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Konzern bleibt auf Wertsteigerungskurs - Kolbenschmidt Pierburg AG

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Das Profil 3/2003 Wirtschaft/Messen/Märkte<br />

Seite 15<br />

Automotive im neuen BMW-Zwölfzylinder<br />

Innovationsbündel für<br />

geschmeidigen Antrieb<br />

rs Düsseldorf. Die Kennzahlen sprechen<br />

für sich: Der neue BMW-V12-Motor<br />

leistet bis zu 327 kW beziehungsweise<br />

445 PS und sprintet im Siebener<br />

in 5,5 Sekunden von null <strong>auf</strong> 100 Kilometer<br />

pro Stunde. Mit der EU4-Norm<br />

für Europa und ihrem LEV-Pendant<br />

(Low Emission Vehicle = Fahrzeug mit<br />

niedrigen Emissionen) für die USA erfüllt<br />

er die weltweit anspruchsvollsten<br />

Emissionsrichtlinien. Die zu dieser<br />

„Best-Performance“ erforderliche<br />

Spitzentechnologie – sie ist laut Hersteller<br />

für die „unerreichteL<strong>auf</strong>ruhe<br />

und Geschmeidigkeit<br />

des neuen Motorsverantwortlich“<br />

– kommt zu einem großen Teil von<br />

<strong>Kolbenschmidt</strong> <strong>Pierburg</strong>. Der zum<br />

Rheinmetall-<strong>Konzern</strong> gehörende Automotive-Spezialist<br />

liefert neben der<br />

neuentwickelten Magnesium-Sauganlage<br />

den kompletten Motorblock aus<br />

bewährter Aluminium-Silizium-Sonderlegierung<br />

(„Alusil“) sowie das zur Emissionsreduzierung<br />

notwendige Sekundärluftsystem;<br />

hinzu kommen Magnetventile,<br />

Ölpumpe und Abgasklappe.<br />

Bei geöffneter Motorhaube ist es<br />

nicht zu übersehen: Das Oberteil der<br />

Sauganlage des neuen V12-Motors<br />

von BMW deckt das Aggregat nach<br />

oben hin ab und lässt die Dimensionen<br />

des Triebwerkes mit einem Blick<br />

erkennen. Die pulverlackbeschichtete<br />

Magnesium-Luftversorgungseinheit<br />

setzt sich aus vier Hauptkomponenten<br />

– einem Ober-, Mittel-, und Unterteil<br />

sowie zwei Zwischenflanschen – zusammen<br />

und wird im modernen<br />

Druckgussverfahren mit Maschi-<br />

nenschließkräften von bis zu 2400<br />

Tonnen erzeugt.<br />

Dem Ziel, die Luftversorgung des<br />

großvolumigen Motors so effizient wie<br />

möglich zu gestalten, ging ein gemeinsam<br />

verfolgtes, <strong>auf</strong>wendiges Entwicklungsverfahren<br />

voraus. „Von BMW<br />

kam die Vorgabe, dass die Sauganlage<br />

zum ersten Mal voll sichtbar sein wird<br />

– ohne die sonst übliche Kunststoffabdeckung.<br />

Dies stellte ganz besondere<br />

Ansprüche an die Teilegestaltung, da<br />

fertigungsbedingte Erfordernisse wie<br />

beispielsweise Schrauben und Spannflächen<br />

harmonisch in das Gesamtbild<br />

integriert werden mussten“, erläutert<br />

Axel Hemsing, zuständig für die BMW-<br />

V12-Saugrohrkonstruktion bei <strong>Pierburg</strong>,<br />

die entwicklungstechnischen<br />

Anfänge.<br />

Der 37-jährige Diplom-Ingenieur weiter:<br />

„Aus langjähriger Erfahrung und<br />

als weltweit einziger – und damit<br />

führender – Anbieter von Magnesium-<br />

Saugrohren in Druckgussschalenbauweise<br />

verfügen wir über das dazu notwendige<br />

Know-how. Das Ergebnis<br />

mehrjähriger Entwicklungsarbeit ist<br />

ein innovatives Spitzenprodukt mit einem<br />

Gewicht der Gussteile von nur<br />

sieben Kilogramm.“ Diese Gewichtsoptimierung<br />

beruht vorwiegend <strong>auf</strong><br />

dem Werkstoff Magnesium, der gegenüber<br />

Aluminium eine Gewichtsreduzierung<br />

von rund einem Drittel<br />

zulässt. Lediglich die Zwischenflansche<br />

bestehen aus Aluminium.<br />

Gewichtsreduzierung ist auch das<br />

entscheidende Stichwort im Zusammenhang<br />

mit dem Zylinderkurbelgehäuse<br />

für das automobile Flaggschiff<br />

aus der Münchener BMW-<br />

Premiere: „Motorklappe <strong>auf</strong>“ – und die <strong>Pierburg</strong>-Sauganlage ist voll sichtbar.<br />

Produktbereich<br />

ausgegliedert<br />

cd Neckartenzlingen. Die Hirschmann<br />

Electronics GmbH & Co. KG<br />

(Neckartenzlingen) hat ihren Produktbereich<br />

Multimedia Kommunikation<br />

mit Wirkung zum 1. Juni 2003 als<br />

100prozentige Tochtergesellschaft<br />

ausgegründet. Das Unternehmen<br />

trägt den Namen Hirschmann Multimedia<br />

Electronics GmbH und hat seinen<br />

Sitz ebenfalls in Neckartenzlingen.<br />

Hirschmann Multimedia Electronics<br />

beschäftigt über 60 Mitarbeiter,<br />

wobei die Produktion weiterhin innerhalb<br />

der Muttergesellschaft erfolgt.<br />

Die Geschäftsführung haben Dr. Ralf<br />

Klöpfer und Joachim Brandes übernommen.<br />

Hirschmann verfolgt mit der Ausgründung<br />

– und der damit verbundenen<br />

organisatorischen Eigenständigkeit<br />

– das Ziel, eine höhere Flexibilität<br />

sämtlicher Geschäftsprozesse sicherzustellen.<br />

Reinhard Sitzmann,<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

der Hirschmann-Electronics-Gruppe:<br />

„Im Bereich Multimedia bewegen wir<br />

uns in einem extrem dynamischen,<br />

schnelllebigen Marktumfeld. Die Bedürfnisse<br />

unserer Kunden unterscheiden<br />

sich hier zum Teil deutlich von<br />

den Kundenanforderungen in anderen<br />

Geschäftsbereichen. Durch größtmögliche<br />

Unabhängigkeit wollen wir<br />

die Reaktionszeiten bei der Bereitstellung<br />

kundenspezifischer Lösungen<br />

verkürzen und den kreativen Unternehmergeist<br />

weiter forcieren.“<br />

Auf dem Gebiet der Multimedia-<br />

Kommunikationstechnik bietet<br />

Hirschmann Komponenten und Systeme<br />

für den Empfang, die Aufbereitung<br />

und die Verteilung von TV-,<br />

Radio- und Datensignalen in Hausnetzen.<br />

Hierzu gehören <strong>auf</strong>einander<br />

abgestimmte Produktkonzepte für<br />

Kabelanschluß, terrestrisches Fernsehen,<br />

den Satellitenempfang und<br />

interaktive Dienste.<br />

Der bisherige Hirschmann-Produktbereich<br />

Multimedia Kommunikation<br />

erzielte im Jahr 2002 einen Umsatz<br />

von 62,5 Millionen €. Neben Multimedia-Kommunikationsgerätenumfasstdas<br />

Produktspektrum der Hirschmann-Gruppe<br />

auch Antennensysteme,<br />

Steckverbinder und Leitungssätze<br />

für Automobile sowie Automatisierungs-<br />

und Netzwerksysteme.<br />

„Geballte Ladung“: Für den 7-er BMW mit 12-Zylindermotor liefert <strong>Kolbenschmidt</strong> <strong>Pierburg</strong> neben der neu entwickelten<br />

Magnesium-Sauganlage den Motorblock aus bewährter Aluminium-Silizium-Sonderlegierung („Alusil“) sowie das zur<br />

Emissionsreduzierung notwendige Sekundärluftsystem; hinzu kommen Magnetventile, Ölpumpe und Abgasklappe.<br />

Axel Hemsing Dr. Eduard Köhler<br />

Schmiede. Wie beim Vorgänger<br />

stammt auch der aktuelle V12-Motorblock<br />

von der KS Aluminium-Technologie<br />

<strong>AG</strong> (AT<strong>AG</strong>). Das hochmoderne<br />

Zylinderkurbelgehäuse aus Leichtmetall<br />

gehört zu einer modularen BMW-<br />

Motorenbaureihe mit Familiencharakter.<br />

Bekannt unter dem Namen NGV-<br />

Engines (New Generation V-Engines =<br />

Neue V-Motoren-Generation) unterscheiden<br />

sich der ebenfalls von der<br />

AT<strong>AG</strong> gegossene BMW V8- und der<br />

V12-Motorblock lediglich in der Anzahl<br />

der Zylinder, im Bohrungsdurchmesser<br />

und im Bankwinkel (V8 = 90 0 ,<br />

V12 = 60 0 ).<br />

Der Motorblock des neuen Zwölfzylinders<br />

mit nach oben – das heißt im<br />

Bereich des Zylinderdecks – offenem<br />

Kühlwasserraum (bekannt als „open<br />

deck“-Konstruktion) besteht aus<br />

„Alusil“, einer bewährten hoch siliziumhaltigen<br />

Aluminium-Legierung.<br />

„Im Vergleich zu Graugusslösungen<br />

spart dies bis zu 50 Prozent an Gewicht“,<br />

so Dr. Eduard Köhler, Leiter<br />

Produktentwicklung der AT<strong>AG</strong>. Der<br />

spezielle Werkstoff bietet im Gegensatz<br />

zu herkömmlichen Alu-Legierungen<br />

die notwendige Verschleißfestig-<br />

Mit Neuheiten <strong>auf</strong><br />

der „Anga Cable“<br />

tho Köln. Die „Anga Cable“ in Köln<br />

ist die größte Fachmesse für Telekommunikation<br />

in Europa. An drei Tagen<br />

(3. bis 5. Juni 2003) präsentierten 154<br />

Aussteller aus 19 Ländern ihre Produkte<br />

und Dienstleistungen, darunter<br />

Hersteller von Antennen-, Kabel- und<br />

Satellitentechnik, Kabelnetz- und Satellitenbetreiber<br />

sowie Programmver-<br />

keit auch für die Zylinderl<strong>auf</strong>flächen.<br />

„Bei diesem Konzept wird während<br />

der Erstarrung primäres Silizium ausgeschieden,<br />

das an den beanspruchten<br />

Oberflächen in Form von kleinen,<br />

harten Körnern vorliegt. Diese Partikel<br />

bilden das Traggerüst für Kolben und<br />

Kolbenringe“, führt Köhler weiter aus.<br />

Vorteil dieses monolithischen (d.h.<br />

aus einem Material bestehenden)<br />

Konzeptes: Zylinderl<strong>auf</strong>buchsen sind<br />

bei der BMW-Spitzenmotorisierung<br />

nicht erforderlich. Köhler: „Mit dem<br />

V12-Auftrag unterstreicht die AT<strong>AG</strong><br />

ihre Kompetenz im Motoren-Premiumsegment<br />

und zeigt zugleich, dass<br />

sie den hochkomplexen<br />

Niederdruckguss-Prozess<br />

erfolgreich beherrscht.“<br />

Wie bei den Komponenten<br />

des Grundmotors setzt<br />

BMW auch in Sachen Emissionsreduzierung<br />

<strong>auf</strong> das<br />

fachliche Know-how der<br />

Automotive-Experten von<br />

Rheinmetall. Das Erreichen<br />

der strengen EU4- und LEV-<br />

Emissionsrichtlinien wird<br />

unter anderem durch den Einsatz eines<br />

effizienten Sekundärluftsystems<br />

ermöglicht. Die Einblasung von Sekundärluft<br />

in den Zylinderkopf in unmittelbarer<br />

Nähe der Auslassventile – in Verbindung<br />

mit dem Drei-Wege-Katalysator<br />

– führt dazu, Schadstoffe wie Kohlenmonoxid<br />

(CO) und Kohlenwasserstoff<br />

(HC) entscheidend zu senken<br />

und den Katalysator nach dem Kaltstart<br />

durch die bei der Nachverbrennung<br />

freiwerdende Wärme schneller<br />

<strong>auf</strong> Betriebstemperatur zu bringen.<br />

Das Sekundärluftsystem für den<br />

anstalter. Die Hirschmann Multimedia<br />

Electronics GmbH (Neckartenzlingen)<br />

nutzte den internationalen Branchentreff,<br />

um ein umfassendes Produktprogramm<br />

für die digitale Medienwelt<br />

von heute und morgen zu<br />

zeigen. Zu den Messeneuheiten<br />

gehörten u.a. ein Receiver für den<br />

Empfang digitaler Fernseh- und Radioprogramme,<br />

die terrestrisch abgestrahlt<br />

werden (sog. „DVB-T“), sowie<br />

ein digitales Einkabel-System für den<br />

Satelliten-Empfang. Mit Blick <strong>auf</strong> den<br />

Zwölfzylinder-Motor von BMW besteht<br />

aus einem von einem Gleichstrommotor<br />

angetriebenen, zweistufigen Radialgebläse<br />

der Leistungsklasse drei<br />

sowie zwei Sekundärluftventil-Modulen<br />

inklusive aller Halter und Leitungen.<br />

Magnetventile aus dem Hause <strong>Pierburg</strong><br />

sind ebenfalls an Bord. Ein speziell<br />

für den Zwölfzylinder entwickeltes<br />

GDI-Ventil ist beispielsweise direkt in<br />

die Kraftstoffleitung eingebaut und<br />

dient dazu, den Benzindruck der Vorförderpumpe<br />

bei einem Heißstart des<br />

Motors von vier <strong>auf</strong> sechs bar zu erhöhen.<br />

Ohne diese Technik würde das<br />

Aggregat nicht anspringen;<br />

außerdem könnte die<br />

Hochdruckeinspritzpumpe<br />

durch Dampfblasen beschädigt<br />

werden.<br />

Zur reibungslosen Ölversorgung<br />

des großvolumigen<br />

Motors verfügt der<br />

BMW-V12-Antrieb über eine<br />

2-Stufen-Ölpumpe von<br />

<strong>Pierburg</strong>. Sie sorgt für die<br />

leistungsabhängige Kühlung<br />

und Schmierung der bayerischen<br />

Spitzenmotorisierung.<br />

Um Komfort geht es schließlich bei<br />

der Abgasklappe, die <strong>Pierburg</strong> für den<br />

Zwölfzylinder-Motor an den Münchener<br />

Automobilhersteller liefert. Die von<br />

der Motorsteuerung kennfeldgesteuerte<br />

Abgasklappe regelt zwei verschieden<br />

ausgelegte Dämpfungssysteme<br />

im Nachschalldämpfer und sorgt so –<br />

über den gesamten Geschwindigkeitsbereich<br />

– für den jeweils richtigen<br />

„komfort-orientierten Sound“ der V12-<br />

Abgasanlage.<br />

Wurden vor wenigen Wochen <strong>auf</strong> der ANGA Cable in Köln von der (zum 1. Juni 2003 ausgegründeten) Hirschmann<br />

Multimedia Electronics GmbH erstmals vorgestellt: der Sat-Receiver CSR 60 CI und das Einkabel-System CEF 211 D.<br />

professionellen Bereich wurde ein<br />

modulares Kopfstellensystem für die<br />

Signal<strong>auf</strong>bereitung in mittleren Ortsund<br />

Flächennetzen vorgestellt.<br />

„Auf der Anga Cable konnten wir unmittelbar<br />

den Puls der Branche fühlen.<br />

Die zahlreichen Gespräche mit Kunden<br />

und Partnern haben gezeigt, dass<br />

sowohl unsere Produkte als auch die<br />

Marke Hirschmann nach wie vor einen<br />

ausgezeichneten Ruf genießen“,<br />

so Dr. Ralf Klöpfer, Geschäftsführer<br />

von Hirschmann Multimedia.<br />

Fotos (4): BMW Group

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