br />

Möglichkeit zur Erstellung von<br />

Wunschzetteln (n = 271)<br />

Finanzierungsangebote (n = 265)<br />

© INTERNET WORLD <strong>Business</strong> 14/11<br />

BuyVIP mit Marken-Shops<br />

Erste Kooperationspartner sind Pepe Jeans und Lee<br />

Der Shopping-Club BuyVIP erweitert<br />

sein Geschäftsmodell. Ab sofort gibt<br />

es nicht nur temporäre Verkaufsaktionen<br />

für Restpostenmarkenware, sondern auch<br />

dauerhaft vertretene Shops für Markenhersteller.<br />

Darin verkaufen Markenartikler<br />

reguläre Saisonware zu UVP-Preisen. Ab-<br />

Pepe Jeans verkauft jetzt reguläre Ware bei BuyVIP<br />

Genutzte Preisvergleichsdienste<br />

Auf welchen Preisvergleichs-Websites ist Ihr Online-Auftritt gelistet?<br />

Google Produktsuche<br />

(Google.de/products)<br />

Billiger.de<br />

Preisroboter.de<br />

Kelkoo.de<br />

Guenstiger.de<br />

Idealo.de<br />

Shopping.com<br />

Preissuchmaschine.de<br />

© INTERNET WORLD <strong>Business</strong> 14/11<br />

41 % 23 % 36 %<br />

39 % 26 % 34 %<br />

39 % 25 % 36 %<br />

27 % 30 % 43 %<br />

22 % 37 % 41 %<br />

18 % 23 % 59 %<br />

7 % 10 % 83 %<br />

wird genutzt in Planung wird nicht genutzt<br />

37 Prozent der Teilnehmer planen die Integration des Facebook Buttons („Gefällt mir“)<br />

25 %<br />

23 %<br />

23 %<br />

30 %<br />

28 %<br />

40 %<br />

Quelle: Ibi Research 2011, www.ecommerce-leitfaden.de<br />

Quelle: Ibi Research 2011, www.ecommerce-leitfaden.de, Basis: nur Unternehmen mit eigenem Online Shop<br />

52 %<br />

wicklung und Versand übernimmt BuyVIP<br />

und verschickt die Produkte – im Gegensatz<br />

zu temporären Verkaufsaktionen, bei<br />

denen unter einem Bestellwert von 75 Euro<br />

Versandkosten fällig werden – innerhalb<br />

weniger Werktage versandkostenfrei. Die<br />

Amazon-Tochter sieht das Angebot als Ergänzung<br />

für diejenigen Kunden,<br />

die während der temporären Verkaufsaktionen<br />

nicht die richtigen<br />

Produkte für sich gefunden haben.<br />

Die Integration der Marken-Shops<br />

erfolgt für die Hersteller kostenfrei.<br />

Während sich in Spanien schon diverse<br />

Marken-Shops auf der Plattform<br />

finden, startet BuyVIP in<br />

Deutschland nur mit den beiden<br />

Jeansherstellern Pepe Jeans und<br />

Lee. Das Angebot soll aber schnell<br />

ausgebaut werden. dz ❚<br />

68 %<br />

Mehrfachauswahl möglich<br />

n = 120 (nur Unternehmen, die<br />

auf Preisvergleich-Websites<br />

gelistet sind; 10 keine Angabe)<br />

Die Google-Produktsuche ist die meistgenutzte Preissuchmaschine<br />

Prozent befragen einfach ihre<br />

Kunden.<br />

Bei der Analyse, über welche<br />

drei Zugangswege die meisten<br />

Besucher in den Shop kommen,<br />

haben Suchmaschinen<br />

(84 Prozent der Nennungen),<br />

Direkteingabe der Web-Adresse<br />

des Shops (70 Prozent) und<br />

Link im eigenen Newsletter (26<br />

Prozent) die Nase vorn. Danach<br />

folgen – mit Abstand –<br />

Preissuchmaschinen. Auch bei<br />

der Frage nach den Traffic-Lieferanten<br />

mit den besten<br />

Konversionsraten führen die<br />

drei oben genannten Medien.<br />

Die Liste der am häufigsten<br />

genutzten Preisvergleichsdiens-<br />

te zeigt: Die Google-Produktsuche ist an<br />

den Wettbewerbern vorbeigezogen: 68 Prozent<br />

der Web-Händler sind hier gelistet, auf<br />

den Plätzen folgen Billiger.de mit 52 Prozent<br />

und Preisroboter.de mit 40 Prozent.<br />

Um den Shop-Umsatz weiter anzukurbeln,<br />

setzen die Händler künftig verstärkt<br />

auf Gutscheine und Rabatte für Neukunden,<br />

individuelle Produktempfehlungen<br />

und Weiterempfehlungen per Mail. dz ❚<br />

<strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS 25<br />

TOYS’R’US<br />

Umsatzverdopplung geplant<br />

Der US-Spielwarenretailer Toys’R’Us will in<br />

den kommenden fünf Jahren die Web-Umsätze<br />

von 782 Millionen US-Dollar (2010)<br />

auf 1,6 Milliarden US-Dollar (2016) verdoppeln.<br />

„Ich wäre enttäuscht, wenn wir dieses<br />

Ziel nicht übertreffen“, erklärte CEO Jerry<br />

Storch. Gegenüber 2009 wuchs der Online-<br />

Umsatz um 29 Prozent und beträgt nun<br />

rund 5,6 Prozent des Gesamtumsatzes. dz<br />

Voll auf Online-Kurs: Toys’R’Us will im<br />

<strong>Internet</strong> kräftig wachsen<br />

AKTUELLE UMFRAGE<br />

Banner und der E-Commerce<br />

Für seine Diplomarbeit an der Uni Magdeburg<br />

in Kooperation mit dem E-Shop-Softwareanbieter<br />

Intershop, Jena, sucht der<br />

Student Sebastian Gutsche Online-Händler,<br />

die an einer Umfrage zum Thema „Bedeutung<br />

und Umsetzung von Bannerwerbung<br />

im eCommerce“ teilnehmen möchten.<br />

Der Link zur Umfrage:<br />

❚ http://bit.ly/q0tduQ dz


26 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS<br />

Dem deutschen Versandhandel steht<br />

ein Superjahr bevor. Soeben hat der<br />

Bundesverband des Versandhandels<br />

(BVH) im Rahmen der Studie „Distanzhandel<br />

in Deutschland“ seine aktuellen<br />

Marktprognosen für den deutschen Versandhandel<br />

2011 vorgelegt und diese dabei<br />

stark nach oben korrigiert. Ging der Verband<br />

im Februar noch von einem Umsatzniveau<br />

von 31,9 Milliarden Euro aus, liegt<br />

er den aktuellen Prognosen zufolge bis<br />

Ende des Jahres bei 32,4 Milliarden Euro.<br />

Für die Studie werden von Januar bis<br />

Dezember 2011 30.000 Privatpersonen<br />

aus Deutschland über 14 Jahre zu ihrem<br />

Ausgabeverhalten im Versandhandel und<br />

zu ihrem Konsum von digitalen Dienstleistungen<br />

befragt.<br />

Hohes Wachstum auf hohem Niveau<br />

„Das ist sowohl absolut (plus 2,1 Milliarden<br />

Euro in einem Jahr) als auch relativ<br />

(plus sieben Prozent) gesehen das mit<br />

Abstand höchste Marktwachstum, das der<br />

Distanzhandel in der <strong>Internet</strong>-Ära je gesehen<br />

hat“, schlussfolgert E-Commerce-Berater<br />

Jochen Krisch sofort gewohnt wohl-<br />

E-Commerce: Prognose 2011<br />

Umsatzentwicklung im Versandhandel und E-Commerce<br />

Versandhandelsumsatz<br />

Onlineanteil<br />

26,3<br />

10,0<br />

27,6<br />

10,9<br />

28,6<br />

Angaben in Mrd. €<br />

13,4<br />

29,1<br />

15,5<br />

30,3<br />

18,3<br />

32,4<br />

21,5<br />

2006 2007 2008 2009 2010 Prognose<br />

für 2011<br />

Web-Umsätze nach Warengruppen<br />

Top-5-Warengruppen im 1. Quartal 2011<br />

Bekleidung/<br />

Textilien/Schuhe<br />

Unterhaltungselektronik/<br />

Elektronikartikel<br />

Medien, Bild- und<br />

Tonträger<br />

Computer<br />

und Zubehör<br />

Hobby-, Sammelund<br />

Freizeitartikel<br />

590<br />

490<br />

770<br />

920<br />

2.900<br />

Angaben in Millionen €<br />

Zahlarten im Webshop<br />

Welche Zahlverfahren bieten Sie Ihren Kunden an / planen Sie?<br />

Vorauskasse per<br />

Überweisung<br />

Stand Juni 2011, Quelle: BVH Stand Juni 2011 Quelle: Paypal, BVH Basis: n = 505, Mehrfachnennung möglich, Stand 2011, Quelle: EuPD Research 2011<br />

Paypal<br />

Nachnahme<br />

Überweisung nach<br />

Rechnungseingang<br />

Kredit- und Kundenkarte<br />

Einzugsermächtigung<br />

/Lastschrift<br />

Sofortüberweisung.de<br />

Giropay<br />

Moneybookers<br />

Click and Buy<br />

0,4 %<br />

1,0 %<br />

6,5 %<br />

5,0 %<br />

3,2 %<br />

6,1 %<br />

8,3 %<br />

7,7 %<br />

4,4 %<br />

6,9 %<br />

2,2 %<br />

5,9 %<br />

4,2 %<br />

32,3 %<br />

32,1 %<br />

44,6 %<br />

51,7 %<br />

59,8 %<br />

80,2 %<br />

89,9 %<br />

Bezahlverfahren im Angebot<br />

Bezahlverfahren in Planung<br />

Erstmals wird die 20-Milliarden-Euro-Grenze geknackt Mode ist mit weitem Abstand das größte Marktsegment Im Durchschnitt werden 4,8 verschiedene Zahlvarianten angeboten<br />

Shopping international<br />

Warum kaufen Sie in einem ausländischen Webshop ein?<br />

29 % der Online-Nutzer haben schon einmal in einem<br />

ausländischen Online-Shop gekauft, weil ...<br />

... es im Ausland<br />

Produkte gibt,<br />

die ich in Deutschland<br />

nicht bekomme<br />

... die Produkte im<br />

Ausland günstiger sind<br />

... aus einem<br />

anderen Grund<br />

11,3 %<br />

47,6 %<br />

68,0 %<br />

Expansionspläne<br />

Entwicklung des internationalen Umsatzes<br />

Wird sinken<br />

2,8 %<br />

Wird gleich bleiben<br />

49,1 %<br />

Wird steigen<br />

34,1 %<br />

Keine Angabe<br />

13,9 %<br />

n = 231, Mehrfachnennungen möglich, Stand Juni 2011, Quelle: EuPD Research 2011 Basis: n = 505, Quelle: EuPD Research 2011<br />

Anteil der Zahlverfahren an Transaktionen / Umsatz<br />

Wie hoch ist der Umsatzanteil der Zahlverfahren in Ihrem Shop?<br />

Vorauskasse per<br />

Überweisung<br />

Paypal<br />

Überweisung nach<br />

Rechnungseingang<br />

Kredit- und Kundenkarte<br />

Einzugsermächtigung<br />

/Lastschrift<br />

Nachnahme<br />

Sofortüberweisung<br />

Moneybookers 0,4 %<br />

0,4 %<br />

Click and Buy 0,2 %<br />

0,2 %<br />

Giropay 0,2 %<br />

0,2 %<br />

7,2 %<br />

7,2 %<br />

5,2 %<br />

5,3 %<br />

4,9 %<br />

4,6 %<br />

2,6 %<br />

2,7 %<br />

14,6 %<br />

14,5 %<br />

32,9 %<br />

32,7 %<br />

28,3 %<br />

28,8 %<br />

Anteil an Transaktionen, Basis: n=434<br />

Anteil am Umsatz, Basis: n=377<br />

Nicht lieferbare Produkte werden im Ausland bestellt Jeder dritte Händler erwartet mehr Auslandsumsatz Mehr als jeder vierte Euro wird über Paypal abgerechnet<br />

© INTERNET WORLD <strong>Business</strong> 14/11<br />

informiert. „Üblich waren bisher Wachstumswerte<br />

zwischen zwei und fünf Prozent<br />

– auf weitaus geringerem Niveau.“<br />

Der Online-Handel mit Waren legt auf<br />

21,5 Milliarden Euro (2010: 18,3 Milliarden<br />

Euro) zu und durchbricht damit erstmals<br />

die 20-Milliarden-Euro-Umsatzgrenze.<br />

Die Wachstumsraten allerdings<br />

schwächten sich gegenüber dem Vorjahr<br />

von 18 auf 17 Prozent ab. Der Anteil am<br />

gesamten Versandhandel liegt bei rund 66<br />

Prozent und steigt damit um sechs Prozentpunkte<br />

zum Jahr 2010. Krisch sieht für<br />

die Zukunft ein noch dynamischeres<br />

Marktwachstum: „Der E-Commerce lernt<br />

dazu, die Professionalisierung schreitet<br />

voran, und sobald bestimmte kritische<br />

Umsatzschwellen überschritten werden,<br />

kommen die üblichen Skaleneffekte zum<br />

Tragen. Die Fixkosten sinken im Vergleich<br />

zum Umsatz, machen den Handel online<br />

noch wettbewerbsfähiger, was zu zusätzlichen<br />

Umsätzen / Marktanteilen führt,<br />

etc.“, schreibt er in seinem Blog „Exciting<br />

Commerce“.<br />

Eine gemeinsame Studie des BVH und<br />

des E-Payment-Spezialisten Paypal ver-<br />

E-COMMERCE<br />

STUDIE: VERSANDHANDEL 2011<br />

Unerwartet hohes Wachstum<br />

mittelt noch weitere Einblicke in die<br />

aktuelle E-Commerce-Landschaft. Der<br />

Studie zufolge waren die Top-Umsatzbringer<br />

im E-Commerce im ersten Quartal<br />

2011 Mode (2,9 Milliarden Euro Umsatz),<br />

Unterhaltungselektronik und Elektronikartikel<br />

(920 Millionen Euro Umsatz) sowie<br />

Medien, Bild- und Tonträger (770 Millionen<br />

Euro Umsatz). Ebenfalls beachtenswert:<br />

Bei 80 Prozent der deutschen Web-<br />

Händler sitzt der Zahlungsanbieter Paypal<br />

im Boot, was das Online-Bezahlverfahren<br />

nach der Vorauskasse per Überweisung<br />

zum am zweithäufigsten angebotenen<br />

Zahlungsmittel macht. Und es wird von<br />

den Kunden gerne angenommen: Mehr als<br />

ein Viertel der Transaktionen und auch<br />

mehr als ein Viertel der Webshop-Umsätze<br />

werden über Paypal abgewickelt. Die Vorauskasse<br />

liegt hier mit einem knappen<br />

Drittel nur eine Nasenlänge vorn.<br />

M-Commerce noch nicht relevant<br />

Als große Trends deklarieren die Studienherausgeber<br />

gemeinsam die Bereiche<br />

Mobile und Social. 2013 sollen acht Prozent<br />

der online gekauften Waren über ein<br />

11. Juli 2011 14/11<br />

Bei der Prognose für das Versandhandelsvolumen 2011 hat sich der BVH ordentlich verschätzt – und bessert nach<br />

Mobiltelefon bestellt werden, prognostizieren<br />

die Auguren. Aktuell würde schon<br />

heute jeder vierte Smartphone-Besitzer<br />

mit dem Mobiltelefon einkaufen, insgesamt<br />

seien somit rund sechs Millionen<br />

Konsumenten über das Smartphone zum<br />

Einkauf zu verführen. Krisch indes sieht<br />

das Thema Mobile Shopping als weit weniger<br />

relevant an: „Mobile Commerce ist auf<br />

absehbare Zeit in etwa so marktrelevant<br />

wie der Online-Handel Ende der 90er-Jahre“,<br />

lautet sein vernichtendes Votum.„Stattdessen<br />

gilt es, sich grundlegend, das heißt<br />

in den Handels- und Geschäftsmodellen,<br />

auf dieses absehbare Marktwachstum, das<br />

weniger technologisch, sondern vor allem<br />

kundengetrieben sein wird, einzustellen,<br />

entsprechend strategische Weichen zu<br />

stellen und geeignete Infrastrukturen zu<br />

schaffen, die es erlauben, am Marktwachstum<br />

zu partizipieren beziehungsweise es<br />

idealerweise aktiv mitzugestalten.“<br />

Wachstum erhoffen sich die Shop-<br />

Betreiber allerdings auch von der Internationalisierung.<br />

Jeder dritte Händler<br />

glaubt, die Umsätze aus dem Ausland werden<br />

in Zukunft steigen. dz ❚<br />

Stand: Juni 2011, Quelle: EuPD Research 2011


14/11 11. Juli 2011 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS 27<br />

Die fast 10 Meter lange Offset-Druckerpresse<br />

stampft und rattert; unaufhörlich<br />

drücken sich die Farbrollen auf die kilometerlangen<br />

Papierbahnen, die im Bauch<br />

der riesigen Maschine in rasantem Tempo<br />

vorbeirauschen. „Die macht 18.000 Exemplare<br />

pro Stunde“, erkärt Walter Mayer stolz.<br />

Der Geschäftsführer von Diedruckerei.de<br />

muss fast schreien, um sich bei dem Lärm,<br />

den seine neueste Errungenschaft, eine<br />

Speedmaster XL 105 Achtfarben, erzeugt,<br />

verständlich zu machen. Die Führung durch<br />

die Produktionsstätten der Online-Druckerei<br />

ist Chefsache – und man merkt Mayer an,<br />

dass er das Geschäft von der Pieke auf<br />

gelernt hat, Tintenflecken auf den<br />

schwieligen Händen inklusive. Ein<br />

Unternehmer mit Bodenhaftung, der<br />

auch mal selbst den Sitz der Farbrollen<br />

kontrolliert oder den Kontrast eines<br />

Fehldrucks begutachtet.<br />

Wie die Jungfrau zum Kind<br />

Mit konsequenter Online-Ausrichtung rettete sich Diedruckerei.de vor dem wirtschaftlichen Aus<br />

Der Eindruck fränkisch-gemütlicher<br />

Hemdsärmeligkeit setzt sich im Besprechungszimmer<br />

fort – von der<br />

Sekretärin, die ihren Chef in breitem Dialekt<br />

duzt, über eine Vitrine mit leicht verstaubten<br />

Modellautos bis hin zu Meyers Altrocker-Look.<br />

Mit seinen langen schwarzen<br />

Haaren und den Lederbändern an den<br />

Handgelenken scheint er eher auf ein Metallica-Konzert<br />

als hinter einen Schreibtisch zu<br />

gehören. Der Eindruck täuscht nicht unbedingt<br />

– denn dass Ulrich Meyer heute der<br />

Chef einer der erfolgreichsten Online-<br />

Druckereien Europas ist, hätte er sich vor<br />

einigen Jahren nicht träumen lassen. 2004<br />

stieg er als Juniorchef bei der Verlag E.<br />

Meyer GmbH, dem Verlags- und Druckereiunternehmen<br />

seines Vaters, ein – ein<br />

denkbar ungünstiger Zeitpunkt. Die Branche<br />

litt seit 2000 unter der Medien- und<br />

Werbungskrise,der mörderische Preisdruck<br />

setzte dem Verlag zu, der seinen wenigen<br />

Großkunden, darunter dem Quelle-<br />

Katalog, auf Gedeih und Verderb ausgeliefert<br />

schien. Das Schicksal des fränkischen<br />

Foto: Fotolia / Kaipity<br />

Kleinvieh: Flyer und Broschüren von vielen<br />

Kleinkunden produzieren reichlich Druckmasse<br />

Unternehmens, das nur noch 30 Mitarbeiter<br />

beschäftigte, hing am seidenen Faden, als<br />

Walter Meyer beschloss, den Schritt ins<br />

<strong>Internet</strong> zu wagen. Das Subunternehmen<br />

Diedruckerei.de wurde gegründet, ganze<br />

zwei Mitarbeiter versuchten sich in den<br />

Weiten des Web zurechtzufinden. Die Idee:<br />

Die Abhängigkeit von wenigen Großkunden<br />

abzumildern, indem man viele kleinere<br />

Kunden mit Druckerzeugnissen in niedrigen<br />

Auflagen bedient – Gutscheine für das<br />

italienische Restaurant, Werbeflyer für das<br />

lokale Musikfestival, Broschüren für das<br />

neue Kosmetikhotel. Doch diese Kleinkunden<br />

mussten erst einmal gefunden werden.<br />

„Am Anfang lief das Geschäft sehr schleppend<br />

und alles andere als kostendeckend<br />

an – bis wir Google verstanden hatten“,<br />

erinnert sich Meyer. Suchmaschinenoptimierung<br />

verbesserte das Ranking, Adwords-<br />

Kampagnen machten die Marke im Netz bekannt.<br />

2008 mauserte sich Diedruckerei.de<br />

zur GmbH. Heute arbeiten in Neustadt an<br />

der Aisch über 300 Mitarbeiter, 250 in den<br />

Produktionshallen, 60 sind allein für den<br />

Online-Vertrieb zuständig. Das Ziel Kundendiversifizierung<br />

wurde<br />

erreicht: Über 100.000 Kunden<br />

hat Diedruckerei.de<br />

derzeit, 42 Prozent kommen<br />

aus dem europäischen Ausland.<br />

Über Umsätze spricht<br />

Walter Meyer nicht gern.<br />

„Ich kann aber sagen, dass<br />

der Online-Umsatz von Diedruckerei.de<br />

heute 75 bis 80<br />

Prozent des Gesamtumsatzes<br />

der Meyer-Druckerei<br />

ausmacht“, verrät er.<br />

Den Online-Erfolg, der<br />

das einst strauchelnde<br />

Unternehmen rettete, erklärt<br />

Meyer mit den<br />

Schlagworten Qualität und<br />

Effizienz. „Auch im <strong>Internet</strong><br />

gibt es einen großen<br />

E-COMMERCE<br />

SHOP-PORTRÄT<br />

Immer unter Druck<br />

Farben-Monstrum: Zwölf Offset-Druckmaschinen laufen bei Diedruckerei.de fast rund um die Uhr<br />

Preisdruck“, so der Geschäftsführer. „Aber<br />

wir sind gut eingespielt und generieren<br />

extrem viel Masse. Dadurch sind unsere<br />

Druckmaschinen rund um die Uhr ausgelastet<br />

– das verbilligt die Produktion. Andererseits<br />

haben wir eine hohe Kompetenz<br />

auf unserem Gebiet: Das Drucken ist<br />

unser Geschäft, Produktion und Vertrieb<br />

finden auf dem gleichen Gelände statt. Das<br />

erhöht die Qualität bei den Druckerzeugnissen<br />

und beim Service.“<br />

Auf allen Kanälen<br />

Damit der Erfolgskurs auch in Zukunft eingehalten<br />

werden kann, setzt Diedruckerei.de<br />

auf eine aggressive Werbestrategie.<br />

Zu einem fein abgestimmten SEO und SEA,<br />

worüber vor allem im Ausland weiterhin<br />

der Löwenanteil der Kundschaft an Land<br />

gezogen wird, gesellt sich seit einiger Zeit<br />

aufwendige Fernsehwerbung, produziert<br />

von der Agentur Mediaplus. Teuer, aber unverzichtbar<br />

für die Markenbildung, findet<br />

Meyer. Zum Marketing-Mix gehören auch<br />

Bandenwerbung in Fußballstadien, Sponsoring,<br />

Werbung auf der Youtube-Startseite,<br />

Bodenständig: Walter Meyer hat Offsetdruck gelernt<br />

personalisierte Newsletter und die gesamte<br />

Social-Media-Klaviatur. Diedruckerei.de<br />

ist auf Xing, Facebook und Twitter, führt<br />

einen Blog und befüllt einen Youtube-<br />

Channel. Rund 100.000 Euro hat Meyer im<br />

letzten Jahr in Social-Media-Maßnahmen<br />

gesteckt – die Erfolge sind eher mau, gerade<br />

mal 1.800 Fans zählt die Facebook-Seite.<br />

„Wir sind mittlerweile der Meinung, dass<br />

Social Media für den Abverkauf fast gar<br />

nichts bringt, zumindest in unserem Bereich“,<br />

so Meyer skeptisch. „Andererseits<br />

tritt man in Kontakt mit dem Kunden, das<br />

ist uns schon sehr wichtig. Zudem sind wir<br />

eine junge Marke, die auch Kreative und<br />

Künstler ansprechen will – und das geht im<br />

Web 2.0 sehr gut.“ Deshalb soll das Engagement<br />

fürs Erste weiterlaufen:„Noch ist es zu<br />

früh, um wieder zurückzustecken.“ il ❚<br />

❚ Gründung: 2004, firmiert seit 2008<br />

unter Onlineprinters GmbH<br />

❚ Unique Visits / Monat: Über 400.000<br />

❚ Umsatz 2010: Keine Angaben<br />

❚ Anzahl der Mitarbeiter<br />

(fest und frei): ca. 300<br />

❚ Shop-Software: Websale AG<br />

❚ Marketing-Agentur: Print: Tiziani-Design;<br />

Online: Mediascale; TV: Mediaplus<br />

❚ Callcenter-Partner: Keine Angaben<br />

❚ Logistik: UPS<br />

Weitere Infos unter www.internetworld.de/webcode<br />

WEBCODE 1110028<br />

❚ Alle bislang erschienenen Shop-Porträts finden<br />

Sie unter diesem Webcode zum Gratis-<strong>Download</strong><br />

❚ <strong>Internet</strong>: www.diedruckerei.de


28 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS<br />

Rollout in 91 Länder – die jüngst<br />

vollzogene Internationalisierungsstrategie<br />

der US-Kaufhauskette<br />

Macy’s (siehe auch Seite 24)<br />

wirkt auf den ersten Blick sehr ambitioniert.<br />

Doch wer genauer hinschaut,<br />

erkennt: Ernsthaft bemüht<br />

ist der US-Handelsriese nicht um<br />

seine Kundschaft aus dem Ausland.<br />

Zwar dürfen die Besucher Produkte<br />

in ihrer Landeswährung bezahlen,<br />

angesprochen werden sie jedoch in<br />

der Standardsprache Englisch. Und<br />

auch die Startseite sieht in jedem<br />

Land gleich aus. Nur eine kleine<br />

Landesflagge am oberen Seitenrand<br />

signalisiert, dass der Gegenüber als<br />

nicht-amerikanischer Besucher erkannt<br />

wurde.<br />

Wer wie Macy’s seine Internationalisierungsstrategie<br />

im Web derart<br />

halbherzig umsetzt, sollte es lieber<br />

gleich lassen. Schließlich käme auch kein<br />

stationärer Händler auf die Idee, im Ausland<br />

Filialen zu eröffnen und nur Mitarbeiter<br />

anzustellen, die ausschließlich die<br />

Sprache seines Heimatlandes sprechen.<br />

Katja Flinzner, Gründerin der Bonner<br />

Agentur Mehrsprachig Handeln, die sich<br />

auf die Übersetzung und Internationalisierung<br />

von Webshops spezialisiert hat,<br />

weiß, dass Händler, die im Ausland Fuß<br />

fassen wollen, zunächst vor der prinzipiellen<br />

Frage stehen: Soll ein zentraler, international<br />

eingesetzter Shop in verschiedenen<br />

Sprachen bereitgestellt werden oder<br />

ist für jeden Zielmarkt ein speziell ausgerichteter<br />

Shop, im Zweifel auch mit eigener<br />

Domain, geplant? „Wenn nicht nur<br />

verschiedene Sprachen, sondern auch verschiedene<br />

(Online-)Kulturen berücksichtigt<br />

werden sollen, ist ein groß angelegter<br />

internationaler Rollout kaum zu schaffen –<br />

und auch wenig sinnvoll“, erklärt Flinzner.<br />

Ihren Kunden empfiehlt sie dann, sich für<br />

den ersten Schritt zunächst ein bis zwei<br />

Länder vorzunehmen und die dabei gemachten<br />

Erfahrungen für zukünftige<br />

Erweiterungen zu nutzen.<br />

Pumps sind nicht gleich Pumps<br />

In Sachen Übersetzung sollte<br />

ihrer Erfahrung nach vor allem<br />

eine professionelle Herangehensweise<br />

selbstverständlich<br />

sein. „Wer seine deutschen Texte<br />

aufwendig Keyword-optimieren lässt,<br />

für seine internationalisierten Seiten<br />

dann aber den Google Übersetzer einbaut,<br />

der braucht sich nicht zu wundern, wenn<br />

die internationalen Geschäfte nicht laufen“,<br />

sagt sie. Den gleichen Aufwand, den<br />

man in die Qualitätssicherung des deutschen<br />

Shops steckt, sollte man auch für<br />

einen mehrsprachigen Online Shop einplanen.<br />

Gerade bei der Internationalisierung<br />

von Shop-Dialogen und Mail-Vorlagen<br />

empfiehlt Flinzner, einen Übersetzer<br />

zu beauftragen, der in der Online-Kommunikation<br />

zu Hause ist. „Denn zum Bei-<br />

E-COMMERCE<br />

SERIE: E-COMMERCE INTERNATIONAL (TEIL 3)<br />

Andere Länder, andere Sitten<br />

Die meisten Webshops, die international agieren, begnügen sich damit, einen zentralen Shop in die<br />

jeweilige Landessprache zu übersetzen. Wer mehr Aufwand betreibt, verkauft aber auch mehr<br />

E-Commerce-Erfahrung<br />

Wie würden Sie Ihre Kenntnisse im E-Commerce einstufen?<br />

Großbritannien<br />

Spanien<br />

Deutschland<br />

Frankreich<br />

Benelux-Länder<br />

Angaben in<br />

Prozent<br />

20<br />

22<br />

25<br />

Sehr gut<br />

Gut<br />

42<br />

42<br />

38<br />

40<br />

Befriedigend<br />

Ausreichend<br />

56<br />

40<br />

47<br />

24<br />

33<br />

4<br />

Mangelhaft<br />

Ungenügend<br />

15 1<br />

1<br />

1<br />

6<br />

15<br />

7<br />

8<br />

2<br />

1<br />

1<br />

3 1<br />

1<br />

2<br />

1<br />

1<br />

Die Franzosen verfügen offensichtlich über deutlich weniger<br />

E-Commerce-Praxis als Briten und Deutsche<br />

© INTERNET WORLD <strong>Business</strong> 14/11<br />

Ausgabebereitschaft<br />

Wie viel würden Sie pro Online-Transaktion ausgeben?<br />

Großbritannien<br />

Spanien<br />

Deutschland<br />

Frankreich<br />

Benelux-Länder<br />

Angaben in<br />

Prozent<br />

© INTERNET WORLD<br />

<strong>Business</strong> 14/11<br />

39<br />

42<br />

51<br />

50<br />

69<br />

Großbritannien<br />

Spanien<br />

Deutschland<br />

Frankreich<br />

Benelux-Länder<br />

Angaben in<br />

Prozent<br />

23<br />

£ 50 oder € 50 £ 1.000 oder € 1.000<br />

£ 500 oder € 500 £ 5.000 oder € 5.000<br />

29<br />

Quelle: Oracle, Stand: März 2011, Basis: n = 6.500 Konsumenten<br />

aus den angegebenen Ländern, Angaben in Prozent<br />

Die Briten generieren die höchsten Warenkörbe. Auch die anderen<br />

Nationen geben im Web mehr Geld aus als die Deutschen<br />

22<br />

Bevorzugt gekaufte Online-Produkte<br />

Welche Branche bietet aus Ihrer Sicht die besten Angebote?<br />

12 40<br />

9<br />

13<br />

Elektronikartikel<br />

Unterhaltung<br />

Lebensmittel<br />

Reiseservices<br />

7 15<br />

13 18 3 49 3 14<br />

10<br />

31<br />

15<br />

30<br />

12<br />

23<br />

24<br />

16<br />

18<br />

36<br />

31<br />

8<br />

6<br />

50 1 11 5 18<br />

2<br />

17<br />

21 4 27<br />

2 20 3 31<br />

Haushalt & Heimwerkerbedarf<br />

Mode<br />

In Spanien ist der Online-Reisemarkt groß, Franzosen und<br />

die Bewohner der Benelux-Staaten kaufen gern Mode online<br />

3<br />

3<br />

1<br />

spiel bei der richtigen Benennung von<br />

Buttons im Bestellprozess genügt es in der<br />

Regel nicht, die Zielsprache zu beherrschen,<br />

man muss auch mit den Online-<br />

Gepflogenheiten des Ziellandes vertraut<br />

sein, um zu wissen, an welcher Stelle welche<br />

Benennung wirklich passt.“<br />

Darüber hinaus sei Englisch bekanntlich<br />

auch nicht gleich Englisch. „Zielen Sie auf<br />

den britischen Markt, dann sollten Sie<br />

auch britisches Englisch verwenden“, sagt<br />

Flinzner. So ließen sich zum Beispiel<br />

11. Juli 2011 14/11<br />

hochhackige Pumps in den USA<br />

problemlos als „pumps“ anpreisen –<br />

in Großbritannien verstehe man unter<br />

„pumps“ dagegen eher leichte Ballerinas<br />

ohne Absatz oder sogar Turnschuhe. Die<br />

gängige Bezeichnung für deutsche Pumps<br />

laute dort „courtshoes“.<br />

Ein typischer Fehler gerade kleiner<br />

Online-Shop-Betreiber sei darüber hinaus,<br />

E-Shopping-Frust<br />

Was stört Sie am meisten am Online-Einkauf?<br />

Großbritannien 29 21 10 23 17<br />

Angaben in<br />

Prozent<br />

Spanien 16 24 40 20<br />

Deutschland 2 10 28 2 20<br />

38<br />

Frankreich 18 17 20<br />

36 9<br />

Benelux-Länder 38 22<br />

30 10<br />

Nicht<br />

telefonisch<br />

erreichbar<br />

Probleme mit<br />

Nutzeraccount/<br />

Login<br />

Fehlende<br />

Produktinformation<br />

Kein Chat/<br />

Instant<br />

Messaging<br />

Mangelhafte<br />

Kontaktmöglichkeiten<br />

Probleme<br />

beim<br />

Checkout<br />

Die Franzosen haben die geringsten Probleme beim Checkout,<br />

dafür finden sie den Login schwierig<br />

Quelle: Oracle, Stand: März 2011, Basis: n = 6.500 Konsumenten aus Großbritannien, Spanien, Deutschland, Frankreich, Benelux-Ländern<br />

Foto: iStockphoto


14/11 11. Juli 2011 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS 29<br />

Übersicht<br />

„E-Commerce international“<br />

Auf nach Europa: Die dreiteilige Serie<br />

„E-Commerce international“ begleitet Sie<br />

bei der Expansion Ihres Online Shops und<br />

liefert Ihnen Grundlagen und Handlungsempfehlungen<br />

bei der Entscheidung pro<br />

oder contra Internationalisierung.<br />

❚ Zahlen und Fakten zum<br />

europäischen Online-Markt<br />

Ausgabe 12/2011<br />

❚ First Steps – wie man Internationalisierungsprojekte<br />

angeht<br />

Ausgabe 13/2011<br />

❚ Andere Länder, andere Sitten:<br />

Länderspezialitäten im Überblick<br />

Ausgabe 14/2011<br />

Alle Teile der Serie und Quellenangaben<br />

zu weiterführenden Studien finden Sie mit<br />

dem Webcode 1002024.<br />

dass sie glaubten, mit der Bereitstellung<br />

eines mehrsprachigen Online Shops sei die<br />

Internationalisierung abgeschlossen. „Spätestens<br />

wenn die erste Reklamation eines<br />

spanischen Kunden ins Postfach flattert,<br />

stehen die Händler häufig plötzlich völlig<br />

ratlos da, weil sie nicht wissen, wie sie jetzt<br />

reagieren sollen“, lacht Flinzner. „Einige<br />

raten auf Basis ihres Schul- oder Urlaubsspanisch,<br />

andere verwenden ein automatisches<br />

Übersetzungs-Tool, die nächsten<br />

versuchen, auf Englisch zu antworten –<br />

alles keine guten Lösungen im Sinne eines<br />

kompetenten und vertrauenerweckenden<br />

Kundenservices.“<br />

Neben der Sprache gibt es auch andere<br />

länderspezifische Besonderheiten, die ein<br />

Händler bei der Internationalisierung<br />

berücksichtigen sollte. „In Schweden wird<br />

der Preis statt mit einem Komma mit<br />

einem Doppelpunkt getrennt“, nennt<br />

Johannes Klinger, Vorstand der E-Commerce-Softwareschmiede<br />

Websale, als Beispiel<br />

und weiter: „In England geht die<br />

Adresse zum Teil runter bis zum Hausnamen<br />

und wenn ein Österreicher eine<br />

Frage hat, muss man ihm eine österreichische<br />

Nummer bieten und idealerweise<br />

einen Telefonpartner, der ebenfalls in<br />

österreichischem Akzent spricht.“<br />

Auch Henryk Lippert, freier Web Strategist,<br />

der zurzeit den englischen Gartenartikler<br />

Primrose London (www.primroselondon.co.uk)<br />

bei seiner Internationalisierung<br />

in Frankreich, Spanien, Italien, den<br />

Niederlanden, Deutschland, den USA und<br />

bald Polen unterstützt, kennt einige Besonderheiten<br />

der internationalen Kundschaft:<br />

„Die deutschen Kunden sind die,<br />

die am meisten meckern“, sagt er.„Spanier<br />

E-COMMERCE<br />

E-Shopping Benefits<br />

Was schätzen Sie am meisten am Online-Einkauf?<br />

20<br />

3<br />

26<br />

32<br />

Großbritannien Spanien Deutschland Frankreich Benelux-Länder<br />

Angaben in Prozent<br />

2<br />

Bewertungen Empfehlungen Geschwindigkeit Vergleich Mobile Shopping Service<br />

wollen sich am Telefon stundenlang unterhalten,<br />

Franzosen erwarten Theater und<br />

der Engländer ist mit der einfachste Web-<br />

Kunde, weil er einfach schon viel mehr Erfahrung<br />

hat. Gütesiegel wie Trusted Shops<br />

oder Zahlungsarten wie Kauf auf Rechnung<br />

und Lastschrift sind da weniger verbreitet<br />

und auch die Widerrufsbelehrung<br />

ist für den Händler deutlich entspannter.“<br />

Zudem würden Engländer mehr Bereitschaft<br />

zeigen, neue Dinge auszuprobieren.<br />

Dass die Engländer auch die höchsten<br />

Warenkörbe erzielen, macht für Lippert<br />

den britischen Markt zum interessantesten<br />

im europäischen E-Commerce: „So<br />

lassen sich etwa die Versandkosten am besten<br />

subventionieren“, sagt er. Lediglich der<br />

schlechte Wechselkurs von Pfund Sterling<br />

in Euro könnte einigen deutschen Händlern<br />

Bauchschmerzen bereiten, wenn die<br />

Rakuten: Das japanische Dickschiff blinkt im Ausland weniger bunt Sahibinden.com: Das türkische eBay ist noch sehr einfach gehalten<br />

1<br />

16<br />

18<br />

4<br />

30 29<br />

3<br />

2<br />

12<br />

18<br />

2<br />

Multi-Channel-Möglichkeiten<br />

Deutsche stellen hohe Anforderungen an die Liefergeschwindigkeit, Franzosen und Briten lieben vor allem den Produktvergleich<br />

© INTERNET WORLD <strong>Business</strong> 14/11<br />

Mister Spex: Im französischen Shop (links) wurden gegenüber dem deutschen (rechts) die Bilder angepasst, die Brillenträger wirken sehr französisch<br />

34<br />

28<br />

2<br />

1<br />

15<br />

10<br />

4<br />

35<br />

38<br />

Quelle: Oracle, Stand: März 2011, Basis: n = 6.500 Konsumenten aus Großbritannien, Spanien, Deutschland, Frankreich, Benelux-Ländern<br />

4<br />

3<br />

6<br />

15<br />

Marge nicht stimmt. In Holland gewann<br />

Lippert mit einem einfachen Trick die User:<br />

„Wir haben die Site einfach orange gestaltet,<br />

wegen Oranje, das kam tierisch gut an.“<br />

Franzosen brauchen Emotionen<br />

3<br />

27 28<br />

Wer in Frankreich Kunden erobern will,<br />

muss viel stärker auf Emotionen setzen,<br />

weiß Julie Cauret, die mit ihrer Firma<br />

Online <strong>Business</strong> Development, Berlin,<br />

Händler bei der Internationalisierung<br />

unterstützt. „In Deutschland wird nach<br />

dem Preis gekauft, in Frankreich spielt die<br />

Kundenbindung und die persönliche<br />

Ansprache eine größere Rolle“, sagt die<br />

gebürtige Französin. Auch das Design von<br />

Webshops sei viel farbiger und leichter<br />

und nicht wie in Deutschland seriös und<br />

corporate. Bei Produktabbildungen würden<br />

es Franzosen schätzen, nicht nur das<br />

Produkt zu sehen, sondern das<br />

Produkt in seiner konkreten Anwendung.<br />

Ein iPod zum Beispiel<br />

ließe sich besser verkaufen, wenn<br />

das Bild eine coole Gruppe zeige<br />

und eine bestimmte Stimmung<br />

oder Atmosphäre widerspiegle.<br />

Außerdem würden Ratschläge<br />

über das Produkt erwartet – ähnlich<br />

wie in Frauenzeitschriften.<br />

Und anders als in Deutschland sei<br />

in Frankreich auch der kostenlose<br />

Versand kein wirklicher Anreiz<br />

zum Kauf.„Franzosen haben lieber<br />

ein kleines Geschenk zum Kauf als<br />

einen kostenlosen Versand“, so<br />

Cauret. „Man kann sie weniger<br />

mit finanziellen Anreizen locken<br />

als mit Unterhaltung und Spaß.“<br />

Die persönliche Ansprache, die<br />

die Franzosen erwarten, ist für<br />

Händler in Frankreich laut<br />

Cauret viel leichter umzusetzen<br />

als in Deutschland. „Persönliche<br />

Accounts anzulegen, ist in Frankreich<br />

beliebt, weil man dadurch<br />

kleine Geschenke bekommt“, sagt<br />

sie. Darüber hinaus könne man<br />

die französischen Kunden locken,<br />

indem man ihnen exklusive Vorteile<br />

verspricht oder ihnen die<br />

Möglichkeit bietet, Neuheiten als<br />

Erste zu entdecken. Geburtstage<br />

und saisonale Events seien die<br />

beste Möglichkeit, Kunden persönlich<br />

anzusprechen. dz ❚<br />

8<br />

4<br />

15


30 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS E-COMMERCE<br />

EU-Regeln für E-Commerce<br />

Die neue Verbraucherrechterichtlinie der EU: Wann kommt sie, was bringt sie?<br />

Das europäische Parlament hat am<br />

23. Juni 2011 eine Verbraucherrechterichtlinie<br />

verabschiedet. Dadurch<br />

soll der grenzüberschreitende<br />

Online-Handel erleichtert werden.<br />

Dieser Beitrag erläutert, auf was sich<br />

die Shop-Betreiber in Zukunft einstellen<br />

müssen.<br />

Die neue EU-Richtlinie tritt nach<br />

der Annahme durch den EU-Rat in<br />

Kraft, dies dürfte etwa bis Ende Juli<br />

2011 der Fall sein. Die damit verbundenen<br />

Änderungen müssen dann<br />

aber noch nicht im Online-Handel<br />

beachtet werden. Eine EU-Richtlinie<br />

wird nämlich erst verbindlich, wenn<br />

sie von den Mitgliedsstaaten in nationales<br />

Recht umgesetzt worden ist. Hiermit<br />

dürfen sich die einzelnen Länder bis<br />

etwa Mitte 2013 Zeit lassen.<br />

40-Euro-Klausel fällt weg<br />

Online-Händler müssen künftig bei<br />

einem Widerruf auch dann nicht mehr<br />

die anfallenden Rücksendekosten tragen,<br />

wenn der Wert der bestellten Ware über 40<br />

Euro liegt. Der jeweilige Shop-Betreiber<br />

darf hiervon jedoch abweichen und diese<br />

weiterhin übernehmen. Shop-Betreiber<br />

müssen jedoch bei einem Widerruf die<br />

Hinsendekosten für eine gewöhnliche Zustellung<br />

tragen. Anders ist das, wenn der<br />

Verbraucher eine besondere Form – wie<br />

etwa eine Expresslieferung – wünscht.<br />

Einheitliche Widerrufsfrist<br />

Innerhalb der gesamten europäischen<br />

Union gilt künftig eine einheitliche<br />

BELEIDIGUNGEN<br />

Christian Solmecke<br />

ist Partner der Kölner Kanzlei<br />

Wilde Beuger Solmecke und<br />

Spezialist für <strong>Internet</strong>-Recht.<br />

❚ www.wbs-law.de<br />

Hoster können haften<br />

Das Landgericht Berlin hat im Rahmen einer<br />

einstweiligen Verfügung Google dazu verpflichtet,<br />

beleidigende Äußerungen aus dem<br />

Netz zu entfernen. Hintergrund des Falles: Ein<br />

Blogger hatte auf der zum Google-Konzern<br />

gehörenden Blogging-Plattform Blogger.com<br />

in beleidigender und ehrabschneidender<br />

Weise über einen Berliner Bürger berichtet. Da<br />

es der Blogger unterlassen hatte, seinen Blog<br />

mit einem Impressum auszustatten, mahnte<br />

der Anwalt des Geschädigten den Betreiber<br />

der Plattform selbst ab. Nachdem Google auf<br />

die Abmahnung nicht reagierte, beantragte<br />

der Anwalt eine entsprechende einstweilige<br />

Verfügung. fk ❚<br />

Bis 2013: Das EU-Verbraucherrecht wird harmonisiert<br />

Widerrufsfrist von 14 Tagen ab Erhalt der<br />

jeweiligen Ware. Hierauf müssen Sie als<br />

Online-Händler allerdings den Verbraucher<br />

ausdrücklich hingewiesen haben.<br />

Ansonsten hat der Kunde 12 Monate Zeit,<br />

um einen Widerruf abzuschicken. Das<br />

Gleiche gilt, wenn die Widerrufsbelehrung<br />

nicht in ordnungsgemäßer Form<br />

erfolgt ist. Einen Verstoß gegen diese Verpflichtung<br />

können und sollten Sie künftig<br />

dadurch vermeiden, indem Sie ausschließlich<br />

die in Kürze zur Verfügung<br />

gestellte amtliche Musterbelehrung<br />

verwenden.<br />

Die Rückabwicklung des<br />

widerrufenden Vertrages<br />

muss normalerweise binnen<br />

14 Tagen erfolgt sein. Online-<br />

Händler haben allerdings ein<br />

Zurückbehaltungsrecht, bis<br />

sie die Ware zurückerhalten<br />

haben.<br />

Versiegelte Ware<br />

In einigen Ausnahmefällen besitzt der<br />

Kunde kein Widerrufsrecht. Dies gilt vor<br />

allem bei Waren, die aus Gründen des Gesundheitsschutzes<br />

oder der Hygiene nicht<br />

zur Rückgabe geeignet sind. Hierzu müssen<br />

Sie allerdings die Ware versiegelt haben<br />

und der Kunde muss die Versiegelung<br />

entfernt haben. Ein weitere Ausnahme<br />

liegt vor, wenn die Ware nach ihrer<br />

Lieferung aufgrund ihrer Eigenart<br />

untrennbar mit anderen Gütern vermischt<br />

wurde.<br />

Die Pflichten des Kunden<br />

Der Kunde muss vor der Abgabe seiner<br />

Bestellung in klarer und deutlicher<br />

Form auf seine Verpflichtung<br />

zur Leistung einer bestimmten Zahlung<br />

hingewiesen werden. Darüber<br />

hinaus muss er auf jeden Fall Informationen<br />

abrufen können über die<br />

wesentlichen Merkmale der Ware<br />

sowie den Gesamtpreis. Hierzu gehören<br />

neben Steuern und Abgaben alle<br />

Versandkosten. Bei Abgabe der Bestellung<br />

muss der Verbraucher dann ausdrücklich<br />

bestätigen, dass er damit eine<br />

Zahlungsverpflichtung eingeht. Hieran<br />

sollten sich Händler unbedingt<br />

halten,weil der Kunde sonst nicht an seine<br />

Bestellung gebunden ist.<br />

Weiterhin darf der Online-Händler<br />

nicht nach seinem Belieben Zuschläge für<br />

die vom Kunden gewählte Zahlungsart –<br />

zum Beispiel Kreditkarte – in Rechnung<br />

stellen. Diese dürfen höchstens so hoch<br />

sein, wie die ihm dadurch entstehenden<br />

Kosten. Schließlich dürfen Bestandskunden<br />

nicht auf Kundenhotlines verwiesen<br />

werden, die teurer sind als der Grundtarif.<br />

Künftig sind daher etwa kostspielige<br />

0900er-Nummern für Rückfragen nach<br />

Vertragsabschluss tabu.<br />

RA Christian Solmecke<br />

Aktuelle Kurzmeldungen zum Thema <strong>Internet</strong>-Recht<br />

PRÜFSIEGEL<br />

Zu nah an der Stiftung?<br />

Das Hotelbewertungsportal Holidaycheck.de hat<br />

gegen seinen Konkurrenten Holidaytest.de den<br />

Erlass einer einstweiligen Verfügung beim Landgericht<br />

München I beantragt. Stein des Anstoßes<br />

ist ein auf der Webseite von Holidaytest.de abgebildetes<br />

Prüfsiegel. Dieses, so moniert Holidaycheck.de,<br />

sei erstens optisch zu nah am Prüfsiegel<br />

der Stiftung Warentest, sodass Verwechslungsgefahr<br />

bestehe. Außerdem erwecke Holidaytest.de<br />

den Eindruck, es handle sich bei dem Prüfsiegel<br />

um ein von einer unabhängigen Instanz vergebenes<br />

Siegel. Ob die einstweilige Verfügung<br />

Bestand haben wird, ist unklar. Bislang hat die<br />

Stiftung Warentest noch keine Kritik am Hotelprüfsiegel<br />

angemeldet. fk ❚<br />

Darauf müssen Sie achten:<br />

❚ Die EU-Länder haben bis 2013 Zeit, die<br />

neue EU-Richtlinie in nationales Recht umzusetzen.<br />

❚ Künftig soll der Kunde bei Rücksendungen<br />

die Rücksendekosten immer tragen. Der<br />

Händler kann sie aber auch übernehmen.<br />

❚ Die Widerrufsfrist beträgt künftig EU-einheitlich<br />

14 Tage. Wurde der Verbraucher<br />

nicht richtig informiert, sind es 12 Monate.<br />

FLIEGENDER GERICHTSSTAND<br />

Hamburg nicht zuständig<br />

Das Hamburger Landgericht hat sich in einem<br />

Domain-Streitverfahren für nicht zuständig erklärt.<br />

Dies stellt eine Abkehr von der bisherigen<br />

Praxis des sogenannten „fliegenden Gerichtsstandes“<br />

dar: Da man auf Inhalte im <strong>Internet</strong> von<br />

überall in Deutschland aus zugreifen kann, sind<br />

Rechtsverstöße im Web auch überall wirksam. In<br />

der Praxis bedeutet dies, dass sich ein Kläger das<br />

Gericht, vor dem er <strong>Internet</strong>-Delikte verhandelt<br />

wissen möchte, aussuchen kann. Das LG Hamburg,<br />

das in der Vergangenheit als Hochburg der<br />

haftungsorientierten Rechtsprechung galt, lehnte<br />

diesen Fall ab: Weder Kläger noch Beklagter seien<br />

im Hamburger Gerichtsbezirk ansässig, es fehle<br />

jeglicher Bezug zur Hansestadt. fk ❚<br />

Abmahnfallen,<br />

aktuelle Urteile,<br />

neue Gesetze:<br />

Auf Online-Recht<br />

spezialisierte Fachleute<br />

helfen Ihnen weiter.<br />

11. Juli 2011 14/11<br />

Der E-Shop-Rechtstipp<br />

Sabine Heukrodt-<br />

Bauer LL.M., Rechtsund<br />

Fachanwältin für<br />

Informationstechnologierecht<br />

in Mainz<br />

❚ www.legalershop.de<br />

Verkäufer trägt die Kosten für<br />

Ausbau mangelhafter Sachen<br />

Wird eine mangelhafte Sache geliefert,<br />

die der Verbraucher bereits ein- oder verbaut<br />

hat, trägt der Unternehmer die Kosten<br />

des Aus- und Wiedereinbaus. So ein<br />

Urteil des Europäischen Gerichtshofes<br />

(EuGH) vom 16.06.2011 (verbundene<br />

Rechtssachen Az.: C 65/09 und C 87/09).<br />

Im ersten Fall hatte ein Händler mangelhafte<br />

Bodenfliesen geliefert, die zum<br />

größten Teil bereits verbaut waren, als<br />

der Mangel festgestellt wurde. Im zweiten<br />

Fall verlangte eine Käuferin den Ausbau<br />

einer mangelhaften Einbauspülmaschine.<br />

Nach deutschem Recht besteht jedoch<br />

kein entsprechender Anspruch der Käufer.<br />

Der mit den Sachen befasste EuGH entschied<br />

auf der Grundlage von Art. 3 Abs.<br />

2 der Richtlinie 1999/44/ EG zu bestimmten<br />

Aspekten des Verbrauchsgüterkaufs<br />

und der Garantien für Verbrauchsgüter,<br />

dass Unternehmer bei Ersatzlieferungen<br />

die Kosten des Aus- und Wiedereinbaus<br />

zu tragen haben. Der Verkäufer müsse<br />

den vertragsgemäßen Zustand der Sache<br />

durch Nachbesserung oder durch Austausch<br />

der Sache unentgeltlich herstellen<br />

und trage die Kosten.<br />

Für <strong>Internet</strong>-Händler von „Weißer<br />

Ware“, Baumaterialien und sonstigen zum<br />

Einbau vorgesehenen Artikeln hat das<br />

Urteil negative Auswirkungen. Die Lieferung<br />

und Mängelgewährleistung in<br />

andere EU-Länder kann nach dieser Entscheidung<br />

teuer werden.<br />

FÜHRERLOSES AUTO<br />

Google startet in Nevada<br />

Alle großen <strong>Internet</strong>-Unternehmen betreiben<br />

intensiv Lobbyarbeit. Im Fall von Google reicht<br />

diese offenbar weit über die Grenzen des <strong>Internet</strong>s<br />

hinaus. So hat der US-Bundesstaat Nevada<br />

jetzt einen Gesetzentwurf auf den Weg gebracht,<br />

der den Einsatz von automatisch gesteuerten<br />

Autos, die ohne Fahrer auskommen, auf<br />

öffentlichen Straßen erlauben soll. Der Technologie-Blog<br />

Gizmodo.de berichtet, dass diesem<br />

Schritt intensive Überzeugungsarbeit von<br />

Google voranging. Schon seit Jahren investiert<br />

Google beträchtliche Mittel in die Entwicklung<br />

autonom fahrender Autos. Nach Ansicht von<br />

Google-Ex-CEO Eric Schmidt seien diese viel sicherer<br />

als solche mit Menschen am Steuer. fk ❚


32 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS TOOLS & TECHNIK<br />

Techniktipp<br />

Florian Schneider,<br />

Creative Director bei<br />

der <strong>Internet</strong>-Agentur<br />

Netz98 New Media<br />

❚ www.netz98.de<br />

Bilder und Farben richtig setzen:<br />

Sieben Tipps für Online Shops<br />

Kaum ein <strong>Internet</strong>-Nutzer schaut sich die<br />

einzelnen Bereiche von Webseiten systematisch<br />

oder in aller Ruhe an. Stattdessen<br />

springt der Blick in Sekundenbruchteilen<br />

zwischen Bildern und einzelnen Wörtern hin<br />

und her, Texte werden höchstens angelesen.<br />

Daher sollten Web-Anbieter die Nutzerführung<br />

intuitiver und visueller gestalten.<br />

1. Texte, die den Nutzer durch das Warenangebot<br />

oder die Webseite insgesamt führen<br />

sollen, sollten so knapp wie möglich gehalten<br />

werden. Entscheidend sind hauptsächlich<br />

visuelle Reize, daher ist immer auch<br />

eine Kombination von Text und Bild oder<br />

Icon sinnvoll. Wenn mehrere Produktkategorien<br />

angeboten werden, kann neben der<br />

Bezeichnung der Warengruppe ein Foto<br />

eines beispielhaften Artikels stehen.<br />

2. Farben sollten so verwendet werden, wie<br />

sie intuitiv gesehen werden. Aus der Farbpsychologie<br />

ist bekannt, dass die Menschen<br />

bestimmte Farben emotional zuordnen oder<br />

deren Bedeutung gelernt haben. So steht<br />

Grün für vorteilhafte Eigenschaften, Rot für<br />

Warnungen oder Fehler. Blau steht für Verlässlichkeit<br />

und Seriosität, Gelb erregt Aufmerksamkeit.<br />

3. Setzen Sie Aktionsfarben ein: Eine Farbe<br />

kann auch „Hier geht es lang“ kommunizieren.<br />

Wesentliche Aktions-Buttons, etwa „In<br />

den Warenkorb“, sollten daher auffällig und<br />

unbedingt farbig gestaltet werden. Die von<br />

manchen Designern bevorzugten hellgrausilberfarbenen<br />

Buttons signalisieren dagegen<br />

sie seien nicht aktiv.<br />

4. Farbe stringent hinsichtlich ihrer Funktion<br />

einsetzen. So sollten alle klickbaren Elemente<br />

in einer einzigen Interaktionsfarbe<br />

angelegt werden.<br />

5. Möglichst „erzählende“ Icons verwenden.<br />

Um auf längere Teaser verzichten zu<br />

können, helfen Icons bei der Orientierung.<br />

„Erzählende“ Icons zeigen selbst erklärende<br />

Symbole, etwa einen Drucker fürs Drucken<br />

oder verschieden große Buchstaben fürs Einstellen<br />

der Schriftgröße. Für alle anderen<br />

Icons muss der Nutzer ihre Bedeutung erlernen,<br />

wie etwa bei vielen Social Media Icons.<br />

6. Funktions-Teaser und -Tools auf die Startseite<br />

stellen. Mit diesen kann der Nutzer etwa<br />

interaktiv Geschenke finden, die erweiterte<br />

Suche benutzen oder Bewertungen abgeben.<br />

7. Verschiedenen Nutzertypen unterschiedliche<br />

Einstiege anbieten. Unverzichtbar sind<br />

die klassische Navigationsleiste, die Suche<br />

und Warenkategorien mit Produktfilter.<br />

Anzeige<br />

Täglich topaktuell<br />

informiert<br />

Jeden Tag ab 12:30 Uhr:<br />

Der Newsletter der<br />

INTERNET WORLD <strong>Business</strong><br />

hält Sie auf dem Laufenden.<br />

www.internetworld.de/newsletter.html<br />

Seit Social Media den Aufstieg zum<br />

anerkannten Marketingkanal geschafft<br />

haben, wird auch die Analyse der<br />

Ergebnisse von Aktivitäten auf Facebook,<br />

Twitter und Co. immer wichtiger.<br />

Sei es, um für die Social-Media-Strategie<br />

relevante Plattformen, Themen und<br />

Meinungsmacher ausfindig zu machen<br />

oder für das Reputationsmanagement.<br />

Dafür gibt es eine Fülle an Social Media<br />

Monitoring Tools, mit denen Unternehmen<br />

ihre Social-Media-Aktivitäten<br />

überwachen können; welche dieser vielen<br />

Werkzeuge für den Analyse-Einsatz<br />

wirklich taugen, haben die Social-Media-<br />

Experten Dominic Stöcklin und Mike<br />

Schwede von der Online-Marketing-<br />

Agentur Goldbach Interactive untersucht.<br />

Aufgenommen wurden nur die<br />

Tools, die alle Basiskriterien wie Sprachund<br />

Ländereingrenzungen, integrierte<br />

Workflowprozesse oder die Abdeckung<br />

Tracking fürs Telefon<br />

Intelli Ad bindet Callcenter-Anrufe in die Werbemittelkette ein<br />

Der Software-Anbieter für Bid-Management<br />

Intelli Ad trackt ab sofort<br />

nicht nur Klicks, sondern auch Telefonanrufe<br />

von Kunden im Callcenter. Mit dem<br />

Intelli Ad Telefon-Tracking lässt sich feststellen,<br />

wie viele Anrufe zu welchem Stichwort<br />

– also zu welchem Keyword – im<br />

Callcenter eines Unternehmens eingehen;<br />

die gewonnenen Erkenntnisse finden<br />

dann Eingang in den Optimierungsprozess<br />

von SEM-Kampagnen.<br />

Ob Anrufe für die<br />

Konversionsrate<br />

einer Website<br />

von Bedeutung<br />

sind, kommt auf<br />

Branche und Zielgruppensegment<br />

des Anbieters an, so<br />

Mischa Rürup, COO<br />

und Gründer von Intelli<br />

Ad: „Erste Erfahrungen<br />

haben gezeigt,<br />

Messbar wird<br />

Social Media mit<br />

den richtigen Tools<br />

11. Juli 2011 14/11<br />

Monitoring Tools im Test<br />

Social-Media-Experten von Goldbach Interactive haben 31 Monitoring Tools bewertet<br />

Sysomos und Radian6 sind die besten<br />

Tool<br />

Sysomos<br />

Heartbeat<br />

Radian6<br />

Brandwatch<br />

Engagor<br />

Brandseye<br />

Ubervu<br />

Viralheat<br />

Quellenabdeckung<br />

•••<br />

•••<br />

•••<br />

•••<br />

••<br />

••<br />

••<br />

Sprach-/<br />

Länderfilter<br />

•••<br />

••<br />

••<br />

•••<br />

••<br />

•<br />

••<br />

Quelle: Goldbach Interactive Monitoring Review 2011<br />

User<br />

Interface<br />

•••<br />

•<br />

•••<br />

••<br />

••<br />

••<br />

••<br />

aller Quellen wie Blogs, Foren, Twitter,<br />

Facebook, Youtube sowie News-Seiten abdecken.<br />

31 Tools kamen auf den Prüfstand,<br />

25 davon konnten die Basisvorgaben nicht<br />

erfüllen und wurden nicht getestet.<br />

•••<br />

•••<br />

•••<br />

••<br />

••<br />

•<br />

•••<br />

•••<br />

••<br />

•••<br />

••<br />

•<br />

••<br />

•••<br />

••<br />

•••<br />

•••<br />

••<br />

••<br />

••<br />

Tool-Überblick: Stärken und Schwächen der besten Werkzeuge für Social Media Monitoring<br />

Workflows<br />

Analytics &<br />

Reporting<br />

Care<br />

Customer<br />

Strategie<br />

•••<br />

•••<br />

••<br />

•••<br />

••<br />

••<br />

••<br />

dass bis zu 30 Prozent der Klickketten,<br />

also der Abfolge von Werbemittelkontakten,<br />

einen Anruf aufweisen, besonders bei<br />

hochpreisigen, beratungsintensiven Produkten<br />

wie teuren Möbeln, Autos oder<br />

Versicherungen“, so der Intelli-Ad-Mann.<br />

„Findet ein Anruf statt, steigt die Wahrscheinlichkeit<br />

einer Konversion um bis zu<br />

20 Prozent an.“<br />

Das Telefon-Tracking wird über die Integration<br />

eines Java-Script-Codes auf der<br />

Website implementiert. Einem Website<br />

User wird dann ein Cookie zugewiesen<br />

und eine individuelle Telefonnummer<br />

angezeigt. Ruft er an, kann er im<br />

Callcenter seiner Klickkette zugeordnet<br />

und entsprechend beraten<br />

werden. il ❚<br />

PersönlicherTelefonkontakt<br />

wirkt immer<br />

Die Professionalität steigt<br />

Foto: Fotolia / Pixmedia<br />

Zu den besten Tools erklärten die Tester<br />

Sysomos Heartbeat und Radian6. Beide<br />

Programme überzeugten mit guter Usability,<br />

vielen Filtermöglichkeiten, konfigurierbaren<br />

Dashboards und der Möglichkeit,<br />

direkt aus dem Tool heraus zu twittern,<br />

Blog-Kommentare zu beantworten oder<br />

die Facebook-Seite zu moderieren. Hinter<br />

den beiden Großen schnitten auch Brandwatch,<br />

Engagor und Brandseye gut ab. Insgesamt<br />

stellte das Testteam, das schon im<br />

letzten Jahr Social Media Monitoring Tools<br />

untersucht hatte, bei allen Testobjekten<br />

eine starke Weiterentwicklung fest. il ❚<br />

Anzeige<br />

Flexible<br />

Cloud-Website<br />

Webspace bei Bedarf erhöhen und senken<br />

Der Hoster 1Blu bietet ab sofort ein<br />

Shared-Hosting-Paket an, bei dem<br />

sich CPU, RAM und Webspace jederzeit<br />

vom Kunden selbst in Echtzeit erhöhen<br />

oder wieder senken lassen. Zusätzlich<br />

stehen für Nutzer des Pakets „1Blu-cloud<br />

Homepage“ zahlreiche Add-ons wie<br />

MySQL-Datenbanken, E-Mail-Postfächer<br />

oder ein SSH-Zugang zur Verfügung, die<br />

ebenfalls bedarfsweise hinzu- oder abbestellt<br />

werden können. Das Basis-Cloud-<br />

Angebot kostet 1,90 Euro pro Monat. il ❚


TOOLS & TECHNIK<br />

14/11 11. Juli 2011 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS 33<br />

Gemeinsame Verantwortung<br />

Auftraggeber<br />

Alfa Metalcraft<br />

Corporation<br />

Apetito<br />

Aponeo<br />

A.T.U.<br />

Charles Vögele<br />

Deutscher Fußball Bund<br />

Griesson – de Beukelaer<br />

HP Palm<br />

Kreiskliniken Esslingen<br />

Schufa<br />

Siemens<br />

S.Oliver<br />

Uzin Utz AG<br />

VBW Bauen und Wohnen<br />

Werder Bremen<br />

Wüstenrot & Württembergische<br />

Informatik<br />

Nicht nur die Adserver sind beim Schutz der User-Privatsphäre gefragt<br />

Ende Juni traf die Adserving-Branche<br />

beim Admanagerforum<br />

in München zusammen.<br />

Zu besprechen gab es<br />

einiges; so hat zum Beispiel die<br />

europäische Online-Werbeindustrie<br />

im April ein Rahmenwerk<br />

für die Selbstregulierung<br />

in Sachen Behavioral Targeting<br />

veröffentlicht, das nun zur<br />

Umsetzung kommen muss.<br />

INTERNET WORLD <strong>Business</strong><br />

sprach mit Alexander Schott,<br />

Gründer des BVDW/OVK-Arbeitskreises<br />

„Adtechnology Standards“<br />

und Organisator des Admanagerforums.<br />

Welche Themen sind aus Ihrer Sicht derzeit<br />

am „heißesten“ in der Adserver-Branche?<br />

Alexander Schott: In den nächsten Monaten<br />

wird einiges auf die Admanager zukommen:<br />

Der automatisierte Datenaustausch<br />

mit Agenturen, neue Messmethoden zu<br />

Online-Werbung, neue Werbeformen und<br />

natürlich verstärkt Mobile- und Video-<br />

Adserving.<br />

Wie bereiten sich die Adserver-Anbieter auf<br />

die Umsetzung der Selbstverpflichtungs-<br />

Auftrag<br />

A. Schott: Organisator<br />

des Admanagerforums<br />

IT-Dienstleister und Agenturen: Neue Etats, Kunden und Tools<br />

Usability-Optimierung der Website http://de.amc.info des<br />

Edelstahl-Kochsystemeherstellers<br />

Optimierung des Auftritts des Tiefkühlkostanbieters mit<br />

den Tools Web-Analytics und Page Feedback<br />

Relaunch der Online-Apotheke<br />

Einsatz der Zahlungsoption Kauf auf Rechnung<br />

Aufbau eines CRM-Programms für Belgien und die<br />

Niederlande sowie Betrieb des CRMs in sieben Lädern<br />

Entwicklung einer App für das iPad<br />

Relaunch des <strong>Internet</strong>-Auftritts www.leicht-und-cross.de<br />

Launch der WebOS-Entwicklerplattform unter<br />

http://developer.palm.com auf Basis von Typo3<br />

Aufbau einer neuen Website mit Doktorfinder und Veranstaltungsdatenbank<br />

auf Basis von Typo3<br />

Relaunch der beiden <strong>Internet</strong>-Auftritte www.schufa.de<br />

und www.schufa4b.de auf Basis des CMS Firstspirit<br />

Aufbau der Website www.talking-tree.de und Anbindung<br />

an Social-Media-Kanäle wie Facebook und Twitter<br />

Entwicklung des Kartenspiels „Fashion Pairs” als App für<br />

Android-Smartphones<br />

Einrichtung einer Website zum 100-jährigen<br />

Firmenjubiläum des Bodenbelagspezialisten unter<br />

www.die-zukunft-unter-uns.de<br />

Betrieb des SAP-Vermietungsportals<br />

Entwicklung einer E-<strong>Business</strong>-Strategie und Relaunch des<br />

Online-Fanshops inklusive Trikot-Konfigurator<br />

Migration des kompletten Rechenzentrums<br />

richtlinie des IAB Europe zum<br />

Schutz der Privatsphäre der<br />

Nutzer vor?<br />

Schott: Der saubere Umgang<br />

mit der Privatsphäre der Nutzer<br />

liegt in gemeinsamer Verantwortung<br />

von Publishern,<br />

Vermarktern, Adserver- und<br />

Targeting-Anbietern. Stellen<br />

Sie sich vor, eine Shopping-<br />

Retargeting-Kampagne wird<br />

durch einen Agentur-Adserver<br />

in einer mit einem Publisher-<br />

Adserver vermarkteten<br />

Webseite ausgespielt – da<br />

sind technisch viele Systeme<br />

beteiligt. Wer sollte idealerweise<br />

die Opt-out-Möglichkeit anbieten<br />

und wie kann man das<br />

einfach und transparent machen?<br />

Hier muss die Branche<br />

schnell gemeinsame Lösungen<br />

erarbeiten und erste Schritte<br />

dazu sind auch schon getan, so<br />

gibt es zum Beispiel im BVDW<br />

eine Initiative zum Targeting<br />

und eine Gruppe, in der sich die<br />

Adserver-Anbieter gemeinsam<br />

an einen Tisch setzen.<br />

Agentur<br />

Netz98<br />

New Media<br />

Etracker<br />

HMMH<br />

Billsafe<br />

Defacto X<br />

Laola1.tv<br />

Netzbewegung<br />

AOE Media<br />

Anders und Sehr<br />

Arithnea<br />

PHD<br />

21Torr Interactive<br />

Anders und Sehr<br />

Pironet NDH<br />

BTD Group<br />

Cirquent<br />

Welche Neuigkeiten gibt es in Bezug auf die<br />

Performance-Messung der Adserver?<br />

Schott: Neben der seit Jahren etablierten<br />

Messung der Klickrate und Conversion<br />

entstehen immer neue Möglichkeiten,<br />

den Kampagnenerfolg zu messen. Aktuell<br />

ist gerade Viewtime-Messung – also wie<br />

lange ein User die Werbung gesehen hat –<br />

ein Thema, das von verschiedenen<br />

Marktteilnehmern getestet wird. Auch<br />

eine einheitliche Kampagnenbegleitforschung<br />

könnte in naher Zukunft auf uns<br />

zukommen. is/il ❚<br />

Rege Diskussionen beim Admanagerforum in München<br />

NEWTENTION<br />

Neues Empfehlungs-Tool<br />

Der Hamburger Technologieanbieter Newtention<br />

hat eine eigene Recommendation<br />

Engine entwickelt und sie in seine Adserver<br />

Suite „Nseven“ integriert. Empfehlungen,<br />

egal ob für gekaufte oder nur angesehene<br />

Artikel, sind ebenso möglich wie die von<br />

Topsellern. Auch in die Retargeting-Lösung<br />

„Mementoo” wurde das Empfehlungs-<br />

Tool eingebunden. cf<br />

ETRACKER<br />

Opt-in für Datenerfassung<br />

Noch vor der rechtlichen Umsetzung der<br />

E-Privacy-Richtlinie der EU in Deutschland<br />

hat der Tracking-Spezialist Etracker für seine<br />

Kunden eine Opt-in-Lösung entwickelt.<br />

Über einen Layer auf der Webseite wird<br />

abgefragt, ob der Nutzer dem Setzen von<br />

Cookies zustimmt. Lehnt er ab, wird nur ein<br />

Session-Cookie gesetzt, stimmt er zu, wird<br />

das Cookie dauerhaft aktiviert. cf<br />

OGONE<br />

Bezahlen über Amazon<br />

Als nach eigenen Angaben europaweit erster<br />

Payment Service Provider (PSP) wird<br />

Ogone Web-Händlern das Bezahlverfahren<br />

„Bezahlen über Amazon” anbieten. Ab<br />

September 2011 soll es in Deustchland<br />

und Großbritannien verfügbar sein. Ogone<br />

verfügt weltweit über 30.000 Kunden,<br />

hierzulande sind es rund 2.000. Das Portfolio<br />

umfasst 45 verschiedene Zahlarten. cf


34 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS SPECIAL: LOGISTIK<br />

Der ehemalige Monopolist ist noch<br />

immer der Platzhirsch: Bestellt ein<br />

Kunde in einem deutschen Online Shop,<br />

bekommt er seine Ware mit großer Wahrscheinlichkeit<br />

von der Deutschen Post<br />

geliefert – auch wenn der Paketbereich<br />

heute den Zusatz DHL trägt. Die Mehrheit<br />

der Shop-Betreiber verschickt ihre Sendungen<br />

nach wie vor mit der Post. Daneben haben<br />

sich eine Reihe von Paketdiensten wie<br />

Hermes,GLS,UPS und DPD etabliert.„Natürlich<br />

ist es schön, wenn der Kunde eine<br />

Wahlmöglichkeit hat“, meint Oliver Lucas,<br />

Geschäftsführer des Multichannel- und<br />

Logistikdienstleisters JCL eCommerce.<br />

„Dennoch ist es zumindest in der Wachstumsphase<br />

völlig ausreichend, wenn ein<br />

Shop nur einen Paketdienst im Angebot<br />

hat.“ Neben DHL ist vor allem Hermes<br />

weitverbreitet. Rund 14.00 Hermes Paket-<br />

Shops gibt es derzeit in Deutschland. Für<br />

Shop-Betreiber mit einem Volumen von<br />

mindestens 300 Sendungen jährlich steht<br />

ein Web-basierter „Profi Paket Service“<br />

zur Verfügung, als Tarif kann der Händler<br />

zwischen einem Staffel- oder einem<br />

Durchschnittspreis wählen. Großkunden<br />

können die Preise individuell verhandeln.<br />

Mehr Komplexität<br />

ALTERNATIVE LIEFERFORMEN<br />

Nicht immer bringt’s die Post<br />

Will ein Händler einen weiteren Paketdienst<br />

einbinden, gilt es zwei Dinge zu<br />

beachten. Zum einen bringt ein zusätzlicher<br />

Dienstleister mehr Komplexität in<br />

das System, was innerhalb der Prozesse<br />

berücksichtigt werden muss. Zum anderen<br />

kostet die Anbindung Geld. Je nachdem, ob<br />

das eingesetzte Shop-System bereits über<br />

eine enstprechende Schnittstelle verfüge,<br />

halte sich der Aufwand aber in Grenzen,<br />

meint Lucas. Müsse der Shop-Betreiber<br />

hingegen sein System selbst erweitern,<br />

würden höhere Kosten anfallen. Sie lägen<br />

meist im niedrigen Tausend-Euro-Bereich.<br />

Neben diesem Standardversand gibt es<br />

jedoch noch eine ganze Reihe weiterer Versandformen,<br />

die sich je nach Zielgruppe<br />

und Sortiment sinnvoll einsetzen lassen.<br />

Zunehmend an Bedeutung gewinnt beispielsweise<br />

die Expresslieferung. Sie ist<br />

außer für leicht verderbliche Ware wie<br />

etwa Blumen oder Lebensmittel vor allem<br />

für hochpreisige Produkte empfehlenswert.<br />

Denn die schnelle Lieferung hat<br />

ihren Preis: Bis zu zehn Euro kostet der<br />

Blitzversand extra – Kosten, die der Shop-<br />

Betreiber in der Regel an den Kunden<br />

weitergibt. Die Erfahrung lehrt, dass viele<br />

Kunden durchaus bereit sind, für die zeitnahe<br />

Zustellung mehr zu zahlen. Außerdem<br />

lassen sich im Rahmen der Expresslieferung<br />

häufig auch engere Zeitfenster<br />

für die Zustellung wählen –<br />

11. Juli 2011 14/11<br />

Zwar ist der Versand mit der Deutschen Post DHL der Standard im E-Commerce, je nach Sortiment sind aber<br />

ergänzende oder andere Transportvarianten durchaus sinnvoll. Die Palette reicht vom Kurier bis zum Spediteur<br />

Nutzung von Packstationen<br />

Nach Einkaufshäufigkeit binnen 6 Monaten<br />

Nach Einkaufshäufigkeit binnen<br />

der vergangenen sechs Monate<br />

21,1 %<br />

78,9 %<br />

1– 4 Mal<br />

online<br />

gekauft<br />

26,4 %<br />

73,6 %<br />

5 – 20 Mal<br />

online<br />

gekauft<br />

28,6 %<br />

71,4 %<br />

Mehr als<br />

20 Mal<br />

online<br />

gekauft<br />

Ja<br />

Nein<br />

23,6 %<br />

76,4 %<br />

Gesamt<br />

Interesse an schneller Lieferung<br />

Begrüßen Sie eine taggleiche Lieferung?<br />

76,9 % Ja<br />

Nein<br />

Weiß nicht<br />

16,5 %<br />

6,6 %<br />

Bis<br />

29 Jahre<br />

59,1 %<br />

33,9 %<br />

30–49<br />

Jahre<br />

7,1 %<br />

45,1 %<br />

41,5 %<br />

13,4 %<br />

50 Jahre<br />

und älter<br />

60,7 %<br />

30,7 %<br />

Gesamt<br />

© INTERNET WORLD <strong>Business</strong> 14/11 n = 600, Quelle: eResult Omnibus Juni / September 2010<br />

8,7 %<br />

Was Kunden sich wünschen<br />

Wer heute Ware im <strong>Internet</strong> bestellt, hält sie für<br />

gewöhnlich zwei bis drei Tage später in den<br />

Händen – das ist mittlerweile Standard. Doch je<br />

häufiger die Kunden online einkaufen, desto<br />

größer sind ihre Ansprüche an den Versand. Gut<br />

kommt zum Beispiel die Möglichkeit einer als<br />

Geschenk verpackten Lieferung an, wofür natürlich<br />

die Option einer abweichenden Lieferadresse<br />

nötig ist. Ein netter Zusatzservice ist auch eine<br />

Lieferung zum Wunschtermin, etwa pünktlich<br />

zum Geburtstag des Empfängers. Beim Lieferzeitpunkt<br />

lässt sich ebenfalls punkten: Viele Kunden<br />

freuen sich, wenn sie wählen können, ob ein Paket<br />

vormittags oder nachmittags zugestellt wird,<br />

im Idealfall stehen Zeitfenster von zwei Stunden<br />

zur Wahl. Möglich ist dies teilweise über Expresszustellungen.<br />

Als guten Service empfinden die<br />

Online Shopper auch eine Versandbenachrichtigung<br />

per SMS oder E-Mail, die einen Trackingcode<br />

zur Versandverfolgung enthält. Als besonderen<br />

Service bewerten Kunden die Möglich-<br />

Foto: Fotolia / Stephen Coburn<br />

ein Service-Aspekt, den viele Online Shopper<br />

begrüßen. Will ein Shop-Betreiber eine<br />

Expresslieferung anbieten, muss er jedoch<br />

sicherstellen, dass die Prozesse im Shop-<br />

System in Sachen Geschwindigkeit mithalten<br />

können, warnt Lucas. „Der Händler<br />

muss darauf achten, dass er zum Beispiel<br />

schnell genug Dubletten abgleichen kann,<br />

die Ware tatsächlich kurzfristig auf Lager<br />

ist und außerhalb der Kernzeit genügend<br />

Personal verfügbar ist, um die pünktliche<br />

Übergabe der Sendung an den Dienstleister<br />

gewährleisten zu können“, betont er.<br />

Als Variante bietet sich für einige Shops<br />

auch die Zustellung über einen Kurierdienst<br />

an. Der Knackpunkt ist hier jedoch,<br />

dass sich viele Kurierdienste meist auf<br />

eine bestimmte Region beschränken, der<br />

Online-Versandhandel dagegen aber nicht<br />

örtlich begrenzt ist. Deswegen kommt eine<br />

Lieferung per Kurier laut Lucas eher in<br />

Ballungsräumen wie dem Rhein-Main-<br />

Gebiet, Berlin oder anderen Großstädten<br />

infrage. Ein Beispiel: Ein Händler für<br />

Drucker- und Computerzubehör mit Sitz<br />

in Berlin kann seinen Kunden innerhalb<br />

der Hauptstadt eine Lieferung per Fahrradkurier<br />

anbieten, damit leere Druckerkartuschen<br />

schnell ersetzt werden können.<br />

Packstationen sind im Kommen<br />

Gerade in größeren Städten ist auch die<br />

Akzeptanz von Packstationen groß. Mehr<br />

als 2.500 dieser Automaten, an denen sowohl<br />

Pakete abgeholt als auch verschickt<br />

werden können, hat DHL mittlerweile<br />

deutschlandweit aufgestellt. Rund ein<br />

Viertel der Online Shopper hat sich bereits<br />

eine Bestellung an eine Packstation liefern<br />

lassen. Auch bei Hermes besteht prinzipiell<br />

die Möglichkeit, sich ein Paket an<br />

einen ausgewählten Paket-Shop liefern zu<br />

lassen. Doch einen Haken hat die Zustellung<br />

an eine Packstation: Da der Kunde<br />

keit, ihre Bestellung noch am selben Tag zu erhalten:<br />

Nach einer Befragung von eResult haben<br />

60 Prozent von 600 befragten Online-Nutzern<br />

Interesse am sogenannten Same Day Delivery.<br />

Ebenfalls 60 Prozent wären bereit, dafür zwischen<br />

einem und fünf Euro extra zu zahlen.<br />

Frauen sind dabei zahlungsfreudiger als Männer.<br />

Händler, die ihren Kunden mehrere Zusteller<br />

oder Zustellmöglichkeiten zur Wahl stellen – etwa<br />

DHL und Hermes, Expresslieferung oder die klimafreundliche<br />

Versandart der Deutschen Post,<br />

Go Green – können damit ebenfalls Pluspunkte<br />

sammeln. Auch die Option, sich die Pakete an<br />

eine Büroadresse oder eine Packstation liefern zu<br />

lassen, schätzen die Shopper. Zwar nutzen laut<br />

eResult erst rund ein Viertel der Online-Einkäufer<br />

Packstationen, dennoch ist das Postangebot geeignet,<br />

die Online-Einkäufer zu begeistern. Denn<br />

noch setzt die Mehrheit der Befragten Packstationen<br />

als Lieferoption zwar nicht voraus, gibt es<br />

sie aber, wird sie positiv bewertet.


14/11 11. Juli 2011 SPECIAL: LOGISTIK<br />

<strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS 35<br />

keine persönliche Lieferadresse angibt,<br />

sind dem Risikomanagement Grenzen gesetzt.<br />

Lucas hält es deswegen für zwingend<br />

gegeben, in diesem Fall ausschließlich<br />

sichere Bezahlverfahren wie Vorkasse, Paypal<br />

oder Sofortüberweisung.de anzubieten.<br />

Dieses Vorgehen hat sich in der Praxis<br />

bewährt. Andreas Rupp, Leiter Finanzen<br />

beim Marktplatz Tradoria, hat das Risikomanagement<br />

beispielsweise entsprechend<br />

angepasst. Zahlarten wie die offene Rechnung<br />

oder die Lastschrift fallen beim Versand<br />

an eine Packstation weg, der Online<br />

Shopper bekommt lediglich die für den<br />

Händler sicheren Zahlarten zur Auswahl.<br />

Spezialisten für sperrige Güter<br />

Vor besonderen Herausforderungen stehen<br />

Shop-Betreiber, die sehr große, sehr<br />

schwere oder sehr sperrige Ware versenden.<br />

Gilt es etwa Waschmaschinen oder<br />

Möbel auszuliefern, kann sich ein Händler<br />

durch einen sogenannten 2-Mann-Service<br />

profilieren. Im Unterschied zur Lieferung<br />

Tatkräftiger Zusatzservice: Zwei Mann bringen schwere<br />

Ware bis in die Wohnung statt nur bis an die Bordsteinkante<br />

durch eine Spedition, die meist nur bis zur<br />

Bordsteinkante oder ersten Tür liefert,<br />

stehen bei diesem Service zwei Männer<br />

bereit, die die Ware bis in die Wohnung<br />

bringen. Ergänzen lässt sich so ein Service,<br />

wie ihn etwa JCL Logistics oder auch Hermes<br />

anbieten, durch einen Montage- oder<br />

Anschlussservice sowie eine Altgeräteversorgung.<br />

Auch hier kann der Händler die<br />

Kosten – sie liegen schnell zwischen 50<br />

und 100 Euro – meist an seine Kunden<br />

weitergeben. Generell sollten Händler, die<br />

große, schwere oder sperrige Produkte im<br />

Sortiment führen, genau analysieren, wie<br />

viele solcher Sendungen sie jährlich abwickeln.<br />

Wer beispielsweise regelmäßig<br />

Beamer-Leinwände verschicken muss, die<br />

lang und sperrig, aber leicht sind, sollte<br />

sich einen Spezialisten dafür suchen, empfiehlt<br />

Lucas. In diesem Fall sei es ratsam,<br />

mit zwei Anbietern zusammenzuarbeiten.<br />

Für den Versand von schweren Produkten<br />

hat Lucas noch einen Tipp parat: Lässt sich<br />

die Ware in zwei oder mehrere Teile aufteilen,<br />

kann ein Sendungssplit Versandkosten<br />

senken: „Bestellt jemand zwei Klimageräte<br />

mit je 20 Kilogramm, ist es billiger, beide<br />

Geräte einzeln zum Normaltarif zu verschicken<br />

als eine Sendung etwa an eine<br />

Spedition zu übergeben“, erklärt er. Wichtig<br />

ist dabei jedoch, den Kunden entsprechend<br />

zu informieren.<br />

Auch Multichannel-Händler müssen<br />

besondere Herausforderungen in Sachen<br />

Logistik meistern. „Multichanneling bedeutet:<br />

Beide Vertriebskanäle, das Filialgeschäft<br />

wie das <strong>Internet</strong>, müssen sich harmonisch<br />

ergänzen und gegenseitig befruchten.<br />

Nur wenn der Kunde die Marke<br />

als einheitliches Ganzes wahrnimmt –<br />

gleichgültig, auf welcher Plattform er damit<br />

in Berührung kommt –, entstehen die<br />

gewünschten Synergieeffekte. Dies muss<br />

auch durch die Logistik abgedeckt sein“,<br />

betont etwa Bernd Bosch, Geschäftsführer<br />

des Herrenausstatters<br />

Engbers. Dazu gehört<br />

für ihn, dass der Kunde die freie<br />

Wahl hat: Er kann online kaufen<br />

und sich die Ware nach<br />

Hause oder in eine Filiale<br />

schicken lassen, er kann sich<br />

online informieren und einen<br />

Artikel in seiner Wunschfiliale<br />

reservieren, er kann online gekaufte<br />

Ware bei Bedarf in einer<br />

Filiale zurückgeben.<br />

Für Oliver Lucas von JCL<br />

eCommerce gilt es auch hier,<br />

Prozesse zu optimieren. „Je<br />

nach Struktur kann es sinnvoll<br />

sein, die Filiallieferung mit der ohnehin<br />

nötigen B-to-B-Lieferung zu kombinieren<br />

oder auch komplett getrennte Prozesse zu<br />

fahren und die Kundenpakete auf herkömmlichem<br />

Weg einfach in die Filiale zu<br />

schicken statt zum Kunden nach Hause.“<br />

Generell gilt: Der Versender muss zum<br />

Sortiment und zur Sortimentsstruktur<br />

passen, der Händler sollte also genau erfassen,<br />

wie viele Sendungen welcher Art er<br />

jährlich versendet. „Verschicke ich nur<br />

zwölf Beamer-Leinwände jährlich, ist das<br />

wichtigste, dass sie gut ankommen. Sind es<br />

aber 500, dann brauche ich eine dauerhaft<br />

tragfähige Lösung“, verdeutlicht Lucas.<br />

Zudem muss der Versand zum Unternehmen<br />

und zur Marke passen: Wie serviceorientiert<br />

ist die Marke? Welche Branding-Strategie<br />

verfolgt das Unternehmen?<br />

Das sind Fragen, die nach Ansicht von<br />

Mehr als 2.500 Packstationen bescheren Online Shoppern die gewünschte Flexibilität<br />

Schweres leicht verschickt<br />

Auf die Auftragsvergabe für<br />

den Transport besonders<br />

schwerer oder sperriger Güter<br />

wie Autos, Maschinen, Tiere,<br />

Musikinstrumente oder auch<br />

Boote hat sich uShip spezialisiert.<br />

Das Prinzip ist einfach:<br />

Auf der Auktionsplattform www.uship.de stellen<br />

Händler kostenlos ihren Versandauftrag ein,<br />

Spediteure geben ihre konkurrierenden Gebote<br />

ab, wobei der Preis nach und nach sinkt. Sagt<br />

ein Gebot dem Händler zu, vergibt er den Auftrag<br />

an den Spediteur. Abschließend bewertet<br />

Christine van Tübbergen, Fililaleiterin<br />

beim E-Commerce-Dienstleister Shopmacher,<br />

vorab geklärt werden müssen. Entsprechend<br />

muss die Logistik aussehen: Bei<br />

hochpreisigen Gütern etwa muss die<br />

Verpackung zum Produkt passen. „Kein<br />

Kunde möchte eine Tasche für 500 Euro im<br />

weißen Packpapier mit Polybag erhalten,<br />

sondern im edlen, dazugehörigen Taschenbag<br />

aus Stoff“, weiß sie.<br />

Paketbote muss zum Produkt passen<br />

Auch bei der Wahl der Beileger muss die<br />

Zielgruppe berücksichtigt werden. Bei<br />

teuren Anzügen etwa können dies Kleidersäcke<br />

sein, bei Schuhen Schuhlöffel oder<br />

Extra-Absätze. Dabei müssen aber die Gesamtkosten<br />

für das nötige Verpackungsmaterial,<br />

die Beileger und die nötigen Prozesse<br />

durchgerechnet werden. So muss der<br />

der Händler das Transportunternehmen.<br />

Speditionen<br />

können auf diese Weise teure<br />

Leerfahrten vermeiden. Sie<br />

finanzieren den Service über<br />

eine Vermittlungsgebühr im<br />

einstelligen Prozentbereich.<br />

Gegründet wurde uShip 2003 in den USA, seit<br />

März 2010 ist der Service in Deutschland verfügbar.<br />

Die stärksten Geschäftssegmente sind<br />

der Auto- sowie der Möbeltransport. Partner<br />

sind unter anderem Mobile.de, Gebrauchtwagen.de,<br />

Markt.de und Boat24.com.<br />

Händler beispielsweise entscheiden, ob bei<br />

einer Retoure auch der Beileger zurückgeschickt<br />

werden muss oder ob eine Geschenkverpackung<br />

berechnet wird. Auch<br />

die Auswahl des Paketdienstes spielt eine<br />

Rolle: Einige arbeiten mit Subunternehmern<br />

zusammen, die nicht immer über ein<br />

einheitliches Erscheinungsbild verfügen.<br />

Wer sicherstellen will, dass der Paketbote<br />

einen gewissen Mindeststandard erfüllt,<br />

sollte eher auf einen Carrier ohne Subunternehmer<br />

zurückgreifen.<br />

Zu guter Letzt gilt: Nach einer Anlaufphase<br />

sollte der Händler seinen Versand<br />

nochmals analysieren. Welcher Dienstleister<br />

wird besonders häufig genutzt? Lohnen<br />

sich Zusatzkosten für das Anbinden<br />

weiterer Lieferformen? Auf dieser Basis<br />

kann er dann das passende Paket für seine<br />

Bedürfnisse schnüren. cf ❚


36 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS TOOLS & TECHNIK<br />

USABILITY REMOTE TESTS<br />

Usability im Supermarkt<br />

Mit neuen Plattformen können Website-Betreiber selbst günstige Usability-Tests realisieren<br />

Suchmaschinen, die Tippfehler nicht<br />

verzeihen, Call-to-Action-Buttons, die<br />

nicht halten, was sie versprechen, verwirrende<br />

Formulare und unnötige Navigationsmenüs:<br />

Es gibt viele klassische Beispiele<br />

für Usability-Fehler im <strong>Internet</strong>,<br />

und häufig kosten sie den Seitenbetreiber<br />

Umsatz und Konversion. Deshalb ist dieser<br />

bemüht, die Fehler mithilfe von Usability-Tests<br />

aufzuspüren.<br />

Neue Testverfahren<br />

Viele Site-Betreiber verlassen sich auf A/Boder<br />

Multivariat-Tests, bei denen verschiedene<br />

Alternativen einander gegenübergestellt<br />

werden. Die Variante mit der besseren<br />

Performance (Conversion, Klickrate)<br />

gewinnt. Das Problem bei A/B-Tests ist,<br />

dass zunächst festgestellt werden muss,<br />

was genau getestet werden soll: Vielleicht<br />

ist die Farbe des Bestell-Buttons gar nicht<br />

das Problem, sondern eine unglückliche<br />

Formulierung. Das findet man nur mit<br />

echten Nutzern heraus – etwa mit Probanden,<br />

die nichts mit der Site zu tun haben.<br />

Beim sogenannten Hausfrauentest testen<br />

zum Beispiel nicht mit der Site vertraute<br />

Frauen, ob das Angebot so erklärt ist, dass<br />

es jeder Nutzer versteht. Das Problem: Wie<br />

findet man genügend „Hausfrauen“, die<br />

zur Zielgruppe der Seite gehören und diese<br />

möglichst schnell und billig testen?<br />

In den USA erprobt man derzeit ein<br />

neues Testverfahren – das Online Panel.<br />

Auf Websites wie Usertesting.com schreiben<br />

Site-Betreiber eine Testaufgabe aus,<br />

die Website vermittelt dann den Auftrag an<br />

Probanden. Der Proband erhält zwischen<br />

15 bis 150 Dollar; das Resultat liegt rasend<br />

schnell vor: Aufgrund der großen Nutzerbasis<br />

bringen viele dieser Plattformen<br />

schon über Nacht erste Ergebnisse.<br />

Etablierte Usability-Dienstleister wie<br />

eResult oder Sirvaluse unterhalten ähnliche<br />

Probanden-Pools, auf die sie bei Bedarf<br />

auch online zugreifen können. Sie fungieren<br />

dabei gleichsam als Gatekeeper und<br />

Qualitätssicherer, wollen allerdings auch<br />

mitverdienen. Die neuen Werkzeuge sind<br />

dagegen Selbstbedienungsläden im Netz:<br />

Sie sind unschlagbar günstig, der Test-<br />

Auftraggeber muss aber auch selbst entscheiden,<br />

welches die passende Zielgruppe<br />

ist. Ohne profundes Vorwissen und eine<br />

gute Strategie wird es zudem schwer, die<br />

Klickanalyse: Das Video von Usertesting zeigt ein klassisches<br />

Screencam-Video vom Benutzerbildschirm<br />

Usability-Tests werden erst durch die sinnvolle Interpretation der Ergebnisse zielführend<br />

Nutzerdaten erfolgreich auszuwerten und<br />

aus den Ergebnissen Handlungsanweisungen<br />

abzuleiten.<br />

Die neuen Plattformen<br />

www.usertesting.com Der Test wird mit<br />

Video und Textzusammenfassung geliefert.<br />

Ein Video kostet 39 US-Dollar (das erste als<br />

Schnupperangebot nur 29 Dollar). Die<br />

Plattform zählt sehr renommierte Unternehmen<br />

wie Disney, Zappos oder HP als<br />

Referenzen auf. Eigenen Angaben zufolge<br />

rekrutiert die Plattform 85 Prozent der<br />

Probanden aus den USA und 15 Prozent<br />

überwiegend aus Kanada und England<br />

und ist damit eher zum Testen des internationalen<br />

Shops oder Web-Auftritts<br />

geeignet. Der Testleiter kann<br />

detaillierte Parameter für die Zusammenstellung<br />

der Nutzer vorgeben,<br />

bis hin zur Web-Erfahrung.<br />

Die Plattform darf auch mit eigenen<br />

Testpersonen, etwa Newsletter-<br />

Empfängern, genutzt werden.<br />

www.userlytics.com Noch einen<br />

Schritt weiter geht Userlytics. Dort<br />

wird in das Video vom User-Bild-<br />

schirm auch noch ein Bild von der<br />

Webcam eingespeist, sodass der Gesichtsausdruck<br />

des Nutzers verfolgt<br />

werden kann.Auf diese Weise gehen<br />

auch die Profi-Labs vor. Userlytics „verkauft“<br />

einzelne Probanden für 47 US-Dollar,<br />

verlangt aber als Minimum den Abschluss<br />

einer kleinen „Studie“ mit fünf<br />

Probanden. Dafür werden 299 Dollar berechnet.Die<br />

erste Studie für neue Nutzer ist<br />

kostenlos. Nach dem Test kann der Testleiter<br />

fünf Fragen an die Teilnehmer<br />

stellen. Die Resultate stehen nach<br />

48 Stunden zur Verfügung und bei<br />

Bedarf rekrutiert der Dienst „besondere“<br />

Probanden mithilfe von<br />

Social Media Tools.<br />

www.trymyui.com Der Dienst<br />

verspricht das Gleiche wie Usertesting.com<br />

zum Preis von 25 US-<br />

Dollar pro Proband. Über die<br />

Quelle für die Probandenrekrutierung<br />

schweigt sich der Dienst aus.<br />

Es darf nach Geschlecht, Einkommen,<br />

PC-Erfahrung und Her-<br />

kunftsland selektiert werden. Zur<br />

Ergebnislieferung gehört auch die<br />

Beantwortung von fünf Fragen,<br />

die der Testleiter den Probanden stellt.<br />

Auch hier ist der erste Einzeltest kostenlos.<br />

www.easyusability.com Der Billigheimer<br />

unter den Plattformen ist Easyusability.com.<br />

Dort kostet der einzelne Proband nur 15<br />

US-Dollar. Dafür gibt’s kein Video, sondern<br />

nur einen Testbericht. Easyusability<br />

rekrutiert über Amazons Crowdsourcing-<br />

Plattform MTurk. Das erhöht die Chance,<br />

an deutsche Tester zu kommen, von denen<br />

es dort bereits einige gibt.<br />

www.feedbackarmy.com Auch Feedbackarmy<br />

arbeitet mit MTurk und verlangt 15<br />

US-Dollar, allerdings nicht für einen Bericht,<br />

sondern für zehn Kurzberichte, die<br />

im Wesentlichen die Antworten auf vom<br />

Mimikanalyse: Userlytics baut auch noch das Bild einer<br />

Webcam in das fertige Video vom Usability-Test ein<br />

Testleiter gestellte Fragen enthalten. Das<br />

hat eher die Qualität einer schnellen Umfrage,<br />

kann aber helfen, Zweifel bezüglich<br />

einzelner Seitenelemente auszuräumen.<br />

www.loop11.com Wer sich fit genug<br />

fühlt, gute Fragen zu stellen und die Antworten<br />

der Nutzer auszuwerten, der kann<br />

versuchen, den Test komplett allein durchzuführen.<br />

Loop11 ist die offene Plattform<br />

für genau das: Der Testaufbau wird selbst<br />

bestimmt und die Nutzerschar auch. Es<br />

stehen jede Menge fertiger Tools und<br />

Dashboards in 40 Sprachen zur Verfügung,<br />

die das Geleistete analysieren. Eine<br />

Einbindung von Code in die eigene Site<br />

wird nicht benötigt. Der Preis pro Test beläuft<br />

sich auf 350 Dollar, egal, wie viele<br />

Probanden eingeladen werden. ❚<br />

Frank Puscher<br />

Weitere Infos unter www.internetworld.de/webcode<br />

WEBCODE 1114036<br />

❚ Weitere Anbieter von Usability Remote Tests<br />

11. Juli 2011 14/11<br />

Interview<br />

Maximal 20 Minuten<br />

Martin Beschnitt<br />

leitet die Hamburger<br />

Niederlassung von<br />

eResult.<br />

❚ www.eresult.de<br />

Der Einsatz von Remote Testing verlangt viel<br />

Know-how vom Testleiter und eine umfassende<br />

Qualitätssicherung. Für limitierte Aufgaben<br />

eignen sich die Tools jedoch gut,<br />

meint Usability-Experte Martin Beschnitt.<br />

Was halten Sie von Remote Testing?<br />

Martin Beschnitt: Alle Remote-Lösungen<br />

zeichnen sich dadurch aus, dass<br />

sie sehr schnell eine große Stichprobe<br />

erreichen können, international<br />

betrachtet sogar rund um die Uhr. Da<br />

erreicht man auch berufstätige Probanden,<br />

die sonst vielleicht schwer zu<br />

greifen sind. Ein Nachteil ist die Zeit.<br />

Während wir bei Lab-Tests Probanden<br />

bis zu 75 Minuten testen lassen,<br />

verlieren Onliner schon nach 20 Minuten<br />

die Energie. Zudem ist ein<br />

Nachfassen des Interviewers wie im<br />

Lab nicht möglich, ebenso wenig wie<br />

eine Blickverlaufsanalyse.<br />

Ist die Intransparenz der unmoderierten<br />

Remote-Lösungen ein Ausschlusskriterium?<br />

Beschnitt: Nein. Jeder Test ist besser als<br />

kein Test. Unmoderierte Remote-Lösungen<br />

bereichern das Repertoire der<br />

Usability-Methoden. Es ist immer<br />

spannend zu sehen, wie Nutzer mit<br />

einer Seite interagieren, vor allem,<br />

wenn man Gefahr läuft, zu sehr die<br />

„interne Brille“ aufzuhaben. Man<br />

sollte jedoch wissen, wann es sinnvoll<br />

ist remote zu testen und ob man wirklich<br />

eine große Stichprobe benötigt.<br />

Wie setzt man solche Tools richtig ein?<br />

Beschnitt: Man wählt als Betrachtungsgegenstand<br />

kleine, isolierte<br />

Prozesse. Bei richtiger Planung sind<br />

diese Plattformen im Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

praktisch unschlagbar;<br />

jedoch ermöglichen diese Tests<br />

keine umfangreiche Beurteilung der<br />

gesamten Website. Hier sollten professionellere<br />

Tools wie Userzoom,<br />

Webeffective oder Leotrace zum Einsatz<br />

kommen. Besonders wenn es darum<br />

geht, ein kontinuierliches Monitoring<br />

in Ergänzung zu vorhandenen<br />

Web-Analyse-Daten zu erhalten.<br />

Wie sichert man die Qualität?<br />

Beschnitt: Die Auswahl der Probanden<br />

ist schon das A und O. Da sollte man<br />

sich Gedanken machen, ob man zum<br />

Beispiel die eigenen Newsletter-Kunden<br />

zu solchen Tests einlädt. Dann<br />

bekomme ich aber nur die Sichtweise<br />

der Bestandskunden. Bei der Auswertung<br />

setzen die etwas professionelleren<br />

Werkzeuge auf einen Fragebogen<br />

und erlauben sogar die direkte Kontaktaufnahme<br />

für Nachfragen. Ich<br />

denke, eine Plattform wir Loop11<br />

oder hierzulande Userfeedback HQ<br />

sollte man beobachten.


G B<br />

PLZ<br />

1<br />

PLZ<br />

2<br />

38 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS DIENSTLEISTERVERZEICHNIS 11. Juli 2011 14/11<br />

Moneybookers Ltd<br />

www.moneybookers.com<br />

Welken House<br />

10-11 Charterhouse Square<br />

London, EC1M 6EH, UK<br />

Tel.: 01805 363 722<br />

beratung@moneybookers.com<br />

Kreditkarten und über 80 Bezahloptionen<br />

weltweit akzeptieren!<br />

Über 15 Millionen Kunden und<br />

60,000 Händler, wie Skype &<br />

eBay.com. Gebühren: Ab 0.9%+<br />

€0,29/Trans. Erhöhen Sie Umsatz<br />

und Kundenzufriedenheit!<br />

micropayment GmbH<br />

www.micropayment.de<br />

Scharnweberstr. 69, 12587 Berlin<br />

Tel.: (+49) 30 – 3000 770, Fax: 771<br />

info@micropayment.de<br />

presse@micropayment.de<br />

Ansprechpartner : Kai Thiemann<br />

Professionelle Produkte, Dienstleistungen<br />

und Systeme im Bereich<br />

ePayment. Mehr als 8.000 <strong>Business</strong>kunden<br />

aus dem eCommerce und<br />

der Digital Content Distribution<br />

vertrauen auf die micropayment<br />

GmbH.<br />

PayPal Deutschland GmbH<br />

www.paypal-deutschland.de/<br />

haendler<br />

Marktplatz 1<br />

14532 Europarc Dreilinden<br />

Tel.: 0800 - 101 2108<br />

geschaeftskunden@paypal.com<br />

Mit PayPal können Unternehmen<br />

und Privatkunden sicher, bequem<br />

und kostengünstig Online-Zahlungen<br />

senden und empfangen.<br />

Gate2Shop Deutschland<br />

www.gate2shop.com<br />

sales-germany@g2s.com<br />

Karl-Liebknecht-Str. 34, 10178 Berlin<br />

Phone: +49 30 303 452 76<br />

Fax: +49 30 303 452 75<br />

G2S bietet eHändlern über 30<br />

Zahlungsmethoden inklusive Risikomanagement<br />

und 1A Kundensupport,<br />

für nur 3,75%<br />

ATLAS Interactive Deutschland<br />

GmbH<br />

www.atlasinteractive.de<br />

Christoph-Probst-Weg 3<br />

20251 Hamburg<br />

Deutschland<br />

Tel.: +49 (0) 40/41 33 00 185<br />

sales@altlasinteractive.de<br />

kanzaloo.com – Die all-in-one<br />

Micropayment-Lösung vom<br />

europäischen Marktführer ATLAS<br />

Interactive!<br />

EOS Payment Solutions GmbH<br />

www.eos-payment.com<br />

Steindamm 80, 20099 Hamburg<br />

Tel.: +49 40 2850-2400<br />

info@eos-payment.com<br />

Systeme für den elektronischen<br />

Zahlungsverkehr in Verbindung mit<br />

Know-how in den Bereichen Risiko-<br />

Informationen und Forderungsmanagement.<br />

PAYONE GmbH & Co. KG<br />

www.payone.de<br />

Fraunhoferstraße 2-4, 24118 Kiel<br />

Tel.: +49 (0)431/25968-400<br />

sales@payone.de<br />

Mit der modularen FinanceGate-<br />

Plattform unterstützt PAYONE mehr<br />

als 18 Zahlarten und zählt zu den<br />

führenden Anbietern im<br />

Bereich ePayment, Kreditkartenakzeptanz,<br />

Debitorenmanagement<br />

sowie Backoffice-Services.<br />

SIX Card Solutions Deutschland<br />

GmbH<br />

www.saferpay.com<br />

Bornbarch 9, 22848 Norderstedt<br />

Tel.: +49 (0) 40 325 967 260<br />

sales@saferpay.com<br />

E-Payment-Lösungen für Profis<br />

und Einsteiger – flexibel, einfach<br />

und sicher!<br />

Verarbeiten Sie alle nationalen und<br />

internationalen Zahlungsmittel über<br />

eine einzige Schnittstelle.<br />

PLZ<br />

4<br />

PLZ<br />

5<br />

PLZ<br />

6<br />

acoreus AG<br />

www.acoreus.de<br />

Schifferstraße 166<br />

47059 Duisburg<br />

Tel.: +49 (0)203 48801 -0<br />

Fax: +49 (0)203 48801-555<br />

info@acoreus.de<br />

Die acoreus AG ist ein Dienstleister<br />

für <strong>Business</strong> Process Outsourcing<br />

mit den Schwerpunkten Abrechnung,<br />

Zahlungsverkehr und<br />

Forderungsmanagement. -<br />

mpass -<br />

Einfach per Handy bezahlen<br />

www.mpass.de<br />

Joachim Gramberg<br />

Vodafone D2 GmbH<br />

Am Seestern 1, D-40547 Düsseldorf<br />

Tel: +49 (0) 211-533 6671<br />

Fax: +49 (0) 211-533 1819<br />

info@mpass.de<br />

mpass - das mobile Bezahlsystem<br />

von Telekom, Vodafone und o2 für<br />

alle Mobilfunkkunden.<br />

Einsetzbar im e- und m-Commerce.<br />

akcepto GmbH<br />

www.akcepto.com<br />

Abendener Straße 11<br />

D-52385 Nideggen<br />

Tel.: +49 (0)2427 90360-00<br />

sales@akcepto.com<br />

Maßgeschneiderte Applikationen<br />

zur Prozessoptimierung in den<br />

Bereichen ePayment, eRisk und<br />

eCommunications.<br />

Deutsche Card Services GmbH<br />

www.deucs.com<br />

Tobias F. Hauptvogel<br />

Kaltenbornweg 1-3, 50679 Köln<br />

Tel.: 0221/99577-0, Fax: -720<br />

info.deucs@db.com<br />

Internationale Kartenakzeptanz,<br />

Zahlungsabwicklung, Risikominimierung<br />

und umfassendes Online-<br />

Reporting über eine der modernsten<br />

und zuverlässigsten Zahlungsverkehrs-Plattformen<br />

der Welt.<br />

Acceptance / Lufthansa AirPlus<br />

Servicekarten GmbH<br />

www.acceptance.de<br />

Odenwaldstr. 19<br />

63263 Neu-Isenburg<br />

Tel.: +49 (0) 61 02 204-822<br />

info@acceptance.de<br />

Acceptance - Wir haben<br />

für Ihre Kreditkartenakzeptanz<br />

die individuelle Lösung!<br />

B+S Card Service GmbH<br />

Maßgeschneiderte Angebote,<br />

Beratung zu allen Bezahlverfahren<br />

und höchste Sicherheit unter:<br />

www.bs-card-service.com<br />

Lyoner Straße 9, 60528 Frankfurt<br />

Tel.: +49(0)69 6630-5529<br />

ecommerce@bs-card-service.com<br />

Akzeptanzverträge für Kreditkarten<br />

und giropay sowie nationale und<br />

internationale Payment-Lösungen<br />

für E-Commerce und Mailorder<br />

ConCardis GmbH<br />

E-Payment mit ConCardis – einfach,<br />

sicher, leistungsstark<br />

www.concardis.com<br />

Solmsstraße 4, 60486 Frankfurt<br />

Tel.: +49 (0)69 7922 4042<br />

ecommerce@concardis.com<br />

Vom Akzeptanzvertrag für Kreditund<br />

Debitkarten, über E-Payment<br />

Lösungen mit bis zu 30 Zahlverfahren<br />

für E-Commerce und Versandhandel<br />

bieten wir Ihnen alles aus<br />

einer Hand.<br />

EXPERCASH GmbH<br />

www.epaymentloesungen.de<br />

Christian Krzikalla<br />

Augustaanlage 59, 68165 Mannheim<br />

beratung@expercash.de<br />

Mit ePayment, Risiko- und vollständigem<br />

Debitorenmanagement<br />

unterstützt ExperCash<br />

<strong>Internet</strong>händler bei all ihren<br />

Zahlungsvorgängen, auch für<br />

Verkäufe ins Ausland.<br />

PLZ<br />

7<br />

paymorrow GmbH<br />

www. paymorrow.de<br />

Martina I. Sauer<br />

Erzbergerstraße 117<br />

76133 Karlsruhe<br />

Tel.: +49 (0) 721/480 84-0<br />

Fax: +49 (0) 721/480 84-99<br />

service@paymorrow.de<br />

paymorrow, unabhängiger eCommerce-Servicer,<br />

der für Online-<br />

Händler Rechnungskauf abwickelt<br />

und mit einer Zahlungsgarantie<br />

absichert.<br />

PLZ<br />

8<br />

PLZ<br />

0<br />

PLZ<br />

1<br />

Wirecard AG<br />

www.wirecard.com<br />

Frau Wagner<br />

Einsteinring 35, 85609 Aschheim<br />

Tel: 089/4424-1400, Fax: -1500<br />

sales@wirecard.com<br />

Die Wirecard AG entwickelt<br />

Lösungen und Services für<br />

Zahlungsabwicklung und<br />

Risikomanagement, die den<br />

Online-Handel voranbringen.<br />

E-SHOP/E-COMMERCE<br />

dotSource GmbH<br />

www.dotSource.de<br />

Sebastian Herold<br />

Leutragraben 1 (Intershop Tower)<br />

07743 Jena<br />

Tel.: +49 (0) 3641 573 3491<br />

Fax.: +49 (0) 3641 573 3306<br />

info@dotsource.de<br />

<strong>Internet</strong>agentur; E-Commerce-Plattformen<br />

auf Basis von Magento oder<br />

Intershop Enfinity Suite; Social-<br />

Commerce-Lösungen und –Module;<br />

Beratung; Workshops; Hosting.<br />

apt-ebusiness GmbH<br />

www.apt-ebusiness.com<br />

Stefan Schilling<br />

Alt-Kaulsdorf 57 a, 12621 Berlin<br />

Tel.: 030/50 18 10 12<br />

Fax: 030/50 18 10 13<br />

info@apt-ebusiness.com,<br />

Skalierbare Ecommerce Software auf<br />

SaaS-Basis, hochleistungsstarke<br />

Shop-Server in Deutschland<br />

PLZ<br />

2<br />

atlantis media GmbH<br />

www.atlantismedia.de<br />

Michael Märtin<br />

Haferweg 26, 22769 Hamburg<br />

Tel.: 040/851 81-400<br />

sales@atlantismedia.de<br />

Führend im Norden bei <strong>Internet</strong> &<br />

E-<strong>Business</strong>. Full-Service-Agentur.<br />

Innovative Websites mit CMS/<br />

TYPO3, Spezialist für Magento<br />

E-Commerce-Lösungen.<br />

TYPO3-zertifiziert, TYPO3-Association-Member<br />

und Magento Partner.<br />

PLZ<br />

4<br />

PLZ<br />

5<br />

ePages GmbH<br />

epages.com<br />

Michael Ringbeck<br />

Pilatuspool 2, 20355 Hamburg<br />

Tel.: +49 40 350 188 -0<br />

Fax: +49 40 350 188 -222<br />

info@epages.com<br />

50.000 KMU weltweit nutzen<br />

ePages um sich kostengünstig<br />

online zu präsentieren und Waren<br />

zu verkaufen.<br />

Shopmacher eCommerce GmbH<br />

& Co. KG<br />

shopmacher.de<br />

Sabine Götz<br />

Hauptstrasse 30, 48712 Gescher<br />

Tel: 02542/917919-0; Fax: -39<br />

info@shopmacher.com<br />

Die eCommerce-Experten – Kompetenzen:<br />

Multichannel-Filialführung<br />

für mittelständische Marken<br />

EXPEEDO<br />

E-Commerce & Webmarketing<br />

Michael Balzer<br />

www.expeedo.de<br />

www.shopdriver.de<br />

Mühlenstraße 5, 58285 Gevelsberg<br />

Tel.: 02333 30 60 060<br />

info@expeedo.de<br />

EXPEEDO entwickelt die E-Commerce-Lösung<br />

ShopDriver. Einzigartige<br />

Webshops und Shop-Systeme nach<br />

Maß.<br />

PLZ<br />

7<br />

PLZ<br />

8<br />

PLZ<br />

9<br />

PLZ<br />

7<br />

netz98 new media gmbh<br />

www.netz98.de<br />

Tim Hahn<br />

Haifa-Allee 2, 55128 Mainz<br />

Tel.: 06131/90798-98, Fax: -99<br />

t.hahn@netz98.de<br />

: Inhabergeführte Agentur für<br />

Online-Marketing und digitale<br />

Markenführung mit den Kernthemen<br />

Web 2.0 und E-Commerce.<br />

: IT- Dienstleister für webbasierte<br />

Prozesslösungen.<br />

Trusted Shops GmbH<br />

www.trustedshops.de<br />

Thomas Karst, Colonius Carré<br />

Subbelrather Str. 15c, D-50823 Köln<br />

Tel.: 0221 - 77 53 6 – 87, Fax: – 89<br />

sales@trustedshops.de<br />

Über 7.000 erfolgreiche Online-<br />

Händler nutzen das Shop-<br />

Gütesiegel von Trusted Shops, um<br />

durch Vertrauen und Sicherheit<br />

mehr Umsatz zu erzielen.<br />

Phoenix Medien GmbH & Co. KG<br />

www.phoenix-medien.de<br />

Marc Schürmann<br />

Industriestr. 4, 70565 Stuttgart<br />

Tel.: 0711/1289500<br />

info@phoenix-medien.de<br />

Magento Enterprise Partner in<br />

Deutschland und Professional Partner<br />

in Österreich und Spezialist für<br />

eCommerce-Systeme.<br />

biering online<br />

Media Agentur GmbH<br />

www.internetagentur.biz<br />

Freisinger Landstraße 21<br />

D-80939 München<br />

Tel.: +49 89 323 52-151<br />

Fax: +49 89 323 52-277<br />

Planung, Design, Umsetzung<br />

und Hosting von einzigartigen<br />

Webshops mit Sinn & Verstand.<br />

8 Jahre eCommerce-Erfahrung<br />

Über 30 Shop-Referenzen<br />

arsmedium group<br />

Constantin Alecu<br />

www.arsmedium.com<br />

Bucher Str. 103, 90419 Nürnberg<br />

Tel.: 0911. 200485.0, Fax: .55<br />

info@arsmedium.com<br />

Marken und Märkte aktivieren.<br />

Mit emotionaler Intelligenz als<br />

Basis exzellenter Ideen, die durchschlagend<br />

Erfolg versprechen …<br />

Atrada Trading Network AG<br />

Stephan Czajkowski<br />

www.atrada.net<br />

Allersberger Straße 130<br />

90461 Nürnberg<br />

Tel.: 0911-5205100<br />

czajkowski@atrada.net<br />

Hochskalierbare eCommerce-Lösungen<br />

basierend auf Systemstandards.<br />

Betreuung von der Analyse,<br />

Planung, Entwicklung, Implementierung<br />

bis hin zu begleitender<br />

Beratung und Managed Services.<br />

E-SHOP/VERSAND-<br />

HANDELSSOFTWARE<br />

SoftENGINE GmbH<br />

www.softengine.de/ecommerce<br />

Kaufmännische Softwarelösungen<br />

Alte Bundesstraße 10/16<br />

76846 Hauenstein<br />

Tel: 06392-995 0<br />

Fax: 06392-995 599<br />

EMail: info@softengine.de<br />

SoftENGINE liefert die komplette<br />

kaufmännische Organisation für<br />

Unternehmen im Online- &<br />

Versandhandel.<br />

Actindo GmbH / Cloud ERP-Software<br />

für den Versandhandel<br />

www.actindo.de<br />

Carl-Zeiss-Ring 15<br />

85737 Ismaning<br />

Tel.: +49 (0) 89 890 6735-0,<br />

Fax: +49 (0) 89 890 6735-12<br />

info@actindo.de<br />

Kaufmännische Komplettsoftware<br />

für den Multi-Channel-Versandhandel,<br />

über 1500 zufriedene Unternehmen,<br />

TÜV-zertifiziert.<br />

pixi* Versandhandelssoftware /<br />

mad geniuses GmbH<br />

www.pixi.eu<br />

Christiane Brehme<br />

Goethestr. 8, 80336 München<br />

Tel.: +49 (89) 9 61 60 61 -71<br />

Fax: +49 (89) 9 61 60 61 -61<br />

info@pixi.eu<br />

Software für Versand- & Lagerprozesse,<br />

Kundenservice, Zahlungs- &<br />

Einkaufswesen, PoS, Controlling<br />

FULLFILMENT<br />

PLZ<br />

2<br />

4elements mangement gmbh<br />

YouSellWeSend<br />

www.yousellwesend.de<br />

Frau Lena Scheel<br />

Borsigstraße 24<br />

21465 Reinbek<br />

Tel.: 040 - 767 966 43<br />

office@yousellwesend.de<br />

YouSellWeSend ist die Online-Logistik-Plattform<br />

für den <strong>Internet</strong>handel<br />

– zurücklehnen und verkaufen!<br />

FULL-SERVICE-<br />

E-COMMERCE<br />

LIMAL GmbH<br />

www.limal.de<br />

Andreas Voswinckel<br />

Tungendorfer Strasse 10<br />

24536 Neumünster<br />

Tel.: +49 (0)4321 / 499 09 80<br />

Fax: +49 (0)4321 / 499 09 82<br />

av@limal.de<br />

Online Vermarktung von Restposten<br />

und B-Waren, eBay Markenshop,<br />

eCommerce Logistik und Fulfilment,<br />

internationales Verkaufs und<br />

Retourenmanagement.<br />

Wiethe Interaktiv GmbH & Co. KG<br />

www.wiethe.com<br />

Hermann-Müller-Straße 12<br />

49124 Georgsmarienhütte<br />

Tel.: + 49 (0)5401 - 3651 - 200<br />

Fax: + 49 (0)5401 - 3651 - 201<br />

interaktiv@wiethe.com<br />

Top-Anbieter im Full Service E-Commerce<br />

mit Kunden wie TOM TAILOR,<br />

Marc O' Polo, engelhorn,<br />

Seidensticker oder MUSTANG.<br />

PLZ<br />

8<br />

komdat.com GmbH<br />

www.komdat.com<br />

Holger Aurich und Robert Manhart<br />

Elsenheimerstraße 55a<br />

80687 München<br />

Tel.: +49 89 552 744-0, Fax: -9000<br />

info@komdat.com<br />

Beratung, Technologie und Full-Service<br />

Agenturleistungen in SEA, SEO,<br />

Affiliate Marketing und Social Media.<br />

HÄNDLER U. DIENSTLEISTER<br />

AlphaSystems GmbH<br />

www.alphasystems.com<br />

Jörn Steinhauer<br />

Kirchbergstr. 23<br />

86157 Augsburg<br />

Tel.: 0821/5 09 81-0, Fax: -509<br />

info@alphasystems.com<br />

Consulting und Entwicklung von<br />

Intra/<strong>Internet</strong>lösungen, eCommerce,<br />

B2B, Softwaredevelopement,<br />

Datenbanken, Redaktionssysteme,<br />

eBilling-Lösungen.<br />

Ihr Unternehmen ist nicht dabei? Senden Sie eine E-Mail an: dienstleister@internetworld.de<br />

PLZ<br />

8<br />

PLZ<br />

2<br />

PLZ<br />

4<br />

PLZ<br />

8<br />

HOSTING<br />

PLZ<br />

3<br />

Pixel X e.K.<br />

www.pixelx.de<br />

Kuhstr. 26-27, 38100 Braunschweig<br />

Tel: 0800 - 899 899 9,<br />

Fax: 0531 - 88 616-16<br />

info@pixelx.de<br />

Webhosting, Domains,<br />

Root- & Managed-Server,<br />

Housing, SSL-Zertifkate und<br />

Backup-Lösungen seit 1999.<br />

KUNDENSERVICE<br />

PLZ<br />

4<br />

GREYHOUND Software<br />

digital guru GmbH & Co. KG<br />

www.greyhound-software.com<br />

Am Landgericht 2<br />

D – 49074 Osnabrück<br />

Tel.: +49 (0) 541 5079900<br />

team@greyhound-software.com<br />

Die Komplettlösung: E-Mail, Chat,<br />

Telefon, Fax & DMS in einer<br />

Software mit direkter Anbindung<br />

an bekannte ERP-Systeme.<br />

PLZ<br />

2<br />

PLZ<br />

5<br />

PLZ<br />

9<br />

PLZ<br />

1<br />

PLZ<br />

1<br />

+ 2<br />

LOGISTIK<br />

Hermes Logistik Gruppe<br />

Deutschland GmbH<br />

www.profipaketservice.de<br />

Essener Straße 89<br />

22419 Hamburg<br />

Tel: 01805 008 008*<br />

Hermes bietet Online-Händlern ein<br />

komfortables Abwicklungstool für<br />

Ihren Versand – mit ausgezeichnetem<br />

Service. Testsieger Paketdienste<br />

Stiftung Warentest 12/2010.<br />

* 0,14 Euro/Min. Festnetz /<br />

Mobilfunk max. 0,42 Euro/Min.<br />

DHL Vertriebs GmbH & Co. OHG<br />

www.dhl.de/ecommerce<br />

Charles-de-Gaulle-Straße 20<br />

53113 Bonn<br />

Tel.: 0180 5 345 22 55*<br />

kundenservice.de@dhl.com<br />

DHL bietet Ihnen clevere Lösungen<br />

für Ihren Online-Handel,<br />

die Ihren Versand erleichtern.<br />

*(0,14 Euro pro angefangene Minute aus<br />

den deutschen Festnetzen; höchstens<br />

0,42 Euro pro angefangene Minute aus<br />

den deutschen Mobilfunknetzen)<br />

iloxx AG<br />

www.iloxx.de/firmenkunde<br />

Gutenstetter Straße 8b<br />

90449 Nürnberg<br />

Tel.: 01805 597781*<br />

Fax: 0911 5977822<br />

vertrieb@iloxx.de<br />

Der Logistikspezialist für den<br />

E-Commerce: Paket, Express und<br />

Frachten zu günstigen Konditionen.<br />

*(0,14 Euro pro angefangene Minute aus<br />

den deutschen Festnetzen; höchstens<br />

0,42 Euro pro angefangene Minute aus<br />

den deutschen Mobilfunknetzen)<br />

ONLINE AGENTUREN<br />

Ein Shop der Media Innovation<br />

GmbH<br />

www.marketingshop.de<br />

Auguststraße 75, 10117 Berlin<br />

Tel. 030 / 202 151 314<br />

info@marketingshop.de<br />

Produkte & Lösungen für Neukundengewinnung,<br />

Online Marketing,<br />

Reputation Management, Wettbewerber<br />

Analyse, Web Solutions und<br />

Content<br />

construktiv GmbH<br />

www.construktiv.de<br />

Invalidenstraße 112, 10115 Berlin<br />

Tel.: 030/200 56 90<br />

info@construktiv.de<br />

Haferwende 1, 28357 Bremen<br />

Tel.: 0421/27 86 70<br />

info@construktiv.de<br />

Werbeagentur, Web-Entwicklung,<br />

Online Marketing, Web 2.0,<br />

Mister Wong.<br />

PLZ<br />

3<br />

Nionex GmbH, Ein Unternehmen<br />

der DirectGroup Bertelsmann<br />

www.aconon.de, www.nionex.de<br />

Horst Gosewehr<br />

Avenwedder Str. 55<br />

33311 Gütersloh<br />

Tel.: (+49) 5241-80-2338<br />

Fax: (+49) 5241-80-623 38<br />

info@nionex.de<br />

Social Media Konzeption und<br />

Integrierte Digitale Kommunikationskonzepte.<br />

PLZ<br />

5<br />

PLZ<br />

6<br />

PLZ<br />

7<br />

nexum AG<br />

www.nexum.de<br />

Dr. Michael Klinkers<br />

Maarweg 149-161<br />

50825 Köln<br />

Tel.: 0221-56939 0<br />

info@nexum.de<br />

Beratung, Design, Entwicklung<br />

und Redaktion für e<strong>Business</strong>,<br />

Multichannel-Lösungen<br />

und Content Management<br />

DI UNTERNEHMER –<br />

Digitalagentur<br />

www.di-unternehmer.com<br />

Nikola Bott<br />

Taunusstraße 5<br />

65183 Wiesbaden<br />

Tel.: 0611 8809232<br />

nikola.bott@di-unternehmer.com<br />

DI UNTERNEHMER kreieren<br />

digitales Marketing. An den Standorten<br />

Wiesbaden und Hamburg<br />

entstehen anspruchsvolle digitale<br />

Marketinglösungen von der Idee bis<br />

zur technischen Implementierung.<br />

jaron GmbH –<br />

your digital marketing experts<br />

www.jaron.de<br />

Hanauer Landstraße 143<br />

60314 Frankfurt<br />

Tel.: 069 405866-0<br />

mail@jaron.de<br />

Online-Marketing Strategie, Beratung,<br />

Kampagnen. Spezialisten für<br />

Social Media und Suchmaschinenoptimierung.<br />

Lifestyle Webconsulting GmbH<br />

www.life-style.de<br />

Daniel Kalkowski<br />

Magnolienweg 19<br />

63741 Aschaffenburg<br />

Tel.: +49 (0)60 21. 43 95 43-1<br />

Fax: +49 (0)60 21. 43 95 47-9<br />

info@life-style.de<br />

Wir Entwickeln nun auch Ihre<br />

Iphone und Android Apps!<br />

Die <strong>Internet</strong>nützlichmacher!<br />

Beratung, Design, Entwicklung<br />

für E-Commerce, CMS und<br />

Webprojekte.<br />

proseed GmbH - Online<br />

Marketing & Consulting<br />

www.proseed.de<br />

Fahrgasse 89<br />

60311 Frankfurt a. M.<br />

Tel.: 069 / 247 52 62 - 0<br />

info@proseed.de<br />

Wir bieten individuelle Lösungen in<br />

den Bereichen SEO/SEM, Performance<br />

Marketing, Social Media<br />

Communication und Webdesign.<br />

NETFORMIC GmbH<br />

Stephan Sigloch<br />

www.netformic.de<br />

Hermannstr. 5A<br />

70178 Stuttgart<br />

Tel.: 0711 67 37 40 – 0, Fax: – 26<br />

info@netformic.de<br />

E-Commerce Lösungen mit Oxid,<br />

Magento & TYPO3, brickfox<br />

Partner, B2B+B2C Websites &<br />

Online-Marketing


40 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS<br />

Jobbörsen, Printanzeigen, Karrieretage,<br />

Fachmessen, persönliche Kontakte und<br />

Social Media: Die Möglichkeiten, neue<br />

Mitarbeiter zu finden, sind vielfältig. Hoch<br />

im Kurs stehen dabei Social Media. Die<br />

Chance, Talente für das eigene Unternehmen<br />

via Xing, Facebook und Co. zu finden,<br />

nutzt heute beinahe jede Firma.<br />

Das soziale Netzwerke so populär sind,<br />

hat zahlreiche Gründe. Zum einen ist es<br />

ein schneller und direkter Weg, zum anderen<br />

erhöhen sie die Reichweite, wie Sybille<br />

Disser, Director Human Resources von<br />

Pepper, meint: „Man entdeckt leicht Kandidaten,<br />

die man auf dem klassischen Weg<br />

nicht finden würde.“ Genutzt werden<br />

dabei auch die Kontakte der eigenen Mitarbeiter.<br />

So motiviert People Interactive<br />

seine Belegschaft, sich in <strong>Business</strong>-Netzwerken<br />

und Fachgruppen aktiv einzubringen<br />

und übernimmt dafür die Kosten.<br />

Für Jobsuchende ist damit klar: Die<br />

eigene Online-Reputation im Griff zu<br />

haben, lohnt sich. Und entsprechend gilt<br />

es, am Personal Branding zu arbeiten.<br />

Allerdings spielen private Netzwerke wie<br />

Facebook im Recruiting-Prozess eine<br />

untergeordnete Rolle.Viel mehr Wert legen<br />

die Human-Resource-Verantwortlichen<br />

auf eine gute Präsentation in <strong>Business</strong>-<br />

Netzen wie Xing oder Linkedin. Jessica<br />

Schmidt, Client Server Director bei Mediaman,<br />

stellt klar: „Facebook ist mir zu privat<br />

ausgerichtet. Ich unterstütze die Art der<br />

Infogenese und -verquickung dort nicht.“<br />

Aber nicht nur die Wahl des Netzwerks,<br />

sondern auch der Auftritt dort spielen eine<br />

entscheidende Rolle. I-Potentials-Geschäftsführerin<br />

Constanze Buchheim<br />

betont: „Bei Netzwerken wie Xing oder<br />

Linkedin geht es darum, beruflich-akzentuiert<br />

aufzutreten, um mit einer eindeuti-<br />

gen Positionierung, die zur Bildung einer<br />

eigenen Marke führt, Grundlagen fürs<br />

Netzwerken zu schaffen.“ Ganz wichtig ist<br />

die Professionalität des Ge-<br />

samterscheinungsbilds.Dabei spielen Fragen eine<br />

Rolle wie: Gibt es einen<br />

nachvollziehbaren Lebenslauf<br />

und steht der Bewerber<br />

zu diesem? Welche Berufserfahrungen<br />

hat der Bewerber?<br />

In welchen <strong>Business</strong>-<br />

Gruppen ist er Mitglied? Zu<br />

einem professionellen Auftritt gehören<br />

auch ein qualitativ hochwertiges Foto sowie<br />

ein vollständiges und aktuelles Profil.<br />

Selbstdarsteller kommen schlecht an<br />

Negativ in <strong>Business</strong>-Netzwerken dagegen<br />

sind die Nennung von zu vielen Kompe-<br />

MENSCHEN & KARRIERE 11. Juli 2011 14/11<br />

KARRIERE UND SOZIALE NETZWERKE<br />

Personal Branding im Netz<br />

Ein professioneller Auftritt in Xing & Co. ist für Jobsuchende ein Muss – ist aber kein Einstellungskriterium<br />

„Ein professioneller Auftritt<br />

fördert, ein unprofessioneller<br />

schadet.“<br />

Sybille Disser<br />

Director Human Resources Pepper GmbH<br />

Dos und Don’ts für den eigenen Auftritt<br />

Wer sich in sozialen Netzwerken als Arbeitnehmer<br />

„verkaufen“ möchten, betreibt eine Markenbildung<br />

hinsichtlich der eigenen Persönlichkeit –<br />

Tipps von Kristina Gerwert, Leiterin Human<br />

Resources Management der Adesso AG:<br />

❚ Dos<br />

✔ Formulieren Sie vorab konkrete Ziele: Was<br />

will ich erreichen? Was ist das Ziel? Wie will<br />

ich mich präsentieren?<br />

✔ Erstellen Sie ein Profil mit aussagefähigen<br />

Fakten und versehen Sie es mit relevanten<br />

Key Words, die für potenzielle Arbeitgeber<br />

interessant sind, da Sie hierüber gefunden<br />

werden können.<br />

✔ Denken Sie aus Sicht des Arbeitgebers:<br />

Bewerbungsgespräch: Vor allem der persönliche Eindruck zählt, ein professioneller Auftritt bei<br />

Xing kann diesen aber zusätzlich unterstreichen<br />

„Sauber aufbereitete Informationen<br />

mit Bild, Lebenslauf und<br />

Kompetenzen helfen enorm.“<br />

Stephan Mosblech<br />

Geschäftsführer People Interactive<br />

Welche Informationen über Sie sind für den<br />

Arbeitgeber interessant?<br />

✔ Zeigen Sie, dass Sie an Karrierechancen interessiert<br />

sind (Jobsuche oder Herausforderung).<br />

✔ Halten Sie Ihr Profil aktuell.<br />

✔ Integrieren Sie Empfehlungen von relevanten<br />

Personen.<br />

✔ Nutzen Sie mehrere Optionen, die das Netz<br />

bietet: zum Beispiel indem Sie ein Video<br />

über sich veröffentlichen oder auch Blogs,<br />

Twitter oder Diskussionsforen in Ihre<br />

Profilseiten einbinden, um Fachkenntnisse<br />

beziehungsweise Know-how zu Themen zu<br />

demonstrieren.<br />

✔ Reagieren Sie zeitnah, wenn Sie kontaktiert<br />

werden.<br />

tenzen im Lebenslauf, Nachlässigkeiten<br />

sowohl bei fachlichen als auch grammatikalischen<br />

Formulierungen sowie ein allzu<br />

privates Erscheinungsbild. Für Sybille<br />

Disser von Pepper ist auch eine geringe<br />

Aktivität auf der Plattform problematisch.<br />

„Das lässt darauf schließen, dass das Interesse<br />

an beruflicher Weiterentwicklung<br />

eventuell nicht sehr hoch ist.“ Stephan<br />

Mosblech von der Kölner Agentur People<br />

Interactive mag keine Illoyalität gegenüber<br />

ehemaligen Arbeitgebern und Kunden.<br />

Und Jessica Schmidt von der Mainzer<br />

Agentur Mediaman wird hellhörig, wenn<br />

sie das Gefühl bekommt, ein Lebenslauf<br />

sei „frisiert“.<br />

So wichtig wie der Auftritt in sozialen<br />

Netzwerken auch ist, als Einstellungskriterium<br />

spielt er kaum eine Rolle. Den meisten<br />

Unternehmen sind ein sauberes Bewerbungsanschreiben,<br />

ein<br />

nachvollziehbarer Lebenslauf<br />

und aussagekräftige<br />

Referenzen wichtiger. Zudem<br />

legen viele Agenturen<br />

mehr Wert auf die Teamfähigkeit<br />

und die Persönlichkeit<br />

des Bewerbers. ❚<br />

Susann Naumann<br />

❚ Don’ts<br />

✗ Geben Sie nicht zu viele private Details über<br />

sich preis.<br />

✗ Platzieren Sie keine Nachrichten, die für andere<br />

uninteressant sind.<br />

✗ In den <strong>Business</strong>-Netzwerken wie Xing sollte<br />

man vorsichtig mit Äußerungen sein. Da jede<br />

Kommunikation „bleibt“, ist es ratsam, sachliche<br />

Inhalte zu liefern und qualifizierte Antworten<br />

zu geben. Vorsicht geboten ist bei<br />

kritischen Aussagen, auch im Hinblick auf bisherige<br />

Arbeitgeber oder das Arbeitsumfeld.<br />

Aussagen sollten faktenbasiert und nicht zu<br />

emotional sein.<br />

✗ Vermeiden Sie politische oder religiöse Äußerungen.<br />

Foto: XMonster<br />

Interview<br />

Constanze<br />

Buchheim<br />

Geschäftsführerin<br />

I-Potentials GmbH,<br />

Berlin<br />

❚ www.i-potentials.de<br />

Die „Marke Ich“ entwickeln<br />

Wie können Bewerber ihren Auftritt in<br />

sozialen Netzwerken optimieren?<br />

Constanze Buchheim: Zunächst ist es<br />

wichtig,die „Marke Ich“ zu entwickeln<br />

und die eigene, besondere Stärke zu<br />

benennen, die mich als Arbeitnehmer<br />

deutlich von anderen im positiven<br />

Sinne unterscheidet. Wem dies nicht<br />

in Eigenreflexion gelingt, der kann<br />

hier sein Umfeld einbeziehen und<br />

Freunde, Kollegen oder Verwandte<br />

genau diese Frage stellen. Kennt man<br />

einmal die Kerninhalte der eigenen<br />

Positionierung, kann man Profile und<br />

Texte anlegen, die diese Botschaften<br />

transportieren und Schlagwörter enthalten,<br />

über die Suchende automatisch<br />

aufs Profil gelenkt werden.<br />

Was heißt das konkret?<br />

Buchheim: Bei Xing funktioniert das<br />

sehr gut über Schlagworte in den<br />

Bereichen „Ich biete“ oder in „Ich<br />

suche“. Das Wort „Herausforderung“<br />

ist zudem meist ein Signal an Rekrutierende,<br />

dass man offen für einen<br />

Jobwechsel ist. Auch das „Über mich“-<br />

Feld hilft, weil hier der Zusammenhang<br />

der einzelnen Positionen kurz<br />

beschrieben werden kann. In jedem<br />

Fall ist es wichtig, in jedem Netzwerk,<br />

das man nutzt, mit nicht allzu stark<br />

voneinander abweichenden Profilen<br />

zu arbeiten, damit der rote Faden<br />

auch netzwerkübergreifend kommuniziert<br />

und signalisiert werden kann.<br />

Beeinflusst der Auftritt des Bewerbers<br />

die Entscheidungsfindung eines HR-<br />

Managers?<br />

Buchheim: Geht es um die erste Kontaktaufnahme,<br />

ist der Auftritt des<br />

Bewerbers definitiv relevant. Zu<br />

wenig Informationen können dazu<br />

führen, dass man den Kandidaten gar<br />

nicht erst anspricht, weil die Unsicherheit<br />

zu hoch ist. Bei nicht<br />

authentischen, nicht nachvollziehbaren<br />

oder schlechten Eigendarstellungen<br />

gilt dies gleichermaßen. Geht es<br />

allerdings darum, eine Einstellungsentscheidung<br />

zu treffen, ist das Profil<br />

des Bewerbers lediglich ein Punkt unter<br />

vielen und entsprechend nicht<br />

mehr ganz so ausschlaggebend. Einen<br />

Bewerber, der im Interview überzeugen<br />

kann, wird man sicher nicht<br />

zurückweisen, weil sein Linkedin-<br />

Profil unvollständig ist.


42 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS MENSCHEN & KARRIERE<br />

Katrin Theiner<br />

Babbel, Berlin<br />

Das Online-Sprachlernportal<br />

Babbel heuert Katrin Theiner<br />

als neue International Communications<br />

Managerin an<br />

Die 30-Jährige verantwortet<br />

künftig sämtliche PR-Aktivitäten für die Region<br />

Deutschland, Österreich und Schweiz und koordiniert<br />

zudem die internationale Kommunikation<br />

in den Märkten Spanien, Frankreich, Italien,<br />

Schweden, England und USA. Bisher war Theiner<br />

bei der Nachrichtenagentur DAPD als freie Korrespondentin<br />

tätig, davor arbeitete sie unter anderem<br />

bei der Agentur Kruger Media und der<br />

Pro Sieben Sat 1 Media AG.<br />

❚ http://de.babbel.com<br />

Benedikt Köhler /<br />

Marc Thomalla<br />

Ethority, Hamburg<br />

Der Hamburger Monitoring-<br />

Spezialist Ethority GmbH &<br />

Co. KG baut seine Personalstruktur<br />

um: Benedikt Köhler, B. Köhler<br />

bislang Director Resarch &<br />

Digital Strategy, steigt zum Chief Operating Officer<br />

(COO) auf. Vom Standort München aus verantwortet<br />

er künftig das gesamte operative Geschäft<br />

sowie den Aufbau von Allianzen mit Agenturen<br />

und Partnern. Neben Köhler, der darüber<br />

hinaus stellvertretender Vorstand der Arbeitsgemeinschaft<br />

Social Media e.V. ist, arbeitet künftig<br />

auch Marc Thomalla in der Hamburger Ethority-<br />

Niederlassung. Der 32-Jährige, der als Manager<br />

Product Development & Marketing die Experten<br />

für Social Media Intelligence unterstützen soll, ist<br />

vor allem für die Betreuung und Weiterentwicklung<br />

des Monitoring-Tools Ethority Gridmaster<br />

zuständig. Vor dem Wechsel in die neu geschaffene<br />

Position betreute Thomalla bei Nugg Ad als<br />

Consultant & Account Manager Targeting- und<br />

Branding-Kampagnen.<br />

❚ www.ethority.de<br />

Elke Triendl /<br />

Nadine Heubeck<br />

Planet Home, München<br />

Mit zwei neuen Mitarbeitern<br />

verstärkt sich der Münchner<br />

Immobiliendienstleister Planet<br />

Home AG: Elke Triendl,<br />

E. Triendl<br />

bisher Senior Marketing Managerin<br />

der Pluggit GmbH,<br />

ist künftig für das Marketing<br />

der Immobilienfinanzierung<br />

zuständig. Dabei kümmert<br />

sich die 39-Jährige unter anderem<br />

um Kampagnen- und<br />

Anzeigenentwicklung sowie N. Heubeck<br />

den Ausbau bestehender Vermarktungsstrategien.<br />

Ebenfalls neu ist Nadine<br />

Heubeck, die nun die Marketingmaßnahmen für<br />

den Bereich Immobilienvermittlung verantwortet.<br />

Zuvor war die 29-Jährige, die unter anderem<br />

Kampagnen und B2C-Aktionen konzipiert, bei<br />

der Münchner Werbeagentur ACM tätig.<br />

❚ www.planethome.com<br />

Dennis Petersen<br />

Finanzpartnernetz, Berlin<br />

Als neuer Senior Affiliate Manager<br />

von Finanzpartnernetz,<br />

dem Affiliate-Netzwerk der<br />

Berliner Hypoport AG, kümmert<br />

sich Dennis Petersen<br />

künftig um den Ausbau und die Weiterentwicklung<br />

des Partnerprogramms. Der 33-Jährige war<br />

bislang als Senior Berater Performance Marketing<br />

bei der Agentur Pilot 1/0 und davor als Affiliate<br />

Marketing Manager bei Bigpoint aktiv.<br />

❚ www.hypoport.de<br />

Henning Bosch<br />

Neckermann.de, Frankfurt am Main<br />

Seit 1. Juli bündelt der E-Commerce-Anbieter Neckermann.de in<br />

Frankfurt am Main seine Serviceprozesse in einem Bereich, den<br />

künftig Henning Bosch verantwortet. Bevor der Aufsichtsrat den<br />

49-Jährigen in die neu geschaffene Position des Chief Operating<br />

Officers berief, war Bosch für die Ressorts Logistik, Prozessmanagement<br />

und Zentrale Dienste zuständig. Mit der neuen Position<br />

sollen vor allem die Online-Kunden besser betreut werden.<br />

❚ www.neckermann.de<br />

Olaf Emmerich<br />

Planet49, Sulzbach<br />

In der neu geschaffenen Position<br />

als Head of <strong>Business</strong> Development<br />

verantwortet Olaf<br />

Emmerich bei der Sulzbacher<br />

Planet49 GmbH, Anbieter für<br />

B2C-Lead-Generierung mittels Online-Gewinnspielen,<br />

künftig den Bereich „redaktionelle Content-Portale“.<br />

Dadurch will das Unternehmen die<br />

zielgruppenspezifische Adressgenerierung verbessern.<br />

Emmerich war seit 2010 Geschäftsführer<br />

eines Tochterunternehmens von Planet49. Davor<br />

war der 40-Jährige in unterschiedlichen Positionen<br />

bei Medienhäusern tätig, unter anderem bei<br />

dem TV-Sender Deutsches Anleger Fernsehen<br />

und der Fachzeitschrift „Horizont“.<br />

❚ www.planet49.de<br />

Sven Klabundt<br />

Sevenone Media, Unterföhring<br />

Die Leitung des Hamburger<br />

Verkaufsbüros übernimmt in<br />

Zukunft Sven Klabundt beim<br />

Online-Vermarkter Sevenone<br />

Media aus Unterföhring. Der<br />

43-Jährige, bislang Senior Account Manager, verantwortet<br />

in dieser Position alle Sales-Aktivitäten<br />

des Unternehmens in Norddeutschland. Klabundt<br />

folgt auf Harry Wagner, der sich nun im Sommer<br />

nach 20 Jahren aus dem Vermarktungsgeschäft<br />

zurückziehen wird, aber weiterhin beratend zur<br />

Seite steht. Bislang war Klabundt unter anderem<br />

bei der Radio Point of Sale GmbH und beim POS<br />

Medien Service in Kiel tätig, bevor er 2003 ins<br />

Hamburger Büro von Sevenone Media wechselte.<br />

❚ www.sevenonemedia.de<br />

Anne Müller /<br />

Ulrich Schipp /<br />

Jörg Bähr<br />

4Players, Hamburg<br />

Der <strong>Internet</strong>-Spieleportalbetreiber<br />

4Players GmbH, eine<br />

Tochter der Freenet AG, ver- A. Müller<br />

stärkt ihr Team mit drei neuen<br />

Mitarbeitern: Anne Müller<br />

kommt vom Hamburger Affiliate-Netzwerk<br />

Vitrado, bei<br />

dem sie bislang als Junior Key<br />

Account Managerin beschäftigt<br />

war. Bei 4Players ist die<br />

30-Jährige als <strong>Business</strong> Rela- U. Schipp<br />

tion Managerin für Akquise<br />

und Betreuung von Kunden<br />

sowie die Entwicklung neuer<br />

Geschäftskonzepte zuständig.<br />

Den Bereich eSport verantwortet<br />

nun Ulrich Schipp als<br />

neuer Product Manager. Der<br />

30-Jährige soll insbesondere J. Bähr<br />

neue Online-Turniere sowie<br />

Spiele konzipieren und den User Support betreuen.<br />

Um die inhaltliche Gestaltung der 4Players<br />

Liga kümmert sich darüber hinaus Jörg Bähr als<br />

Content Manager. Der 38-Jährige ist nun ebenfalls<br />

für den User Support sowie im organisatorischen<br />

Bereich tätig.<br />

❚ www.4players.de<br />

Gunnar Froh<br />

Airbnb, Hamburg<br />

Sein erstes Büro außerhalb<br />

der USA eröffnet Airbnb, ein<br />

Web-Community-Marktplatz<br />

für die Vermietung und Buchung<br />

von Privatunterkünften.<br />

Geleitet wird die Dependance vom neuen<br />

Country <strong>Business</strong> Manager Gunnar Froh, der von<br />

Hamburg aus für das US-amerikanische Unternehmen<br />

mit Sitz in San Francisco, Kalifornien,<br />

tätig ist. Bislang war der 28-Jährige, der ein Team<br />

von 30 Mitarbeitern der Airbnb Germany GmbH<br />

anführt, unter anderem Mitgründer von Accoleo.<br />

❚ www.airbnb.com<br />

Felix von Kunhardt<br />

Sellaround.net, Stuttgart<br />

Als neuer Geschäftsführer und<br />

Chief Operating Officer von<br />

Sellaround.net soll Felix von<br />

Kunhardt in Zukunft den Vertrieb<br />

der Social Commerce<br />

Platform ausbauen. Bisher war er als eBay Europe<br />

Manager am Aufbau des eBay-Markenshop-Programms<br />

in Europa beteiligt, davor leitete er das<br />

Händlergeschäft des US-<strong>Internet</strong>-Marktplatzes in<br />

Deutschland.<br />

❚ www.sellaround.net<br />

Joe Girling /<br />

Katy Turner<br />

Videoplaza, London (GB)<br />

Mit zwei neuen Mitarbeitern<br />

verstärkt Videoplaza, schwedischer<br />

Anbieter von Video-<br />

Adserving-Lösungen, die Ge- J. Girling<br />

schäftstätigkeit in Deutschland.<br />

Während Joe Girling als<br />

neuer Vice President <strong>Business</strong><br />

Development in Zukunft insbesondere<br />

die Aktivitäten in<br />

Europa und darüber hinaus<br />

ausbauen soll, kommt Katy<br />

Turner als Head of Marketing K. Turner<br />

zu dem Stockholmer Unternehmen.<br />

Die 35-Jährige, die von der Risikokapitalgesellschaft<br />

Eden Ventures kommt, ist für den<br />

gesamten Marketingbereich – von Werbemaßnahmen<br />

über PR und Veranstaltungsmanagement<br />

bis hin zu Marktforschung – zuständig.<br />

Girling war zuvor neun Jahre lang bei Adobe Systems<br />

für den Geschäftsbereich in Osteuropa,<br />

dem Nahen Osten sowie Afrika verantwortlich.<br />

Davor arbeite der 48-Jährige bei Mediamind.<br />

❚ www.videoplaza.com<br />

Babette Sommer<br />

Mediasports, Hamburg<br />

Der digitale Sportvermarkter<br />

Mediasports Digital GmbH in<br />

Hamburg verstärkt sein Sales-<br />

Team: Als neue Key Account<br />

Managerin soll Babette Sommer<br />

künftig vor allem die Werbevermarktung an<br />

Direkt- und Event-Kunden betreuen. Zuletzt war<br />

die 30-Jährige in gleicher Position bei der United<br />

<strong>Internet</strong> Media AG tätig, davor bei Lycos.<br />

❚ www.mediasports.de<br />

11. Juli 2011 14/11<br />

Martine Granier<br />

Vente-privee.com, Düsseldorf<br />

Mit einer neuen internationalen<br />

Abteilung, die ausschließlich<br />

auf das Thema Reisen und<br />

Freizeit spezialisiert ist, stärkt<br />

der Webshopping-Club Venteprivee.com<br />

sein Geschäft in diesem Bereich. Geleitet<br />

wird die Sparte in Zukunft von Martine Granier,<br />

die nun als Director Vente-privee-reisen.com fungiert.<br />

Bislang war Granier unter anderem Director<br />

Travel Agency bei der Accor-Gruppe sowie bei den<br />

Unternehmen Potel & Chabot, Costa-Paquet und<br />

Croisières Paquet beschäftigt. Zuletzt arbeitete sie<br />

als Managing Director und verantwortete in dieser<br />

Position den Wellness-Sektor Thalassa bei Accor.<br />

❚ www.vente-privee.com<br />

Alexander Mertten<br />

Ferien Touristik, Düsseldorf<br />

Der Reiseveranstalter Ferien<br />

Touristik, ein Tochterunternehmen<br />

der Münchner Comvel<br />

GmbH, verstärkt sein Team im<br />

kaufmännischen Bereich: Seit<br />

4. Juli verantwortet Alexander Mertten in der neu<br />

geschaffenen Position des Chief Financial Officers<br />

die Bereiche Finanzen und Personal. Zuletzt war<br />

Mertten, der künftig neben Geschäftsführer Lothar<br />

Krins in der Geschäftsführung sitzt, Global Finance<br />

Director bei der Spreadshirt AG.<br />

❚ www.ferien-touristik.de<br />

Gunter Thiel<br />

RIM, Düsseldorf<br />

Den Vertrieb in Deutschland<br />

stärkt der Blackberry-Hersteller<br />

Research in Motion (RIM)<br />

mit Gunter Thiel. Als neuer<br />

Sales Director Consumer Sales<br />

verantwortet der 37-Jährige künftig das Endkundengeschäft<br />

des kanadischen Unternehmens<br />

mit Hauptsitz in Waterloo, Ontario. Thiel berichtet<br />

direkt an Axel Kettenring, Managing Director<br />

für Deutschland. Zuletzt war er als Head of Marketing<br />

für die Handysparte bei LG Electronics zuständig,<br />

zuvor bei Sony Ericsson aktiv.<br />

❚ www.rim.com<br />

Dominik Frings<br />

Mediascale, München<br />

Zum neuen Geschäftsleiter<br />

steigt Dominik Frings bei der<br />

Mediascale GmbH & Co. KG,<br />

Spezialist für vertriebsorientierte<br />

Online-Werbung, auf.<br />

Der bisherige Leiter Beratung soll in Zukunft vor<br />

allem die strategische Kundenbetreuung vorantreiben<br />

sowie das Neukundengeschäft mitverantworten.<br />

Der 32-Jährige ist bereits seit 2003 bei<br />

dem Münchner Unternehmen beschäftigt, zwischen<br />

2004 und 2007 war er als Teamleiter tätig.<br />

❚ www.mediascale.de<br />

André Lange<br />

Castaclip, Berlin<br />

Als neuer Chief Product Officer<br />

wechselt André Lange zu<br />

Castaclip, Syndizierungsnetzwerk<br />

für Web-Videos. Der 35-<br />

Jährige übernimmt in seiner<br />

neuen Position die technische Weiterentwicklung<br />

der Online-Plattform. Darüber hinaus verantwortet<br />

Lange die Bereiche Produkt- und Projektmanagement<br />

sowie Produktion. Zuletzt war er bei<br />

der Axel Springer AG Head of Product Management<br />

und dort unter anderem für den Relaunch<br />

von Welt Online zuständig. Davor war er an der<br />

Weiterentwicklung von Bild.de beteiligt sowie<br />

bei den Unternehmen Atkon AG und Acom Multimedia<br />

beschäftigt.<br />

❚ www.castaclip.com


14/11 11. Juli 2011 MENSCHEN & KARRIERE<br />

<strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS 43<br />

Richard Wagner<br />

Out There Media, Düsseldorf<br />

Zu Out There Media, Anbieter<br />

im Bereich Mobile Advertising,<br />

wechselt der bisherige<br />

Director Sales & Marketing<br />

von Fox International Channels,<br />

Richard Wagner. Der 39-Jährige verantwortet<br />

in Zukunft als neuer Sales Director Deutschland<br />

die Vermarktung des österreichischen Unternehmens<br />

aus Wien, dessen Deutschlandsitz in<br />

Düsseldorf liegt. Im Fokus seiner Tätigkeit steht<br />

der mit der Deutschen Telekom im Februar 2011<br />

gestartete Service „Special Offers“. Zu den früheren<br />

Stationen Wagners gehören unter anderem<br />

das Burda Community Network und der RTL-Vermarkter<br />

IP Deutschland.<br />

❚ www.out-there-media.com<br />

Sieben neue Mitarbeiter<br />

Adtech, Dreieich<br />

Mit gleich sieben neuen Mitarbeitern verstärkt<br />

die Adtech AG, internationaler Anbieter von Adserving-Lösungen<br />

sowie Spezialist für digitales<br />

Marketing, ihre deutsche Firmenzentrale in Dreieich<br />

bei Frankfurt am Main. Neu an Bord sind<br />

nun Sven Buchholz, Andrea Kovac, Beate Radics,<br />

Nina Reppich, Markus Resch, Stefan Rudolf und<br />

Lucia Widmann, die in Zukunft in den Abteilungen<br />

Marketing, Software-Entwicklung, Customer<br />

Relationship Management, Produktmanagement<br />

sowie Vertragsmanagement und Buchhaltung<br />

beschäftigt werden. Insgesamt arbeiten nun 83<br />

Mitarbeiter bei dem Tochterunternehmen von<br />

AOL Advertising.com.<br />

❚ www.adtech.de<br />

Jörg Hensen<br />

Vente-privee.com, Düsseldorf<br />

Der Webshopping-Club Vente-privee.com hat Jörg Hensen zum<br />

Director Northern Europe ernannt. In der neu geschaffenen Position<br />

verantwortet er die Märkte in Deutschland, Österreich und<br />

Großbritannien sowie den Ausbau des Geschäfts in neue Länder<br />

wie etwa die Niederlande. Zuvor war Hensen unter anderem Geschäftsführer<br />

des schwedischen Versandhändlers Halens sowie<br />

der Quelle Versand AG in der Schweiz.<br />

❚ www.vente-privee.com<br />

Raoul Birkhold /<br />

Jean Marc Abel<br />

Digame Mobile, Köln<br />

Mit zwei neuen Mitarbeitern<br />

verstärkt sich der Anbieter für<br />

Browser-basierte Skill Games,<br />

Digame Games in Köln. Als<br />

R. Birkhold<br />

neuer Director Publishing soll<br />

Raoul Birkhold bei dem Tochterunternehmen<br />

der Digame<br />

Mobile GmbH den Auf- und<br />

Ausbau vorantreiben. Vor seinem<br />

Wechsel war er bereits<br />

als freier Berater für Digame<br />

tätig. Zuletzt arbeitete Birk- J.M. Abel<br />

hold als Marketing Manager<br />

bei der Deutschen Telekom, davor unter anderem<br />

bei Codemasters, EA und THQ. Ebenfalls zu<br />

den Kölnern kommt Jean Marc Abel, der künftig<br />

als Junior Product Manager das Team unterstützt.<br />

Bislang war er als freier Marketing Consultant<br />

für die Deutsche Telekom tätig.<br />

❚ www.digame.de<br />

STELLENMARKT<br />

Monia Kouki<br />

Voodoo Video, Hamburg<br />

Von Burda Medien Park Verlage<br />

wechselt Monia Kouki,<br />

die bislang als Commercial<br />

Manager Online/TV tätig<br />

war, zu Voodoo Video. Dort<br />

verantwortet die 28-Jährige als Sales Managerin<br />

in der Hauptzentrale in Hamburg den Bereich<br />

Mediaagenturen und Direktkunden mit.<br />

❚ www.voodoovideo.com<br />

Lucas Brinkmann<br />

iProspect, Hamburg<br />

Als neuer Geschäftsführer<br />

startet Lucas Brinkmann bei<br />

iProspect in Deutschland und<br />

leitet dort die beiden Standorte<br />

Hamburg und Wiesbaden.<br />

Der 43-Jährige war seit 1997 für die Aegis<br />

Media Gruppe in diversen Funktionen auf nationaler<br />

und internationaler Ebene tätig.<br />

❚ www.iprospect.com<br />

Matthias Bachor<br />

Searchmetrics, Berlin<br />

Zur Searchmetrics GmbH in<br />

Berlin wechselt Matthias Bachor,<br />

nachdem er zwischen<br />

2005 und 2011 für Stepstone<br />

als Produktmanager<br />

Deutschland und später International tätig war.<br />

Bei dem SEO-Spezialisten Searchmetrics verantwortet<br />

er als Director Marketing künftig das internationale<br />

Marketing, wobei der Fokus auf dem<br />

Bereich Produktmarketing und dem Ausbau der<br />

Marke Searchmetrics liegt. Vor seiner Zeit bei<br />

Stepstone arbeitete Bachor bei der Net Quarter<br />

GmbH sowie bei der E Nads GmbH.<br />

❚ www.searchmetrics.de<br />

Robert von Heeren<br />

Komdat.com, München<br />

Seit Mai verstärkt Robert von<br />

Heeren als Head of SEO die<br />

Agentur Komdat.com, München.<br />

Er ist unter anderem<br />

für die personelle Leitung des<br />

Teams verantwortlich. Zuvor war von Heeren,<br />

der seit zwölf Jahren im <strong>Internet</strong>-Geschäft aktiv<br />

ist, unter anderem Senior Web-Entwickler bei der<br />

Tomorrow Focus Technologies GmbH München.<br />

❚ www.komdat.com<br />

Lassen Sie’s uns wissen<br />

Wenn Sie Karriere machen, ein-, auf- oder<br />

aussteigen, schreiben Sie uns.<br />

❚ aufstieg@internetworld.de


44 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS<br />

Analyst (m/w) Hamburg<br />

Xenion Isobar<br />

Key Account Online (m/w) Düsseldorf<br />

W. Girardet GmbH & Co. KG<br />

Sales Manager (m/w) München<br />

TOMORROW FOCUS Technologies GmbH<br />

Berater Office-Applikationen Wiesbaden<br />

(m/w)<br />

Aegis Media Central Services GmbH<br />

IT-Projektmitarbeiter (m/w) Wiesbaden<br />

Aegis Media Central Services GmbH<br />

Mitarbeiter SEM - Nürnberg<br />

Online Vertrieb (m/w)<br />

ERGO Direkt Versicherungen<br />

Projektmanager Software Nürnberg<br />

and Services (m/w)<br />

infowerk ag<br />

❚ Dialogmarketing Gipfel 2011<br />

Um die Verknüpfung von klassischem und digitalem<br />

Dialog geht es bei dem Kongress, zu<br />

dem parallel zwei Workshops zu Social Media<br />

und Mobile Marketing stattfinden. Im Fokus:<br />

Old Media vs. New Media, Dialog 2.0 sowie<br />

CRM und Kundenbindungsmanagement u.a.<br />

Termin: Frankfurt/M., 23. und 24. August 2011<br />

Kosten: 990 Euro (Frühbucher bis 15. Juni)<br />

bzw. 1.290 Euro; Preise zzgl. MwSt.<br />

Infos: www.managementforum.com/<br />

dialogmarketing<br />

❚ IFA<br />

In einem Mix aus Information und Entertainment<br />

präsentiert die Messe Neuheiten aus den<br />

Bereichen Unterhaltungselektronik sowie Informations-<br />

und Kommunikationstechnik.<br />

Termin: Berlin, 2. bis 7. September 2011<br />

Kosten: 11 Euro inkl. MwSt. (Tageskarte, bis 1.<br />

September, danach 15 Euro)<br />

Infos: www1.messe-berlin.de<br />

ISSN 1433-3309<br />

Neue Mediengesellschaft Ulm mbH<br />

Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb:<br />

Bayerstraße 16a, 80335 München<br />

Telefon (089) 741 17-0, Fax -101<br />

www.internetworld.de<br />

Sitz des Verlags:<br />

Neue Mediengesellschaft Ulm mbH,<br />

Karlstraße 41, 89073 Ulm<br />

Geschäftsführer:<br />

Florian Ebner, Dr. Günter Götz,<br />

Thomas Perskowitz<br />

Herausgeber:<br />

Dr. Günter Götz,<br />

guenter.goetz@internetworld.de<br />

Chefredakteur:<br />

Dominik Grollmann (dg),<br />

dominik.grollmann@internetworld.de<br />

Stellvertretender Chefredakteur:<br />

Frank Kemper (fk),<br />

frank.kemper@internetworld.de<br />

Redaktion: Elke Häberle (häb),<br />

elke.haeberle@internetworld.de<br />

Ingrid Lommer (il),<br />

ingrid.lommer@internetworld.de<br />

Ingrid Schutzmann (is),<br />

ingrid.schutzmann@internetworld.de<br />

Susanne Vieser (vs),<br />

susanne.vieser@internetworld.de<br />

Daniela Zimmer (dz),<br />

daniela.zimmer@internetworld.de<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />

Christiane Fröhlich (cf), Babara Geier,<br />

Mirjam Müller, Susann Naumann (sn),<br />

Frank Puscher, Karsten Zunke<br />

Schlussredaktion:<br />

Ernst Altmannshofer,<br />

Dr. Christa Gogu<br />

Chef vom Dienst:<br />

Stefan Hofer (host),<br />

stefan.hofer@internetworld.de<br />

STELLENMARKT 11. Juni 2011 14/11<br />

Online-Stellenmarkt<br />

Das ausführliche Stellenangebot finden Sie unter: www.internetworld.de/stellenmarkt<br />

Key-Account Manager / Baden-<br />

Regionalleiter (m/w) Württemberg<br />

SYNAXON AG und Bayern<br />

(Trainee/Junior) Backend/ Stuttgart<br />

CMS Developer<br />

WERBEWELT Interactive GmbH<br />

Web-Shop Techniker(in) Hannover<br />

mit Magento Erfahrung<br />

ODVS GmbH<br />

Google AdWords Profi Herrenberg<br />

ad agents GmbH<br />

E-Commerce Spezialist (m/w) Wuppertal<br />

DELTA-V<br />

TEAMASSISTENZ / EMPFANG (M/W) Wien<br />

VOLLZEIT<br />

Fashionation Online KG<br />

Research Analyst (w/m) Weinheim<br />

WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA<br />

Buchen Sie jetzt Ihre Anzeige unter: 0 89 / 741 17 – 432<br />

❚ Venture Lounge<br />

Zum Themenkomplex „<strong>Internet</strong>, IPTV, Mobile<br />

& Games“ treffen sich Investoren, Berater und<br />

Unternehmen, um über neue <strong>Business</strong>modelle<br />

zu diskutieren und Venture-Capital-Geber für<br />

Start-ups an Land zu ziehen.<br />

Termin: Berlin, 5. September 2011<br />

Kosten: 130 Euro inkl. MwSt.<br />

Infos: www.venture-lounge.de<br />

❚ Advance<br />

Die Advance – International Web & Startup<br />

Conference versucht, junge Unternehmensgründer<br />

aus der Online-Wirtschaft mit Kapitalgebern<br />

aus NRW zu vernetzen. Im Programm:<br />

die vier Tracks „Think Beyond“, „Gain Attraction“,<br />

„Hands-on“ und „Foundersleak“ sowie<br />

Keynotes, Workshops und Fallbeispiele.<br />

Termin: Köln, 19. und 20. September 2011<br />

Kosten: 249 Euro (2 Tage), 149 Euro (Studenten/Start-ups);<br />

Preise zzgl. MwSt. (Early Bird)<br />

Infos: www.advance-conference.com<br />

Termine@internetworld.de<br />

Art Directorin:<br />

Maria-Luise Sailer<br />

Impressum<br />

Gestaltung:<br />

Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch,<br />

Catharina Burmester, Hedi Hefele,<br />

Susanna Knevels, Simone Köhnke, Cornelia<br />

Pflanzer, Petra Reichenspurner, Ilka Rüther,<br />

Christian Schumacher, Melanie Wallner<br />

Anzeigenleitung:<br />

Angelika Hochmuth,<br />

Telefon: (089) 741 17-432,<br />

Fax: (089) 741 17-269,<br />

E-Mail: angelika.hochmuth@internetworld.de<br />

Einträge im Dienstleisterverzeichnis:<br />

Marita Brotz,<br />

Telefon: (089) 741 17-281,<br />

Fax: (089) 741 17-269,<br />

E-Mail: marita.brotz@nmg.de<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 15<br />

vom 1.1.2011<br />

Leitung Herstellung/Vertrieb:<br />

Thomas Heydn,<br />

Telefon: (089) 741 17-111,<br />

E-Mail: th@nmg.de<br />

Entwickler Dynamics AX (m/w) Nürnberg<br />

infowerk ag<br />

Medienoperator (w/m) Neckarsulm<br />

Lidl Stiftung & Co. KG<br />

ONLINE MERCHANDISER<br />

ASSISTANT (M/W) Wien<br />

Fashionation Online KG<br />

ONLINE MERCHANDISER (M/W) Wien<br />

Fashionation Online KG<br />

DESIGNER (M/W) Wien<br />

Fashionation Online KG<br />

CONTENT & COPY ASSISTANT (M/W) Wien<br />

Fashionation Online KG<br />

Kontakter / Projektmanager Hamburg<br />

Digital Creative Services (m/w)<br />

Xenion Isobar<br />

Referent Social Media (m/w) Stuttgart<br />

DEKRA e.V.<br />

❚ Dmexco<br />

Über 400 Aussteller aus der Marketing-, Mediaund<br />

Kreativbranche präsentieren auf der Messe<br />

Trends aus Online, Social, Bewegtbild-, Such-,<br />

Affiliate, und Performance Marketing. Parallel<br />

dazu gibt es einen Kongress mit Speaker’s<br />

Corner, Keynote-Vorträgen und Diskussionen.<br />

Termine: Köln, 21 und 22. September 2011<br />

Kosten: Für registrierte Fachbesucher frei<br />

Infos: www.dmexco.de<br />

❚ K5-Konferenz für E-Commerce<br />

Themen dieser Veranstaltung sind unter anderem:<br />

Wie können junge Händler ein Wachstum<br />

von 400 Prozent und mehr stemmen? Und:<br />

Wie müssen sich Online Pure Player gegenüber<br />

dem Einzelhandel aufstellen?<br />

Termin: München, 6. und 7. Oktober 2011<br />

Kosten: 1.250 Euro (<strong>Business</strong>ticket), 250 Euro<br />

(Händlerticket); Preise zzgl. MwSt.<br />

Infos: www.excitingcommerce.de/2011/05/k5konferenz.html<br />

Verlagsleitung Online:<br />

Matthias Sandner,<br />

Telefon: (089) 741 17-259,<br />

E-Mail: matthias.sandner@nmg.de<br />

Leitung Redaktion Online:<br />

Tanja Gabler (tga),<br />

tanja.gabler@internetworld.de<br />

Redaktion Online:<br />

David Henning (dah),<br />

david.henning@internetworld.de<br />

Sonja Kroll (skr),<br />

sonja.kroll@internetworld.de<br />

Leserservice:<br />

Hotline: (089) 741 17-205,<br />

Fax: (089) 741 17-101<br />

E-Mail: leserservice@internetworld.de<br />

Kooperationen:<br />

Larissa Oßwald<br />

Telefon: (089) 741 17-116,<br />

E-Mail: kooperation@nmg.de<br />

Bank: Deutsche Bank<br />

Konto: 8264160 (BLZ 700 700 10)<br />

IBAN:<br />

DE08 7007 0010 0826 4160 00<br />

BIC: DEUTDEMM<br />

SEO Account Manager (m/w) Esslingen<br />

internetstores AG<br />

SEM Account Manager (m/w) Esslingen<br />

internetstores AG<br />

Junior Web Developer (m/w) Esslingen<br />

internetstores AG<br />

Preissuchmaschinen Esslingen<br />

Spezialist (m/w)<br />

internetstores AG<br />

Senior Display Marketing Berlin<br />

Manager (m/w)<br />

Groupon GmbH<br />

Senior SEO Marketing Berlin<br />

Manager (m/w)<br />

Groupon GmbH<br />

Senior SEM Marketing Berlin<br />

Manager (m/w)<br />

Groupon GmbH<br />

❚ Belboon Academy 2011<br />

Insgesamt zehn Vorträge sowie eine Podiumsdiskussion<br />

umfasst diese Fachkonferenz rund<br />

um das Thema Affiliate Marketing, die in diesem<br />

Jahr zum zweiten Mal stattfindet. Angesprochen<br />

fühlen sollen sich gleichermaßen<br />

Publisher, Advertiser und Agenturen.<br />

Termin: Berlin, 27. Oktober 2011<br />

Kosten: Vorverkauf beginnt in Kürze<br />

Infos: www.belboon.com/de/eventdetails.250.html<br />

❚ Conversion Rate Forum<br />

Das eintägige Konferenzprogramm vermittelt<br />

zahlreiche Ansätze zur Umsatzsteigerung im<br />

Webshop und zur Optimierung der Konversionsraten<br />

von Marketingkampagnen. Geboten<br />

werden vor allem viele Praxisbeispiele.<br />

Termine: Hamburg, 9. November; München,<br />

16. November; Düsseldorf, 29. November 2011<br />

Kosten: 249 Euro zzgl. MwSt. (bis 28.09.2011<br />

Frühbucherrabatt: 199 Euro zzgl. MwSt.)<br />

Infos: www.conversionrate-forum.de<br />

Druck:<br />

L.N. Schaffrath Druckmedien,<br />

Marktweg 42 – 50,<br />

47608 Geldern<br />

INTERNET WORLD <strong>Business</strong> ist die Fachzeitung<br />

für den <strong>Internet</strong>-Entscheider und erscheint zweiwöchentlich<br />

am Montag.<br />

Der Bezugszeitraum für Abonnenten<br />

beträgt jeweils ein Jahr.<br />

Der Bezugspreis im Abonnement beträgt 53,50<br />

Euro inklusive Versand und Mehrwertsteuer im<br />

Halbjahr, der Preis für eine Einzelausgabe beträgt<br />

4,50 Euro. In Österreich kostet das Abonnement<br />

61,90 Euro im Halbjahr, in der Schweiz 107,10<br />

Franken im Halbjahr. Das Abonnement verlängert<br />

sich automatisch um ein Jahr, wenn es nicht sechs<br />

Wochen vor Ablauf der Bezugszeit<br />

schriftlich gekündigt wird.<br />

Studenten erhalten bei Vorlage<br />

eines Nachweises einen Rabatt<br />

von 30 Prozent.<br />

Schon abonniert?<br />

www.internetworld.de/abo


14/11 11. Juli 2011 SZENE<br />

<strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS 45<br />

Social Media Conference<br />

Zwei Tage lang drehte sich im Münchner<br />

Leonardo Royal Hotel bei der Social<br />

Media Conference alles um Facebook,<br />

Twitter & Co. Zu hören gab es Vorträge zu<br />

Themen wie Markenbildung im Social<br />

Web, Wert eines Fans, wichtige Tools und<br />

Kenngrößen zur Messung der Aktivitäten,<br />

aber auch zur Implementierung der passenden<br />

Organisationsstruktur im Unternehmen<br />

und natürlich Beispiele aus der<br />

Praxis. Trotz sommerlicher Temperaturen<br />

fanden knapp 200 Teilnehmer den Weg zu<br />

der von der Neuen Mediengesellschaft Ulm<br />

(zu der auch INTERNET WORD <strong>Business</strong><br />

gehört) durchgeführten Veranstaltung.<br />

Kleiner Auszug aus der prominenten<br />

Referentenliste: Michael Buck (Executive<br />

Director für das globale Online Marketing<br />

und Marketing Strategie, Dell), Andrea<br />

Fiege (Social Media Consultant, Telefónica<br />

Germany) sowie Ralf Mager (Online Marketing<br />

Manager, Lodenfrey) und Rechtsanwalt<br />

Christian Solmecke von der Kanzlei<br />

Wilde, Beuger & Solmecke. häb ❚<br />

Real Networking: Die Besucher sprachen auch „in<br />

echt“ miteinander – keine Selbstverständlichkeit mehr<br />

Inspirierende und erinnerungswürdige<br />

Tage und eine<br />

phänomenale Gästemischung“,<br />

twitterte David Rowan, Chefredakteur<br />

der britischen<br />

„Wired“ über den DLD Women<br />

2011. Zum zweiten Mal luden<br />

Schirmherrin Maria Furtwängler-Burda<br />

sowie die<br />

DLD-Gründer Steffi Czerny<br />

und Marcel Reichart zur Innovationskonferenz<br />

„für und<br />

über Frauen“. 70 Speaker und<br />

über 600 „Role Models“ folgten<br />

dem Ruf. So diskutierten<br />

Sabine Anger (Vivendi), Franziska<br />

von Lewinski (Interone) und Jane<br />

Gilson (Microsoft) im Panel „The 360°<br />

Consumer“ über die Fragmentierung der<br />

Techi: Megan Smith ist bei Google für das<br />

New <strong>Business</strong> Development zuständig<br />

DLD Women<br />

Für vollen Durchblick sorgte das Programm<br />

der zweitägigen Konferenz<br />

Hoch konzentriert lauschte das Publikum<br />

Experten: Markus Walter,<br />

der Social Media Communicator<br />

der Allianz, und<br />

Michael Buck von Dell (re.)<br />

Schicke Kulisse: Das Bayerische Nationalmuseum in München<br />

war Austragungsort des diesjährigen DLD Women<br />

Kommunikationskanäle im digitalen Zeitalter<br />

und die Konsequenzen für Märkte,<br />

Medien, Technologien. häb ❚<br />

Vordenker: Shakil Khan vom Musik-Streaming-Dienst<br />

Spotify<br />

After Work Party<br />

Belohnung muss sein. Nach<br />

vollbrachtem Tagwerk lud<br />

Anfang Juli die INTERNET<br />

WORLD <strong>Business</strong> zur After<br />

Work Party in die Golden Bar<br />

(ein paar Tage zuvor feierten<br />

dort Burda-Promis des DLD<br />

Women) ins Haus der Kunst<br />

in München. Dort trafen sich<br />

Teilnehmer der Social Media<br />

Conference genauso wie andere<br />

„Freunde des Hauses“<br />

zum Chillen, Snacken und –<br />

natürlich – zum Networken.<br />

Für die Schüchternen in der<br />

Branche gab es die Möglichkeit zum<br />

Speed-Networken. Dating-Profis wissen,<br />

wie’s funktioniert: Zwei Menschen, die sich<br />

noch nicht kennen, treffen<br />

sich an einem Tischchen und<br />

haben zwei Minuten Zeit, sich<br />

kennenzulernen. Dann erklingt<br />

der Gong und es geht an<br />

den nächsten Tisch ...<br />

Auch wettertechnisch war<br />

es der perfekte Abend – sommerlich<br />

warm, aber nicht<br />

Wer bist Du? Beim Speed Networking hatten<br />

die Besucher wenig Zeit sich kennenzulernen<br />

Eco – Verband der deutschen <strong>Internet</strong>wirtschaft<br />

feierte die Gewinner seines<br />

diesjährigen Awards im Rahmen einer<br />

festlichen Gala im Kölner Triangle.<br />

Einheizerin: Für musikalische Untermalung<br />

sorgte eine Saxophonistin<br />

Hier lang gehts zur Golden Bar und damit zu den Drinks<br />

Eco Award<br />

drückend. Unter den Gästen: Michael<br />

Heep, Franco Paolucci (Selligent) und Markus<br />

Kellermann (Explido). häb ❚<br />

Trio: Tilman<br />

Galler (Triumph,<br />

links), Wolfhart<br />

Fröhlich (Intelliad)<br />

und Eventmanagerin<br />

Nicole Rüdlin<br />

Kennen sich schon: D. Grollmann (<strong>Internet</strong><br />

<strong>World</strong> <strong>Business</strong>) und T. Friedl (IDG Media, re.)<br />

In diesem Jahr bereits zum elften Mal wurden<br />

die Sieger in zehn Kategorien gekürt.<br />

Die neuen Rubriken 2011: „Sicherheit“,<br />

„Infrastruktur“ und „Registrar“. häb ❚<br />

Zum elften Mal verlieh der Verband der Deutschen<br />

<strong>Internet</strong>wirtschaft 2011 den Eco Award<br />

Verköstiger: Die Köche im Hintergrund und<br />

an den Buffets hatten alle Hände voll zu tun


46 <strong>Internet</strong> <strong>World</strong> BUSINESS<br />

KOMMENTAR<br />

Entzaubert<br />

Facebook!<br />

Eine gute Idee – und<br />

diese konsequent umgesetzt:<br />

Das gilt nach wie<br />

vor als ein ungemein<br />

erfolgreiches Rezept im<br />

<strong>Internet</strong>. Apples iPhone,<br />

der Bezahldienst Paypal,<br />

das Amazon-Bestellsystem<br />

oder der Schuhversender<br />

Zappos sind<br />

gute Beispiele für die erfolgreiche<br />

Umsetzung<br />

dieses Gedankens. Unangefochtener Meister der<br />

Simplifizierung ist aber die Google Company, die<br />

einst mit einer weißen Seite und einem Suchschlitz<br />

das <strong>Internet</strong> revolutionierte. Nun scheint<br />

sich ähnliches zu wiederholen. Kaum hat Gründer<br />

Larry Page wieder das Ruder übernommen, schon<br />

besinnt sich die Firma auf ihre Wurzeln und stellt<br />

mit Google Plus ein Social Network vor, das<br />

wegen seiner einfachen und transparenten Funktionen<br />

allseits gelobt wird. Es bietet, was Facebook<br />

verspricht (nämlich mit verschiedenen Leuten<br />

eine halb-öffentliche Kommunikation zu führen),<br />

aber genau genommen schlecht einlöst<br />

wird (weil niemand genau weiß, wer gerade was<br />

zu sehen bekommt und warum).<br />

Google Plus ist der Bit-gewordene Gegenentwurf<br />

zu Facebooks größter Schwäche. Ein Finger<br />

in der Wunde, aber – bei aller Euphorie – natürlich<br />

kein Selbstläufer. Die Popularität von Facebook<br />

will erst einmal überboten sein. Ein paar<br />

freundliche Rezensionen allein werden nicht ausreichen,<br />

um die Mutter aller Netzwerke vom<br />

Thron zu stoßen. Nur einen Erfolg kann Google<br />

Plus allen Unwägbarkeiten zum Trotz schon jetzt<br />

für sich verbuchen: Die Neuentwicklung hat gezeigt,<br />

dass ein soziales Netzwerk einfach sein<br />

kann. Und dass Facebook angreifbar ist. Damit<br />

dürfte die Entzauberung von Facebook begonnen<br />

haben. Ein Side-Effect, der kurz vor Zuckermanns<br />

geplantem Börsengang gut und gerne einige<br />

Milliarden US-Dollar teuer sein könnte.<br />

Social Media á la Dell<br />

D. Grollmann,<br />

Chefredakteur<br />

Auf der Social Media Conference in München<br />

stellte Michael Buck, Executive Director<br />

für das globale Online Marketing und<br />

die Marketingstrategie beim US-Computerriesen<br />

Dell seine Erfahrungen mit Social<br />

Media vor. Bucks Thesen wurden auf<br />

www.internetworld.de diskutiert.<br />

Social Media: Der neue Kundenservice. Dell ist<br />

uns weit voraus. Die Frage ist aber, ob jedes<br />

Unternehmen die Mitarbeiter hat, die voll und<br />

ganz hinter der Marke und dem Produkt stehen.<br />

Social Media ist keine 9 to 5 Geschichte.<br />

Das Engagement muss über die (Kern)-Arbeitszeit<br />

hinaus gehen<br />

Philip Hoevels<br />

Akademieleitung Wilde AG<br />

Steht jedes Unternehmen auch zusätzlich zum<br />

Gehalt so zu seinen Mitarbeitern? Leider ist immer<br />

noch viel „hire and fire“. Social Media ist<br />

ein Gesamtkonzept und betrifft sowohl die Kultur<br />

im Unternehmen als auch den Umgang miteinander<br />

in „guten und in schlechten Zeiten“.<br />

mail@internetworld.de<br />

GASTKOMMENTAR<br />

Abhängig von Social Media?<br />

Warum Unternehmen nicht zu stark auf proprietäre Plattformbetreiber setzen sollten<br />

Schon seit einigen Monaten kann man<br />

weltweit eine beunruhigende Entwicklung<br />

im Online-Bereich beobachten:<br />

Traditionelle Kommunikationskanäle und<br />

klassische Werbeformen wurden von den<br />

neuen und gehypten Social-Media-Anwendungen<br />

in den Hintergrund gedrängt.<br />

So werden in Anzeigen und auf Webseiten<br />

Facebook- und Twitter-Adressen sowie<br />

iPhone-Applikationen mehr und mehr<br />

beworben.<br />

Und ich muss gestehen,<br />

dass es mir zunächst nicht<br />

anders ging. Auch in unserem<br />

Unternehmen habe ich<br />

dies gefördert, getrieben<br />

von dem Gefühl, dadurch<br />

in den neuen Medien ebenfalls<br />

„vorne dabei zu sein“.<br />

Dabei haben wir, wie viele<br />

andere Unternehmen auch,<br />

die damit verbundenen<br />

Gefahren völlig ausgeblendet.<br />

Wir machen uns abhängig<br />

Schaut man hinter die verlockende Fassade<br />

des Web 2.0, ist es falsch und gefährlich,<br />

hauptsächlich diese Kanäle zur Navigation<br />

und damit als Zulieferer von Usern und<br />

Kunden zu verwenden. Hauptproblem ist<br />

der Kontrollverlust und die massive Abhängigkeit<br />

von Dritten, denn Unternehmen,<br />

die ihr Marketing-Gebaren nur an<br />

Web-Giganten wie Facebook, Twitter,<br />

Google oder Apple ausrichten, legen das<br />

eigene Schicksal vollkommen in die Hände<br />

dieser Plattform-Provider.<br />

Gefährliche Szenarien<br />

1. Die Plattform-Provider können jedes<br />

Unternehmen eigenmächtig ausschlie-<br />

Aber ich denke auch: Beruf(ung) ist nicht auf<br />

bezahlte Zeit beschränkt ....<br />

Ernst Dietrich<br />

EDV-Schulen Deggendorf<br />

Ihre Meinung ist uns wichtig!<br />

Haben Sie Kommentare, Vorschläge oder<br />

Kritik? Schreiben Sie einen Leserbrief an<br />

❚ mail@internetworld.de<br />

Haben Sie sich beruflich verändert? Schikken<br />

Sie uns eine Meldung – gern mit Bild<br />

❚ aufstieg@internetworld.de<br />

Hat Ihr Unternehmen einen neuen Auftrag<br />

gewonnen. Bitte Nachricht an<br />

❚ pitch@internetworld.de<br />

Suchen Sie den Kontakt zu unserer<br />

Anzeigenabteilung?<br />

❚ anzeigen@internetworld.de<br />

Haben Sie Fragen zu Ihrem Abonnement?<br />

Hat sich Ihre Adresse geändert?<br />

❚ leserservice@internetworld.de<br />

MEINUNG 11. Juli 2011 14/11<br />

ßen, mit oder ohne Begründung. Man<br />

denke an die Vorgehensweise von Apple,<br />

das sämtliche Apps mit erotischem Inhalt<br />

entfernte.<br />

2. Auch die Plattform-Provider können<br />

pleitegehen, und es gibt keine ordnungspolitische<br />

Regelung für „den Tag<br />

danach“. Erinnern Sie sich an Fortune-<br />

City oder Geocities? Das waren einst<br />

sehr gehypte Vorgänger des Social Web.<br />

Tim Schumacher<br />

ist CEO der Sedo<br />

Holding AG in Köln.<br />

❚ www.sedoholding.com<br />

3. Die größte Gefahr aber ist folgende: Die<br />

Plattform-Provider können und werden<br />

ihre Profite maximieren, sobald die<br />

kritische Masse erreicht ist,Wechselhürden<br />

(sogenannte „Switching costs“)<br />

entstanden sind und Profitziele auf<br />

Wachstumsziele folgen. Gedankenspiel:<br />

Wenn Ihr Unternehmen eine Million<br />

Facebook Fans oder Follower bei Twitter<br />

hat, wie wird Ihre Ausgangslage bei<br />

Verhandlungen sein, wenn Facebook,<br />

respektive Twitter auf einmal hohe Gebühren<br />

verlangen wird?<br />

Wer sein Online <strong>Business</strong> hauptsächlich<br />

auf der Basis von geschlossenen Systemen<br />

aufbaut, baut sein Eigentum auf einem gemieteten<br />

Grundstück auf, über das der<br />

Grundstücksbesitzer weiter frei verfügen<br />

kann. In der Offline-Welt hieße das eines<br />

Gehört<br />

Tages: „Vielen Dank, dass Sie dieses prächtige<br />

Hotel auf meinem Grundstück aufgebaut<br />

haben, Ihre Grundstücks-jahresmiete<br />

erhöht sich nun von zehntausend Euro<br />

auf eine Million Euro.“<br />

Offene Standards bevorzugen<br />

Mein Fazit: Vermeiden Sie geschlossene<br />

Systeme als Hauptkommunikatoren. Setzen<br />

Sie bei der Navigation und Adressierung<br />

eher auf offene anstatt auf proprietäre<br />

Systeme. Das bedeutet konkret:<br />

Navigation: aussagefähige Domain-Namen<br />

statt Google-Suche<br />

Kommunikation: E-Mail-Verteiler statt<br />

Facebook-Seite<br />

Information: RSS-Feed statt Twitter<br />

Operating Platform: HTML5 statt iPhone<br />

App<br />

Was ich für unser Unternehmen gelernt<br />

habe, ist eine neue Herangehensweise an<br />

das Thema Social Media: Es geht nicht darum,<br />

einfach mitzumachen, weil es alle<br />

machen, sondern sich zu fragen: Warum<br />

und wofür will ich das machen? Was und<br />

wen will ich langfristig erreichen? Wie<br />

helfen mir externe geschlossene Systeme<br />

langfristig und wo schaden sie mir?<br />

Der langfristige Nutzen entscheidet<br />

Setzen Sie diese Kanäle entsprechend dosiert<br />

ein, zeigen Sie damit, dass Sie für neue<br />

und innovative Kommunikationswege<br />

offen sind. Aber zeigen Sie auch, dass sich<br />

dahinter eine Idee und eine Überlegung<br />

verbergen, die einen klaren langfristigen<br />

Nutzen für Sie und die von Ihnen kontrollierten<br />

Kanäle – also Ihre eigenen Domains,<br />

Ihren eigenen E-Mail-Verteiler – hat, und<br />

Sie nicht nur den Strategen der geschlossenen<br />

Plattformen in die Hände spielen. ❚<br />

„Apple hat das DDR-Marketing in genialer Weise<br />

reetabliert: Es gilt das Prinzip der Verknappung, wer<br />

etwas haben will, muss sich hinten anstellen.“<br />

Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner im „Manager Magazin“<br />

„Wir werden von den Verlagen eine Transaktionsgebühr für die Integration<br />

verlangen, die jedoch weit unter den Apple-Gebühren liegt.“<br />

Georg Konjovic, Direktor Premium Content bei Axel Springer, erklärt das Konzept von „iKiosk“<br />

„Wir dürfen nicht so naiv sein und das <strong>Internet</strong><br />

weiterhin für einen leeren Sandkasten halten.“<br />

Musikindustrie-Verbandslobbyist Dieter Gorny fordert eine breite Diskussion<br />

über Netzneutralität und freies WLAN für alle<br />

„Liebe Freunde, ich habe gerade ,news.va‘ gestartet. Gelobt sei unser<br />

Herr Jesus Christus. Mit meinem Gebet und Segen.“<br />

Papst Benedikt XVI gibt seinen Einstand als aktiver Twitterer

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!