Existenzgründung
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Politik & Wirtschaft<br />
Neues aus Berlin und Brüssel<br />
DIHK-Plan: Zuwanderung<br />
erleichtern und Integration<br />
stärken<br />
Berlin. Mit dem Drei-Punkte-Sofortprogramm<br />
„Migration und Berufliche Bildung“ setzt sich der<br />
DIHK für eine bessere Integration von Zuwanderern<br />
und Flüchtlingen ein. Junge Menschen<br />
aus Nicht-EU-Ländern sollen leichter für eine<br />
Ausbildung nach Deutschland kommen und ausländische<br />
Studienabbrecher unkompliziert eine<br />
Ausbildung aufnehmen können. Flüchtlinge,<br />
die hier einen Ausbildungsvertrag abschließen,<br />
müssen zumindest für die dreijährige Ausbildung<br />
und eine zweijährige Anschlussbeschäftigung<br />
sicher vor Abschiebung sein. Das Drei-Punkte-<br />
Sofortprogramm bildet die zentrale Forderung<br />
des vom DIHK vorgelegten Maßnahmenbündels<br />
zur Fachkräftesicherung „Zuwanderung weiter<br />
erleichtern, Integration im Interesse der Wirtschaft<br />
stärken“.<br />
Ansprechpartner: hardege.stefan@dihk.de<br />
Erbschaftsteuer: Einbeziehung<br />
des Privatvermögens verfassungsrechtlich<br />
problematisch<br />
Berlin. Bei der Neuregelung der Erbschaftsteuer<br />
will Bundesfinanzminister Schäuble künftig auch<br />
das Privatvermögen der Erben für die betriebliche<br />
Erbschaftsteuer heranziehen. DIHK-Präsident Eric<br />
Schweitzer nutzt jede Gelegenheit auch öffentlich<br />
deutlich zu machen, dass es sich hierbei nicht um<br />
„Spielgeld“ handelt, sondern dass bei inhabergeführten<br />
Familienunternehmen auch das Privatvermögen<br />
eine konkrete Funktion hat: Es ist häufig für<br />
Sicherheiten und Bürgschaften im Unternehmen<br />
gebunden. Ein von Schweitzer in Berlin vorgestelltes<br />
Gutachten von Prof. Drüen (Universität Düsseldorf)<br />
verweist zudem auf verfassungsrechtliche<br />
Probleme des Schäuble-Vorschlags, insbesondere<br />
auch bezüglich der damit verbundenen Anreize<br />
für Gestaltungen. Prof. Drüen betont auch, dass<br />
die Einbeziehung des Privatvermögens keinesfalls<br />
zwingend erforderlich sei. DIHK-Präsident Eric<br />
Schweitzer: „Jeder Unternehmer braucht Reserven<br />
– auch um Risiken einzugehen. Werden diese Mittel<br />
wegbesteuert, leiden darunter Innovationen<br />
und Investitionen in Deutschland.“<br />
Ansprechpartner: kambeck.rainer@dihk.de<br />
Crowdfunding – Kapitalgeber bestehen in aller Regel aus Internetnutzern, da zum<br />
Crowdfunding meist im World Wide Web aufgerufen wird. Foto: © Thinkstock by Getty Images<br />
Erhebliche Nachteile für<br />
Schwarmfinanzierungen abgewendet<br />
Berlin. Schwarmfinanzierung oder Crowdfunding, d.h. das Einsammeln<br />
vieler kleiner Beträge über das Netz, gewinnt gerade für innovative Unternehmen<br />
immer mehr an Bedeutung. Das Kleinanlegerschutzgesetz der<br />
Regierung hätte jedoch schnell das Ende für diesen Markt bedeuten können,<br />
etwa durch das geplante Werbeverbot im Internet. Der DIHK hatte bei<br />
Bundesfinanzministerium und Parlament vor einer Beschädigung dieses<br />
Instruments gewarnt. Auf den letzten Metern hat der Finanzausschuss das<br />
Gesetz nun schließlich noch bei zentralen Streitpunkten korrigiert. So wurde<br />
das Werbeverbot wieder zurückgenommen, und Anleger müssen die Produktinformationen<br />
auch nicht, wie zunächst geplant, ausdrucken, händisch<br />
unterschreiben und dann per Post zurückschicken.<br />
Ansprechpartner: gemkow.tim@dihk.de<br />
Gesetz zur Gesundheitsförderung und Prävention:<br />
DIHK setzt sich für KMU-taugliche Regelungen ein<br />
Berlin. Verbesserte Beratungsangebote und unbürokratische, finanzielle Unterstützung<br />
sind gerade für kleine und mittlere Unternehmen wichtig, um die betriebliche<br />
Gesundheitsförderung weiter zu verbreiten. Das hat der DIHK Ende April<br />
in einer Anhörung des Bundestagsgesundheitsausschusses deutlich gemacht, bei<br />
der es um den Gesetzentwurf zur Gesundheitsförderung und Prävention ging. Dabei<br />
warnte die DIHK-Expertin davor, die regional heute schon knappen Ressourcen<br />
der Betriebsärzte durch weitere Aufgaben in der Gesundheitsförderung zu überlasten<br />
und die Kosten für die Unternehmen in die Höhe zu treiben. Der Entwurf sieht<br />
vor, dass die Krankenkassen verpflichtet werden, ihre Ausgaben für betriebliche<br />
Gesundheitsförderung und Prävention deutlich auszuweiten. Förderungsfähige<br />
Maßnahmen in den Betrieben sollen kassenübergreifend nach einem einheitlichen<br />
Verfahren zertifiziert und Betriebsärzte stärker einbezogen werden. Außerdem sollen<br />
die Krankenkassen regionale Koordinierungsstellen einrichten, die insbesondere<br />
kleinen und mittelständischen Betrieben Beratung und Unterstützung anbieten.<br />
Der DIHK sieht in den Industrie- und Handelskammern geeignete Partner für solche<br />
regionalen Koordinierungsstellen.<br />
Ansprechpartnerin: koenig.stefanie@dihk.de<br />
Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg Juni 2015 27