DIE WIRTSCHAFT
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20 GELD &<br />
Foto: Netzwerk<br />
Wirtschaftsfaktor Geodaten: Kau<br />
Branche kommt heute noch ohne<br />
In der sogenannten Geo-Informationswirtschaft hat das Münsterland die Nase weit vorn. Gebündelt sind die Kompetenzen<br />
Allein 24 Unternehmen und Forschungseinrichtungen sind darin versammelt. Das ist in dieser Dichte bemerkenswert –u<br />
Leporello des Geonetzwerkes.<br />
Foto: Netzwerk<br />
Spätestens seit dem Start von „Google<br />
Earth“ sind Geodaten auch im Alltagsleben<br />
der Menschen angekommen.<br />
Navigationssysteme auf Basis<br />
digitaler Straßenkarten gelten heute<br />
als ebenso unverzichtbar wie das<br />
Handy. Kaum eine Branche kommt<br />
ohne Geodaten aus. Auch die Geoinformationsangebote<br />
der Kommunen,<br />
wie digitale Stadtpläne und Kataster,<br />
haben zu einer breiten Nutzung<br />
digitaler Geodaten beigetragen.<br />
Mögliche Anwendungsbereiche<br />
gehen allerdings<br />
weit über diese<br />
Basisanwendungen hinaus:<br />
Viele komplexe<br />
Planungs- und Entscheidungsprozesse<br />
werden heute mit Hilfe raumbezogener<br />
Daten realisiert. Naturschutz, Katastrophenschutz,<br />
Landschaftsplanung und<br />
Bebauungsplanung sind ohne Geodaten<br />
garnicht mehr möglich. WeitereAnwendungsbereiche<br />
wie das Geomarketing<br />
entwickeln sich gerade erst. Von diesen<br />
Entwicklungen profitiert die Geoinformationswirtschaft,<br />
für die hervorragende<br />
Wachstumsperspektiven erwartet<br />
werden.<br />
Warum ein Geonetzwerk für das Münsterland?<br />
Mit dem europaweit ersten und<br />
bis heute größten Institut für Geoinformatik<br />
an der Universität Münster verfügt<br />
die Region über eine der herausragenden<br />
Forschungseinrichtungen auf diesem Gebiet.<br />
„Das ist für die Firmen Gold wert“,<br />
sagt Netzwerkkoordinator Jens Hinrichs,<br />
Leiter des Vermessungs- und Katasteramtesdes<br />
Kreises Warendorf. Außerdem habe<br />
sich eine ganze Reihe von Unternehmen<br />
aus der Region einen Spitzenplatz<br />
im Geoinformationsmarkt erarbeitet. „Es<br />
wardaher ein konsequenter Schritt, eine<br />
gemeinsame Plattform zu schaffen“, erläutert<br />
Hinrichs. Das Geonetzwerk Münsterland<br />
ist ein Zusammenschluss regionaler<br />
Institutionen, Hochschulen und<br />
Unternehmen aus den Bereichen Geodaten,<br />
Geoinformationsdiensteund -systeme,<br />
die raumbezogene Informationen<br />
bereitstellen und verarbeiten. Es will das<br />
Münsterland als Kompetenzregion für<br />
die Geoinformationswirtschaft etablieren–inBranchenkreisen<br />
wie in der breiten<br />
Öffentlichkeit. Fachlichen Austausch<br />
und regionaler Technologietransfer, gezieltes<br />
Marketing und Vermittlung von<br />
Ansprechpartnern für die Geokompetenzen<br />
der Region sind dabei wichtige Bausteine,<br />
um langfristig eine regionale Geodaten-Infrastruktur<br />
aufbauen zu können.<br />
Das Geonetzwerk Münsterland steht allen<br />
interessierten Institutionen und Firmen<br />
der Region offen, die aktiv an der<br />
DAS MÜNSTERLAND ALS REGION MIT GEO-KOMPETENZ<br />
Von der Geodatengewinnung, über deren Veredelung, die Entwicklung von Software-Tools<br />
zur Verarbeitung der Daten, die Vermarktung von Geodaten bis hin<br />
zu den Anwendern professioneller Geo-Informationssysteme: Die gesamte Wertschöpfungskette<br />
der Geoinformationswirtschaft findet sich im Münsterland,<br />
zahlreiche Spezialisten machen es zu einer starken Region. Eine wichtige Rolle<br />
nehmen hiesige Verwaltungseinrichtungen ein. Neben Kommunen und Kreisen<br />
setzen die Bezirksregierung Münster, der Landschaftsverband Westfalen-Lippe<br />
und verschiedene Landesbehörden Geodaten intensiv ein, umihre Planungsprozesse<br />
zu optimieren. Für hoch qualifizierten Nachwuchs und innovative Forschungsansätze<br />
sorgen die Hochschulen. Das Institut für Geoinformatik der<br />
Universität Münster (IfGI) ist das größte und leistungsfähigste Geoinformatik-<br />
Institut in Europa. Die Forschungsschwerpunkte: Geodaten- und Geodienste-Infrastrukturen,<br />
Sensornetzwerke, semantische Interoperabilität, räumliche Assistenzsysteme<br />
und raumzeitliche Simulationsmodelle. Das Labor für Software Engineering<br />
der Fachhochschule Münster setzt auf praxisnahen Wissens- und<br />
Technologietransfer. Ein Schwerpunkt: die Entwicklung mobiler Lösungen mit<br />
Raumbezug. Das Geonetzwerk Münsterland mit Sitz im Technologiehof Münster<br />
will diese Kräfte bündeln, umsoeinen wichtigen Standortfaktor der Region<br />
nachhaltig zu stärken.<br />
„Für alle Mitglieder ist es eine<br />
Win-win-Situation. Das Geonetzwerk<br />
bedeutet für mich einen äußerst<br />
guten Erfahrungsaustausch<br />
mit anderen Mitgliedern, eine gut<br />
funktionierende, da unkomplizierte<br />
und intuitiv nutzbare Plattform<br />
und ein nachhaltiger Geobasis-<br />
Datenaustausch.“<br />
Mischa Giese<br />
Entwicklung des Netzwerks mitarbeiten<br />
wollen. Das Netzwerk will Geodaten mit<br />
regionaler Bedeutung für das Münsterland<br />
erschließen, gemeinsam bereitstellen<br />
und für die Bevölkerung, die Wirtschaft<br />
und die Verwaltungen nutzbar machen.<br />
Das Geonetzwerk entstand am 5. Mai<br />
2006 aufgrund einer Wirtschaftsförderungsinitiative<br />
des Landes. Hierdurch<br />
konnten bei der Wirtschaftsförderung<br />
Münster (Technologiezentrum) von<br />
2007 bis 2009 Mittel zum Aufbau des<br />
Geonetzwerkes zur Standardisierung<br />
und Verbreitung von Geoinformationen<br />
(zum organisatorischen und technischen<br />
Aufbau einer Geoinfrastruktur auf der<br />
Basis nationaler und internationaler<br />
Standards) genutzt werden.<br />
Zu den Gründungsmitgliedern des Netzwerks<br />
gehören: acadGraph GmbH (Velen),<br />
con terra GmbH (Münster), EFTAS<br />
GmbH (Münster), GIS Consult GmbH<br />
(Haltern), g.on experience GmbH<br />
(Münster), Institut für Geoinformatik der<br />
Universität Münster, Labor für Software<br />
Engineering der FH Münster, Technologiepark<br />
Münster GmbH, Vermessungsund<br />
Katasteramt der Stadt Münster und<br />
Wirtschaftsförderung Münster GmbH.<br />
Die Geschäftsstelle des Geonetzwerks<br />
Münsterland ist im Technologiehof<br />
Münster angesiedelt.<br />
Inzwischen gibt es 36 Mi<br />
runter 24 Firmen; vom Ge<br />
Software-Unternehmen bis z<br />
sungsbüro in hoher Band<br />
Wertschöpfungskette in di<br />
wie hier im Münsterland ist<br />
schwärmt Mischa Giese.<br />
Auch der Account Manag<br />
Deutschland macht beim G<br />
mit: „Für alle Mitglieder ist<br />
win-Situation. Das Geonetz<br />
tet für mich einen äußerst<br />
rungsaustausch mit ander<br />
dern, eine gut funktioniere<br />
komplizierte und intuitiv nu<br />
form und ein nachhaltige<br />
Datenaustausch.“ Giese sch<br />
dass Firmen, Verwaltung un<br />
len so unbürokratisch und e<br />
in Hand für das Netzwerk ar<br />
gibt es sonst im Land nur n<br />
und ist somit relativ einziga<br />
tian Zeidler aus dem Lenku<br />
läutert die Erfolgsphilosoph<br />
Raumbezüge im Fokus: Das<br />
Lenkungskreis koordiniert. Daz<br />
Consulting Zeidler); Mischa Gie<br />
Vermessungs- und Katasteram