NEU: Lebensraumgestalter
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Technische Daten, Verlege und Aufbauhinweise<br />
2.3 Die Steindicke<br />
Betonsteinwerke liefern Pflastersteine in unterschiedlichen Dicken. Laut DIN EN 1338 („Pflastersteine<br />
aus Beton”) heißt es, dass das Verhältnis Länge/Dicke ≤ 4 sein muss. Die Stein dicke muss bei der<br />
Planung einer Pflasterdecke entsprechend der zu erwartenden Verkehrs be lastung festgelegt werden.<br />
Wir bieten Standard dicken von 5 cm, 6 cm, 8 cm, 10 cm, 12 cm und 14 cm an.<br />
Die senkrecht auf den Pflastersteinen aufgebrachten Lasten werden durch den Stein, unabhängig von<br />
der Steindicke, über das Pflasterbett auf die Tragschicht abgeleitet. Beton-Pflaster steine sind kleinformatige,<br />
kompakte Elemente von hoher Qualität, die auch bei einer Steindicke von 50 mm infolge<br />
ruhender schwerer Radlasten nicht zerbrechen.<br />
Die langjährigen Erfahrungen mit Beton stein-Pflasterdecken, die täglich dem rollenden Verkehr ausgesetzt<br />
sind, zeigen, dass die Stabilität stark durch die Steindicke geprägt wird.<br />
Die rollenden Lasten versuchen, den Stein zu drehen. Die vorstehend ge nannten positiven Einflüsse, wie<br />
Ge wölbewirkung und Diagonal verlegung, sind in der Wirkung stark von der Steindicke abhängig. Eine<br />
große Steindicke ergibt eine größere Stützfläche zwischen den Steinen, was einer Verdre hung stärker<br />
entgegenwirkt als eine kleine Stützfläche bei Steinen mit geringer Dicke. Je kleiner die Stützflächen,<br />
desto größer werden die Kantenpressungen auf der Unterseite der Steine, sodass es zu De formierungen<br />
des Pflasterbettes kommt.<br />
Pflasterdecken aus Betonsteinen mit zu geringer Dicke verkanten sich infolge rollender Lasten und<br />
bilden auf der Nutzseite ein „Sägeprofil”. Dies ist an Steigungsstrecken und Fahrbahn ab schnitten zu<br />
beo bachten, an denen häufig gebremst und angefahren wird, z. B. im Bereich von Kreuzungen und<br />
Bus hal testellen.<br />
Mit Lastplattenversuchen hat man festgestellt, dass unterschiedliche Steinfor men den Nachverdichtungswiderstand<br />
der Pflasterdecken signifikant beeinflussen. Bei kleinen Lastwechsel zahlen<br />
be wirkt eine Steinform mit relativ großer Steinfläche eine geringere Tiefe der Setz ungsmulde. Der<br />
Einfluss der Stein form auf die Tiefe der Setzungsmulde reduziert sich jedoch mit größer werdenden<br />
Lastwechselzahlen.<br />
Fahrtrichtung<br />
Fahrtrichtung<br />
2.3.1 Einige Details zur neuen Pflasternorm<br />
Rastermaß: Rastermaß ist das Nenn maß plus plan mäßigem Fugenabstand, somit entspricht das Rastermaß<br />
dem Verlegemaß. Fertigungs bedingte Maß toleranzen müssen jedoch berücksichtigt werden.<br />
Nennmaß: Nennmaß für die Her stellung, mit dem das Istmaß innerhalb festgelegter zu lässiger Abweichungen<br />
übereinstimmt. Abstandhalter, auch bei Ökopflaster, werden nicht mit gemessen.<br />
Zulässige Maßtoleranzen:<br />
5er, 6er, 8er Steindicke: Länge, Breite ± 2 mm; Dicke ± 3 mm<br />
10er, 12er, 14er Steindicke: Länge, Breite ± 3 mm; Dicke ± 4 mm<br />
2.4 Die Pflasterbettung<br />
An das Pflasterbett werden hohe Anfor derungen gestellt. Steine, die auf einer nicht normgerechten<br />
Bettung verlegt sind, bilden eine Pflas terdecke voller Probleme.<br />
Wichtige Hinweise für das Pflasterbett gibt die DIN 18318 und die ZTV Pflaster-StB06. Sand, Kiessand,<br />
Brechsand und Splitt sollen der TL Gestein-StB 04 entsprechen. Andere geeignete Sande,<br />
Kies sande, Brechsande und Splitte dürfen verwendet werden, wenn der Ge wichtsanteil an abschlämmbaren<br />
Bestandteilen 5 % nicht überschreitet. Geeignete Gesteinskörn ungsgemische für die Bettung<br />
sind 0/4 mm, 0/5 mm oder 0/8 mm für Bettungsdicken ≤ 4 cm. Bei einer Dicke von > 4 cm ist auch<br />
0/11mm Material geeignet.<br />
Bettungsmaterial aus Splitt 2/5 mm oder 2/8 mm sollte vorzugsweise nur für Pflaster decken verwendet<br />
werden, die aus Betonsteinen bestehen, die für eine hohe Wasserdurch lässigkeit konstruiert sind.<br />
Das Pflasterbett muss aus einem Mate rial angelegt sein, das verdichtungswillig genug ist, um die<br />
produktionsbedingten und nach DIN EN 1338 zulässigen Toleranzen der Steinhöhen auszugleichen.<br />
Wird das Material zur Pflasterbettung aus einer größeren Körnung hergestellt, als in der DIN 18318<br />
aufgeführt, sind die wichtigsten Funktionen buchstäblich untergraben: Das Eindringen von unten in die<br />
Fugen und der Höhenausgleich für Steine mit Maßtoleranzen sind nicht mehr gewährleistet. Grobkörniges,<br />
nicht kornabgestuftes Material kann das nicht leisten.<br />
Die Fugenfüllung dringt dann leichter in das Pflas ter bett ein. Dieser Vorgang wird beschleunigt und<br />
gefördert durch eindringendes Ober flächenwasser, z. B. Regen. Das Material verrieselt ganz oder<br />
teilweise in die Bettung.<br />
Folge: Die Pflasterdecke verliert ihre Stabilität.<br />
Maßtoleranzen der Steindicken werden im Pflasterbett<br />
ausgeglichen.<br />
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