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2.2.3 Fehler der Bauleistung

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13 Abnahme<br />

13.1 Grundlagen<br />

Die Abnahme ist für das gesetzliche Werkvertragsrecht in §§ 640 BGB geregelt.<br />

Nach § 640 Abs. 1 Satz 1 BGB ist <strong>der</strong> Auftraggeber verpflichtet, das vertragsgemäß<br />

hergestellte Werk abzunehmen, sofern nicht nach <strong>der</strong> Beschaffenheit des Werks die<br />

Abnahme ausgeschlossen ist.<br />

Der Auftraggeber kann die Abnahme nur wegen wesentlicher Mängel verweigern<br />

(§ 640 Abs. 1 Satz 2 BGB). Wesentlich sind solche Mängel, die nach Art, Umfang<br />

und Auswirkung erheblich ins Gewicht fallen und nicht nur als unbedeutende<br />

Abweichung von <strong>der</strong> vertraglich geschuldeten Leistung anzusehen sind. Dabei ist<br />

<strong>der</strong> Zeitpunkt des Abnahmetermins maßgebend (BGH, Urteil vom 30.4.1992 – VII<br />

ZR 185/90 – BauR 1992, 627). Ob ein Mangel wesentlich o<strong>der</strong> unwesentlich ist,<br />

beurteilt sich in erster Linie danach, inwieweit er die Verwendungsfähigkeit <strong>der</strong><br />

Leistung beeinträchtigt. Zu berücksichtigen ist hierbei auch die Höhe <strong>der</strong> Mangelbeseitigungskosten.<br />

Leitsatz<br />

Ob ein Mangel „wesentlich“ ist und deshalb zur Verweigerung <strong>der</strong> Abnahme<br />

berechtigt, hängt von seiner Art, seinem Umfang und vor allem seinen Auswirkungen<br />

ab und lässt sich nur unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Umstände des jeweiligen<br />

Einzelfalles beurteilen.<br />

BGH, Urteil vom 26.2.1981 – VII ZR 287/79 – BauR 1981, 284, 286<br />

Als wesentliche Mängel wurde in <strong>der</strong> Rechtsprechung unter an<strong>der</strong>em angesehen<br />

– dass Fenster und Türen sind in wesentlich an<strong>der</strong>er Holzart gefertigt waren als<br />

vereinbart, nämlich aus Tolabranca statt Teakholz (BGH, Urteil vom 24.5.1962<br />

– VII ZR 23/61 – NJW 1962, 1569),<br />

– das Unterschreiten des Mindestwerts nach DIN 4109 um 3 dB bei einer Luftschalldämmung<br />

zwischen zwei Doppelhaushälften (OLG Düsseldorf, Urteil<br />

vom 19.12.2003 – 22 U 69/03 – IBR 2004, 571),<br />

– Schallmängel mit <strong>der</strong> Folge, dass alltägliche Wohngeräusche aus dem Nachbarhaus<br />

deutlich zu hören sind (OLG Hamm, Urteil vom 8.3.2001 – 21 U 24/100 –<br />

BauR 2001, 1757),<br />

– Setzungen einer Bodenplatte mit <strong>der</strong> Folge von Rissbildungen am Gebäude<br />

(OLG Bremen, Urteil vom 15.2.2001 – 5 U 69/00 c – BauR 2001, 1599,<br />

– bei einer Notstromversorgung, dass die Aufschaltzeit gem. VDE 0108 nicht eingehalten<br />

ist (OLG Bamberg, Urteil vom 13.3.2009 – 6 U 27/08 – IBR 2009,<br />

322),<br />

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