Saar Bau Report Nr. 3/2012 - AGV Bau Saar
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87549_sbr_Inhalt_3-<strong>2012</strong> 13.07.<strong>2012</strong> 12:58 Uhr Seite 17<br />
Fertigstellungsvolumen nicht erreicht!<br />
Nach den Daten des Statistischen<br />
Bundesamtes wurden im Jahr 2011 insgesamt<br />
183.110 Wohneinheiten (WE)<br />
errichtet. Hierbei sind alle <strong>Bau</strong>maßnahmen<br />
im Neubau und Bestand im<br />
Wohn- und Nichtwohnungsbau berücksichtigt.<br />
Dies entspricht einem Zuwachs<br />
um 23.278 WE (+14,6%).<br />
In Wohngebäuden wurden in 2011<br />
bundesweit 161.186 WE neu errichtet.<br />
Dies waren 21.090 mehr als im Vorjahr<br />
(+15,1%). Dabei wurden allein in den<br />
alten Ländern mit 140.105 WE<br />
(+19.403 WE; entspricht +15,7%) so<br />
viele Wohnungen errichtet, wie im<br />
Vorjahr in ganz Deutschland. In den<br />
neuen Ländern betrug das fertiggestellte<br />
Volumen 21.081 WE, das waren<br />
2.047 WE (+10,8%) mehr als im Vorjahr.<br />
Nach der „Wohnungsmarktprognose<br />
2025“ des Bundesamtes für <strong>Bau</strong>wesen<br />
und Raumordnung (BBR) ist im Zeitraum<br />
von 2010 bis 2015 ein Neubaubedarf<br />
von durchschnittlich 193.000<br />
WE gegeben, im gesamten Zeitraum<br />
2010 bis 2025 von durchschnittlich<br />
183.000 WE. Selbst wenn man in den<br />
prognostizierten Neubau die Umbaumaßnahmen<br />
einschließt, wird mit den<br />
erreichten 183.110 WE das in der laufenden<br />
Periode für notwendig erachtete<br />
Fertigstellungsvolumen nicht erreicht.<br />
Da im Vorjahr insgesamt nur<br />
knapp 160.000 WE insgesamt fertiggestellt<br />
wurden, ist in 2010 und 2011 ins-<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
gesamt eine Lücke von ca. 43.000 WE<br />
aufgelaufen.<br />
Angesichts der anziehenden Neubautätigkeit<br />
ist zu beachten, in welchen<br />
Segmenten sie stattfindet und wo Defizite<br />
bestehen:<br />
● Ein Gutachten im Auftrag des<br />
BMVBS belegt, dass es ohne soziale<br />
Wohnraumförderung in mindestens<br />
bisherigem Umfang im Zeitraum<br />
2014 bis 2019 insbesondere in<br />
Wachstumsregionen zu einer erheblichen<br />
Verknappung von bedarfsgerechten<br />
Wohnungen für<br />
Zielgruppenhaushalte, also preiswerter<br />
und zugleich barrierefreier<br />
und/oder energetisch sanierter<br />
Wohnungen, kommt. Die Mittelhöhe<br />
und Zweckbindung in der sozialen<br />
Wohnraumförderung müssen<br />
nach 2013 fortgeführt werden.<br />
● Eine aktuelle Studie des Pestel-Institutes<br />
belegt, dass sich im Mietwohnungsbau<br />
jährlich eine Lücke von<br />
65.000 Mietwohnungen auftut, bis<br />
zum Jahr 2017 also ca. 400.000 WE<br />
fehlen.<br />
Wird hier nicht mit geeigneten politischen<br />
Rahmenbedingungen gegengesteuert,<br />
werden zusehends angespannte<br />
Wohnungsmärkte die Folge<br />
sein. Hierzu gehören zuvorderst die<br />
Erhöhung der linearen Afa bei Wohngebäuden<br />
von 2% auf 4% und die<br />
Aufrechterhaltung und Zweckbindung<br />
der jährlichen Kompensationszahlungen<br />
von 518 Mio. Euro zur Wohnraumförderung<br />
vom Bund an die Länder<br />
über 2013 hinaus.<br />
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