EUROPASTADT - Ford
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fordreport<br />
RALLYE<br />
Die Kamel-Trophäe<br />
Der Name des Rallye-Teams ist der Name „<strong>Ford</strong>“ rückwärts gelesen<br />
– „Drof“. Drof steht für Desert Rallye of Freedom. Mit diesem Motto<br />
geht <strong>Ford</strong>-Mitarbeiter Nico Rupp mit Gleichgesinnten auf die<br />
Allgäu-Orient-Rallye, die von Oberstaufen bis in die jordanische<br />
Haupstadt Aman führt.<br />
Beim Absolvieren dieser rund 5.000 Kilometer<br />
geht es weniger um Geschwindigkeit und<br />
heiße Reifen auf staubigen Pisten, viel mehr<br />
geht es um einen, beziehungsweise mehrere<br />
gute Zwecke. Die Fahrt steht unter der<br />
Schirmherrschaft des jordanischen Königshauses<br />
und wird vom World Food Programm,<br />
der Welthungerhilfe der Vereinten Nationen,<br />
getragen. Am Zielort werden alle Autos, die<br />
angekommen sind, versteigert. Der Erlös fl ießt<br />
in ein örtliches Behindertenprojekt. Dass alle<br />
Teilnehmer ankommen, kann keinesfalls als<br />
sicher gelten: Bedingung zum Mitfahren ist es,<br />
dass die Autos in der Rallye höchstens 2.000<br />
Euro wert sein dürfen oder mindestens 20<br />
Jahre alt sind. Entsprechend dieser Vorgaben<br />
sind technische Pannen unterwegs sozusagen<br />
vorprogrammiert.<br />
In jedem Auto soll ein Rollstuhl nach Jordanien<br />
transportiert werden. Nico Rupp hat sich<br />
über die offi ziellen Aufgaben hinaus noch mehr<br />
vorgenommen: „In jedem Land eine gute Tat“,<br />
so der IT-Programmierer. So will er zum Beispiel<br />
Spielzeug für ein Kinderheim und medizinisches<br />
Material für ein Krankenhaus mit an Bord<br />
nehmen. „Sponsoren, auch innerhalb der <strong>Ford</strong>-<br />
Werke, sind natürlich willkommen.“ Unterwegs<br />
sind ferner Sonderaufgaben zu erledigen, so ist<br />
etwa eine bestimmte Pfeffersorte im syrischen<br />
Hinterland aufzutreiben. In zwölf Tagen soll die<br />
Strecke absolviert werden. Der Sieger gewinnt<br />
ein Kamel, das dann allerdings auch für einen<br />
guten Zweck vor Ort eingesetzt wird.<br />
Eine wichtige Etappe hat Nico Rupp bereits<br />
14 März 2008<br />
An der Reparatur des<br />
Feuerwehr-Transit<br />
hatte Kfz-mechaniker<br />
Ralf Bansemer<br />
(o.r.) besonderen<br />
Spaß. Nico Rupp<br />
(u.l.) hat sich bereits<br />
wüstentaugliche<br />
Kleidung angelegt<br />
und freut sich über<br />
die Unterstützung<br />
von H.-J. Pesch<br />
erreicht: Er fand ein geeignetes Auto. Und<br />
zwar einen 30 Jahre alten <strong>Ford</strong> Transit von der<br />
Freiwilligen Feuerwehr in Schlammersdorf bei<br />
Augsburg. „Als ich das Auto abgeholt habe,<br />
fuhr ich erst einmal in dem Ort tanken. Da<br />
fragte mich der Mann an der Kasse, ob er die<br />
Rechnung auf die Stadt schreiben soll“, erzählt<br />
Rupp. „Das haben wir aber nicht gemacht.“<br />
Freiwillige Spendenbereitschaft war ihm<br />
jedoch hoch willkommen: Autohaus Pesch in<br />
Dormagen hat das Schätzchen gesponsert<br />
und übernahm auch den technischen Check,<br />
um bösen Überraschungen auf anatolischen<br />
Bergpassagen vorzubeugen. Der Transit wurde<br />
zerlegt, Zahnriemen und einige Dichtungen,<br />
die aufgrund ihres Alters zu zerbröseln drohen,<br />
ersetzt.<br />
Ferner gab Kfz-Mechaniker Ralf Bansemer<br />
Ratschläge, welche Ersatzteile am besten mitzunehmen<br />
sind und wie man die Gemischaufbereitung<br />
des Vergasers in dünner Höhenluft<br />
verändert. „Grundsätzlich kann man sagen,<br />
dass das Fahrzeug sehr gut gepfl egt wurde<br />
und sich in einem Top-Zustand befi ndet“,<br />
schwärmt der Mitarbeiter von Autohaus Pesch.<br />
Heinz-Joachim Pesch musste nicht lange überlegen,<br />
die Aktion zu unterstützen: „Ich fi nde die<br />
Rallye sehr originell, weil sie so ursprünglich ist<br />
ohne den Einsatz irgendwelches High-Tech“, so<br />
der Geschäftsführer, „und restlos überzeugt hat<br />
mich die Tatsache, dass man dabei ein Kamel<br />
gewinnen kann.“ Ob das Drof-Team am Ende<br />
das Wüstenschiff holen kann – der fordreport<br />
bleibt dran.