Diplomarbeit (PDF, 3,5MB) - Donkeymedia
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1.3. FARBDARSTELLUNG IN DIGITALEN MEDIEN 30<br />
Druckvorstufe ist sRBG hingegen ungeeignet: der Weißpunkt D65 entspricht nicht dem<br />
Standard und das Gamut ist besonders in den Grüntönen kleiner als gängige CMYK-<br />
Druckfarbräume.<br />
Die Betrachtungsbedingungen für den sRGB Farbraum sind ein Kompromiss zwischen<br />
den unterschiedlichen Anforderungen. Der BT.709-Standard sieht eine dunkle Umgebung<br />
vor. Viele Heimcomputer stehen in einer gedämpft beleuchteten Umgebung, die<br />
Lichtverhältnisse eines typischen Computerarbeitsplatzes sind jedoch sehr viel heller (-<br />
> 1.3.2). Es wird unterschieden zwischen einer Umgebung zur Bildbearbeitung (typical<br />
encoding environment), die auch als Betrachtungsumgebung empfohlen wird, und einer<br />
typischen Betrachtungsumgebung (typical viewing environment), wie in Richtlinien für<br />
Büroarbeitsplätzen vorgesehen. Der Weißpunkt des Umgebungslichtes entspricht dem<br />
D50-Standard.<br />
Es ist also vorgesehen, dass sich der Produzent von sRGB-Daten intensiver um die Bedingungen<br />
an seinem Arbeitsplatz kümmert und der Betrachter sich wenig Gedanken machen<br />
muss und zur Anpassung von Lichtern und Tiefen die Helligkeit/Kontrast-Einstellungen<br />
des Bildschirms benutzen kann.<br />
Das Anzeige-Gamma ergibt sich beim sRGB Farbraum aus einem angenommenem γ crt<br />
von 2,2 37 und einem linearen γ lut = 1. Im sRGB Farbraum gespeicherte Daten müssen<br />
also erst mit einer Gammafunktion behandelt werden, bevor Sie in einen Austauschfarbraum<br />
umgerechnet werden können. Die Primärfarben entsprechen nahezu denen des<br />
BT.709-Standards.<br />
1.3.5. Medienneutrale Arbeitsprozesse<br />
Bei der Menge an Farbräumen drängt sich die Frage auf, welcher Farbraum für wen geeignet<br />
ist. In den letzten Jahren ist es üblich geworden, Bilder in einem geräteunabhängigen<br />
Arbeits- und Archivfarbraum abzuspeichern. Welcher Farbraum dafür verwendet<br />
wird hängt einerseits von den verwendeten Bildaufnahmegeräten ab, andererseits von<br />
den vorgesehenen Ausgabemedien. Das Gamut des idealen Arbeitsfarbraums beinhaltet<br />
alle Ein- und Ausgabegeräte. Ein gemeinsamer Weisspunkt ist wünschenswert, um<br />
verlustbehaftete Berechnungen zu vermeiden.<br />
Für einen Webdesigner, der gelegentlich Bilder einscannt oder mit einer einfachen Digitalkamera<br />
aufnimmt, bietet sich sRGB als Arbeitsfarbraum an: Konsumer-Geräte bieten<br />
oft sRGB Daten an, Bilddaten vom Scanner können umgerechnet werden. Werden<br />
alle Bilder konsequent in sRGB archiviert, sinkt der Aufwand für die Weiterverarbeitung.<br />
Für eine Bildagentur wäre ein solcher Workflow allerdings ungeeignet. Die Farbräume von<br />
professionellen Kameras und Scannern würden in sRGB »gezwängt«, und für manchen<br />
Farbton im Offsetdruck gäbe es keine ausreichende Datenbasis.<br />
37 Es handelt sich nicht exakt um ein Gamma von 2,2. Im Bereich der Tiefen wird ist die Funktion nicht<br />
Linear (->2.3.5)<br />
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