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NEU: Lebensraumgestalter

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Technische Daten, Verlege- und Aufbauhinweise<br />

3. Ökologische<br />

Pflasterbeläge<br />

3.1 Die Zusatzfunktionen<br />

Zusätzlich zur Aufgabe „Befestigung von Verkehrsflächen” gibt es Sonder bau weisen bei Betonstein-<br />

Pflasterdecken.<br />

• Begrünung der Fuge = Rasenfugen-Pflaster<br />

• Regenwasserversickerung durch die Fuge = Drainfugen-Pflaster<br />

Diese Funktionen werden ausschließlich über die Fu gen übernommen. Zur Lö sung dieser Aufgaben ist<br />

die Konstruk tion der Fuge in Sonderbauweise auszuführen, und zwar abweichend von der DIN 18318.<br />

Die Planung derartiger Pflasterdecken mit Zusatz funktionen erfordert eine sorg fälti ge Ermittlung und<br />

Analyse der vorgesehenen Nu tzung, auch zur Be stimmung der Zusatzfunktion.<br />

Rasenfugen-Pflaster speichert Regen wasser und lässt es wieder verdunsten. Es ist nicht geeignet, um<br />

die gesamte Regenspende durch die Fuge in den Untergrund zu leiten. Die Rasenfuge kann infolge<br />

dichter Durch wurzelung vollständig wasserundurchlässig sein. Das Regenwasser fließt ab und muss in<br />

Ent wäs serungsanlagen abgeleitet werden, damit auf be nach barten Flächen kein Schaden entsteht.<br />

Drainfugenpflaster bzw. Pflasterbeläge mit Sicker öffnungen leiten nur in den ersten Betriebsjahren das<br />

gesamte an fallende Niederschlagswasser durch den Belag in den Untergrund.<br />

Mit zunehmender Nutzungsdauer reduziert sich die Durchlässigkeit auf ca. 80 l/(s·ha). Daher sind für<br />

Starkregen zu sätzliche Maßnahmen für eine ord nungs gemäße Entwässerung nötig.<br />

Pflasterdecken mit Rasen- oder Drainfuge bestehen aus Betonsteinen gemäß DIN EN 1338 mit einer<br />

Fugenausführung in Sonderbauweise abweichend von DIN 18318. Daher ist eine geringere Lastübertragung<br />

von Stein zu Stein vorhanden.<br />

Die Bemessung der Tragschichten nach RStO12 und Ausführung gemäß ZTVT-StB 95/02 entbinden<br />

den Planer nicht da von, sorgfältig zu prüfen, ob die zu er wartenden Verkehrslasten bei einer Beton-<br />

Pflasterdecke mit Fugen in Sonder bau weise von Stein zu Stein übertragen werden können.<br />

3.1.1 Entwässerungsleistung<br />

Im Merkblatt für wasserdurchlässige Be festi gungen von Verkehrsflächen (FGSV 947) wird ein Durchlässig<br />

keitsbeiwert (kf) für das Bettungs- und Fugenmaterial von 5,4 x 10 -5 gefordert. Die Durch lässigkeit<br />

ist auf der Baustelle im Rahmen der Eig nungsprüfung nach DIN 18130 nachzuweisen.<br />

Es besteht folgender Zusammenhang:<br />

k f =<br />

5,4 x 10 -5 x 100<br />

(m/s)<br />

Anteil Fugen und Sickeröffnungen (%)<br />

Die Versickerungsleistung von mindestens 270 l/(s·ha), die das ATV-Arbeitsblatt DVWK-A 138 für eine<br />

Flä chenversickerung fordert, wird von unseren Ökopflastersystemen übertroffen.<br />

3.2 Filtersteine<br />

Verkehrsflächen wie Rad- oder Fuß wege, die in der Nähe von Bäumen mit wasser- und luftdurchlässigem<br />

Beton stein-Pflaster angelegt werden sollen, kön nen nicht mit Drainfugen verlegt werden. Die<br />

breiten Fugen zwischen den Steinen sind für diesen Einsatzbereich nicht geeignet. Stattdessen sollte<br />

hier ein wasserdurchlässiger Filterstein Ver wendung finden.<br />

Filtersteine sind luft- und wasserdurchlässig, also eine Sonderausführung, die nach der „Richtlinie für<br />

die Herstellung und Güteüberwachung von wasserdurchlässigen Pflastersteinen aus haufwerksporigem<br />

Beton” des Bundesverbandes Deu tsche Beton- und Fertigteilindustrie e. V. gefertigt werden.<br />

Vanoton-, Variopor-, Altstadt- und Rialtapor-Filtersteine erreichen eine Druckfestig keit von 40 N/mm 2<br />

und sind ausreichend widerstandsfähig gegen Frost, jedoch nicht für Tausalz geeignet.<br />

Die Frost-Tausalz-Widerstandsfähigkeit analog der DIN EN 1338, geprüft nach CDF-Verfahren oder<br />

Slap-Test, wird nicht zugesichert. Aus blühungen, auf deren Entstehung wir keinen Einfluss haben, lassen<br />

sich aufgrund der porigen Steinstruktur nicht mit Reinigungs mitteln entfernen. Das gilt auch im<br />

Besonderen in überdachten Bereichen, da hier die übliche „Selbstreinigung“ durch Bewitterung nicht<br />

stattfinden kann.<br />

Ergänzend weisen wir darauf hin, dass Ökoflächen, unabhängig vom Belag laut Merkblatt<br />

ATV-DVWK-A 138, grundsätzlich nicht mit Tausalzen behandelt werden dürfen.<br />

3.3 Rasenfugen-Pflaster<br />

Um die ökologische Funktion einer Ra sen fugen-Pflasterfläche voll auszunutzen und lange zu erhalten,<br />

muss die Fuge be sonders sorgfältig aufgebaut werden.<br />

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