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2.2. OPENSOURCE SOFTWARE 72<br />
2.2. OpenSource Software<br />
In der Frühzeit der Computertechnik war die Software eine Zugabe zu großen Computeranlagen.<br />
Die in Assemblersprachen geschriebenen Programme liefen nur auf der dafür<br />
vorgesehenen Hardware. Die wirtschaftlichen Vorraussetzungen für das Verheimlichen der<br />
Quelltexte von Softwareprogrammen entstand erst, als Computer für kleinere Unternehmen<br />
und schließlich auch für den Einzelnen erschwinglich wurden. Erst höhere Programmiersprachen<br />
und damit die Trennung von Betriebssystem und Anwendung ermöglichen<br />
die gleiche Software auf unterschiedlicher Hardware einzusetzen.<br />
Open Source Software (OSS) ist ein durch ein die Open Source Initiative (OSI) mit einem<br />
Certification Mark 2 geschützter Begriff. Um ein Produkt als Open Source Software zu<br />
bezeichnen muss eine Software folgende Bedingungen erfüllen:<br />
• Der Quelltext der Software steht der Öffentlichkeit zu Einsicht zur Verfügung<br />
• Die Software darf beliebig verbreitet, kopiert und benutzt werden<br />
• Die Software darf verändert und in veränderter Form weitergegeben werden<br />
Im Kontrast zur 1998 gegründeten OSI steht die ungleich ältere Idee der freien Software.<br />
Das 1984 von Richard Stallmann gegründete GNU-Projekt<br />
3 und die von ihm<br />
entwickelte General Public License (GPL) sieht freie Software als ein gemeinnütziges<br />
Projekt an. Die GPL bedient sich dabei eines juristischen Kunstgriffes des Copylefts:<br />
Der erlaubt Modifizierungen der Software nur, wenn diese auch wiederum unter der<br />
GNU Lizenz veröffentlicht werden. Das soll verhindern, dass freie Software nach einer<br />
Weiterentwicklung privatisiert werden kann. Seit 1991 gibt es ein vollständiges, freies Betriebssystem<br />
das GNU/Linux mit weltweit schätzungsweise 30 Millionen Installationen.<br />
4<br />
Die Voraussetzung für die Entwicklung von OSS ist das Internet. Über Webseiten, per<br />
Mailinglisten oder über den Internet Relay Chat können Programmierer und Anwender<br />
sich Austauschen, Software anbieten und diskutieren. Die Quelloffenheit bietet den Vorteil,<br />
dass Fehler in der Software selten unentdeckt bleiben. 5 Viele Open Source Projekte<br />
konnten dadurch eine überdurchschnittliche Stabilität erlangen. Hersteller proprietärer<br />
Software dagegen tendieren dazu Fehler in ihren Produkten zu verheimlichen, schließlich<br />
müssen Sie ihre Software ja verkaufen.<br />
Open Source kann also als eine effiziente Methode zur Entwicklung von Software angesehen<br />
werden, während bei dem Begriff freier Software die ideologische Idee frei Zugängli-<br />
2 Warenzeichen, das es erlaubt Produkte andere zu zertifizieren<br />
3 GNU-Projekt Website :<br />
http://gnu.org<br />
4 Volker Grassmuck, Freie Software - Zwischen Privat und Gemeineigentum, Bundeszentrale für Politische<br />
Bildung, 2.Auflage, Bonn 2004, S. 229 :<br />
http://freie-software.bpb.de/Grassmuck.pdf<br />
5 Eine Programmierer Faustregel besagt, dass auf 100 Zeilen Quellcode ein Fehler angenommen werden<br />
kann<br />
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