Viele offene Fragen zur Grazer Bluttat
Rüttelt Tat des bosnischen Amokfahrers rot-schwarze „Integrationspolitiker“ auf?
Rüttelt Tat des bosnischen Amokfahrers rot-schwarze „Integrationspolitiker“ auf?
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Nr. 26 ■ Donnerstag, 25. Juni 2015<br />
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Zeltstädte und Kasernen<br />
lösen das Asylchaos nicht!<br />
Vorarlbergs FPÖ-Landesparteichef Dieter Egger fordert von Innenministerin<br />
Mikl-Leitner (ÖVP) Kooperation mit Ländern<br />
und Gemeinden ein, statt diese vor vollendete Tatsachen<br />
zu stellen: „Die Ministerin soll auf EU-Ebene dafür sorgen,<br />
dass der Flüchtlingsstrom endlich gestoppt wird!“ S. 13<br />
Foto: FPÖ Vorarlberg<br />
<strong>Viele</strong> <strong>offene</strong> <strong>Fragen</strong><br />
<strong>zur</strong> <strong>Grazer</strong> <strong>Bluttat</strong><br />
Rüttelt Tat des bosnischen Amokfahrers rot-schwarze „Integrationspolitiker“ auf?<br />
S. 2/3<br />
Wahlzuckerl fürs Volk,<br />
Wohnungen für Genossen!<br />
Foto: SPÖ Wien<br />
Die Hintergründe des Wiener Genossenschaftswohnbau-Skandals – S. 4/5<br />
PARLAMENT<br />
AUSSENPOLITIK<br />
WIEN<br />
MEDIEN<br />
Neuer Abschiebeweg<br />
Frist für Athens Zocker<br />
Rot-Grün am Ende?<br />
Täter ohne Herkunft?<br />
Der Vorschlag der freiheitlichen<br />
Abgeordneten Dagmar Belakowitsch-Jenewein,<br />
abgewiesene<br />
Asylwerber mit Heeresflugzeugen<br />
in ihre Herkunftsländer zu bringen<br />
statt sie in Passagierflugzeuge zu<br />
setzen, löste im Nationalrat eine<br />
hitzige Diskussion aus. S. 6<br />
Griechenland siegte erneut beim<br />
Verhandlungspoker in Brüssel. Die<br />
EU-Regierungschefs gewährten<br />
den „Pleitegriechen“ eine weitere<br />
Gnadenfrist. Damit wachsen aber<br />
auch Athens Schuldenberg und<br />
das Risiko für Europas Steuerzahler<br />
weiter an. S. 8/9<br />
Angesichts der tiefroten Bilanz<br />
mit 15 Milliarden Euro an Schulden<br />
sieht die FPÖ die rot-grüne<br />
Stadtregierung am Ende. Trotz eines<br />
Ausgaben- und Einnahmenrekords<br />
explodiert auch die Zahl der<br />
Arbeitslosen wie in keinem anderen<br />
Bundesland. S. 11<br />
<strong>Viele</strong> Medien verschweigen in<br />
vorauseilendem Gehorsam bereits<br />
jetzt oft Herkunft oder Migrationshintergrund<br />
eines Straftäters. Das<br />
wollen die Grünen nun gar per Gesetz<br />
durchbringen. Ein intelligenter<br />
Schlag gegen die steigende Ausländerkriminalität?<br />
S. 14
2 Innenpolitik<br />
Neue Freie Zeitung<br />
Foto: NFZ<br />
Alexander Höferl<br />
alexander.hoeferl@fpoe.at<br />
AUS DER<br />
REDAKTION<br />
Dass der Mann, der in der <strong>Grazer</strong><br />
Innenstadt dutzende Menschen<br />
niedergefahren und drei von ihnen<br />
getötet hat, gebürtiger Bosnier ist,<br />
erfuhr man aus vielen Medien zunächst<br />
nicht. Der ORF berichtete<br />
über einen „Österreicher“. Spätestens<br />
als pflichtgemäß informiert<br />
wurde, dass die Tat keinen „fanatischen“<br />
Hintergrund habe, war<br />
dennoch jedem klar, dass es sich<br />
nicht um einen autochthonen Österreicher<br />
handelt.<br />
Desinformation<br />
Die vom Sicherheitsdirektor<br />
umgehend präsentierte Motivanalyse<br />
nach dem Ausschlussprinzip<br />
galt den meisten Medien als<br />
unumstößliche Wahrheit. Vor allem<br />
jenen Journalisten, die sonst<br />
gerne jede Aussage der Polizei<br />
genauestens hinterfragen, den Sicherheitskräften<br />
oft sogar Gewalt<br />
gegen renitente Zuwanderer oder<br />
Linksextreme vorwerfen.<br />
Die Berichterstattung <strong>zur</strong> Tat<br />
in Graz hat das Misstrauen unzähliger<br />
Bürger gegenüber der<br />
Mainstream-Presse verstärkt. Dies<br />
umso mehr, als es nicht lange dauerte<br />
bis – von einigen Journalisten<br />
recherchiert – Umstände bekannt<br />
wurden, die die Herkunft des Täters<br />
sehr wohl relevant erscheinen<br />
lassen und auch das kategorischen<br />
Abstreiten eines islamistischen<br />
Tatmotivs in Zweifel ziehen.<br />
Was den Lesern verheimlicht<br />
werden soll: Der mutmaßliche<br />
Täter und seine mit ihm eingewanderten<br />
Eltern sind eines von<br />
unzähligen Beispielen misslungener<br />
Integration als Folge ungezügelter<br />
Zuwanderung. Genauso<br />
wie jener Serbe, der Tags darauf<br />
in Wien-Hernals aus seinem Auto<br />
auf seinen Bruder und dessen Sohn<br />
schoss. Er wurde in den Medien<br />
nicht einmal als „Österreicher“ bezeichnet,<br />
sondern nur als „Mann“.<br />
<strong>Grazer</strong> Amokfahrt: Rätsel u<br />
26-jähriger Austro-Bosnier mordete mit Geländewagen – Familie erhielt i<br />
Drei Tote und drei Dutzend Verletzte forderte die Wahnsinnstat eines<br />
26-jährigen Bosniers mit österreichischer Staatsbürgerschaft.<br />
Schnell waren die Behörden mit einem möglichen Motiv <strong>zur</strong> Stelle.<br />
Zweifel daran wollte die Medienlandschaft erst gar nicht aufkommen<br />
lassen – und attackierte daher FPÖ-Bundeobmann HC Strache.<br />
SPITZE FEDER<br />
„Vergiftet das Wasser und das<br />
Essen der Feinde Allahs. Spuckt<br />
ihnen ins Gesicht und überfahrt<br />
sie mit euren Autos. Tut was auch<br />
immer nötig ist, um sie zu erniedrigen,<br />
denn das ist es, was sie verdient<br />
haben!“ – Mit diesen Worten<br />
riefen im November 2014 drei<br />
aus Frankreich stammende Krieger<br />
des „Islamischen Staates“ (IS)<br />
ihre Glaubensbrüder zum Terror<br />
auf. Ähnlich äußerte sich im Jänner<br />
der Austro-Dschihadist Mohamed<br />
Mahmoud via Twitter: „Überfahre<br />
einfach die Kuffar in einer<br />
vollen Einkaufsstraße!“ Attentate<br />
dieser Art wurden in Frankreich bereits<br />
verübt. Die Sorge, dass auch<br />
der Untat des 26-jährigen Alen R.<br />
aus Kalsdorf bei Graz ein islamistisches<br />
Motiv zugrunde liegen könnte,<br />
war also durchaus berechtigt.<br />
Dementsprechend formulierte<br />
FPÖ-Chef HC Strache – übereinstimmend<br />
mit der „Kronen Zeitung“<br />
– am Samstagnachmittag<br />
auf Facebook, dass ein religiöser<br />
Hintergrund nicht ausgeschlossen<br />
werden könne. Es folgte ein vor<br />
allem von Journalisten befeuerter<br />
„Shitstorm“. Die meisten Medien<br />
betrachteten die Amokfahrt nach<br />
der Festnahme des Täters und der<br />
Schnelldiagnose „Psychose“ als<br />
geklärt und verfielen wieder in ihren<br />
journalistischen Alltagstrott mit<br />
Angriffen auf die Freiheitlichen<br />
und HC Strache.<br />
Allgemeinheit nicht geschützt?<br />
„Entgegen dem jetzt in einer regelrechten<br />
Kampagne gegen meine<br />
Person gezeichneten falschen<br />
Bild habe ich zu keinem Zeitpunkt<br />
in irgendeiner Form die Meinung<br />
vertreten oder eine Aussage in die<br />
Richtung getätigt, dass die Ursache<br />
dieses Verbrechens in der Herkunft<br />
des Attentäters zu suchen sei. Ich<br />
lasse mir von niemandem das Wort<br />
im Mund umdrehen und die Strategie<br />
jener, die das im Vorfeld der<br />
Wien-Wahl versuchen, ist leicht<br />
durchschaubar“, stellte HC Strache<br />
am Montag zum merkwürdigen<br />
Drall der Berichterstattung fest.<br />
Und HC Strache ging auch auf die<br />
bisher bekannten Lebensumstände<br />
des Tatverdächtigen ein: „Wirklich<br />
skandalös im Zusammenhang<br />
mit dem Verbrechen in Graz ist für<br />
mich die Tatsache, dass nach jetzigem<br />
Wissensstand gegen einen<br />
aktenkundig gewaltbereiten Menschen<br />
offenbar nicht ausreichende<br />
Maßnahmen getroffen wurden, um<br />
sein Umfeld und die Allgemeinheit<br />
vor ihm zu schützen.“<br />
Tatsächlich dürfte Gewalt in der<br />
Familie des 26-Jährigen an der<br />
Mikl-Leitners letzte Ausflucht im Asylchaos.<br />
Foto: NFZ<br />
Ein Lichtermeer in der <strong>Grazer</strong> Herreng<br />
te sich tief betroffen und sprach den A<br />
Tagesordnung gewesen sein. Die<br />
Wegweisung von seiner Familie<br />
Ende Mai war nicht der erste Polizeieinsatz,<br />
auch die Eltern sind in<br />
dem Ort berüchtigt, der Vater soll<br />
Steine nach Nachbarskindern geworfen<br />
haben.<br />
Integrationsunwillige Familie<br />
Alen R. kam mit seinen Eltern<br />
1993 als Flüchtling nach Österreich.<br />
Asyl bedeutet Schutz auf<br />
Zeit, der Bosnien-Krieg ging zwei<br />
Jahre später zu Ende. Doch anstatt<br />
die völlig integrationsunwillige Familie<br />
wieder nach Hause zu schi-<br />
IMPRESSUM<br />
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Nr. 26 ■ Donnerstag, 25. Juni 2015<br />
m Hintergründe<br />
n Österreich Asyl, verweigerte jede Integration<br />
KURZ UND BÜNDIG<br />
Foto: NFZ<br />
Innenpolitik 3<br />
Heta-Verluste explodieren<br />
Eine genaue Aufschlüsselung der Verluste<br />
der Hypo-Abbaubank Heta forderte Elmar<br />
Podgorschek, FPÖ-Budgetsprecher und<br />
Fraktionsführer im Hypo-Untersuchungsausschuss:<br />
„Angesichts der Horrorzahlen ist<br />
den Beteuerungen von ÖVP-Finanzminister<br />
Schelling, wonach die Steuerzahler nicht <strong>zur</strong><br />
Kasse gebeten würden, Misstrauen entgegenzubringen.<br />
Eine Aufklärung über die Heta-Zahlen<br />
ist dringend notwendig.“ Die Heta<br />
hat für das Jahr 2014 einen Verlust in Höhe<br />
von 7,9 Milliarden Euro ausgewiesen.<br />
asse für die Opfer des Amokfahrers. Auch die steirische FPÖ-Spitze zeigngehörigen<br />
der Opfer und den Verletzten ihr tiefstes Mitgefühl aus.<br />
Trauer um Helmuth Lohner<br />
Mit tiefem Bedauern hat der freiheitliche<br />
Kultursprecher Walter Rosenkranz die Nachricht<br />
vom Tod Helmuth Lohners (Bild) aufgenommen:<br />
„Helmuth Lohner hat als Schauspieler<br />
und Regisseur Generationen von<br />
Österreichern begeistert. Er war das personifizierte<br />
‚Theater in der Josefstadt‘. Nicht nur<br />
seine Nestroy-Verkörperungen sind sämtlich<br />
Legende und machten ihn zum Publikumsliebling.“<br />
Mit Helmuth Lohner verabschiede<br />
sich ein großer Künstler, wie er nicht nachzubesetzen<br />
sei, betonte Rosenkranz.<br />
Foto: ORF / Milenko Badzic<br />
cken, wurde sie mit der österreichischen<br />
Staatsbürgerschaft belohnt.<br />
Ungeachtet der behördlichen Beteuerungen<br />
ist auch der Islamismus-Verdacht<br />
noch nicht völlig<br />
ausgeräumt. Die „Kronen Zeitung“<br />
berichtete von Moschee-Besuchen<br />
in einem neuen Freundeskreis,<br />
nachdem der spätere Amokfahrer<br />
von seiner Familie weggewiesen<br />
worden war. Facebook- und Twitter-Profil,<br />
die der Mann im Namen<br />
einer Firma betrieb, geben zusätzliche<br />
Rätsel auf. <strong>Viele</strong>s spricht für<br />
eine geplante Tat und gegen eine<br />
„Psychose“. Alexander Höferl<br />
HINTERGRÜNDE<br />
Um 12.15 Uhr begann die<br />
Amokfahrt in der <strong>Grazer</strong> Zweiglgasse.<br />
Fast 2,5 Kilometer raste<br />
Alen R. durch die Innenstadt,<br />
ehe er in der Schmiedgasse<br />
festgenommen wurde. Immer<br />
wieder visierte er Menschen auf<br />
den Gehsteigen an. Ein vierjähriger<br />
Bub, ein frisch verheirateter<br />
Mann und eine Frau wurden getötet.<br />
Eineinhalb Stunden davor<br />
postete der Täter auf Facebook<br />
einen Rap und schrieb dazu<br />
„Hurensöhne Not In My name“.<br />
Foto:<br />
St. Marx soll‘s für SPÖ richten<br />
Als „jämmerliches Schauspiel“ bezeichnete<br />
FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl<br />
Bürgermeister Häupls (SPÖ) Auftrieb des<br />
letzten Aufgebots der Wiener SPÖ im einstigen<br />
Schlachthof St. Marx zum „Warm-Up für<br />
den heißen Herbst“. Er gratulierte Häupl <strong>zur</strong><br />
gelungenen Ortswahl für den vorverlegten<br />
Wahlkampfstart, sei doch das „Media Quarter<br />
Marx“ ein Mahnmal für die rote Geldvernichtungsmaschine<br />
und rote Fehlplanungspolitik:<br />
„Wenn Häupl eine ,Absolute‘ im Herbst erreichen<br />
will, dann eine ,absolute Niederlage‘<br />
mit dem historisch schlechtesten Ergebnis der<br />
SPÖ im ehemaligen ,roten Wien‘!“<br />
AUFSTEIGER<br />
ABSTEIGER<br />
Foto: NFZ<br />
Der für Stadtentwicklung zuständige<br />
Wiener FPÖ-Gemeinderat<br />
Toni Mahdalik forderte nach dem<br />
„SPÖ-Wohnbauskandal“ in Wien<br />
von Bürgermeister Häupl den einheitlichen<br />
„Muchitsch-Zins“ für<br />
alle im sozialen Wohnbau ein.<br />
Foto: NFZ<br />
Der Chef der Gewerkschaft Bau-<br />
Holz und SPÖ-Nationalrat Josef<br />
Muchitsch wollte sich mit einem<br />
Bruttogehalt von rund 9.000 Euro<br />
nur eine „Sozialbau“-Genossenschaftswohnung<br />
im Zentrum von<br />
Wien um 285,99 Euro leisten.<br />
BILD DER WOCHE Dann kann sich Genosse Muchitsch endlich<br />
eine privat vermietete 285,99-Euro-Wohnung in Wien leisten.<br />
Foto: SPÖ Wien / Facebook / Michael Mazohl
4 Innenpolitik<br />
Neue Freie Zeitung<br />
„Die Genossenschaften<br />
prüfen sich selbst!“<br />
Die jüngsten Skandale zeigen: Bei den Wohnbaugenossenschaften<br />
liegt vieles im Argen. FPÖ-Bautensprecher Philipp Schrangl fordert<br />
im NFZ-Interview daher ein aussagekräftigeres Gesetz sowie Reformen<br />
in Kontrolle und Revision von Wohnbaugenossenschaften.<br />
Herr Abgeordneter Schrangl,<br />
wie interpretieren Sie die jüngsten<br />
Skandale bei den Wiener Wohnbaugenossenschaften?<br />
Philipp Schrangl: Die Gesetze<br />
lassen zu großen Interpretationsspielraum.<br />
Das einschlägige Gesetz<br />
ist vielfach zu schwammig<br />
formuliert, ohne konkrete Handlungsanweisungen<br />
zu geben. Das<br />
lässt Spielraum, der vielfach offenkundig<br />
zugunsten von Parteifreunden<br />
und zulasten der Menschen ausgelegt<br />
wird.<br />
Der in die<br />
Kritik geratene<br />
GBV-Obmann<br />
Karl Wurm fordert<br />
jetzt schärfere<br />
Compliance-Regeln<br />
für gemeinnützige<br />
Bauträger. Halten Sie das für zielführend?<br />
Schrangl: Strengere Regeln sind<br />
hier prinzipiell begrüßenswert, aber<br />
der Vorschlag geht am Kern des<br />
Problems vorbei: Der für die Gebarungsprüfung<br />
verantwortliche<br />
Revisionsverband agiert weitgehend<br />
zahnlos. Wie sonst hätten die<br />
Skandale um Herbert Ludl und Karl<br />
Wurm jahrelang unbemerkt bleiben<br />
können?<br />
Gibt es eine Alternative <strong>zur</strong> Prüfung<br />
durch den dachverbandseigenen<br />
Revisionsverband?<br />
Schrangl: Wir Freiheitliche<br />
fordern seit Jahren,<br />
dass die Prüfkompetenz<br />
des Rechnungshofes auf<br />
alle Wohnbaugenossenschaften<br />
ausgeweitet werden<br />
soll und haben auch<br />
entsprechende Anträge<br />
eingebracht. Seine<br />
Stellungnahmen<br />
sind um einiges<br />
kritischer<br />
und decken<br />
regelmäßig<br />
konkrete<br />
Missstän-<br />
„In Wien scheint sich die<br />
Revision völlig ad absurdum<br />
geführt zu haben.“<br />
de auf.<br />
Und man<br />
darf niemals<br />
vergessen,<br />
es handelt sich bei Förderungen<br />
und Steuererleichterungen immer<br />
um Steuergeld, also Geld der Allgemeinheit.<br />
Ist Wien, auch wenn es um Wohnbauskandale<br />
geht, ein Sonderfall?<br />
Schrangl: Die Skandale der<br />
jüngsten Zeit haben sich vermutlich<br />
nicht zufällig alle in Wien ereignet.<br />
Es sind auch maßgebliche Personen<br />
der SPÖ darin verwickelt – wie<br />
etwa deren Sozialsprecher im Parlament.<br />
In Wien scheint sich die Revision<br />
durch die<br />
jahrzehntelange<br />
Quasi-Alleinherrschaft<br />
der<br />
Sozialdemokraten<br />
völlig ad<br />
absurdum geführt<br />
zu haben. Es verwundert wohl<br />
kaum, dass Wohnbaustadtrat Michael<br />
Ludwig einen Bauträger wie<br />
die Sozialbau AG nicht gerne rügt.<br />
Schließlich hält seine Partei direkt<br />
Anteile daran. Genau diese Verflechtungen<br />
sind es, die aufgebrochen<br />
werden müssen.<br />
Finden Ihre Forderungen nach<br />
Rechnungshofkontrolle Unterstützer<br />
in der gemeinnützigen Wohnungswirtschaft?<br />
Schrangl: Hinter vorgehaltener<br />
Hand natürlich. Offen traut sich<br />
kaum jemand, den Verband<br />
oder gar SPÖ und ÖVP<br />
zu kritisieren. GBV-Verbandsdirektor<br />
Theodor<br />
Österreicher hat vor<br />
Jahren geschrieben,<br />
dass die Kontrollmechanismen<br />
nicht mehr<br />
gut genug greifen. Branchenkenner<br />
wissen natürlich<br />
um die<br />
Probleme. Wir<br />
werden daher<br />
weiterhin eine<br />
unabhängige<br />
Kontrolle<br />
Foto: NFZ<br />
fordern, um<br />
Schindluder<br />
mit Steuergeld<br />
wo immer<br />
möglich<br />
zu verhindern!<br />
Foto: RK Wien<br />
Thema<br />
der<br />
Woche<br />
Roter Sumpf bei G<br />
Skandalöse Penthouse-Deals und Billig-Wohnung<br />
Die Skandalwelle rund um die Wiener Wohnbaugenossenschaften<br />
hält an. Der Rechnungshof bedachte die städtische GESIBA mit<br />
verheerender Kritik. Dann folgte ein Gagen-Skandal in der roten Sozialbau<br />
AG. Jetzt kamen Details über Penthouse-Deals und eine geförderte<br />
Billig-Wohnung für einen SPÖ-Abgeordneten ans Licht.<br />
Leistbarer Wohnraum ist knapp.<br />
Die Wohnkosten steigen vom bereits<br />
hohen Niveau aus weiter an.<br />
Genossenschaften sollten Abhilfe<br />
schaffen und die Menschen durch<br />
günstigere Alternativen zum privaten<br />
Markt entlasten. Steuerliche<br />
Begünstigungen und namhafte<br />
Gelder aus der Wohnbauförderung<br />
sollen den Bauträgern helfen, dieses<br />
Ziel zu erreichen. In Österreich<br />
gibt es immerhin rund 900.000<br />
Genossenschaftswohnungen und<br />
-häuser. Nahezu jede vierte Wohnung<br />
unterliegt den Bestimmungen<br />
des Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetzes.<br />
Rot-schwarzes Kartell<br />
SPÖ und ÖVP haben allerdings<br />
die meisten Genossenschaften<br />
fest im Griff. Dass die Gemeinnützigkeit<br />
durch diese politische<br />
Verflechtung nicht selten zu kurz<br />
kommt, zeigen aktuelle Skandale:<br />
Die Sozialbau AG ist Österreichs<br />
größte Gemeinnützige. Die Bundes-SPÖ<br />
und die Wiener Landesgruppe<br />
halten direkt Anteile an<br />
dem Unternehmen. Ihr langjähriger<br />
Generaldirektor Herbert Ludl entstammt<br />
nicht nur dem „Club 45“ –<br />
er soll alleine in einem Jahr ein um<br />
160.000 Euro höheres Gehalt bezogen<br />
haben, als das Gesetz erlaubt.<br />
Zusätzlich wurden dem sozialdemokratischen<br />
Wohnbauzaren großzügige<br />
Kredite vom Unternehmen<br />
ausgeschüttet.<br />
Sein Kollege Karl Wurm ist Geschäftsführer<br />
der GEWOG-Neue<br />
Heimat. Gleichzeitig fungiert er<br />
als Obmann der Dachorganisation<br />
„Österreichischer Verband gemeinnütziger<br />
Bauvereinigungen<br />
– Revisionsverband“. Jenes Verbandes,<br />
dem alle gemeinnützigen<br />
Bauträger in Österreich per Gesetz<br />
angehören müssen. Wurm hat<br />
sich selbst zu fünf Wohnungen seines<br />
Unternehmens verholfen. Den<br />
Kaufvertrag einer Dachgeschoßwohnung<br />
unterzeichnete er gleich<br />
doppelt: Einmal als Geschäftsführer<br />
und einmal als Käufer. Für 139<br />
Quadratmeter und Terrasse zahlte
Nr. 26 ■ Donnerstag, 25. Juni 2015<br />
Innenpolitik 5<br />
POLITIK<br />
ANALYSIERT<br />
Foto: FPÖ Wien<br />
Johann Gudenus<br />
FPÖ-Klubobmann Wien<br />
Die Wohnkosten in Wien steigen<br />
Jahr für Jahr weiter an. Für<br />
immer mehr Menschen wird ihre<br />
Wohnung vom Zuhause <strong>zur</strong> finanziellen<br />
Bürde. Die gemeinnützige<br />
Wohnungswirtschaft hätte den sozialen<br />
Auftrag, die Wohnkosten zu<br />
dämpfen und für leistbaren Wohnraum<br />
zu sorgen.<br />
enossenschaftswohnungen<br />
en für SPÖ-Abgeordnete entlarven „Sozialbau-Märchen“ im roten Wien<br />
Wurm lediglich 284.000 Euro. Dieser<br />
Deal wird den Aufsichtsrat des<br />
Verbandes beschäftigen.<br />
Foto: NFZ<br />
Der damalige Wiener Wohnbaustadtrat Werner Faymann (im Bild links) bei der Präsentation<br />
jenes Genossenschaftswohnblocks der GEWOG bei dem seine Magistratsabteilung<br />
GEWOG-Chef Wurm (zweiter von rechts) das Luxus-Penthouse genehmigt hat.<br />
Sozialwohnungen für Genossen<br />
Der SPÖ-Nationalratsabgeordnete<br />
und Vorsitzende der Gewerkschaft<br />
Bau-Holz, Josef Muchitsch,<br />
geriet ebenfalls in die Schlagzeilen.<br />
Er mietete eine Wohnung mit<br />
Balkon in einem Haus der Sozialbau<br />
AG, das mit Wohnbauförderungsmitteln<br />
errichtet worden war.<br />
Nur wenige Gehminuten vom Parlament<br />
entfernt durfte er sich über<br />
eine Billig-Miete von monatlich<br />
285,99 Euro inklusive Betriebskosten<br />
freuen. Doch die Freude<br />
über dieses Schnäppchen unter Genossen<br />
sollte nicht lange währen.<br />
Nach massivem Druck aus Medien<br />
und Politik gab er schließlich bekannt,<br />
seinen Mietvertrag kündigen<br />
zu wollen. „Rote Wohnbaupolitik<br />
scheint sich auf die Versorgung der<br />
eigenen Funktionäre mit Dachgeschoss<br />
und Billigst-Wohnungen zu<br />
beschränken“, legte der FPÖ-Klubobmann<br />
im Wiener Rathaus, Johann<br />
Gudenus, der SPÖ nahe, das<br />
Thema Wohnbau in Zukunft weniger<br />
selbstbewusst anzusprechen.<br />
Diese vermeintlichen Einzelfälle<br />
haben System. Die meisten Ge-<br />
Wurms Luxus-Penthouse über den Genossenschaftswohnungen.<br />
nossenschaften sind nicht nur eng<br />
mit der Parteienlandschaft vernetzt.<br />
Sie kontrollieren sich auch faktisch<br />
selbst. Karl Wurm schlägt als Obmann<br />
des GBV jene Prüfer vor, die<br />
am Ende das Tages auch sein Unternehmen<br />
auf rechtmäßige Gebarung<br />
prüfen. Ein direktes Abhängigkeitsverhältnis,<br />
das echter Kontrolle und<br />
Transparenz im Wege steht – die<br />
genannten Skandale sind ein Beleg<br />
dafür. „Der Revisionsverband<br />
scheint mir in vielen Fällen geradezu<br />
strukturell zahnlos zu agieren.<br />
Gerade im gemeinnützigen Bereich<br />
kann nicht alles erlaubt sein, was<br />
nicht ausdrücklich verboten ist“,<br />
kritisiert FPÖ-Bautensprecher Philipp<br />
Schrangl.<br />
Bisher darf der Rechnungshof nur<br />
jene Unternehmen prüfen, an denen<br />
ausreichende Gemeinde- oder Landesbeteiligungen<br />
bestehen. Dessen<br />
Berichte erweisen sich als wesentlich<br />
kritischer als die Prüfberichte<br />
des Genossenschaftsverbandes.<br />
Die FPÖ fordert deshalb, die Prüfkompetenz<br />
des Rechnungshofes<br />
auf alle gemeinnützigen Bauträger<br />
auszudehnen. Nicht ohne Grund<br />
stemmen sich Rot und Schwarz<br />
dagegen: Geradezu rituelle Günstlingswirtschaft<br />
und echte Gemeinnützigkeit<br />
sind direkte Gegensätze.<br />
Dumping-Wohnungen<br />
für rote Bonzen?<br />
Die enge Verbindung zu SPÖ<br />
und ÖVP hat die Genossenschaften<br />
aber zu einem Versorgungsapparat<br />
für altgediente Parteigänger und<br />
deren Günstlinge degenerieren lassen.<br />
Im moralischen Bermudadreieck<br />
aus Parteistrukturen, verfilzten<br />
Genossenschaften und Skrupellosigkeit<br />
bleiben die Wienerinnen<br />
und Wiener auf der Strecke.<br />
Der rote Nationalratsabgeordnete<br />
Josef Muchitsch hatte keine<br />
Hemmungen, eine Wohnung zu<br />
beziehen, die günstiger ist als manches<br />
Zimmer im Studentenheim.<br />
Sozialbau-Direktor Herbert Ludl<br />
kassiert ungeniert überhöhte Gagen<br />
und GEWOG-Geschäftsführer<br />
Karl Wurm verkaufte sich selbst<br />
Dachgeschoßwohnungen seiner<br />
Genossenschaft zum Vorzugspreis.<br />
Dieses anstandslose Klima ist<br />
der Nährboden für die Krise des<br />
Wiener Wohnungsmarktes. Der<br />
ebenfalls sozialdemokratische<br />
Wohnbaustadtrat Michael Ludwig<br />
hat als Aufsichtsbehörde bisher<br />
augenscheinlich wenig Interesse<br />
an wirkungsvollen Kontrollmechanismen<br />
gezeigt. Wie sonst hätten<br />
derartige Skandale unter seinen<br />
Augen passieren können?<br />
Wir Freiheitliche wollen die Gemeinnützigkeit<br />
wieder mit Inhalt<br />
füllen. In unserer Wohnbaupolitik<br />
stehen nicht Bonzen und Parteifunktionäre<br />
im Mittelpunkt, sondern<br />
die Wienerinnen und Wiener!
6 Parlament<br />
Neue Freie Zeitung<br />
Foto: NFZ<br />
Norbert Nemeth<br />
Klubdirektor der FPÖ<br />
HOHES<br />
HAUS<br />
Keinen guten Lauf hat derzeit<br />
Finanzminister Hans Jörg Schelling.<br />
Sein Plan, den Finanzämtern<br />
den direkten Zugriff auf die Konten<br />
der Bürger zu ermöglichen,<br />
ist ebenso dramatisch gescheitert,<br />
wie die Schulden der staatlichen<br />
Hypo-Abbaubank Heta explodiert<br />
sind: sieben Milliarden Euro!<br />
Die Entzauberung<br />
Auf der anderen Seite ist von<br />
der viel gepriesenen „größten<br />
Steuerreform der Zweiten Republik“<br />
nichts zu spüren. Kein Wunder,<br />
sie konnte im Nationalrat<br />
mangels Regierungsvorlage nicht<br />
einmal in einem Ausschuss beraten,<br />
geschweige denn beschlossen<br />
werden.<br />
Die bitterste Niederlage hat sich<br />
das Finanzministerium aber jüngst<br />
vor dem Verfassungsgerichtshof<br />
eingetreten. Mit Beschluss vom<br />
15. Juli 2015 hat das Höchstgericht<br />
nämlich festgestellt, dass<br />
Aktenschwärzungen unzulässig<br />
sind und der Finanzminister dem<br />
Hypo-Untersuchungsausschuss<br />
die gewünschten Akten „unabgedeckt<br />
vorzulegen“ hat.<br />
Das bedeutet, dass sich kein<br />
Ministerium gegenüber einem<br />
Untersuchungsausschuss auf<br />
andere gesetzliche Verschwiegenheitsverpflichtungen<br />
als den<br />
Datenschutz oder das Bankgeheimnis<br />
berufen kann.<br />
Der Beschluss des VfGH beweist<br />
aber auch, dass die ausverhandelte<br />
Novelle des Untersuchungsausschusswesens<br />
eine<br />
gelungene ist. Früher hat der Ausschuss<br />
geschwärzte Akten erhalten<br />
und konnte sich lediglich politisch<br />
dagegen wehren. Nunmehr<br />
gibt es ein Schnellverfahren vor<br />
dem VfGH, das sicherstellt, dass<br />
der Ausschuss alle Informationen<br />
bekommt, die er braucht, um seine<br />
Kontrolltätigkeit auszuüben!<br />
Foto: NFZ<br />
VERFASSUNGSPOLITIK<br />
Mehr Kompetenz für Volksanwälte<br />
Eine heftige Diskussion im Verfassungsausschuss<br />
entfachte die FPÖ mit der Forderung, die Prüfkompetenzen<br />
der Volksanwaltschaft auszuweiten. „Die<br />
Volksanwälte sollten auch Beschwerden über ausgegliederte<br />
Unternehmen wie der ASFINAG oder<br />
den ÖBB nachgehen können“, erklärte FPÖ-Verfassungssprecher<br />
Harald Stefan. SPÖ und ÖVP wehrten<br />
dies damit ab, dass die Volksanwaltschaft damit<br />
mehr Kontrollrechte hätte als der Rechnungshof.<br />
Foto: NFZ<br />
FAMILIENPOLITIK<br />
Familienbeihilfeexport<br />
Die freiheitliche Mandatarin Anneliese<br />
Kitzmüller stellte im Familienausschuss<br />
den Antrag, dass Familien,<br />
deren Kinder im EU- oder<br />
EWR-Raum leben und deren Eltern<br />
in Österreich arbeiten, die Familienbeihilfe<br />
nur mehr in Höhe<br />
des in deren Heimatländern ausbezahlten<br />
Satzes erhalten sollten.<br />
Absurder Wirbel um neue<br />
Wege bei Abschiebungen<br />
Belakowitsch-Jenewein: „Flüchtlinge in Heeresfliegern abschieben!“<br />
Helle Empörung herrschte<br />
über den Vorschlag der<br />
FPÖ-Abgeordneten Dagmar Belakowitsch-Jenewein,<br />
Flüchtlinge<br />
in Transportmaschinen des<br />
Bundesheeres abzuschieben.<br />
„Jeden Tag kommen mehr<br />
Flüchtlinge nach Österreich und<br />
wir können uns diesem Ansturm<br />
kaum mehr erwehren“, erklärte<br />
die FPÖ-Abgeordnete am vergangenen<br />
Mittwoch im Plenum. 70<br />
Prozent aller Flüchtlinge bekämen<br />
keinen Asylstatus, weil sie nur als<br />
Wirtschaftsflüchtlinge einwandern<br />
wollten. Abschiebungen seien teuer<br />
und die Flüchtlinge gingen auf<br />
Anraten ihrer „Betreuer“ auch dagegen<br />
vor: „Wenn du laut schreist,<br />
wirst du nicht abgeschoben.“<br />
„Daher sollte man neue Wege gehen<br />
und überlegen, ob man nicht<br />
vielleicht mit der Hercules-Maschine<br />
unseres Heeres abschieben<br />
Militär- statt Zivilflugzeuge – auch zum Schutz der Passagiere.<br />
könnte, denn dann könnten sie da<br />
drinnen schreien, so laut sie wollen“,<br />
sagte Belakowitsch-Jenewein.<br />
Sturm im Wasserglas<br />
Nach diesem Vorschlag hagelte<br />
es massive Kritik. Unterstützung<br />
für diesen neuen Weg kam indes<br />
von FPÖ-Generalsekretär Herbert<br />
Kickl: „Zielführender ist es, für Ab-<br />
schiebungen unsere Heeresflieger<br />
zu benutzen, denn dann könnten<br />
illegale Einwanderer ihre Abschiebung<br />
auch durch renitentes Verhalten<br />
nicht verhindern und wären<br />
keine Gefahr für andere Passagiere.<br />
Etwas anderes hat Belakowitsch-Jenewein<br />
nicht gemeint. Diese Aufregung<br />
ist nichts weiter als ein Sturm<br />
im gutmenschlichen Wasserglas.“<br />
Neue Bereichssprecher im FPÖ-Klub<br />
Susanne Winter übernimmt den<br />
Umweltbereich im FPÖ-Klub.<br />
Der Dritte Präsident des Nationalrates,<br />
Norbert Hofer, hat seine Sprecherfunktionen<br />
im Umwelt- und<br />
Energiebereich weitergegeben. Hofer<br />
begründete dies mit dem zeitlichen<br />
Aufwand für das Präsidialamt<br />
und dass er im Plenum nicht gleichzeitig<br />
den Vorsitz führen sowie<br />
am Rednerpult stehen könne. Susanne<br />
Winter ist vom freiheitlichen<br />
Parlamentsklub <strong>zur</strong> neuen Umweltsprecherin,<br />
Axel Kassegger zum<br />
neuen Sprecher für den Energiebereich<br />
gewählt worden.<br />
Foto: NFZ<br />
Axel Kasseger ist nun FPÖ-Wirtschafts-<br />
und Energiesprecher.<br />
Foto: Bundesheer / SIMADER
Nr. 26 ■ Donnerstag, 25. Juni 2015<br />
Am vergangenen Mittwoch stand eine Erhöhung der Fördermittel<br />
für ältere Arbeitslose durch eine Änderung des Arbeitsmarktpolitik-Finanzierungsgesetzes<br />
auf der Tagesordnung, wobei der Beschluss<br />
durch alle sechs Parlamentsparteien einstimmig ausfiel.<br />
Parlament 7<br />
Arbeitsmarkt: Die FPÖ hilft Über-50-Jährigen<br />
FPÖ stimmt im Nationalrat für mehr Fördermittel und kritisiert die Arbeitsmarktöffnung scharf<br />
Der Hintergrund für die Novelle<br />
zum Arbeitsmarktpolitik-Finanzierungsgesetz,<br />
der die FPÖ mit Vorbehalten<br />
zustimmte, ist die Situation<br />
am Arbeitsmarkt. Denn laut den<br />
Arbeitslosenzahlen vom Mai 2015<br />
haben es Menschen ab 50 Jahren<br />
besonders schwer: So beträgt der<br />
Anteil dieser Gruppe an jenen Arbeitslosen,<br />
die schon mehr als ein<br />
Jahr keine dauerhafte Beschäftigung<br />
aufnehmen konnten, aktuell<br />
44 Prozent. Fast jeder Vierte der<br />
vorgemerkten Arbeitslosen ist über<br />
50 Jahre alt, in absoluten Zahlen<br />
sind es bereits 88.479 Menschen<br />
über 50, die einen Job suchen.<br />
Durch die Gesetzesänderung werden<br />
die Mittel des Arbeitsmarktservice<br />
(AMS) für Über-50-Jährige,<br />
die länger als sechs Monate auf<br />
Jobsuche sind, daher von 120 Millionen<br />
auf 250 Millionen Euro für<br />
die Jahre 2016 und 2017 erhöht,<br />
wobei sowohl Eingliederungsbeihilfen<br />
als auch Beschäftigungsprojekte<br />
inkludiert sind.<br />
FPÖ für sektorale Schließung<br />
Während Sozialminister Rudolf<br />
Hundstorfer (SPÖ) im Nationalrat<br />
bekräftigte, dass das AMS damit<br />
über das höchste Budget, das es jemals<br />
gegeben habe, verfüge, war<br />
FPÖ-Mandatarin Dagmar Belakowitsch-Jenewein<br />
als Erstrednerin<br />
der Freiheitlichen anderer Meinung.<br />
Belakowitsch-Jenewein erklärte,<br />
dass es sich beim vorliegenden<br />
Gesetz zwar um eine sinnvolle<br />
Maßnahme handle. Diese werde<br />
jedoch nicht ausreichen, da man in<br />
Grüne unterstützen das<br />
„SPÖ-ÖVP-Kontenregister“<br />
Für die Abschaffung des Bankgeheimnisses<br />
für Inländer durch<br />
ein zentrales Kontenregister hat<br />
sich nun im Parlament die dafür<br />
notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit<br />
gefunden. Möglich wurde dies<br />
durch eine Einigung zwischen Rot-<br />
Schwarz und den Grünen am vergangenen<br />
Donnerstag. Die Grünen<br />
hatten dem Gesetzesentwurf<br />
<strong>zur</strong> Konteneinschau, der bis Ende<br />
Juni beschlussfertig sein soll, unter<br />
der Prämisse zugestimmt, dass entgegen<br />
den bisherigen Plänen nun<br />
doch die Einbindung eines Richters<br />
vorgesehen ist. Im ursprünglichen<br />
Regierungsvorschlag sollte<br />
es lediglich ein Rechtsschutzbeauftragter<br />
sein. Geplant ist jetzt,<br />
dass ein Richter am Bundesfinanzgericht<br />
innerhalb von drei Tagen<br />
die Einschau genehmigen muss.<br />
Gegen dessen Entscheidung kann<br />
bei einem Dreier-Senat am selben<br />
Gericht berufen werden, allerdings<br />
ohne aufschiebende Wirkung.<br />
Gerade diesen Punkt kritisierte<br />
jedoch FPÖ-Finanzsprecher Hubert<br />
Fuchs scharf, der dem Vorstoß<br />
Hubert Fuchs sieht <strong>Fragen</strong> offen.<br />
der Grünen ohnehin nichts Positives<br />
abgewinnen konnte: „SPÖ,<br />
ÖVP und die Grünen haben mit<br />
dieser Einigung den ersten Schritt<br />
zum gläsernen Bürger gesetzt!“<br />
Negativ sei zudem, dass der Berufung<br />
gegen die Entscheidung des<br />
Richters am Bundesfinanzgericht<br />
keine aufschiebende Wirkung zukomme,<br />
obwohl sich das bisherige<br />
System der Genehmigung durch<br />
einen unabhängigen Strafrichter<br />
bewährt habe. Fuchs konstatierte<br />
daher: „Zahlreiche <strong>Fragen</strong> im Zusammenhang<br />
mit dem Rechts- und<br />
Datenschutz werden durch die nunmehrige<br />
Grundsatzentscheidung<br />
nicht zufriedenstellend gelöst!“<br />
Foto: NFZ<br />
Belakowitsch-Jenewein warnte vor steigendem Arbeitskräftezustrom.<br />
manchen Branchen wie dem Baugewerbe<br />
ohne eine sektorale Schließung<br />
des Arbeitsmarktes nicht auskommen<br />
werde. Zudem stehe trotz<br />
des starken Zuzugs von Osteuropäern<br />
und Drittstaatsangehörigen<br />
noch immer der Zugang zum Ar-<br />
FPÖ-ABGEORDNETE DECKEN AUF<br />
4,5 Millionen Euro für<br />
Feiern „außer Haus“<br />
Die Ministerien richtern gerne<br />
und oft Feiern, Podiumsdiskussionen<br />
oder Enqueten aus. Die<br />
Mehrheit findet in den vorhandenen<br />
Sälen im eigenen Haus statt.<br />
Doch das ist nicht immer der<br />
Fall. Daraus resultieren Mehrkosten<br />
für Miete, Catering und<br />
ähnliches. Wie hoch diese sind,<br />
wollte die FPÖ-Abgeordnete<br />
Dagmar Belakowitsch-Jenewein<br />
wissen. Ergebnis: mehr als 4,5<br />
Millionen Euro im Jahr 2014.<br />
Besonders viel Geld „verprasst“<br />
haben Außenminister Kurz mit<br />
1,17 Millionen und Wirtschaftsminister<br />
Mitterlehner (beide<br />
ÖVP) mit 1,1 Millionen Euro.<br />
Dahinter folgen Bildungsministerin<br />
Heinisch-Hosek mit<br />
513.000 und Verkehrsminister<br />
Stöger (beide SPÖ) mit 509.000<br />
Euro. Teuerste Veranstaltung war<br />
die vom Außenministerium ausgerichtete<br />
„Wiener Konferenz zu<br />
den humanitären Auswirkungen<br />
von Kernwaffen“ in der Hofburg.<br />
Sie kostete rund 354.000 Euro.<br />
beitsmarkt von Asylwerbern im<br />
Raum, wobei die FPÖ-Mandatarin<br />
warnte. Diese Entwicklung sei „bedenklich“,<br />
würden damit doch „billige<br />
Arbeitskräfte von neuen, noch<br />
billigeren verdrängt“.<br />
Christoph Berner<br />
Arbeitslose Ausländer<br />
schlecht qualifiziert<br />
Immer mehr ausländische<br />
Arbeitslose liegen den Österreichern<br />
auf der Tasche. Dies zeigt<br />
eine Anfragebeantwortung von<br />
Sozialminister Rudolf Hundstorfer<br />
(SPÖ) an die FPÖ. Von<br />
97.940 vorgemerkten arbeitslosen<br />
Ausländern haben 14.712<br />
oder 15 Prozent gar keinen<br />
Schulabschluss, weitere 53.252<br />
oder 54,4 Prozent nur eine<br />
Pflichtschule besucht. Fast die<br />
Hälfte von ihnen lebt in Wien.<br />
Für Anfragestellerin Dagmar Belakowitsch-Jenewein<br />
ist das ein<br />
weiteres Argument für die sektorale<br />
Schließung des Arbeitsmarkts:<br />
„In den letzten Jahren<br />
sind vor allem nicht- oder minderqualifizierte<br />
Ausländer nach<br />
Österreich zugewandert!“<br />
Foto: NFZ<br />
Foto: NFZ
8 Außenpolitik<br />
Neue Freie Zeitung<br />
Foto: NFZ<br />
-<br />
Keine Urlaubsfotos<br />
mehr auf Facebook?<br />
FÜR ÖSTERREICH IM EU-PARLAMENT<br />
Der Rechtsausschuss des Europaparlaments<br />
hat den Entwurf<br />
für ein neues Urheberrecht angenommen.<br />
Dabei geht es um<br />
die „Panoramafreiheit“, das ist<br />
die kommerzielle Nutzung von<br />
Fotos von Gebäuden, Statuen<br />
oder anderen urheberrechtlich<br />
geschützten Werken in der<br />
Öffentlichkeit ohne Zustimmung<br />
des Rechteinhabers – das<br />
ist derzeit in zahlreichen EU-Ländern<br />
erlaubt. Aber das soll sich<br />
ändern: Wenn man in Dänemark<br />
ein Foto von Edvard Erik-<br />
Foto: DF<br />
sens „Meerjungfrau“ macht, könnte<br />
man ein Problem bekommen,<br />
wenn das Foto auf Facebook stellt.<br />
Denn man hat sich verpflichtet,<br />
alle Foto-Rechte an Facebook zu<br />
übertragen – aber das Recht an der<br />
Statue halten Eriksens Erben.<br />
Wahlerfolg für „Dänische<br />
Volkspartei“ mit Folgen<br />
Währungsunion soll<br />
vertieft werden<br />
EU-Kommissionschef Juncker,<br />
Parlamentspräsident Schulz, Ratspräsident<br />
Tusk, EZB-Chef Draghi<br />
und Eurogruppen-Chef Dijsselbloem<br />
haben einen Plan vorgelegt,<br />
mit dem die Währungsunion<br />
vertieft und Agenden von den<br />
Nationalstaaten an die EU übertragen<br />
werden sollen. EU-Delegationsleiter<br />
Harald Vilimsky<br />
konterte: „Wer in der Krise nicht<br />
verstanden hat, welches Problem<br />
die Eurozone ist, der sollte dieses<br />
Chaos nicht vertiefen.“<br />
Bei der Wahl zum dänischen<br />
Parlament am Donnerstag vergangener<br />
Woche hat das oppositionelle<br />
Mitte-rechts-Bündnis des<br />
ehemaligen Ministerpräsidenten<br />
Lars Lokke Rasmussen die Mitte-links-Allianz<br />
der sozialdemokratischen<br />
Regierungschefin Helle<br />
Thorning-Schmidt aus dem Amt<br />
gedrängt. Thorning-Schmidt trat<br />
noch am Wahlabend als Parteichefin<br />
<strong>zur</strong>ück.<br />
Dass Rasmussen trotz Verlusten<br />
für seine Partei „Venstre“ (minus<br />
7,2 Prozent) das Land führen wird<br />
– wie schon von 2009 bis 2011 –,<br />
hat er dem sensationellen Wahlerfolg<br />
der „Dänischen Volkspartei“<br />
zu verdanken. Die Partei von Kristian<br />
Thulesen Dahl legte um fast<br />
neun Prozentpunkte auf nunmehr<br />
21 Prozent zu und wurde damit<br />
zweitstärkste Kraft hinter den Sozialdemokraten.<br />
Im Wahlkampf hatte die „Volkspartei“<br />
vor allem mit Forderungen<br />
nach einer strikteren Einwanderungspolitik,<br />
einer Einschränkung<br />
des Flüchtlingszustroms und der<br />
Wiedereinführung der Grenzkontrollen<br />
für Aufsehen gesorgt. Der<br />
sozialdemokratischen Regierung<br />
Thorning-Schmidts warf Dahl<br />
vor, dass sich in deren Amtszeit<br />
die Zahl der Flüchtlinge vervielfacht<br />
habe. „Wir möchten ein Dänemark,<br />
in dem wir die Kontrolle<br />
über den Zustrom von Flüchtlingen<br />
haben“, forderte Dahl. Ob er<br />
das in einer Koalition oder – wie in<br />
den Jahren 2001 bis 2011 – aus der<br />
Opposition heraus mit „duldender<br />
Unterstützung“ der bürgerlichen<br />
Minderheitsregierung tut, ließ der<br />
Vorsitzende der jetzt stärksten bürgerlichen<br />
Partei bisher noch offen.<br />
Der Wahlsieger Thulesen Dahl.<br />
Foto: EU<br />
EU fällt auf „Griech<br />
Erneut „die letzte C<br />
EU-Regierungschefs wollen entgegen dem Rat ihr<br />
Griechenlands Zocker, Finanzminister Varoufakis (im Bild links) und Premier<br />
Der Griechenland-Krisengipfel in Brüssel mutierte vom „Entscheidungsgipfel“<br />
zu einem weiteren „Beratungsgipfel“. Entgegen<br />
dem Rat der Finanzminister drängten EU-Kommission und einige<br />
Regierungschefs, etwa Österreichs Bundeskanzler Faymann (SPÖ),<br />
die vorgelegten „neuen Vorschläge“ doch genauer anzusehen.<br />
Die Regierungschefs haben diesen<br />
Montag ihre Finanzminister<br />
dazu vergattert, sich am Mittwoch<br />
erneut zu treffen. Bis dahin sollten<br />
von den „Institutionen“, also von<br />
der EU-Kommission, der Europäischen<br />
Zentralbank (EZB) und dem<br />
Internationalen Währungsfonds<br />
(IWF), die „neuen Vorschläge“ aus<br />
Athen bewertet werden.<br />
Verärgerte Euro-Finanzminister<br />
Weshalb eigentlich? Deutschlands<br />
Finanzminister Wolfgang<br />
Schäuble hatte bereits Montag<br />
Mittags deutliche Worte gefunden:<br />
„Wir haben keine substanziell<br />
neuen Aussagen bekommen!“<br />
Es helfe niemandem, wenn andere<br />
„unseriös“ Hoffnungen machen<br />
würden, grollte Schäuble vor allem<br />
der EU-Kommission, die von den<br />
geheimnisumwitterten „neuen Vorschlägen“<br />
Athens sehr angetan war<br />
und sie als „gute Basis“ bezeichnete<br />
– ohne sie auch nur ansatzweise<br />
zu benennen.<br />
Vor allem Bundeskanzler Werner<br />
Faymann widersprach dem Urteil<br />
der Finanzminister und gab seine<br />
alte Leier zum Besten: „Griechenland<br />
muss unbedingt im Euro bleiben,<br />
das gebietet der europäische<br />
Geist.“<br />
„Es steht zu befürchten, dass<br />
das völlig nutzlose Hilfsprogramm<br />
weitergeführt wird – zum Schaden<br />
Österreichs, Europas und<br />
auch Griechenlands“, beurteilte<br />
FPÖ-Bundesparteiobmann HC<br />
Sauer war Deutschlands Finanzministe<br />
sondern auch auf die EU-Kommission
Nr. 26 ■ Donnerstag, 25. Juni 2015<br />
en-Tricks“ herein:<br />
hance“ für Athen<br />
er Finanzminster über Athens „Pläne“ beraten<br />
minister Tsipras, haben mit ihren Vertröstungen weiter Erfolg in Brüssel.<br />
Strache das neuerliche Hinauszögern<br />
einer Entscheidung.<br />
Die Angst der Regierungschefs<br />
Das befürchten auch deutsche<br />
Ökonomen und Finanzexperten.<br />
Der Commerzbank-Chefvolkswirt<br />
Jörg Krämer richtete den Regierungschefs<br />
aus, dass sie auf dem<br />
besten Wege seien, das ohnehin<br />
schon angeschlagene Regelwerk<br />
der Währungsunion „weiter zu beschädigen“<br />
und den Grundgedanken<br />
der Rettungspolitik – die Auszahlung<br />
von Krediten nur gegen<br />
r Schäuble nicht nur auf die Griechen,<br />
mit ihrer „unseriösen Hoffnung“.<br />
Foto: EU<br />
„umgesetzte Reformen“ – zu verraten.<br />
Den Grund für das Zögern<br />
der Regierungschefs sieht Krämer<br />
darin, dass sie eine Staatspleite<br />
unbedingt verhindern wollen:<br />
„Die Regierungen der Kreditländer<br />
müssten ihren Wählern sonst erklären,<br />
dass ein Großteil der Hilfen<br />
verloren ist.“ Das einzugestehen<br />
sei unangenehm und schaffe starke<br />
Anreize, doch noch „irgendeinen<br />
Kompromiss“ zu finden.<br />
Andreas Ruttinger<br />
HINTERGRÜNDE<br />
Zwischen 2011 und 2014 haben<br />
die privaten Kreditgeber<br />
ihre Außenstände in Athen von<br />
57,6 Milliarden auf 15,6 Milliarden<br />
Euro reduziert. Das Kreditvolumen<br />
der EU-Staaten stieg<br />
in diesem Zeitraum von 191,6<br />
auf 263,8 Milliarden Euro. Daher<br />
rührt die Angst der Regierungschefs<br />
vor einer Pleite und dem<br />
Aussscheiden Griechenlands<br />
aus der Eurozone. Athen schuldet<br />
de facto jedem Österreicher<br />
1.055 Euro. Bei dieser Umrechung<br />
der Schulden auf die Einwohnerzahl<br />
ist Österreich hinter<br />
Luxemburg, den Niederlanden<br />
und Finnland viertgrößter Kreditgeber,<br />
noch vor Deutschland.<br />
KURZ UND BÜNDIG<br />
Außenpolitik 9<br />
EU will Schlepper bekämpfen<br />
Die EU-Außenminister haben in Luxemburg<br />
die erste Phase der Operation gegen<br />
die Schlepper in Libyen beschlossen. Mit<br />
Schiffen, Flugzeugen (Bild) und Drohnen<br />
sollen Informationen über den Schmuggel<br />
von Flüchtlingen gesammelt werden. Danach<br />
sollen in zwei weiteren Phasen die Schiffe beschlagnahmt<br />
und zerstört werden. Bis dahin<br />
üben sich die Kriegsschiffe der EU im Mittelmeer<br />
noch in Rettungsaktionen. Vergangenes<br />
Wochenende haben ein deutsches und ein<br />
britisches Kriegsschiff zusammen rund 1.500<br />
Flüchtlinge gerettet. Darunter auch die Insassen eines Bootes, das von der<br />
libyschen Küstenwache vergeblich am Auslaufen gehindert worden ist.<br />
Grenzzaun gegen Flüchtlinge<br />
Foto: FRONTEX<br />
Ungarns konservative Regierung plant an<br />
der 175 Kilometer langen Grenze zu Serbien<br />
die Errichtung eines vier Meter hohen Grenzzaunes.<br />
Damit sollen die anhaltenden illegalen<br />
Grenzübertritte von Flüchtlingen (Bild)<br />
auf der „Balkan-Schlepper-Route“ in die EU<br />
gestoppt werden. In diesem Zusammenhang<br />
hat die Budapester Regierung bereits das<br />
Personal an den Grenzübertrittsstellen Tompe,<br />
Röszke und Horgos massiv verstärkt.<br />
Im vergangenen Jahr trafen in Ungarn rund<br />
43.000 Flüchtlinge ein, 2012 waren es nur 2.000 gewesen. In diesem Jahr<br />
sind bereits mehr als 50.000 Flüchtlinge in Ungarn aufgegriffen worden.<br />
Südtirols Freiheitliche für<br />
australisches „No Way!“<br />
„Früher oder später wird die EU<br />
das australische Einwanderungsmodell<br />
– Australien lässt von seiner<br />
Marine sämtliche Flüchtlingsboote<br />
stoppen und ausnahmslos<br />
<strong>zur</strong>ückschicken – übernehmen<br />
müssen“, forderte Sigmar Stocker,<br />
Landtagsabgeordneter der Südtiroler<br />
Freiheitlichen.<br />
Denn nur dies werde illegale<br />
Einwanderer von der gefährlichen<br />
Überquerung des Mittelmeers abschrecken<br />
und somit Menschenleben<br />
retten, zeigte sich Stocker<br />
angesichts der anhaltenden Flüchtlingswelle<br />
von Nordafrika nach<br />
Italien überzeugt. Die EU sollte<br />
dieses Erfolgsmodell übernehmen<br />
und in den afrikanischen Drittstaaten<br />
Strukturen für potentielle<br />
Asylwerber einrichten, um vorab<br />
zu klären, wer wirklich asylberechtigt<br />
sei und wer nicht. „Auch Hilfen<br />
vor Ort müssen neu strukturiert<br />
und effizient durchgeführt werden,<br />
aber hier sind auch die afrikanischen<br />
Staaten, als Förderer der<br />
Flüchtlingswelle, klar und deutlich<br />
Foto: Die Freiheitlichen<br />
in die Pflicht zu nehmen“, mahnte<br />
der Südtiroler Freiheitliche ein.<br />
Jedes Land brauche Grenzkontrollen,<br />
um die Sicherheit seiner<br />
Bürger in Zukunft garantieren zu<br />
können. „Die links-grüne Vision<br />
von einem Europa der unkontrollierten<br />
Zuwanderung mündet mehr<br />
und mehr ins grenzenlose Chaos“,<br />
warnte Stocker. Illegale Einwanderung<br />
dürfe nicht zum Markenzeichen<br />
Europas werden, wenn andere<br />
Kontinente nur kontrollierte Einwanderung<br />
zulassen würden.<br />
Stocker: „Umdenken in der EU!“<br />
Foto: kormany.hu
10 Leserbriefe<br />
Neue Freie Zeitung<br />
TERMINE<br />
JUNI<br />
24<br />
JUNI<br />
28<br />
Die freiheitliche Ortsgruppe<br />
Andorf in Oberösterreich lädt am<br />
Sonntag, dem 28. Juni 2015, zum<br />
„FPÖ-Grillfest“ beim Volksfestgelände<br />
in Andorf (4770 Andorf) ein.<br />
Beginn: 10.30 Uhr.<br />
JUNI<br />
29<br />
Die FPÖ-Bezirksgruppen Mariahilf<br />
und Döbling laden am Montag,<br />
dem 29. Juni 2015, zum „Sommerheurigen“<br />
mit Generalsekretär<br />
und EU-Delegationsleiter Harald<br />
Vilimsky in „Eischer’s Kronenstüberl“<br />
(Neustift am Walde 87,<br />
1190 Wien) zu Bier und Spanferkel.<br />
Beginn: 18.00 Uhr. Unkostenbeitrag:<br />
5 Euro. Um Reservierung<br />
wird unter der Telefonnummer (01)<br />
440 293 891 gebeten.<br />
JUNI<br />
30<br />
Grillfest der<br />
FPÖ Andorf<br />
Vortragsabend des<br />
Liberalen Klubs<br />
Der Liberale Klub lädt am Dienstag,<br />
dem 30. Juni 2015, zu seinem<br />
nächsten Klubvortrag ins Hotel<br />
Imperial (Kärntnerring 16, 1015<br />
Wien). Botschafter a.D. Dr. Herbert<br />
Grubmayer spricht zum Thema<br />
„Als Zeitzeuge bei den Staatsvertragsverhandlungen<br />
in Moskau“.<br />
Beginn: 19.30 Uhr.<br />
JULI<br />
4<br />
Eintragungswoche<br />
für Volksbegehren<br />
Sommerheuriger<br />
der Bezirke<br />
FPÖ-Sommerfest<br />
in Suben<br />
Die freiheitliche Ortsgruppe<br />
Suben in Oberösterreich lädt am<br />
Samstag, dem 4. Juli 2015, zum<br />
„FPÖ Familien-Sommerfest“ beim<br />
Grenzflugplatz Schärding-Suben<br />
(Etzelshofen 60, 4975 Suben) ein.<br />
Beginn: 14.00 Uhr.<br />
LESER AM WORT<br />
Veränderung erwünscht<br />
Bei den Roten wächst die Zahl<br />
jener, die quasi nicht noch grüner<br />
werden wollen. Und die Schwarzen<br />
sind plötzlich sichtlich bemüht,<br />
sich einen blauen Anstrich zu verpassen.<br />
Beides ist durchschaubar,<br />
weil Schadensbegrenzung im Vordergrund<br />
steht. Wie ernst diverse<br />
Kurskorrekturen gemeint sind, wissen<br />
wir erst nach den jeweiligen<br />
Wahlen. Die Möglichkeit <strong>zur</strong> Veränderung<br />
besteht, weil die Wähler<br />
erkannt haben, dass nötige Veränderungen<br />
neue politische Koalitionen<br />
brauchen. Und weil immer<br />
mehr begreifen, dass sie von SPÖ<br />
und ÖVP von vorne bis hinten belogen<br />
und getäuscht wurden, während<br />
die FPÖ die Dinge samt Alternativen<br />
nur beim Namen nannte.<br />
Christian Stafflinger, Linz<br />
Ihr Abgang, Frau Vassilakou!<br />
Obwohl sich bei der „Frage der<br />
Woche“ in der „Kronen Zeitung“<br />
am 19. Mai 2015 fast 90 Prozent<br />
der Befragten gegen einen dauer-<br />
haften Verbleib dieser „schwulen<br />
und lesbischen Fußgängersignale“<br />
ausgesprochen haben, zeigt uns<br />
diese griechische Vizebürgermeisterin<br />
Vassilakou, was die Grünen<br />
unter Demokratie verstehen. Es gilt<br />
nur ihre Meinung, auch wenn 90<br />
Prozent der Bevölkerung das anders<br />
sehen! Es wird Zeit, dass diese<br />
Frau wieder in der Versenkung verschwindet!<br />
Schaden hat sie schon<br />
genug angerichtet.<br />
Rudolf Fischer, Groß-Enzersdorf<br />
Noch eine Chefsache<br />
Ab sofort gibt es keine Probleme<br />
mehr mit Asylwerbern. SPÖ-Kanzler<br />
Faymann hat die Flüchtlingsthematik<br />
<strong>zur</strong> Chefsache erklärt.<br />
Man darf gespannt sein, wie er das<br />
Problem löst. Bei der Gelegenheit<br />
sollte Faymann auch gleich die<br />
Staatsschulden <strong>zur</strong> Chefsache erklären,<br />
denn bei seinem Amtsantritt<br />
betrugen die Staatsschulden 180<br />
Milliarden Euro. Faymann und<br />
seinem Team ist es gelungen, die<br />
Staatsverschuldung in knapp acht<br />
Jahren um fast 50 Prozent zu erhöhen<br />
– und das bei steigender Steuerbelastung<br />
und sinkenden Pensionen.<br />
Stephan Pestitschek, Strasshof<br />
Gefährliche Politik<br />
Stellt sich die Politik die Problemlösung<br />
so vor? Dass man Fakten<br />
einfach leugnet und jene, die<br />
diese Tabus brechen und auf den<br />
Tisch legen, als Lügner und Rattenfänger<br />
diffamiert? Dann ist dies<br />
im höchsten Maße fahrlässig und<br />
gefährlich. Wenn der Politik ihr<br />
Geschäft erst einmal entglitten ist,<br />
dann wissen wir aus der Vergangenheit,<br />
dass entweder Diktatur<br />
oder Anarchie die Antworten darauf<br />
sind. Ist es das, was die Politik<br />
in Österreich riskieren oder gar in<br />
Kauf nehmen will?<br />
Christine Unger, Sollenau<br />
„Griechen-Hilfe“<br />
Gerade hörte ich im Morgenjournal<br />
des ORF eine Wortspende<br />
unseres SPÖ-Bundeskanzlers<br />
zu Griechenland. Er sprach verständnisvoll<br />
davon, dass man Griechenland<br />
bei der Verbesserung und<br />
Herstellung der Rechtsstaatlichkeit<br />
bei der Steuereinhebung helfen<br />
soll! Was ist denn bei der Rettungsaktion<br />
seit 2010 bisher geschehen?<br />
Jürgen Jauch, Linz<br />
Ich bestelle die Wochenzeitung „Neue Freie Zeitung“ zum (zutreffendes bitte ankreuzen):<br />
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Foto: NFZ<br />
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Foto: The Economist Juni/2011
Nr. 26 ■ Donnerstag, 25. Juni 2015<br />
WIEN<br />
HC Strache: „Rot-Grün in<br />
Wien ist völlig am Ende!“<br />
Eine marode Koalition fährt die Bundeshauptstadt gegen die Wand<br />
Wien 11<br />
WIENER SPAZIERGÄNGE<br />
von Hannes Wolff<br />
Langsam aber sicher falle das<br />
rot-grüne Kartenhaus, aufgebaut<br />
auf Freunderlwirtschaft<br />
und Postenschacher, zusammen,<br />
erklärten FPÖ-Landesparteiobmann<br />
HC Strache und FPÖ-Klubobmann<br />
Johann Gudenus nach<br />
der Klubklausur diesen Dienstag.<br />
HC Strache und Johann Gudenus sehen Rot-Grün bereits am Ende.<br />
Dass Bürgermeister Häupl jetzt<br />
sein „Blaubuch FPÖ“ vor 700<br />
Funktionären präsentiert habe, sei<br />
ein Armutszeugnis für die SPÖ, betonte<br />
HC Strache, der sich von der<br />
SPÖ mehr erwartet hatte als Hetze<br />
gegen die FPÖ: „Hier kann man ja<br />
schon längst nicht mehr von Ideenlosigkeit<br />
sprechen, das ist ein peinlicher<br />
Rundumschlag vor dem letzten<br />
Aufgebot!“<br />
Wenn Rot-Grün nach dieser<br />
Wahl fortgesetzt werden sollte,<br />
würde das für Wien eine neuerliche<br />
Abgabenlawine bedeuten, warnte<br />
HC Strache. 15 Milliarden Euro<br />
betrage die Gesamtschuld der Stadt<br />
Wien, allein fünf Milliarden davon<br />
seien Magistratsschulden. Zudem<br />
spekuliere Wiens Finanzstadträtin<br />
Renate Brauner (SPÖ) trotz<br />
600 Millionen Euro Verlust munter<br />
weiter, betonte HC Strache.<br />
Grundlegende Reform gefordert<br />
Gudenus kritisierte einmal mehr,<br />
dass in Wien dem stetigen Anstieg<br />
der Arbeitslosenzahlen weder von<br />
der SPÖ noch von den Grünen<br />
vernünftige Ideen entgegengesetzt<br />
HC Strache:<br />
würden: „Die Arbeitslosigkeit in<br />
anderen Bundesländern ist nicht<br />
einmal ansatzweise so hoch.“ Der<br />
FPÖ-Klubobmann führte dies auch<br />
darauf <strong>zur</strong>ück, dass 12.000 Wiener<br />
allein durch die Ostöffnung des<br />
Arbeitsmarktes ihren Arbeitsplatz<br />
verloren hätten. „Bürgermeister<br />
Häupl und seine grünen Vasallen<br />
schauen dem Ganzen untätig zu!“,<br />
empörte sich Gudenus.<br />
Der EINZIGE<br />
mit Herz für UNS Wiener<br />
Österreicher zuerst bei Arbeits- und Ausbildungsplätzen<br />
Sozialwohnungen nur für Staatsbürger<br />
Sozial Schwache unterstützen statt Geld für<br />
dubiose „Kulturvereine”<br />
www.FPOE-WIEN.at<br />
Foto: Andreas Ruttinger<br />
Unlängst setz ich mich, müde<br />
vom Spazieren, auf ein Bankerl.<br />
Und komm drauf, dass das Bankerl<br />
direkt vor einem Sozialbau<br />
steht.<br />
Sozial<br />
„Sozial“ übersetzt das Internetlexikon<br />
„Wikipedia“ mit „gemeinnützig,<br />
hilfsbereit“, ja auch<br />
mit „barmherzig“. Was dazu<br />
führt, dass mir ein gewisser Karl<br />
Wurm einfällt. Mitsamt den Herren<br />
Ecker und Muchitsch, der ein<br />
roter Nationalratsabgeordneter ist.<br />
Der Herr Wurm ist das Sinnbild<br />
des Paradoxen. Er vertritt in zwei<br />
verschiedenen Funktionen den<br />
leistbaren Wohnraum einerseits<br />
und die Gewinnmaximierung<br />
andrerseits. Passt irgendwie nicht<br />
ganz zusammen.<br />
Und was er und seinesgleichen<br />
so getrieben haben, würde einen<br />
Sammelband füllen. Unter anderem<br />
hat er sich ein paar preiswerte<br />
Wohnungen unter den Nagel gerissen.<br />
In undurchsichtige Gschafterln<br />
sind jedenfalls auch die Wiener<br />
Städtische, die Bank Austria,<br />
die Arbeiterheime, die Gewerkschaft,<br />
die „Neue Heimat“ und<br />
andere Genossenschaften, der<br />
ganze Sozialbau und – na so was!<br />
– letztlich die SPÖ verwickelt.<br />
Fragt da jemand, ob Herr<br />
Häupl – barmherzig, wie er ist<br />
– was davon gewusst hat? Nein.<br />
Niemand fragt. Ich auch nicht.<br />
Wozu auch? Das einzige, was<br />
man sich fragen muss, ist: Wo<br />
überall noch ist der Wurm drin?
12 Länder<br />
Neue Freie Zeitung<br />
BURGENLAND<br />
ÖVP verrät Burgenland<br />
Mit Empörung reagierte Burgenlands<br />
FPÖ-Landesparteichef Hans<br />
Tschürtz auf die „Burgenland-Verunglimpfung“<br />
von ÖVP-Generalsekretär<br />
Gernot Blümel. Der hatte<br />
in einer Rede erklärt, dass die Zugehörigkeit<br />
des Burgenlandes zu<br />
Österreich seit 1918 „keine gute<br />
Idee“ und somit ein bedauerlicher<br />
Betriebsunfall der Geschichte gewesen<br />
wäre. Tschürtz sagte: „Blümel<br />
hat mit seiner Beschimpfung<br />
den letzten Beweis dafür erbracht,<br />
dass die Bezeichnung ,Volkspartei‘<br />
in der ÖVP nichts mehr als eine<br />
leere Worthülse ist.“<br />
OBERÖSTERREICH<br />
Ortsparteichef bestätigt<br />
Beim diesjährigen<br />
Ortsparteitag<br />
der Freiheitlichen<br />
in<br />
Enzenkirchen<br />
wurde Ortsparteiobmann<br />
Franz<br />
Auzinger mit<br />
100 Prozent der Franz Auzinger<br />
abgegebenen Stimmen als Ortsparteiobmann<br />
bestätigt. Ebenso<br />
einstimmig wurden am Ortsparteitag<br />
Christian Klaffenböck und<br />
Manfred Wagner zu Auzingers Obmann-Stellvertretern<br />
gewählt.<br />
KÄRNTEN<br />
Gänzliche Fehlplanung<br />
Experten hätten den Gesundheitsplan<br />
von Gesundheitsreferentin<br />
Beate Prettner (SPÖ) zerpflückt,<br />
aber sie wolle daran festhalten, kritisierte<br />
der Obmann der Kärntner<br />
Freiheitlichen, Christian Ragger.<br />
„Die erhofften Einsparungen werden<br />
nie eintreffen, die vorgenommenen<br />
Bettenkürzungen wurden<br />
willkürlich und politisch motiviert<br />
vorgenommen und in der ambulanten<br />
Versorgung steht Kärnten<br />
schlechter da denn je“, fasste Ragger<br />
die Kritik zusammen. Jetzt<br />
wisse man auch, warum Prettner<br />
diesen Plan hinter verschlossenen<br />
Türen erstellt habe. Für ihn ist es<br />
unverständlich, dass die Ärztekammer<br />
nicht einmal bei der Planung<br />
des ambulanten Angebotes einbezogen<br />
wurde. Das Kärntner Gesundheitssystem<br />
werde damit ein<br />
ernstlich erkrankter Patient bleiben,<br />
befürchtete Ragger.<br />
Foto: FPÖ Schärding<br />
Foto: NFZ<br />
SPÖ Linz: Panikattacke bei den<br />
Genossen vor Gemeinderatswahl<br />
FPÖ-Haimbuchner: „So führt die SPÖ die Bürger an der Nase herum!“<br />
Am Montagmorgen demonstrierte<br />
die SPÖ Linz gegen<br />
ein Asylgroßquartier. Zu Mittag<br />
distanzierte sich der SPÖ-Bürgermeister<br />
bereits davon.<br />
Als „reine Alibikation“ bewertete<br />
der Landesparteiobmann der FPÖ<br />
Oberösterreich, Manfred Haimbuchner,<br />
zunächst die „Taferlaktion“<br />
der Linzer SPÖ. In den Morgenstunden<br />
hatten die Genossen an<br />
den Stadteinfahrten mit Schildern<br />
gegen ein „großes Asyl-Zentrum“<br />
demonstriert.<br />
„Offenbar ist wegen der Stimmung<br />
in Oberösterreich und den<br />
schlechten Umfragewerten die Panik<br />
bei den Genossen groß“, erklärte<br />
Haimbuchner und wunderte<br />
sich, dass die SPÖ Linz als Oppositionsgruppe<br />
<strong>zur</strong> Landes- und <strong>zur</strong><br />
Bundes-SPÖ agiere. „Man darf gespannt<br />
darauf warten, bis wann die<br />
ersten Rücktrittsaufforderungen an<br />
Stadt-Parteichef Luger kommen<br />
NIEDERÖSTERREICH<br />
OBERÖSTERREICH<br />
werden“, merkte Haimbuchner am<br />
Vormittag noch an.<br />
Die FPÖ setzte sich durch<br />
„Bei den von der FPÖ geforderten<br />
Gesprächen im Wiener Neustädter<br />
Rathaus ist es uns gelungen,<br />
die von ÖVP-Bürgermeister<br />
Schneeberger und dem Innenministerium<br />
angekündigten 400<br />
Asylwerber in der Endausbaustufe<br />
abzuwenden und die Zahl bei<br />
250 einzufrieren. Die Zahl 400 ist<br />
FPÖ-Schnedlitz wehrte „Groß-<br />
Asyllager“ in der Stadt ab.<br />
Foto: facebook<br />
Dem Mut zum Protest folgte prompt der Kniefall vor der Parteilinie.<br />
definitiv vom Tisch“, erklärte der<br />
freiheitliche Bürgermeister-Stellvertreter<br />
Michael Schnedlitz nach<br />
der Besprechung mit Bürgermeister<br />
Schneeberger am Freitag vergangener<br />
Woche. Denn für die 400<br />
Asylwerber war sogar eine Zeltstadt<br />
und die Öffnung weiterer<br />
Hallen in der „Arena Nova“ angedacht.<br />
Des Weiteren habe die FPÖ<br />
klargestellt, dass nach Ablauf des<br />
privaten Vertrages keine Bleibe<br />
für die Asylwerber in Wiener Neustadt<br />
<strong>zur</strong> Verfügung gestellt werde.<br />
„In unserer Verantwortung wird es<br />
kein Massenlager in Wiener Neustadt<br />
geben“, betonte Schnedlitz.<br />
Kritik am ÖVP-Bürgermeister<br />
übte auch der FPÖ-Landtagsabgeordnete<br />
Udo Landbauer: „Schneeberger<br />
muss klar sein, dass er auch<br />
als Chef der ,Arena Nova‘ seiner<br />
Verantwortung als Bürgermeister<br />
nachzukommen hat. Es ist oberste<br />
Pflicht der Stadtregierung, ausschließlich<br />
die Interessen der Wiener<br />
Neustädter Bürger zu wahren!“<br />
Foto: NFZ<br />
Die Partei steht über allem<br />
Und die parteiinternen Proteste<br />
dürften auf die Linzer Genossen<br />
ziemlicht heftig hereingeprasselt<br />
sein. Zu Mittag folgte nämlich<br />
schon die Entschuldigung von Bürgermeister<br />
Klaus Luger (SPÖ):<br />
„Ich bedaure die unglückliche<br />
Wortwahl bei der Plakataktion und<br />
entschuldige mich dafür.“ – Und<br />
war somit wieder auf Parteilinie.<br />
TIROL<br />
EU will Skischulmarkt öffnen.<br />
Ausländische<br />
Skilehrer in Tirol?<br />
Die von der EU-Kommission<br />
von Österreich geforderte Änderung<br />
des Tiroler Skischulgesetzes<br />
wird von der FPÖ auf das Entschiedenste<br />
abgelehnt. Verlangt<br />
werde der Abbau von Hürden für<br />
ausländische Skilehrer, die derzeit<br />
nur jenen Kunden Skiunterricht geben<br />
dürfen, die mit ihnen zusammen<br />
aus anderen Ländern angereist<br />
sind, erklärte der Tiroler FPÖ-Nationalrat<br />
Gerald Hauser: „Ich bin<br />
gegen die Öffnung des Arbeitsmarktes<br />
für ausländische Skischulen,<br />
da nur unsere Tiroler Skilehrer<br />
die Gäste mit dem Land und seiner<br />
Kultur vertraut machen können!“
Nr. 26 ■ Donnerstag, 25. Juni 2015<br />
Länder 13<br />
VORARLBERG<br />
LÄNDER-<br />
SACHE<br />
Foto: NFZ<br />
Reinhard Eugen Bösch<br />
FPÖ-Wehrsprecher im Nationalrat<br />
Foto: Franz Neumayr / APA / picturedesk.com<br />
Vorarlbergs FPÖ-Obmann Dieter Egger fordert von Innenministerin Mikl-Leitner ein Aus<br />
für „Asyl-Zeltstädte“ und Kooperation statt Konfrontation mit Ländern und Gemeinden.<br />
Nein zu Zeltstädten und<br />
Drohgebärden beim Asyl!<br />
Vorarlbergs FPÖ-Chef Dieter Egger kritisiert die ÖVP-Innenministerin<br />
Mikl-Leitner solle sich um<br />
die Lösung des von ihr verursachten<br />
Asylchaos kümmern,<br />
statt Ländern und Gemeinden zu<br />
drohen, forderte Dieter Egger.<br />
„Drohungen und politische Muskelspiele<br />
sind in der Lösung der<br />
Flüchtlingsfrage überflüssig und<br />
ärgerlich. Container- und Zeltstädte<br />
sind keine Lösungen und werden<br />
von uns vehement abgelehnt, weil<br />
diese nur die Situation verschärfen“,<br />
empörte sich der Vorarlberger<br />
FPÖ-Landesobmann Dieter Egger<br />
über die jüngsten Aussagen von Innenministerin<br />
Mikl-Leitner (ÖVP).<br />
Sie und Verteidigungsminister<br />
Klug (SPÖ) – der Asylwerber<br />
in Kasernen unterbringen wolle –<br />
sollten ihre Kräfte darauf konzentrieren,<br />
den ungeregelten Zustrom<br />
nach Europa und insbesondere<br />
nach Österreich in den Griff zu bekommen,<br />
anstatt den Partnern auf<br />
Landes- und Gemeindeebene zu<br />
drohen. „Denn diese baden das Versagen<br />
der Europäischen Union und<br />
der Bundesregierung in der Flüchtlingsfrage<br />
aus“, erläuterte Egger.<br />
Sozialleistungen überdenken<br />
Reformen und Einschränkungen<br />
forderte der FPÖ-Landesparteiob-<br />
Ein Husch-Pfusch-Gesetz<br />
Kurz vor Auslaufen der vergangenen<br />
Legislaturperiode wurde<br />
unter höchster Zeitnot und auf<br />
Drängen der SPÖ noch schnell die<br />
Novelle des steirischen Feuerwehrgesetzes<br />
beschlossen – entgegen<br />
den Warnungen der Freiheitlichen.<br />
„Das rächt sich jetzt, wie der letzte<br />
Bericht des <strong>zur</strong>ückgetretenen<br />
Rechnungsprüfers des Landesfeuerwehrverbandes<br />
zeigt“, erklärte<br />
FPÖ-Landtagsabgeordneter Hannes<br />
Amesbauer.<br />
Amesbauer schlug daher vor,<br />
dass die höchste Position im steirischen<br />
Feuerwehrwesen nur mehr<br />
als hauptamtliche Tätigkeit ausgeübt<br />
werden sollte, wie es auch der<br />
amtierende Feuerwehr-Chef Albert<br />
Kern gefordert habe. „Damit würde<br />
es keine Debatten mehr über vom<br />
Verband selbst genehmigte Aufwandsentschädigungen<br />
in der Höhe<br />
von über 71.000 Euro geben. Diese<br />
gefährden nur das hohe Ansehen<br />
der freiwilligen Feuerwehr“, betonte<br />
Amesbauer. Er verwies dazu auf<br />
die Funktionäre des „Roten Kreuzes“,<br />
die ihre Funktion ebenfalls<br />
hauptamtlich ausüben würden.<br />
mann auch im Sozialbereich bei<br />
Leistungsabflüssen ins Ausland,<br />
wie etwa bei der Familienbeihilfe,<br />
sowie eine Bindung dieser Leistungen<br />
an bestimmte Integrationskriterien.<br />
„Wenn Kinder hier in Österreich<br />
<strong>zur</strong> Welt kommen und bei Schuleintritt<br />
nicht Deutsch sprechen,<br />
dann haben Eltern ihre Elternpflichten<br />
verletzt und das Recht auf<br />
Familienbeihilfe verloren“, schlug<br />
Egger vor. Damit es nicht soweit<br />
komme, sollten etwa im Rahmen<br />
des Mutter-Kind-Passes verpflichtende<br />
Sprachförderungen eingeführt<br />
werden.<br />
STEIERMARK<br />
FPÖ fordert hauptamtlichen Feuerwehr-Chef<br />
für die Steiermark.<br />
Foto: firefighter.at<br />
Der von Verteidigungsminister<br />
Gerald Klug in die Asyldiskussion<br />
eingebrachte Vorschlag,<br />
Flüchtlinge in militärisch genutzten<br />
Kasernen unterzubringen, ist<br />
keine vernünftige Option, um das<br />
Asylchaos zu lösen.<br />
Klug ist offenbar der Ansicht,<br />
dass es mit der militärischen Sicherheit<br />
vereinbar sei, Asylwerber<br />
in Kasernen unterzubringen,<br />
in denen auch Waffen und Munition<br />
gelagert sind. Diese Einschätzung<br />
kann man angesichts<br />
der steigenden Bedrohung durch<br />
radikale Islamisten nur als grob<br />
fahrlässig beurteilen.<br />
Grob fahrlässig<br />
Es sollte Minister Klug nicht<br />
entgangen sein, dass islamistische<br />
Terrororganisationen ihre<br />
Anhänger aufgefordert haben,<br />
sich unter die Flüchtlinge zu mischen,<br />
um den „Dschihad“ nach<br />
Europa zu tragen. Italiens Behörden<br />
haben auch schon einige im<br />
Flüchtlingsstrom identifiziert und<br />
dingfest gemacht.<br />
Außerdem muss gesagt werden,<br />
dass die vom Verteidigungsminister<br />
vorgeschlagenen Kasernen<br />
Vomp, Tamsweg, Horn und Bleiburg<br />
auch nach kostenintensiven<br />
Adaptierungen <strong>zur</strong> Nutzung als<br />
Flüchtlingsunterkünfte vollkommen<br />
ungeeignet sind.<br />
Es würde mich freuen, wenn<br />
der Herr Bundesminister dieses<br />
Engagement, das er in der<br />
Asylfrage an den Tag legt, auch<br />
für das Bundesheer aufbringen<br />
würde. Da dies nicht der Fall<br />
ist, scheint es sich hier nur um<br />
einen Profilierungsversuch des<br />
SPÖ-Verteidigungsministers zu<br />
handeln, um die Asylproblematik<br />
als tagespolitisches Druckmittel<br />
gegen die ÖVP-Innenministerin<br />
einzusetzen. Geholfen ist damit<br />
niemandem!
FRANZGRUBER<br />
APA/GEORG HOCHMUTH<br />
stärker tre fen.<br />
Analyse.<br />
den verhindern.<br />
fremd geworden ist.<br />
www.philosophicum.com<br />
aufdie Tagungsgebühr<br />
VON ANNA THALHAMMER<br />
nicht wenige Funktionäre die Hände<br />
in den Schoß.<br />
letzten Reihen.<br />
VON MANFRED SEEH<br />
Prozent, die ÖVP bei 24 und die<br />
SPÖ istmit 23 Prozentauf den dritten<br />
Platzgefa len.<br />
dem Namen des Facebook-Gründers<br />
Mark Zuckerberg – selbst<br />
einen Namen verlieh, der so ähnlich<br />
klingt: Goldenberg eben. Um<br />
die 150 Personen ha ten sich zuletzt<br />
der Gang angeschlossen. Bei<br />
Weitem nicht a le waren in Verdacht<br />
geraten, Straftaten zu begehen.<br />
Sehr wohl aber ha te sich ein<br />
harter Kern herauskrista lisiert.<br />
Diese Personen begingen Delikte,<br />
die der typischen Straßen-/Jugendkriminalität<br />
zuzuordnen sind:<br />
Überfä le aufSupermärkte, Körperverletzung,<br />
Drogendelikte.<br />
Drei Jahre Gefängnis wurden<br />
es nun also für den 21-jährigen M.<br />
(Verteidigung: Timo Gerersdorfer).<br />
Undzwarwegender Beteiligungan<br />
drei Raubüberfä len, schwerer Erpressung<br />
und Körperverletzung.<br />
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.<br />
nicht wählen.“<br />
Strache als Spitze Wiens.<br />
14 Medien<br />
Neue Freie Zeitung<br />
GEZWITSCHER<br />
Peter Spiegel @SpiegelPeter<br />
„I‘m not quite sure what the<br />
Austrian chancellor is doing in<br />
Athens,“ says senior #EU official.<br />
#Greece<br />
hlelowrold @hlelowrold<br />
17.06.15 02:37<br />
@SpiegelPeter maybe getting<br />
his undeclared savings out of his<br />
greek bank account?<br />
17.06.15 02:39<br />
Soviel <strong>zur</strong> Reputation unseres<br />
SPÖ-Bundeskanzlers in Brüssel –<br />
und weshalb er es sich leisten kann,<br />
in Österreich eine Millionärssteuer<br />
einführen zu wollen.<br />
Rudi Fußi @rudifussi<br />
Irgendwer sollte am nächsten<br />
SP-Parteitag Antrag einbringen,<br />
die Bezeichnung Parteivorsitzender<br />
durch Oberster Masseverwalter<br />
zu ersetzen.<br />
22.06.15 01:18<br />
Medien verschweigen immer<br />
öfter die Herkunft der Straftäter<br />
„Experten“ wollen deutsches Verbot der Herkunftsnennung importieren<br />
Deutsche Medien dürfen die<br />
ethnische oder religiöse Zugehörigkeit<br />
eines Täters nur in<br />
Ausnahmefällen nennen. In Österreich<br />
ist es noch erlaubt.<br />
Zeitungsartikel in denen die Herkunft<br />
eines Tatverdächtigen genannt<br />
wird, sind in Deutschland<br />
bereits die Ausnahme. Denn dessen<br />
Erwähnung könnte Vorurteile<br />
gegenüber „religiösen, ethnischen<br />
oder anderen Minderheiten“ schüren,<br />
heißt es dazu ganz eindeutig im<br />
Deutschen Presserat.<br />
Schürt die Nennung der Herkunft eines Straftäters Rassismus?<br />
Innenministerium arbeitet vor<br />
Diese verschärften Bestimmungen<br />
hätten linke Medienexperten<br />
auch gerne in Österreich. Sie befürchten<br />
nämlich, dass durch die<br />
Nennung der Herkunft eines Tatverdächtigen<br />
der Rassismus im<br />
Land verstärkt werde. Die Nennung<br />
der Nationalität von Straftätern sei<br />
an sich noch keine Diskriminierung,<br />
heißt es – noch – dazu beim<br />
österreichischen Presserat. Aber in<br />
der öffentlichen Wahrnehmung entstehe<br />
„eine Verbindung von Migration<br />
und Kriminalität“ – und das sei<br />
Wasser auf die Mühlen der FPÖ,<br />
befürchtet der Wiener Medienwissenschaftler<br />
Fritz Hausjell. Beim<br />
Innenministerium steht das Thema<br />
bereits auf der Agenda. Die neue<br />
Richtlinie für Pressemitteilungen<br />
der Polizei lautet, dass die Nationalitätennennung<br />
nicht mehr automatisch<br />
erfolgen sollen, sondern nur<br />
mehr dann, wenn es „zum Erfassen<br />
einer Tat nötig“ sei.<br />
Foto: LPD Steiermark / Ulrich<br />
Gute Idee, nur wer in der SPÖ hat<br />
soviel wirtschaftlichen Verstand?<br />
Rudi Schicker @RudiSCHICKER<br />
Angebot an frustrierte Bgld.<br />
SPÖler: Wien ist sicher vor<br />
sowas, nicht austreten, <strong>zur</strong><br />
Wiener SPÖ wechseln!<br />
Typisch SPÖ Wien: Zum Machterhalt<br />
den Wählerschwund durch<br />
„Zuwanderung“ ausgleichen.<br />
GEFÄLLT MIR<br />
HC Strache<br />
22.06.2015<br />
05.06.15 02:29<br />
Richtig so! Grenzkontrollen<br />
endlich wieder sicherstellen. So<br />
wollen wir es auch in Österreich!<br />
FPÖ IN DEN MEDIEN<br />
Jetzt wo HC Strache alle Rekorde<br />
bricht und die ehemaligen Traumergebnisse<br />
für die FPÖ, die der<br />
damalige Obmann<br />
Jörg Haider erreichen<br />
konnte, bei<br />
Weitem übertroffen<br />
hat, ist Feuer<br />
am Dach der politischen<br />
Gegner. So<br />
schreibt etwa der<br />
Lisa<br />
Ullmann<br />
POLITIK<br />
6<br />
DIE HÖCHSTEN WAHLERGEBNISSE HAIDERS UND STRACHES<br />
Kärnten<br />
JörgHaider<br />
42,2 44,9*<br />
H. C. Strache<br />
Strache stelltHaider-Rekorde ein:<br />
FPÖ in neuen Dimensionen<br />
VON DANIELA KITTNER<br />
27,9 25,8 27,4 25,1 26,920,5<br />
Blauer Vormarsch.<br />
Die politische<br />
Landschaftist im<br />
Rutschen.Inder<br />
SPÖ herrscht<br />
Alarmstimmung.<br />
In der zweiten Hälfte der<br />
1990er-Jahre, also vor15bis<br />
20 Jahren, feierte Jörg Haider<br />
seine größten Wahlsiege.<br />
Die Situation war damals<br />
ähnlichwie heute. Die große<br />
Koalition aus SPÖ und ÖVP<br />
hattesichmitdemEU-Beitritt<br />
verausgabt,die ÖVPdrängte<br />
eswegvon„denRoten“,sogar<br />
die Euro-phobe FPÖ warder<br />
ÖVPamEndelieber.<br />
Dann folgte der Absturz<br />
der FPÖ: Versagen alsRegierungspartei,<br />
Aufstand von<br />
Knittelfeld, Parteispaltungin<br />
BZÖ und FPÖ, die biszuHai-<br />
dersTod2008undalsHinterlassenschaftnochetwas<br />
darüber<br />
hinausandauernso lte.<br />
ImGrundewardasPotenzial,<br />
das Haider für die FPÖ<br />
in den 1990er-Jahren aufbereitet<br />
hatte, nie verschwunden.<br />
Für eine kurze Periode<br />
hatte die ÖVP –indem sie<br />
Karl-Heinz Grasser als Finanzministeranheuerte<br />
–Haider-<br />
Wähler auf ihre Seite ziehen<br />
können. In der Regelflossen<br />
dieseStimmenjedochjenach<br />
saisonaler Mode <strong>zur</strong> FPÖ,<br />
zum BZÖ oder zum Team<br />
Stronach.DievonHaideraufgeste<br />
lten Rekord-Wahlergebnisse<br />
wurden dabei aber<br />
in Summe nicht überschritten.BiszumSonntag,den31.<br />
Mai. Seither ist ales anders.<br />
***<br />
20,6 15,3<br />
19,6<br />
9,3<br />
Sowohl im Burgenland als<br />
auchinder Steiermark ste l-<br />
te dieStrache-FPÖdie RekordeausHaidersBestzeitenein.<br />
In der Steiermark schoss sie<br />
gar umneun Prozentpunkte<br />
darüber hinaus, imBurgenland<br />
um einen.<br />
Und das scheint erst der<br />
Anfang zusein. Vergangene<br />
WochepubliziertedieÖVPeine<br />
glaubhafte Umfrage für<br />
Oberösterreich, wonach die<br />
FPÖ auchdortumzehn Prozentpunkte<br />
zulegen und damit<br />
Haiders Rekord umvier<br />
VON MARGARETHA KOPEINIG<br />
„Ich halte die Idee des Bundeskanzlers<br />
und Vizekanzlers,<br />
Bezirksquoten einzuführen,<br />
für einen guten und<br />
konstruktiven Vorschlag“,<br />
unterstützt Caritas-Chef Michael<br />
Landau den neuen<br />
Asyl-Plan der Regierung.<br />
Die faire Verteilung der<br />
Flüchtlinge über die Bezirke<br />
könnte„eingroßer Schritt in<br />
die richtige Richtung“ sein.<br />
„Ichhoffe auf einen Rationalitätsschub<br />
in der Debatte“,<br />
sagt Landau vor dem Gipfel<br />
derBundesregierungmitden<br />
Hilfsorganisationen am<br />
Montag. Caritas und Rotes<br />
Kreuz fordernseit langem einen<br />
nationalen Aktionsplan<br />
(in Prozent)<br />
26,8<br />
19,6 17,0 17,2<br />
Grafik: Tichy *Haider-„Gedenkwahl“ kurz nach seinem Tod<br />
Foto: F. Gruber<br />
Prozentpunkte übertrumpfenkönnte.DieSPÖistbereits<br />
mit einem hoffnungslosen<br />
Abstand auf den dritten<br />
Platz abgerutscht –und das<br />
imindustrie lenKernlandÖsterreichs.<br />
SPÖ-intern schwankt die<br />
Stimmung zwischen hoffnungsloser<br />
Ohnmacht und<br />
alarmierter Verzweiflung.<br />
„Das wird man nicht mehr<br />
umdrehen können“, sagt ein<br />
oberösterreichischer SPÖler<br />
resigniert zum KURIER.<br />
***<br />
In Wien ist der Kampfgeist<br />
größer (siehe nebenstehenden<br />
Artikel).Esherrschtaber auch<br />
Alarmstufe Rot. In Wiener<br />
SPÖ-Kreisen kursieren Umfragen,wonach–beiungünstiger<br />
Auslegung der Schwankungsbreiten<br />
–die FPÖ bis<br />
auf drei Prozent Abstand an<br />
die SPÖ heranrücken könnte.<br />
Selbst wenn es nicht<br />
ganzsoschlimmwird–realistisch<br />
scheint jedenfa ls, dass<br />
Heinz-Christian Strache diesmal<br />
den Haider-Rekord von<br />
1996 –eswar dies die erste<br />
Wahl,beiderMichaelHäupl als<br />
Bürgermeister antrat –einste<br />
len könnte. Diese Marke<br />
von 27,9 Prozent ste lt das<br />
bisher beste FPÖ-Ergebnis<br />
außerhalb des Sonderfa ls<br />
Kärnten dar. Und auch dieser<br />
Haider-Rekord wackelt<br />
nun. Die vier Landtagswahlen2015zeigenjetztschoneines:DieFPÖistdabei,inneue<br />
Dimensionen vorzustoßen.<br />
Die politische Landschaft ist<br />
im Rutschen, die Dämme in<br />
Richtung Blau brechen.<br />
***<br />
Auch die Datenlage auf Bundesebene<br />
ist zum Gruseln.<br />
Am Samstag veröffentlichte<br />
das profil eine Umfrage von<br />
Unique Research,wonachdie<br />
FPÖ bereits mit vier Prozent<br />
Abstand in Führung liegt. 28<br />
Prozent für die FPÖ, die<br />
zweitplatzierte ÖVPrangiert<br />
mit24Prozentdahinter.Die<br />
SPÖ würde, wenn amkommenden<br />
Sonntag Nationalratswahlen<br />
wären, überhauptnur<br />
mehr Drittstärkste<br />
werden.<br />
Insofern können sich die<br />
Sozialdemokraten die interneStreitereiüberRot-Blauersparenundso<br />
ltensichbesser<br />
gleichaufeinenKanzlerStracheeinste<br />
len.<br />
Auch die ÖVP kann ihre<br />
Kanzler-Träume vergessen.<br />
Strache sagt seit jeher, dass<br />
er Haiders Fehler vom Jahr<br />
2000 nicht wiederholen werde,<br />
die Kanzler-Position herzuschenken.<br />
daniela.kittner@kurier.at<br />
kurier.at<br />
Sonntag I 21. Juni 2015<br />
SPÖ. Einstimmung auf Kampfgegen FPÖ<br />
AsylgipfelamMontag. Michael Landau begrüßt diePläneder Regierung. Er will abermehrGeldfür dieFlüchtlingsbetreuung<br />
fürAsyl.AmMittwochtreffen<br />
sichdie Länderchefsmit den<br />
Vertretern der Bundesregierung<br />
in Wien.<br />
Ergänzend zu den Vorschlägen<br />
von Faymann und<br />
Mitterlehner verlangt der Caritas-Chef„einSonderbudget<br />
für Länder und Gemeinden,<br />
die Flüchtlingeaufnehmen“.<br />
Auch Deutschland habe zusätzliche<br />
Mittel <strong>zur</strong> Verfügung<br />
geste lt. Weiters wi l<br />
LandauSprachkurse und Integrationsangebote<br />
für Asylwerbervon<br />
Anfang an.<br />
Grundversorgung<br />
In einem Punkt gibt es Kritik<br />
an den Vorhaben der Regierung:<br />
Landauwi l nicht, dass<br />
Flüchtlinge, die unversorgt<br />
FPÖ-Höchststand<br />
außerhalb Kärntens<br />
16,1 1 14,6 15,8<br />
8,2<br />
'04 '09 '96 '10 '99 '09 '99 '13 '97 '09 '98 '13 '99 '13 '95 '13 '98 '13 '96 '15<br />
Wien Vbg. Nationalrat OÖ Tirol Sbg. Stmk. NÖ Bgld.<br />
Politik<br />
voninnen<br />
FLÜCHTLINGSPOLITIK<br />
Caritas-Chef Landau hofft auf<br />
einen „Rationalitätsschub“<br />
WIEN<br />
sind, raschausderGrundver-<br />
sorgung entlassen werden.<br />
„Mit Menschen, die auf der<br />
Straße stehen, ist niemandem<br />
gedient.“Wenn es a lerdings<br />
Wohnraum und Arbeit<br />
gibt, sei es sinnvo l.<br />
Der Präsidentder Caritas<br />
appe lierte erneut an a le Politiker,„dieSorgender<br />
Bevölkerung<br />
ernstzunehmen, mit<br />
redlichen Informationen zu<br />
arbeiten und nicht Ängste zu<br />
schüren.“ Sein Fazit: „In der<br />
Asylpolitikbrauchtesbeides:<br />
Sowohl einen strategischen<br />
Plan auf Bundesebene als<br />
auch eine Kommunikation<br />
auf Ebene der Gemeinden<br />
und der Bundesländer. Nur<br />
so kann die praktische Umsetzung<br />
gelingen.“<br />
Häupl beruft geheime<br />
Funktionärskonferenz ein<br />
Hektik in der Wiener SPÖ am<br />
Wochenende. Bürgermeister<br />
Michael Häupl berief für<br />
Montagabend kurzfristig eine<br />
große Mitarbeiterversammlung<br />
ein. Zu den Inhalten<br />
gibt sich die Partei bedeckt,<br />
selbst der Ort ist geheim.<br />
So geheim, dass nicht<br />
einmalale RotenamFreitag<br />
vom Termin wussten. Doch<br />
nach den jüngsten Wahlergebnissen<br />
im Burgenland<br />
undinderSteiermarkistklar:<br />
Häupl muss handeln.<br />
Andersals sein Parteikollege<br />
Hans Niessl hat er eine<br />
Koalition mit den Blauen<br />
stets ausgeschlossen. Daher<br />
werden am Montag mehr als<br />
700 Genossen auf den Kampf<br />
gegen die FPÖ eingeschworen.<br />
Neben den Stadtregierungsmitgliedern<br />
und Gemeinderäten<br />
sind auch Bezirksräte,<br />
Sektionschefs und<br />
Klubmitarbeiter geladen.<br />
„Das wirdder inoffizie le<br />
Wahlkampfauftakt“,sagt ein<br />
roter Funktionär. Den eigenen<br />
Leuten so lnachder Verunsicherung<br />
der letzten Wochen<br />
klar gemacht werden,<br />
dass Rot-Blau in Wien keine<br />
Optionist–imGegenteil:Der<br />
Hauptgegner im heißen<br />
Wahlherbstist die FPÖ.<br />
Den Einpeitscher wird<br />
nachKURIER-Informationen<br />
Landesparteisekretär Georg<br />
Niedermühlbichlergeben.Er<br />
wird vortragen, welche Folgeneshat,wenndie<br />
FPÖ an<br />
der Macht ist. Unterstützend<br />
Auch Vizekanzler Reinhold<br />
Mitterlehner warnte am<br />
Samstaginder Ö1-Reihe „Im<br />
Journal zu Gast“ das Thema<br />
Asyl zu missbrauchen, wie<br />
dieszuletztbeidenLandtagswahlkämpfen<br />
der Fa l war.<br />
Mit Asylhabe man „gespielt“,<br />
und zwar „teilweise frivol“.<br />
Mitterlehner meinte damit<br />
die FPÖvonHCStrache.<br />
Letzterer warf der Koaliti-<br />
onindessenvor,mitihrerAsyl-<br />
Politik„dasTorfüri legaleEinwanderer<br />
immer weiter“ zu<br />
öffnen. Die quotenmäßige<br />
Verteilung von Asylwerbern<br />
aufganzÖsterreichsei„weder<br />
fair nochlöstsie das wirkliche<br />
Problem“. Strache glaubt,<br />
dass „die Mehrheit der Asylwerber<br />
Wirtschaftsflüchtlin-<br />
gibt es auchein kleines Büchlein,<br />
dass den Genossen bei<br />
der Argumentation am<br />
Stammtisch nützlich sein<br />
so l.<br />
Skandalbuch<br />
Auf 24 Seiten werden die<br />
größten Skandale der FPÖ<br />
aufgelistet. Das reicht von<br />
blauenPrivatisierungenüber<br />
das ständige Anstreifen am<br />
Rechtsextremismus bis hin<br />
zuabenteuerlichenReisenzu<br />
Diktatoren wie dem tschetschenischen<br />
Machthaber<br />
Ramsan Kadyrow.Aber auch<br />
die letzte Aussage von Dagmar<br />
Belakowitsch-Jenewein,<br />
Flüchtlinge so len inMilitärflugzeugen<br />
abgeschoben<br />
werden, istnachzulesen.<br />
„Sich nurals Bo lwerkgegen<br />
die FPÖ zu inszenieren,<br />
wird a lerdings nicht reichen“,<br />
sagt ein ranghoher<br />
FunktionäraufdieVersamm-<br />
lung angesprochen. Ausdiesem<br />
Grund wi l Häupl als<br />
zweiter Redner für positive<br />
Stimmungsorgen.Erwirdreferieren,<br />
wasdie SPÖ in den<br />
letzten Jahren für Wien geleistet<br />
hat und welche Zukunftsvisionen<br />
die Rotenfür<br />
die Stadt haben.<br />
A l das so len die Genossen<br />
in den nächsten Wochen<br />
und Monaten unter den Wienernverbreiten.<br />
Passend dazu<br />
wird die SPÖ auch eine<br />
Kampagne zum Thema Arbeitsplätze<br />
starten.<br />
–ELIAS NATMESSNIG<br />
Häupl wi l die Genossen am Montag auf die Wien-Wahl einstimmen<br />
Caritas-Chef findet Bezirksquoten als „großen Schritt“<br />
Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer pafpoeglier - (C) APA-DeFacto GmbH. A le Rechte vorbehalten.<br />
„Kurier“ treffend: „SPÖ-intern<br />
schwankt die Stimmung zwischen<br />
hoffnungsloser Ohnmacht<br />
und alarmierter Verzweiflung.“<br />
Dies zeigt auch schön die<br />
Stimmung, die in<br />
der Wiener SPÖ<br />
vorherrschend<br />
sein muss, denn<br />
Noch-Bürgermeister<br />
Häupl hat vorzeitig<br />
<strong>zur</strong> gemeinsamen<br />
Massenpanik mit<br />
ge sind“. Das widerspricht<br />
aber a len Informationen von<br />
UNO und Hilfsorganisationen.<br />
Die große Mehrheit der<br />
Flüchtlinge sind Schutzsuchende,<br />
die vor dem Krieg in<br />
Syrien,vordemIS-Terroroder<br />
vorHunger fliehen müssen.<br />
Ablehnend stehen dem<br />
Plan, Flüchtlinge nach Quoteninden<br />
Bezirken aufzuteilen,<br />
die Neos gegenüber.Das<br />
funktionierederzeit auf Landesebene<br />
ja auch nicht, betonteNeos-AbgeordneterNikolaus<br />
Scherak.<br />
Die grüne Menschenrechtssprecherin<br />
Alev Korun<br />
mahnteeinmalmehr„Solidarität“<br />
und das „Ende des Florianiprinzips“<br />
bei der UnterbringungderFlüchtlingeein.<br />
8 WIEN DIENSTAG, 23. JUNI 2015<br />
Hochwasser:<br />
Vorbereiten auf<br />
die nächste Flut<br />
Überschwemmungen<br />
können bald kleine Flüsse<br />
Laxenburg. 100 Jahre sind schne l<br />
vorbei. Zumindest, wenn es um<br />
die sogenannten hundertjährigen<br />
Hochwasser geht. Die werden<br />
mehr, wie die letzten beiden,<br />
2002 und 2013, zeigen.<br />
Und angesichts der Klimaerwärmung<br />
werden We terextreme<br />
noch weiter zunehmen, so<br />
die Wissenschaftler des International<br />
Institute for Applied Science<br />
Analysis ( IASA).<br />
Diese haben, in Kooperation<br />
mit der Zurich Versicherung, die<br />
vergangenen Hochwa ser analysiert<br />
und fordern eine be sere<br />
Vorbereitungauf künftige Naturkatastrophen.<br />
Denn diese –die<br />
Wi senschaftler sprechen vom<br />
hypothetischen Hochwa ser<br />
2023 –könnten künftig auch Gegenden,<br />
in denen es bisher keine<br />
Überschwemmungen gab,<br />
tre fen. Insbesonders auch kleinere<br />
Flüsse oder Nebenarme.<br />
Oder die Pegelstände könnten<br />
stärker steigen als bisher, sodie<br />
Geld fließtinWiederaufbau<br />
Außerdem würde ein in Prävention<br />
investierter Euro Schäden<br />
von vier bis zehn Euro verhindern.<br />
Und dennoch würde ein<br />
Hundertstel der Summe, die in<br />
den Wiederaufbau investiert<br />
wird, in Prävention fließen.<br />
Neben raumplanerischen<br />
Maßnahmen –striktes Nichtbebauen<br />
gefährdeter Gebiete oder,<br />
im äußersten Fa l, Absiedelung–<br />
geht es vor a lem um ein ganzheitliches<br />
Hochwa serschutzkonzept<br />
und Information der<br />
(möglichen) Betro fenen. Denn<br />
schon kleine, günstige bauliche<br />
Maßnahmen –eine Klappe, die<br />
verhindert, da s Wa ser durch<br />
ein WC in ein Haus gedrückt<br />
wird etwa –könnten große Schä-<br />
Das zeigt die Vergangenheit:<br />
War das Hochwasser 2013<br />
aushydrologischer Sicht an vielen<br />
Ste len extremer als das von<br />
2002, sind die Schäden –vor allem<br />
dank ausgeweiteter Retentionsflächen<br />
und mobiler Dämme<br />
–geringer ausgefa len. (cim)<br />
19. Philosophicum Lech<br />
16.bis 20.September2015, Lech am Arlberg<br />
Neue Menschen!<br />
Bilden,optimieren, perfektionieren<br />
A les wird be ser. Auch der Mensch. Der Körper wird trainiert und<br />
mode liert,richtige Ernährung, leistung steigernde Nahrungsergänzungsmi<br />
tel und eine langfristige AntiAgingStrategiesorgen<br />
fürefiziente Nutzung der physischen Re sourcen, Defizite und<br />
Verfa lserscheinungen werden chirurgisch ko rigiert. Das Hirn<br />
wird gefördert, dieSeele durch Psychopharmaka im Gleichgewicht<br />
gehalten. Am Ende steht die Version eines perfekten, transhumanen<br />
Wesens,das reibungslos funktioniert und dem ales Menschliche<br />
Über diese Konzept eines »neuen Menschen« und ihre Fragwürdigkeit<br />
werden Philosophen und Wi senschaftler vortragen<br />
und ihre Thesen mit dem Publikum diskutieren.<br />
Information undAnmeldung<br />
Häupl-Attacke:„FPÖ ist gefährlich“<br />
Lech Zürs TourismusGmbH • T: +43/ 583/2161-2 3<br />
Email: reservation@lechzuers.at<br />
Wahlkampf. Wiens Bürgermeister Häup lud 700Funktionäre <strong>zur</strong> Versammlung. Er schwor das<br />
Team aufden Wahlkampf ein und präsentierte das „Blaubuch“als Argumentation gegen die FPÖ.<br />
Wien. „Doch niemand heilt durch<br />
Jammern seinen Schaden“, schrieb<br />
Shakespeare in Richard I. Vorder<br />
Kulisse dieses Stücks, die für Michael<br />
Niavaranis „Globe Theatre“<br />
in der Rinderha le steht, sendete<br />
Bürgermeister Michael Häupl<br />
Montagabend genau diese Botschaft<br />
auch an seine Mannschaft.<br />
700 Funktionäre wurden zum<br />
EventinSt. Marxgeladen –die Halle<br />
war bis auf wenige Plätze gefü lt.<br />
Ortund Uhrzeit des Tre fens waren<br />
erst wenige Studen vor der Veranstaltungbekanntgegeben<br />
worden.<br />
Dort, bei der Großveranstaltung,<br />
rief Michael Häupl nun das<br />
„Due l um Wien“ mit FPÖ-Chef<br />
und Wien-Spitzenkandidat Heinz-<br />
Christian Stracheaus –und das früher<br />
als erwartet. Eigentlich war die<br />
Veranstaltung nämlich erst für August<br />
geplant gewesen. Eine rotblaue<br />
Koalition im Burgenland,<br />
eine verheerende Wahlniederlage<br />
in der Steiermark – verursacht<br />
durch die FPÖ –bringen Häupl in<br />
Zugzwang. Esgilt, jede Minute bis<br />
zum Wahltermin am 11. Oktober zu<br />
nützen, das Team einzuschwören<br />
und Nichtwähler zu mobilisieren.<br />
Dass das keine einfache Aufgabe<br />
werden würde,zeigten die erö f-<br />
nenden Worte von Landesparteisekretär<br />
Georg Niedermühlbichler.<br />
Nach einem kurzen Film über<br />
einen Garten als Sinnbild für Wien,<br />
der von Heinz-Christian Strache<br />
zerstört wird, sagt er: „Diese Partei<br />
hatnicht nurdie falschen Inhalte,<br />
sondern auch die falschen Politiker,<br />
mit so einer Partei wo len wir<br />
keine Koalition eingehen.“Der Applaus<br />
fiel verhalten aus –vor a lem<br />
in den letzten Reihen legten gar<br />
„Pre se“-Club-Mitglieder erhalten 10%Ermäßigung<br />
Weitaus größer war die Begeisterung,<br />
als Bürgermeister Häupl die<br />
Bühne betrat. „Ic habe sehr großes<br />
Verständnis dafür, dass vielen<br />
von euch unser derzeitiger Koalitionspartner<br />
gelinde gesagt auf die<br />
Nerven geht.“ Ob man deswegen<br />
eine Koalition mit der ÖVP als Privatisierer<br />
oder den Neos als deren<br />
jüngerer Abklatsch haben wo le,<br />
darüber so le man nachdenken,<br />
sagte Häupl. „Wir reden vor der<br />
Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer pafpoeglier - (C) APA-DeFacto GmbH. A le Rechte vorbehalten.<br />
Top-Themen der Woche<br />
im FPÖ-TV-Magazin:<br />
Familienbeihilfe<br />
wandert ins Ausland<br />
BürgermeisterMichael Häupl riefamMontag das „Due l um Wien“ aus. [APA]<br />
Wahl aber nicht über Koalitionen,<br />
sondern über uns.“ Eines sei für<br />
ihn jedenfa ls klar: „Ich werde sicher<br />
nicht mit der FPÖ koalieren.<br />
Wenn ich nur von ihren Gnaden<br />
Bürgermeister sein darf, dann wi l<br />
ich das nicht mehr. Diese Partei ist<br />
gefährlich.“ Wieder Sti le in den<br />
Noch verhaltener war der Applaus<br />
nur, als Häupl mit der „Personalfrage“<br />
die Diskussion um den<br />
parte intern umstri tenen Bundeskanzler<br />
Werner Faymann ansprach:<br />
„Ein letztes No-Go für<br />
mich: Jede Personalfrage, die wir<br />
ste len, ist Gift. Darum ste len wir<br />
sie einfach nicht.“ Wie die „Presse“<br />
berichtete, hat Strache diesen im<br />
Vertrauensindex bereits überholt.<br />
Auch die Sonntagsfrage des aktuellen<br />
„Profil“ zeigt, wie schlecht es<br />
um die SPÖ auf Bundesebene<br />
steht: Die FPÖ liegt derzeit bei 28<br />
Derart desaströs steht es um<br />
Wien noch nicht, aber auch wenn<br />
Häupl abermals die Absolute als<br />
realistisches Wahlziel verkaufen<br />
wo lte, liegt diese laut Umfragen<br />
weit außer Reichweite – die FPÖ<br />
kratzt an der 30-Prozent-Marke.<br />
Den Aufwind der Blauen erklärtEva<br />
Zeglovits, Geschäftsführerin vom<br />
Meinungsforschungsinstitut Ifes,<br />
folgendermaßen: „Da s die Stimmung<br />
für die FPÖ derzeit so gut ist,<br />
ist leicht erklärt: Wenn man die<br />
Themen einer Partei aufgreift, hilft<br />
man ihr im Zweifelsfa l.“<br />
„Auf die Menschen zugehen“<br />
Häupl setzt darum auf Abgrenzungspolitik,<br />
versucht soziale Themen<br />
wie Wohnen –Stichwort Gemeindebau<br />
–oder Bildung in den<br />
Vordergrund zu rücken. „Die Leute<br />
so len in erster Linie wissen, warumsie<br />
uns wählen, aber sie so len<br />
auch wissen, warum sie die FPÖ<br />
Am Ende gab Häupl den Funktionären<br />
ein Argumentationswerkzeug<br />
mit auf den Weg: Eine 25-seitige<br />
Broschüre mit dem Titel „FPÖ.<br />
Das Blaubuch.“ Darin wird versucht,<br />
das rechtsradikale Gedankengut<br />
der FPÖ zu zeigen. Ein Kapitel<br />
widmet sich den Verbindungen<br />
der FPÖ zu anderen Rechtsparteien<br />
in Europa, ein weiteres<br />
beschäftigt sich mit den Folgen von<br />
Schwarz-Blau ein anderes wiederum<br />
mit den Verurteilungen von<br />
FPÖ-lern wegen Verhetzung oder<br />
Ko ruption. „Bi te lest es, wo auch<br />
immer ihr wo lt. Und noch wichtiger:<br />
Erzählt es weiter. Am Stammtisch<br />
und bei Gesprächen mit den<br />
Menschen, geht o fensiv auf sie<br />
zu“, sagte Häupl. Dafür gab es<br />
dann dochStandingOvations.<br />
DASBLAUBUCH<br />
Wahlkampfbroschüre. A le Funktionäre<br />
erhielten Montagabend bei der von<br />
Häupl einberufenen Sitzung die Broschüre„FPÖ.<br />
DasBlaubuch“. Es so l im<br />
Wahlkampfals Argumentationswerkzeug<br />
gegendie FPÖ dienen. Auf25Seiten<br />
werden die Gerichtsverfahren der FPÖ-<br />
Funktionäreebensoangeführt wie Verurteilungen<br />
wegenWiederbetätigung<br />
oder Verhetzung.Häupl zeichnetzum<br />
Schlu sein Zukunft szenario mit<br />
Goldenberg-Bande:Boss muss in Haft<br />
700 Genossen<br />
geladen und attestiert<br />
der FPÖ<br />
„gefährlich“ zu<br />
sein – Ja eh,<br />
und zwar ihm!<br />
Kein Wunder,<br />
liegt die<br />
FPÖ doch laut<br />
„Österreich“<br />
bundesweit bereits vier Prozentpunkte<br />
vor den Koalitionsparteien.<br />
Tendenz steigend!<br />
Jugendkriminalität. Mit einem Schuldspruch endete die Verhandlung gegen den<br />
Anführer der in Wien-Favoriten angesiedelten 150-köpfigen Goldenberg-Jugendbande.<br />
Wien. Drei Jahre Gefängnis für Magamed<br />
M. So lautet die Strafe für<br />
jenen jungen Tschetschenen, der<br />
als Zehnjähriger mit seinen Eltern<br />
aus der Kriegsgegend rund um das<br />
damal schwerst umkämpfte Grosny<br />
nach Öste reich geflüchtet ist<br />
und später in Wien Favoriten<br />
einen –von Sozialarbeitern durchaus<br />
beachteten –„Sport- und Kulturverein“<br />
gegründet hat. Man<br />
könnte auch Straßengang sagen:<br />
Etliche junge Tschetschenen, aber<br />
auch junge Einwanderer aus anderen<br />
Ländern sowie einige Wiener<br />
schlossen sich der Gruppe an. Allein:<br />
Unter Magamed M. kennt<br />
man den nun verurteilten Boss<br />
kaum. Hingegen hateresunter seinem<br />
Pseudonym Max Goldenberg<br />
zu lokaler Bekanntheit gebracht.<br />
Dies ist etwadem Umstand geschuldet,<br />
dass der Schriftzug Goldenberg<br />
inden vergangenen Jahren<br />
an so manche Hausmauer gesprayt<br />
wurde. Auch auf Facebook<br />
war M.ziemlich aktiv. Die Polizei<br />
vermutet, das sich M. –frei nach<br />
Genau genommen gab es drei<br />
Goldenberg-Strafverfahren. Fast<br />
drei Dutzend Bandenmitglieder<br />
waren ursprünglich <strong>zur</strong> Anzeige<br />
gebracht worden. Schon vor einigen<br />
Tagen war der eigentliche Obmann<br />
des Sportvereins Goldenberg,<br />
der 21-jährige D., wegen Beteiligung<br />
an einem vo lendeten<br />
und einem versuchten Raub verurteilt<br />
worden. „Das erbeutete Geld<br />
habe ich zum Fortgehen und zum<br />
Drogenkaufen verwendet“, ha te<br />
der jungeMann zugegeben. Er hatte<br />
–bedingt durch sein getrübtes<br />
Vorleben –vier Jahre Haft (nicht<br />
rechtskräftig), also mehr als nun<br />
BandenbossM., bekommen.<br />
Sechs Jahre fürPistolenmann<br />
Laut Richter Daniel Rechenmacher<br />
sei die Bande ihrem Organisationsgrad<br />
nach einer krimine len Vereinigung<br />
zumindest nahe gekommen.<br />
Magamed M. habe Vorbildwirkung<br />
gehabt. „Er wurde regelrechtauf<br />
ein Podestgeste lt.“<br />
Außer M. wurde nun auch ein<br />
20-Jähriger verurteilt. Laut Urteil<br />
überfiel dieser, teils mit Mi tätern,<br />
zwischen November 2014 und Jänner<br />
2015 mit einer goldenen Gaspistole<br />
drei Supermärkte. Der junge<br />
Mann bekam sechs Jahre Freiheitsstrafe.<br />
Zwei weitere Angeklagte<br />
fassten zwölf Monate teilbedingt<br />
bzw. sechsMonatebedingt aus.<br />
www.fpoe-tv.at<br />
6.553 Personen gefällt das.<br />
Die Schweiz ist wieder einmal<br />
der Vorreiter Europas bei der Wahrung<br />
der nationalen Souveränität.<br />
Missbrauchsanfällige<br />
Mindestsicherung<br />
Zuzug ins heimische<br />
Sozialsystem<br />
© Gina Sanders - Fotolia.com<br />
/fpoetvonline
Nr. 26 ■ Donnerstag, 25. Juni 2015<br />
14. Ordentlicher Bundestag<br />
der AUF/AFH in Salzburg<br />
Beim 14. Ordentlichen Bundestag<br />
der Arbeitsgemeinschaft der<br />
Freiheitlichen Heeresangehörigen<br />
(AFH), der Heeresteilgewerkschaft<br />
der Aktionsgemeinschaft Freiheitlicher<br />
und Unabhängiger (AUF),<br />
am Donnerstag vergangener Woche<br />
in Salzburg wurde Oberst Werner<br />
Hammer von den mehr als 100<br />
Delegierten und Personalvertretern<br />
in seinem Amt bestätigt. Hammer,<br />
der die AUF/AFH bei den<br />
Personalvertretungswahlen 2014<br />
<strong>zur</strong> zweitstärksten Fraktion im<br />
Verteidigungsministerium geführt<br />
hatte, wurde mit 98,7 Prozent der<br />
Stimmen erneut zum Vorsitzenden<br />
gewählt. Der Bundestag stand unter<br />
dem Motto der Verjüngung des<br />
Vorstandes und dem Ziel stimmenstärkste<br />
Fraktion im Bundesheer zu<br />
werden. „Die AUF/AFH ist eine<br />
Vorfeldorganisation der FPÖ und<br />
so haben wir Salzburg aufgrund der<br />
aktuellen innerparteilichen Ereignisse<br />
bewusst ausgewählt, um Solidarität<br />
<strong>zur</strong> Stärkung der FPÖ Salzburg<br />
zu zeigen“, betonte Hammer.<br />
Foto: Harald Vilimsky<br />
Blitzlicht 15<br />
Freiheitlichen-Treffen in Bozen: Vergangene Woche besuchte der<br />
FPÖ-Delegationsleiter im EU-Parlament Harald Vilimsky (r.) Südtirol.<br />
Bei einem Treffen mit den Abgeordneten der Südtiroler Freiheitlichen,<br />
Pius Leitner und Ulli Mair, informierte Vilimsky diese über die Gründung<br />
der ENF-Fraktion im EU-Parlament. Die Südtiroler Freiheitlichen<br />
kündigten im Rahmen ihrer Möglichkeiten ihre volle Unterstützung an.<br />
Foto: AUF/AFH<br />
Foto: iFF Schärding<br />
Der in seinem Amt bestätigte AUF/AFH-Bundesobmann, Oberst<br />
Werner Hammer (1. Reihe 4.v.l.), und AUF-Bundesobmann Bundesrat<br />
Werner Herbert (5.v.l.) im Kreis der Delegierten zum 14. Bundestag der<br />
freiheitlichen Heeresgewerkschafter in Salzburg.<br />
iFF-Frauenausflug: Auch dieses Jahr veranstaltete die „Initiative<br />
Freiheitlicher Frauen“ (iFF) Schärding angeführt von Obfrau Marianne<br />
Hacker ihren traditionellen Frauenausflug. Diesmal ging es zunächst<br />
nach Buchkirchen in „Miely‘s Pfingstrosengarten“, über „Haubi‘s<br />
Backerlebniswelt“ in Petzenkirchen und endete mit dem „Schienenradeln“<br />
auf Schmalspurgleisen durch die Mostvierteler Idylle.<br />
Kinder- und<br />
Jugendlager<br />
am Putterersee<br />
Auskünfte und<br />
Anmeldungen:<br />
E-Mail:<br />
sola.putterersee@hotmail.com<br />
Telefon:<br />
0677 61 45 84 47<br />
Sonntag, 5. Juli bis Samstag, 18. Juli 2015
16 Blitzlicht<br />
Neue Freie Zeitung<br />
Freiheitlicher Parlamentsklub ehrt Landtagswahlsieger<br />
Anläßlich der beiden Plenartage<br />
in der vergangenen Woche standen<br />
im Freiheitlichen Parlamentsklub<br />
am Mittwoch die Erfolge der<br />
Landtagswahlen im Burgenland<br />
und in der Steiermark noch einmal<br />
im Mittelpunkt. Die Abgeordneten<br />
ehrten die beiden „Rekordsieger“<br />
Hans Tschürtz und Mario Kunasek,<br />
die mit ihren Landesgruppen historische<br />
Ergebnisse erzielt hatten.<br />
Für Hans Tschürtz, der diesen<br />
Donnerstag im Eisenstädter Landtag<br />
als Landeshauptmann-Stellvertreter<br />
angelobt wurde, gab es neben<br />
dem „Rekord-Diplom“ auch Nordic-Walking-Stöcke,<br />
damit er sich<br />
auch beim Aufstieg in die Landesregierung<br />
sicher sein kann, dass<br />
ihm die Bundespartei, wenn nötig,<br />
<strong>zur</strong> Hand gehen wird.<br />
Für Mario Kunasek bedeutete der<br />
Erfolg zugleich den Abschied vom<br />
Parlament, da er die FPÖ-Landtagsriege<br />
in Graz als Klubobmann<br />
anführen wird. Daher gab es als<br />
Abschiedsgeschenk einen historischen<br />
Kupferstich seines alten „Arbeitsplatzes“<br />
und für bekennenden<br />
Sturm-Graz-Fan das Trikot mit der<br />
Nummer 26,76 – <strong>zur</strong> Erinnerung an<br />
sein Wahlergebnis.<br />
Fotos: Andreas Ruttinger<br />
FPÖ-Bundesparteiobmann HC Strache mit seinen beiden erfolgreichen Landesobmännern Hans Tschürtz (links) und Mario Kunasek (rechts).<br />
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www.fpoe-bildungsinstitut.at<br />
Bevölkerungsprognose<br />
für die autochthone Bevölkerung Österreichs und<br />
<br />
wie ändert sich die ethnische Zusammensetzung<br />
der österreichischen Bevölkerung<br />
Bevölkerungsprognose<br />
für die autochthone Bevölkerung Österreichs und die<br />
Bevölkerung mit Migrationshintergrund – wie ändert sich<br />
die ethnische Zusammensetzung der österreichischen<br />
Bevölkerung<br />
em. Univ.-Prof. Dr. Herbert Vonach<br />
Gratis zu beziehen über das:<br />
FPÖ-Bildungsinstitut<br />
Friedrich-Schmidt-Platz 4/3a<br />
1080 Wien<br />
Tel.: +43-1-512 35 35-36<br />
E-Mail: bildungsinstitut@fpoe.at<br />
Der Autor, em. Univ.-Prof. Dr. Herbert Vonach, belegt in der<br />
vorliegenden Studie, die eine Aktualisierung und Ergänzung<br />
seiner Studie von 2010 darstellt, dass unter den vorherrschenden<br />
Bedingungen ein Anwachsen des Anteils der<br />
zugewanderten Bevölkerung auf fast 50 % bis zum Jahr<br />
2050 in Österreich zu erwarten ist.<br />
Werfen Sie einen Blick in die Szenarien der Bevölkerungsentwicklung<br />
in Österreich!<br />
Mit ihrer Bestellung erklären Sie sich einverstanden, künftig über Aktivitäten<br />
und Neuerscheinungen der FPÖ und des FPÖ-Bildungsinstitutes informiert zu<br />
werden.